Hallo und einen fröhlichen Gruß in die Runde,
ich gehörte lange zu den stillen Mitlesern dieses Forums, nun kommt beruflich eine Situation auf mich zu, die mir ein bisschen Kopfscherzen bereitet.
Ich bin an diesem Standort seit 2017 eingesetzt und seit 2018 bewache ich ein leeres Containerdorf. Die letzten Bewohner haben 2018 diese Einrichtung verlassen. Die Einrichtung ist mit den 300 Plätzen klein und sollte schon lange zurück gebaut werden.
Wir waren mal 20 Sicherheitsmitarbeiter und jetzt bin der einzige Mitarbeiter, der noch in dem Objekt eingesetzt ist.
Der Standort wird jetzt von einer Sicherheitsbude aus Hessen betrieben und ich habe noch nie einen Menschen aus der Firma kennengelernt. Ich habe einmal einen Vertrag bekommen, als das Objekt übernommen wurde und der war in Ordnung. Als die Herrschaft sich das Objekt angesehen hatten, hatte ich gerade Urlaub. Ich habe den Vertrag Unterschieben und zurückgeschickt und seit dem kommt das Geld fast immer Pünktlich. So gesehen alles in Ordnung.
Ich habe auch 1 € pro Stunden als Zulagen bekommen, um noch etwas Hausmeister zu spielen.
Auch die Container putzen gehörte zu meinem Job. Das war schon in Ordnung. Keine Kunden, keine Bewohner u.s.w. haben uns gestört.
Seit 2019 waren nur noch 3 People im Objekt. Ende 2019 ist einer gegangen und ich habe das mit meinem Kollegen alleine gemacht. Wenn einer Krank wurde oder Urlaub hatte, konnte das Objekt eben nicht besetzt werden. Ich habe immer wieder mal telefonisch nachgefragt bei dem Einsatzleiter in Hessen. Immer die gleichen Antworten, keine Leute u.s.w.
Leider ist mein Kollege 2021 an oder mit COVID-19 verstorben.
Jetzt ist das nur noch eine „One Men Show“. Mich hat das auch alles nicht wirklich gestört. Ich habe mir die Schichten selber eingeteilt, mal Nacht, mal Tagesschichten, Sonntags habe ich oft 24 Stundendienste gemacht, mit Schlafen vor Ort. Wurde auch immer alles bezahlt. Wieso so ein Objekt aufgeben. Wenn ich Material brauchte, habe ich das selber besorgt und bezahlt. Es war aber auch alles noch vorhanden.
Leider
ist dieser Traum vom vergessenen Objekt im Wald nun bald vorbei. Ich
habe einen Mitarbeiter der Gemeinde vor Ort getroffen, der etwas
verwundert war, dass dieses Containerdorf in so einem super Zustand
ist und er nicht mal im Kopf hatte, dass hier noch ein
Sicherheitsmitarbeiter eingesetzt ist. Kurz um. Diese Einrichtung
soll reaktiviert
werden, so schnell wie möglich.
Es sollen in dieser Einrichtung, aus
dem ganzen Bundesland, alle schweren Fälle untergebracht werden.
Hier sollen nur Flüchtlinge wohnen, die auf Ihre Abschiebung warten oder zwischen geparkt werden bis Sie nach Glückstadt kommen, um dort in der Abschiebehaftanstalt zu wohnen.
Ich habe seit August schon einen zweiten Zaun um das Lager errichtet, dass in dem Zwischenraum bissige Hunde laufen können, natürlich mit Hundezwinger. Auch habe ich die Chance genutzt, eine Reihe Container so umzustabeln, dass die als „Wachturm“ benutzt werden können und man vom 4 Stock aus, dass ganze Areal überblicken kann. Ich hatte mir die Erlaubnis von der Gemeinde geholt und die Fanden diese Vorschläge auch super. Nur das mit den bissigen Hunden, muss noch geprüft werden. Aber vielleicht kann man dort auch als Hundeführer mit Diensthund eine Bestreifung durchführen lassen.
Auch wenn das nicht wirklich zu meinen Aufgabe gehört, hat einer vielleicht noch Tipps und Tricks, wie man so ein Objekt noch besser absichern kann?
Mitte Oktober, sollen die Baumaßahmen alle abgenommen werden und ich versuche nur, dass „die Gäste“ in der Unterkunft, auch wirklich gut verschlossen sind. Also, dass die Menschen in den Dörfern keine Angst haben müssen.
Ich
habe von meinem neuen Einsatzleiter eine Liste bekommen, mit lauter
Fragen, wie zum Beispiel, welche PSA wir vor Ort benötigen und welche Vorstellung ich habe, wie viele Mitarbeiter wir für
die Betreuung der Gäste einstellen müssten.
Er wollte meine
Meinung bei der Planung berücksichtigen. Ich glaube aber eher, dass er mit seinen 20 Jahren und als Inhaber mit nur einer Sachkunde etwas überfordert ist. Er ist wohl der einzige Einsatzleiter der noch in dieser Firma arbeitet.
Ich habe alles in den Containern abgebaut, dass als Waffe gegen Sicherheitsmitarbeiter einsetzen werden könnte.
Hat einer Erfahrungen, was man bei diesen Gästen alles an Instrumenten in der Schublade haben sollte, damit die Herren sich an die Hausordnung halten?
Sollte einer noch gute Tipps haben, ich bin für jeden Vorschlag dankbar.