Maglite als Waffe?

  • Ich arbeite als Revierfahrer und mache häufig Alarmverfolgungen.

    Zum Zweck der Selbstverteidigung würde ich gern eine große Maglite mitführen.

    Ich könnte mir vorstellen das eine 5D oder 6D auch tödlich sein kann.

    Hat jemand Erfahrungen mit der Maglite beim Einsatz als Waffe?

    Ab welcher Größe kann es gefährlich werden? Ist eine 3D noch als Schlagstock wirksam und kann sie bedenkenlos eingesetzt werden, oder sollte der Einsatz einer Schlagwaffe generell trainiert werden?

  • Generell sollte der Einsatz JEDER Waffe trainiert sein.


    Mir stellt sich allerdings die Frage wofür man eine Waffe im Revier braucht? Was sagt den die Gefärdungsbeurteilung dazu? Ist es in den Objekten so gefährlich das das nötig ist? Was sagt der AG zu der Gefärdungslage? Warum wird sofern es die Gefärdungslage hergibt keine Waffe dienstlich gestellt?


    Bei uns wäre eine größere Maglite sehr fragwürdig da die Firma alles an benötigten Material stellt. Dazu gehört auch eine leistungsstarke LED Taschenlampe. Wenn einer eine größere Maglite mitnehmen will würde ich das erstmal hinterfragen warum da keins der Objekte entsprechende Gefärdungsbeurteilungen hat.


    Auch bei der Alarmverfolgung wäre es für mich fraglich da die Alarmverfolgung nicht dazu da ist potentielle Täter anzugreifen. Und im Falle eines Überfalls auf mich wäre eine 5D Maglite wohl eher hinderlich als hilfreich.


    Ob eine Maglite tödlich sein kann? Jeder Gegenstand kann tödlich sein je nachdem wie man ihn benutzt und wie man wo trifft. Selbst ein Blatt Papier kann tödliche Schnittwunden verursachen wenn es blöd läuft.

    Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will (Frank Lloyd Wright)


    Der überlegene Mensch vergisst nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist (Confucius)

  • Bei jeder Alarmverfolgung kann man plötzlich einem Täter gegenüber stehen, das ist doch völlig klar?!

    Alarmverfolgungen finden fast immer in der Nacht statt und der Interventionsfahrer ist immer allein.

    Die Wahrscheinlichkeit das etwas passiert ist nicht sehr hoch, zugegeben.

    Trotzdem möchte ich nicht plötzlich von einem Täter überrascht werden und dann völlig wehrlos ausgeliefert sein.

    Zum Leuchten nutze ich eine moderne Jetbeam EC26, da die sehr hell ist und bequem in die Hosentasche passt. Mein AG stellt nur genau die vorgeschriebene Ausrüstung. Im Büro steht eine alte Maglite 2D. Die Batterien sind meistens leer und kein Ersatz da.

  • Deswegen schrieb ich ja bei einem Überfall auf mich würde ich so eine große Maglite eher als hinderlich sehen und nicht als Nützlich.


    zumal jeder Gegenstand ja auch gegen mich verwendet werden kann wenn er mir abgenommen wird.


    Deswegen immer lieber Vorsicht als Nachsicht. 1. Maßnahme ist immer eine Außenhautkontrolle, wenn dadurch ersichtlich ist das ein aktiver Einbruch ist dann bin ich eh raus dann dürfen die Cops sich das antun. Wenn man die Außenhaut Kontrolle richtig macht minimiert sich das Risiko das im Objekt jemand auf mich wartet schonmal sehr deutlich. Die die es schaffen in ein Gebäude zu kommen ohne außen Spuren zu hinterlassen kann man dann aber wohl auch nicht mit einer Maglite aufhalten.


    Zumal dann hinterher der Richter wohl auch fragen wird warum man so eine "Waffe" dabei hatte wenn man doch zum leuchten eine kleine Lampe hatte.

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  • Um das mit der Ausrüstung mal klar zu stellen dir ist im Grunde nur das erlaubt mitzuführen welche dir dein Arbeitgeber zur Verfügung stellt. In der Dienstanweisung gibt es in der Regel auch einen Passus der aussagt das man keine privaten Gegenstände(Taschenlampe, Taschenmesser, Reizgassprühgeräte, Teleskopstab usw.) mitführen darf. Deswegen gibt es ja eine Risikobewertung für jeden Bereich aus der sich dann am Ende ableitet wie die jeweilige PSA auszusehen hat. Setzt du private Mittel ein und es passiert was, sei es Sachschaden oder der Täter wird damit verletzt, wirst du es schwer haben eine Rechtfertigung dafür zu finden. Es ist auch selbst bei Alarmfahrt nicht dein Job deine Gesundheit oder gar dein Leben zu riskieren und auch gar nicht dein Job mit allen Mitteln einen Täter zu stoppen. Den das ist das Risiko was entsteht wenn man sich mit persönlichen Schutzmitteln ausstattet und sich dadurch in ein falsches Gefühl der Sicherheit wähnt, vor allem dann wenn man kein Training mit den jeweiligen Mitteln hat.
    Ich frage mich wer dich in dem Bereich eingewiesen hat. In der Regel läuft eine Alarmfahrt folgender Masen ab. Du trifft am Objekt ein meldest dich bei der NSL das du beim Objekt angekommen ist und das due erstmal eine Außenhautkontrolle durchführst. Dabei wird schon auf ungewöhnliche Geräusche geachtet. Sollte dir da schon etwas auffallen( zerschnittener Zaun, kaputtes Fenster, offene Tür) melden! Sollten sich dann auf dem Gelände oder in dem Gebäude Taschenlampenkegel zeigen oder du Geräusche wahr nimmst die da nicht hingehören, ist der Job für dich hier beendet. Es wird die NSL und die Polizei informiert und du wartest im sichern abstand auf das eintreffen der Polizei deren Job ist es dann das Objekt zu durchsuchen.
    Ist außer den Beschädigungen nichts weiters zu erkennen oder zu hören dann wird mit Absprache der NSL das Gebäude betreten und auch da wird sich nicht ins/aufs Objekt geschlichen es wird jede Lichtquelle eingeschaltet die verfügbar ist. Fallen einem dann hier etwas ungewöhnliches auffällt, beispielsweise Geräusche von Personen im Gebäude auf dem schnellsten Weg und möglichst den selben Weg wieder raus aus dem Gebäude und besagtes Prozedere(NSL/Polizei) starten.

    In der Regel werden die Täter aber versuchen zu flüchten wenn plötzlich überall Licht angeht auch hier gilt nicht versuchen die Täter an der Flucht zu hindern, kein Sachwert ist deine Gesundheit oder gar dein Leben wert.
    Man muss es immer wieder erwähnen EIGENSICHERUNG steht über allem. Und nur um mal klar zu machen was das "Verteidigen" von Sachwerten des Kunden angeht. Das ist nur in soweit unser Job solange wir uns dabei nicht in Gefahr für Leib und Leben begeben, dafür gar nicht ausgebildet sind. Oder führt dein Arbeitgeber regelmässige SV Kurse durch? Wir sind nur dafür da den "Gelegenheitsdieb" abzuschrecken und davon abzuhalten nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Meine Signatur steht nicht grundlos unter meinen Beiträgen.


    Bei Profis wird dir die Maclight auch nichts bringen da diese in der Regel genau wissen was diese tun und du hättest keine Chance zu reagieren.

  • Um etwaige Mißverständisse zu klären:

    - Ich möchte Niemanden stoppen.

    - Ich bin nicht dazu bereit, fremdes Eigentum zu schützen, wenn ich mich selbst dadurch in Gefahr bringen könnte

    - Ich möchte gerne unbeschadet aus folgender Situation kommen (genau so erlebt): Morgens um drei Uhr allein im Verkaufsraum und im Lager eines großen Baumarktes, stiller Alarm, keine Signalleuchten.


    Das ist eine aus meiner Sicht potentiell gefährliche Situation, die vergleichsweise häufig vorkommt.

    Falls ich einen Täter versehentlich überrasche, möchte ich nicht ganz und gar wehrlos da stehen.

  • - Ich möchte gerne unbeschadet aus folgender Situation kommen (genau so erlebt): Morgens um drei Uhr allein im Verkaufsraum und im Lager eines großen Baumarktes, stiller Alarm, keine Signalleuchten.


    Das ist eine aus meiner Sicht potentiell gefährliche Situation, die vergleichsweise häufig vorkommt.

    Falls ich einen Täter versehentlich überrasche, möchte ich nicht ganz und gar wehrlos da stehen.

    Wenn das als Alarmverfolger ist gilt das gleiche. Ordentliche Außenhaut Kontrolle damit minimiert man ja schonmal die Wahrscheinlichkeit das in einen aktiven Einbruch gerät.

    Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will (Frank Lloyd Wright)


    Der überlegene Mensch vergisst nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist (Confucius)

  • Dann sind wir wieder beim Problem, verletzen des anderen mit privat mitgeführten Ausrüstungsgegenständen.

  • Mit einer Maglite ab 3D lassen sich Nägel einschlagen, wenn diese immer noch einen Stahlkörper haben.Hiermit kann man eine Person schwer verletzten mit... Als Eigenschutz absolut ungeeignet!

    Der Wachmann setzt auf Licht. Einbrecher die geblendet werden sehen zu das diese wegkommen. Bin ich eher der ängstliche Wachmann, gibt es auch nette Nachtsichtgeräte je nach eigener Brieftasche ;-)

  • Der Täter möchte zum Taterfolg kommen und sich nicht kloppen.


    Der Sicherheitsmitarbeiter möchte sein Entgelt erhalten, sich nicht kloppen und Gesund nach Hause.


    Der Arbeitgeber möchte Gewinn erzielen und wenig Komplikationen und Aufwand.


    Der Kunde möchte Gewinn erzielen (mit seinem Kerngeschäft), Schutz von Werten und wenig Komplikationen - und wenig dafür zahlen.


    Die Versicherer möchten in der Regel Beiträge kassieren und wenig Aufwand.


    Ist es nicht ausdrücklich Teil des Auftrags (Gefährdungsbeurteilung, Dienstanweisung, Unterweisung, Maßnahmen, PSA etc.), möchte niemand eine Eskalation mit Tätern und Waffen (mit Maglite eh nicht). Wer das nicht versteht ist in dem Job falsch. Eigensicherung bedeutet nicht den Täter zu überraschen, zu stellen und mit ihm zu kämpfen und ihn festhalten. Niemand verlangt das. Im Gegenteil. Nordwind schrieb, dass man Lärm (auf sich aufmerksam) machen sollte beim Eintreffen am Objekt. Das ist die richtige Vorgehensweise (so wurde ich auch beim VDS geschult). Ich würde noch hinzufügen, lass dem Täter eine Rückzugsmöglichkeit und treib ihn nicht in die Ecke. Niemand braucht einen (Hilfs-Rambo

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