für alle die sie noch nicht kannten
http://www.ziviler-sicherheitsdienst.de/zsd/zsd.htm
die Nachfolge Firmierung ist jetzt
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die Nachfolge Firmierung ist jetzt
Vielleicht wäre es nützlich mehr informationen über die zu posten.
habe hier einen Bericht gefunden der ein wenig die schwarzen beschreibt.
ZitatAlles anzeigenPrivatisierte Sicherheit
John Wayne in Bayern
Früher patrouillierten die Schwarzen Sheriffs in der Münchener U-Bahn
und waren berüchtigt. Heute schützen sie Flughäfen und geschlossene Anstalten
und ersetzen immer öfter die Polizei
VON CHRISTIAN SCHÜLE
Das Bedürfnis nach Sicherheit nimmt zu in Deutschland, aber die Polizei ist überfordert. Eine Marktlücke für private Wachdienste. Gibt es Sicherheit bald nur noch für Wohlhabende? (Seite 8-11 unserer gedruckten Ausgabe)
klbb.gif (820 Byte) Was würde man denn erwarten: dass so einer rumläuft wie John Wayne, o-beinig und revolverfix? Im Dienste der Allgemeinheit, getrieben von Intuition? John Wayne verkörperte Sicherheit, und wo er war, war die Welt in Ordnung. Doch die alte Welt ist passé. Sicherheit wird heute anders hergestellt. Sie wird organisiert. Privat. Es gibt eine Hierarchie, ein System, eine Logistik. Und dafür gibt es Schwarze Sheriffs. Eine Art moderne John-Wayne-Kompanie im idyllischen Bayern, dort, wo man Wert legt auf Sauberkeit und Ordnung.
Diese Jungs, meist schnauzbärtige Männer-Eichen, produzieren Sicherheit am Fließband: in Flughäfen, auf Betriebsgeländen und neuerdings sogar in Krankenhäusern, in denen Drogenabhängige und andere therapiebedürftige Gesetzesbrecher festgehalten werden. Überall dort, wo die Polizei wegen Personalmangel nicht mehr oder nur noch selten patrouilliert, drängen private Sicherheitsdienste auf den Markt.
In der Aufnahme des Gebäudes "21 E und O" im Bezirkskrankenhaus Haar bei München ist es ruhig. Wir befinden uns in einer Einrichtung für forensische und psychiatrische Patienten, die von der Flucht abgehalten werden müssen. Die Schwarzen Sheriffs haben alles im Griff, und wenn Not am Mann ist, kommt ihnen die Technik zu Hilfe: Den zwölf Kameras entgeht kein Insekt, die Erschütterungsmelder in den Zäunen reagieren auf die kleinste Berührung, und die Radarmelder schlummern nur scheinbar vor sich hin. Fünf Ausbruchsversuche in zehn Jahren aus Haus 21, nicht ein gelungener. Das spricht für sich. Sicherheit ist Routine.
Ostdeutsche Grenzer waren willig und billig
Drinnen witzeln die Jungs, telefonieren, überwachen die Monitore, und als Radio Arabella "Dancing Queen" von Abba spielt, klingeln draußen zwei Pfleger und bringen einen Sexualstraftäter, der von Haus 64 auf 21 0 soll. Ohne Ausweis läuft hier gleich gar nichts. Keiner geht oder kommt oder tut irgendwas ohne vollzogene Identifizierung. Die Jungs haben Verantwortung und breite Schultern.
Zu viert am Tag, zu sechst in der Nacht. Geländegang, Hofgang, Doppelstreife. Oben in Haus 21 leben 30 Sexualstraftäter, unten 30 eingewiesene Drogenabhängige, alle zur Therapie verpflichtet. Haus 21 ist eine Art Therapiegefängnis mit fünf Meter hohen Außenmauern und einer Menge Stacheldraht. Hier sind Menschen untergebracht, die eine Bedrohung für die Allgemeinheit darstellen. Deswegen sind auch die Schwarzen Sheriffs hier. Als Radio Arabella "Night fever" von den Bee Gees bringt, piepst es Alarm. Hektik breitet sich in dem kleinen Zimmer aus. Sitzt der Gürtel? Revolver? Handschuhe?
Ivo Herrmann und Sven Jürgensen sind heute das Interventionsteam, der eine 23, der andere 29. Sie stürzen zur Tür hinaus und rein in den schwarzen Mercedes, fahren los - und kehren zehn Minuten später zurück. Fehlalarm. Ach je. Augenrollen. Die Pfleger und die Melder. Manchmal sind sie unachtsam, die Pfleger, die manchmal auch lächeln über die Schwarzen Sheriffs. Wenn was passiert, ist aber jeder froh, dass sie da sind. Schwarz flößt Respekt ein, und es vermittelt Sicherheit, aus welchen Gründen auch immer.
Dass im Bezirkskrankenhaus Haar eine externe Wachfirma den Sicherheitsbetrieb leitet, ist in Deutschland bisher einzigartig. Dementsprechend stolz ist Wachführer Kersten Steinbach, der mit 28 bereits Major der Grenztruppen in der ehemaligen DDR war. Steinbach sächselt unüberhörbar, Ivo Herrmann, einer vom Interventionsteam, auch. Der eine kam 1990 aus Chemnitz, der andere vergangenes Jahr aus Dresden. Als der "Zivile Sicherheitsdienst" (ZSD) kurz nach der Wende mit riesigen Werbefeldzügen nach ostdeutschem Nachwuchs Ausschau hielt, sprangen viele an: vor allem hoch qualifizierte, gerade arbeitslos gewordene Offiziere der Nationalen Volksarmee. "Um 1993 waren in den Sicherheitsdiensten Gesamtdeutschlands 95 Prozent Ostdeutsche", sagt Steinbach. Sie waren besonders tauglich: Ostdeutsche Offiziere können organisieren und Truppen führen. Die Ostdeutschen waren damals billig und willig, ideal für private Sicherheitsdienste.
Alles begann 1971, als die Vorbereitungen auf die Olympiade in München auf Hochtouren liefen. Damals gab es nur den Wach- und Schließdienst, diese Wächter mit dem großen, romantischen Schlüsselbund, die für jemand wie Carl Wiedmeier, der beim FBI gearbeitet hatte, nur lächerlich wirken konnten. Als er aus Amerika zurückkam, begann er Eliteeinheiten bei der deutschen Polizei auszubilden. Dann kamen die Spiele und Wiedmeier eine Idee: Warum keine Firma gründen, die professionell Sicherheit gewährleistet? Er mietete sich im olympischen Radstadion ein und begann anzuwerben. Ehemalige Polizeibeamte ließen sich ködern, Zeitsoldaten, Sprengstoffexperten - all die, die Erfahrung mit Sicherheit hatten und ein Interesse an Ordnung.
Personenschutz für 22 Mark
Die strenge körperliche Ausbildung, der Kampfsport, wurde zur Aufnahmebedingung des ZSD. Wiedmeier war sein Leben lang ein großer Anhänger des "Budo", der asiatischen Kampfsportarten, gewesen, die er in China und Japan erlernt hatte.
Die Uniform-Idee brachte Wiedmeier aus den USA mit: schwarze Hose, schwarzes Hemd, schwarze Lederjacke, schwarze Mütze. Schutzweste, Stahlkappenschuhe, Revolver, Schlagstock, Handfesseln, Handschuhe und Messer am gewaltigen Hüftgürtel, und eine Art Sheriffstern über dem Herzen: "Honor et Iustitia" (Ehre und Gerechtigkeit). Damals war das neu. Die Polizei ist heute noch immer neidisch auf die Ausrüstung.
Die Schwarzen Sheriffs aus München waren die ersten mietbaren Sicherheitsleute in der Republik, und lange die einzigen. Heute versuchen sie es zu Tausenden im Sicherheitsgewerbe, Ein-, Zweimannbetriebe, die Personenschutz anbieten. Stars brauchen Beschützer, dafür gibt es 22 Mark die Stunde. "So was ruiniert das gesamte Wachdienstsystem", sagt Karl Ehmann, Hauptabteilungsleiter Dienstleistung des ZSD, ein Budo-Schwarzgurt, der früher Polizist in Augsburg war und wenig Aussichten auf eine Karriere hatte.
Schwarze Sheriffs können durchaus verbittert sein, können klagen und sogar lamentieren: Bis heute gibt es keine anerkannte Ausbildung, nur einen dreitägigen Lehrgang bei der Industrie- und Handelskammer. Dann ist jeder Teilnehmer "Werkschutzfachkraft" und hat sein Papier in der Tasche. Jeder! Das Ansehen ist dementsprechend: Niedrig- und Gar-nicht-Qualifizierte drängen in die Branche. Über hundert private Firmen, schätzt Ehmann, gibt es in Bayern, tausend in Deutschland. Sicherheit boomt. Das weiß auch der ZSD. Deswegen wirbt er ständig. Die meisten springen aber rasch wieder ab: Schichtdienst, absolute Zuverlässigkeit, Lernwilligkeit, sportliche Hochleistung, Integrität. So will das der Chef. Das schmeckt nicht jedem.
Die Schwarzen Sheriffs sind ein eigenes System mit Grußpflicht und Dienstgradsystem. Es herrschen militärische Strukturen. Wer hierher will, braucht einen einwandfreien Leumund, und er muss berechenbar sein. James Bonds sind hier fehl am Platz. John Waynes nicht grundsätzlich. Wer hier arbeitet, hat einen behördlichen Waffenschein, eine weiße Weste und Kenntnisse in Recht und Psychologie. Dafür gibt es Vorlesungen an der hauseigenen Wachdienstakademie, die künftig den "Security Manager" als Berufsbild schaffen will. Der Schwarze Sheriff muss ja ständig die strafrechtliche Relevanz des eigenen Tuns bedenken und innerhalb von Sekunden richtig reagieren; Kraft und Mut allein reichen nicht mehr. Heute kommen Rechtskenntnisse für den internationalen Bereich dazu und die Fähigkeit, mit Gewalttätern, Drogenabhängigen, Selbstmordkandidaten zu sprechen, sie zu beruhigen, Konflikte zu vermeiden. Auch Störer seien Menschen, heißt es, man klopft sich an die Brust, der Stern scheppert.
Klingt nach einem abwechslungsreichen bis aufregenden Leben. Die Flucht vor der Alltagsroutine und die Hoffnung auf Spannung treibt dem ZSD den Nachwuchs in die Arme. Jungs wie Ivo Herrmann etwa oder Sven Jürgensen, der bis vor kurzem noch gelangweilter Optiker war und nun das Leben selbst erspüren will. Die Schwarzen Sheriffs arbeiten auch in Mexiko, der Tschechischen Republik und der Slowakei, und Carl Wiedmeier, heute über sechzig, ist gar Honorarkonsul des Niger. Etwa tausend Mann und Frau stark ist seine ganze Truppe. "Und wir haben noch nie jemanden erschossen", sagt Karl Ehmann.
Angst vor Russen und Rumänen
Für eine private Firma wäre dies rechtlich auch heikel; die Schwarzen Sheriffs bewegen sich strikt im Rahmen der Gesetze, kennen ihre Paragrafen. Die Jungs sind weder Paramilitär noch Ersatzpolizei. Nicht dem Staat, dem Kunden sind sie verpflichtet. Jeder Auftrag wird sorgfältig geprüft. Fürs Rotlichtmilieu arbeiten sie nicht, und private Sperenzien, Ehesachen und Ähnliches, kommen nicht in Frage, dafür gibt es Detektive. Seit 1972 hatten die Sheriffs die Münchner U-Bahn kontrolliert, was ihnen letztlich neben Renommee eine Menge übler Klischees einbrachte: SS-Leute, Schläger, Wichtigtuer. Die Grünen im Stadtrat, sagt Karl Ehmann, hätten ihnen vor einigen Jahren den Bewachungsauftrag entzogen.
Breitschultrig sind die Jungs ja noch immer, bedeutungsschwer ist der Gang, emporgezwirbelt die Schnäuzer. Die treuesten Kunden des ZSD sind bis heute das Land Bayern, die Stadt München, die Olympiapark- Gesellschaft, das Bezirkskrankenhaus Haar, der Kernforschungsreaktor Garching, die Mercedes Benz AG. Die Sheriffs sind für die Sicherheit bei Fußballspielen im Olympiastadion und bei Konzerten in der Olympiahalle verantwortlich. Sie gehen auf Streife - 70 schwarze Mercedes stehen im Fuhrpark -, sie kontrollieren Zufahrten, überwachen Eingänge, schließen ab und auf, sind verantwortlich für die Flughafensicherheit, die Gepäckkontrolle, auch private Alarmanlagen sind auf den ZSD geschaltet. "Künftig könnte viel mehr von privaten Sicherheitsdiensten übernommen werden", sagt Ehmann, aber die Polizei halte noch an ihrem Gewaltmonopol fest. "Warum braucht es für die Aufnahme von Verkehrsunfällen oder die Verkehrsüberwachung denn einen überarbeiteten Polizeibeamten?"
Ob das Bedürfnis nach Sicherheit generell gestiegen sei? Ja, sagt Karl Ehmann, vor allem nach der Grenzöffnung zum Osten. Rumänen und Russen hätten nichts zu verlieren, fast alle seien bewaffnet und schnell am Messer, und egal ob die offiziellen Kriminalitätsstatistiken wieder nach unten gehen oder nicht, das Klima sei brutaler geworden. "Die Leute fühlen sich durch Mafia und organisierte Kriminalität bedroht. Plötzlich wollen alle Sicherheit, aber möglichst nichts dafür zahlen." Zwischen 30 und 45 Mark kostet die Stunde Sicherheit durch die Schwarzen Sheriffs.
Ivo steht vorm Schrank in Haus 21 E und wirkt leicht deprimiert. Die Jungs können nicht einmal Werbung für sich machen. Machen sie ihren Job gut, passiert nichts. Passiert nichts, denken die Kunden, die Jungs seien überflüssig. Wer zahlt gern für die Routine einer - wer weiß - vielleicht trügerischen Ruhe?
Das Aufgabenfeld privater Sicherheitsdienste könnte sich bald ändern. Es werde eine Art Gesamtpaket geben, sagt Kersten Steinbach, seit zehn Jahren Obersheriff in Haar: der Sheriff als Schließer, Kassierer, Chauffeur, Personenschützer, Feuerwehrmann und Rettungsschwimmer in einem. "Firmen, die nur Sicherheit bieten", sagt Steinbach, "werden aussterben." Das alles hört sich nicht mehr nach John Wayne an. Da sieht der Sheriff schwarz. Kein Westen mehr da, kein wilder.
©DS - DEUTSCHES ALLGEMEINES SONNTAGSBLATT,
28. April 2000 Nr. 17/2000
Hier noch ein Beitrag mit Leserbriefen
ZitatAlles anzeigen
Ziviler Sicherheitsdienst
Aus Langeweile Obdachlose brutal gequält
Vier Mitarbeiter des Zivilen Sicherheitsdienstes (ZSD), der auch die Schwarzen Sheriffs beschäftigt, stehen im Verdacht, drei Obdachlose schwer misshandelt zu haben.
Von Christian Rost
Ein Verdächtiger, der ein Teilgeständnis abgelegt hat, befindet sich in Haft. Seinen Angaben zufolge gab es womöglich noch mehr Übergriffe auf Obdachlose. Der für die Stadt München tätige ZSD weist jede Verantwortung zurück.
Die bislang drei bekannten Opfer – zwei Männer im Alter von 52 und 58 Jahren sowie eine 41-jährige Frau – sind von den Wachmännern offenbar massiv gequält worden. Vermutlich „aus Frust, weil nichts los war“, so Kriminaloberrat Peter Breitner, traktierten die Beschuldigten ihre Opfer mit Stiefeltritten, Schlagstöcken und einem Messer. Vor allem der in Untersuchungshaft einsitzende Andre P., 27 Jahre alt, soll dabei mitgewirkt haben, als der 41-Jährigen eine zehn Zentimeter lange und zwei Zentimeter tiefe Schnittwunde am Kopf zugefügt wurde. Der Schnitt reichte bis zur Schädeldecke.
Alle Opfer – die Übergriffe ereigneten sich stets in den Toiletten des Stachus-Untergeschosses, die der ZSD für die Stadt kontrollieren soll – mussten in Krankenhäusern stationär behandelt werden. Die Frau war die einzige, die sich traute, selbst bei der Polizei Anzeige gegen die Wachmänner zu erstatten. In den beiden anderen Fällen informierten die
Krankenhäuser die Polizei. Die Ermittlungen gegen den ZSD begannen zunächst schleppend. Fast ein halbes Jahr dauerte es nach dem ersten bekannt gewordenen Übergriff, ehe Andre P. in Haft genommen wurde und die Ermittlungen gegen die anderen Beschuldigten – Fabian K., 25, Denny U., 23, und Thorsten W., 23 – richtig in Gang kamen.
Zunächst nämlich nahm die Polizei versehentlich die U-Bahnwache ins Visier, weil die Angaben der Geschädigten unvollständig oder ungenau gewesen seien, so die Polizei. Nach dem zweiten Übergriff ermittelten zwei Polizeidienststellen unabhängig voneinander und ohne Kenntnis von dem jeweils parallel bearbeiteten Fall. Erst die Anzeige der 41-Jährigen beendete das Gewirr.
Nach Aussage des Hauptbeschuldigten Andre P. gibt es möglicherweise noch mehr obdachlose Opfer des privaten Sicherheitsdienstes. In seinem Teilgeständnis sagte er, er wisse zwar nichts von weiteren Körperverletzungen, generell seien Obdachlose aber „hart angefasst“ worden. Was dies bedeutet, weiß die Polizei noch nicht. Laut Kriminaloberrat Breitner gestalteten sich die Ermittlungen sehr schwierig, weil im Obdachlosenmilieu große Angst herrsche und die Aussagebereitschaft dementsprechend gering sei. „Dann krieg ich’s erst recht, die halten doch alle zusammen“, soll ein Befragter zu Protokoll gegeben haben. Den beschuldigten Wachleuten droht laut Staatsanwalt Hannes Hedke wegen gefährlicher Körperverletzung eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Der ZSD will mit den Übergriffen nichts zu tun haben. Chef und Gründer Carl Wiedmeier sagte zur SZ, die Ermittlungen richteten sich gegen einzelne Personen und nicht gegen die Firma. Er sehe sich deshalb nur als „zweiter Ansprechpartner“. Seinen Angaben zufolge erfuhr der ZSD erst am 29. Juli von den Anschuldigungen. Da seien zwei der betroffenen Mitarbeiter wegen „unvollständiger Berichterstattung“ aber bereits entlassen gewesen. Ob die
beiden anderen Beschuldigten weiter im Wachdienst tätig sind, wollte Wiedmeier, gegen den die Staatsanwaltschaft sehr wohl ermittelt, nicht kommentieren. Er sagte nur: „Über Interna gebe ich keine Auskunft, ich habe mich schon genug geärgert.“ (Süddeutsche Zeitung, SZ, 06.08.04)
Nach Geständnissen
Stadt will Schwarzen Sheriffs kündigen
Schwarze Sheriffs werden am Stachus bald nicht mehr zu sehen sein. Die Stadt will den Vertrag mit dem Sicherheitsdienst ZSD "zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen". Wachleute hatten gestanden, mehrere Obdachlose misshandelt zu haben.
Von Philip Wolff
Die nach den jüngsten Misshandlungsfällen an Obdachlosen erneut in Verruf geratenen Schwarzen Sheriffs sollen künftig weitgehend aus dem Stadtbild verschwinden. Die Stadt werde den Vertrag zur Bewachung des Stachus mit dem Sicherheitsdienst ZSD „zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen“, sagte Christoph Gernhäuser vom Kommunalreferat.
Damit ziehe die Stadt die Konsequenzen aus den Ermittlungen gegen vier ZSD-Mitarbeiter, die seit Donnerstag in Verdacht stehen, im Februar und Mai bei nächtlichen Einsätzen am Stachus drei Wohnungslose misshandelt zu haben. Oberstaatsanwalt Anton Winkler geht nach dem Teilgeständnis eines inhaftierten Verdächtigen davon aus, dass sich in den kommenden Tagen zusätzliche Opfer bei der Polizei melden werden. Die weiteren Verträge zur Bewachung „städtischer Objekte, in denen die ZSD-Wachleute allerdings kaum in Kontakt mit der Öffentlichkeit kommen“, will die Stadt nach Worten Gernhäusers vorerst aufrecht erhalten. Die Rathaus-SPD forderte am Freitag, auch diese Verträge schnellstmöglich zu kündigen.
Um wie viele und welche städtischen Gebäude es sich dabei handelt, teilte „aus vertraglichen Gründen“ weder die Stadt noch die Firma ZSD mit. Die kommunalpolitische Sprecherin der Rathaus-SPD, Christl Purucker-Seunig, verlangt darüber jedoch – angesichts einer „langen Liste der massiven Gewaltübergriffe“ von ZSD-Mitarbeitern – jetzt öffentlich Auskunft. „Es sind nur ein paar Objekte“, sagte Gernhäuser zur SZ. Voraussetzung dafür, dass dort weiterhin ZSD-Wachleute eingesetzt werden, sei eine umfassende Erklärung des Unternehmens: „Wir haben die Firma aufgefordert, darzulegen, wie es zu solchen Vorfällen kommen konnte“, sagt Gernhäuser. Zudem müsse das Unternehmen „darlegen, was es zu tun gedenkt, damit solche Dinge nicht mehr passieren“. Entsprächen die Ergebnisse nicht den Vorstellungen der Stadt, werde man „in letzter Konsequenz alle Verträge mit ZSD kündigen“. Die künftige Bewachung des Stachus will die Stadt nun ausschreiben und eine
andere Sicherheitsfirma am Karlsplatz beschäftigen. „Es gibt dazu keine Alternative“, sagt Gernhäuser. „In solchen komplexen Gebäuden wie dem Stachus, in denen die Geschäftsleute einen Schutzanspruch haben, muss man als Hausherr eine gewisse Sicherheit gewährleisten.“
Die Polizei in diesem privaten Raum einzusetzen, der Eigentum der Stadt ist, sei aus rechtlichen Gründen schwierig. „Wir brauchen solche Sicherheitsunternehmen auch weiterhin“, betont Gernhäuser. Im Zuge der Angebote, mit denen sich laut ZSD-Chef Carl Wiedmeier bis zu 40 Sicherheitsfirmen um jeden städtischen Objektschutzauftrag in München bewerben, verlangt die Stadt ein detailliertes Anforderungsprofil: Das Personal muss technisch und juristisch geschult sein, das Unternehmen muss eine bestimmte Größe und Ausstattung vorweisen. Wiedmeier, der sich über sein betriebsinternes Vorgehen nicht äußern will, spricht von „hohen Anforderungen an Ausbildung und Auswahl der Mitarbeiter“
– sowie von einem „erbitterten Wettbewerb der Firmen“. Die Vertragsvoraussetzungen zu verschärfen, plant die Stadt indessen nicht. „Man kann im Vorhinein sowieso nicht sicherstellen, dass nicht mal jemand ausrastet“, sagt Gernhäuser. „Jede Firma hat ihr schwarzes Schaf.“ (SZ, 7./8.08.04)
Philosophie
Die Mitarbeiter des ZSD®: Schwarze Sheriffs®
begründen ihre besondere Leistungsfähigkeit für ihre Auftraggeber durch die Verschmelzung von Budo – den asiatischen Kampfsportarten – und dem professionellen Wissen in allen Bereichen des Sicherheitswesens. Auf diese Weise sind alle Schwarzen Sheriffs® den hohen Anforderungen in ihrer Berufsausübung durch die Kombination aus theoretischen Kenntnissen, praktischen Erfahrungen und körperlicher Fitness gewachsen. Der Grundpfeiler
für das verantwortungsbewusste Handeln der Schwarzen Sheriffs® ist aber nach wie vor die innere Einstellung. Kameradschaft, Respekt vor der Würde des Menschen und die Anerkennung der Gesellschaftsordnung prägen ihr Selbstverständnis getreu der Maxime des Zivilen Sicherheitsdienstes - ZSD® : H O N O R E T J U S T I T I A.
(Quelle: http://www.ziviler-sicherheitsdienst.de/ssh/philosophie.htm )
3.)
Betrifft: "Aus Langeweile Obdachlose brutal gequält"(SZ, 06.08.04), "Stadt
will Schwarzen Sheriffs kündigen" (SZ, 7./8.08.04); Ausweitung der
Befugnisse für Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste?
Liebe Leserinnen und Leser,
nachfolgender Schriftwechsel zwischen einem Mitarbeiter eines Münchner Sicherheitsunternehmens und mir (sprechend für SAFERCITY.DE) zu Eurer Kenntnisnahme. Die Antwort stellt gleichzeitig einen Kommentar dar.
Thomas Brunst schrieb am 12.08.04 für SAFERCITY.DE:
Lieber Stephan,
vielen Dank für Deine E-Mail. Den Artikel zum jüngsten ZSD-Skandal hatte ich schon auf der Internetseite der Süddeutschen Zeitung gefunden. Es ist schon interessant, dass die Mitarbeiter des ZSD bzw. der "Schwarzen Sheriffs" auch nach über 25 Jahren noch die gleichen Fehler begehen, die die Branche schwer belasten und zugleich die Kritiker privater Sicherheitsdienste bestätigen. In ihren Zielen werden solche dokumentierten Skandale die Branche nicht weiterbringen, sondern das Image weiter schädigen.
Was die von Dir angesprochene Ausweitung der Befugnisse privater Sicherheitsdienste angeht, strebt die Sicherheitsbranche, der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) e.V., nach eigenen Aussagen keine Erweiterung an. Zudem steht der Artikel 33 (4) GG, das Gewaltmonopol der Bundesrepublik Deutschland, dem auch entgegen (ein neues Bewachungsgewerberecht das dieses explizit nicht vorsieht ist erst 2003 in Kraft getreten).
ARD-REPORT München berichtete vor einigen Monaten darüber, dass DB-Chef Hartmut Mehdorn "Hilfspolizeistatus" für den Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn (BSG) fordert (siehe hierzu: http://www.safercity.de/2004/bahn.html ). Bundesinnenminister Otto Schily lehn dies kategorisch ab.
(Siehe hierzu auch: "Private Sicherheitsdienste: Privatisierung grundrechtsintensiver Polizeiaufgaben verfassungswidrig", von Bernhard
Weiner http://www.gdp.de/gdp/gdpcms.nsf/id/dp0201/$file/0102_05.pdf )
Wie Du vielleicht weißt, veröffentlicht SAFERCITY.DE regelmäßig Übergriffe privater Sicherheitsdienste (Zeitungsmeldungen) im Internet. Jüngste Meldungen aus Berlin, München und Kassel belegen, dass es sich bei diesen Übergriffen häufig nicht um "situationsbedingte Auseinandersetzungen im Rahmen des Einsatzauftrages" (offizielle Branchenmeinung) handelt, sondern um gezielte Mißhandlungen von Personen z.B. durch Türsteher o. Kontrolleure (siehe hierzu "SAFERCITY.DE informiert: Private (Un)Sicherheit",
http://www.nadeshda.org/foren/…pression/p457s457a20.html ).
Ich bin persönlich der Meinung, dass durch Übergriffs-Dokumentationen, durch Medienberichte, der "Mär der bedauerlichen Einzelfällen", welche durch "schwarze Schafe" verursacht werden, erfolgreich wiedersprochen werden kann. Auch wegen der schlechten Entlohnung der Mitarbeiter, einhergehend mit einer "immernoch" unzureichenden Ausbildung des Basispersonals - bei teilweise bis zu 240 Monatsstunden - bin ich der Meinung, dass Übergriffe privater Sicherheitsdienste "systemimmanent" sind - die starke Abhängigkeit vom
Arbeitgeber/ Auftraggeber fördert dies.
Wenn Herr Wiedmeier meint, der ZSD, sein Unternehmen, hätte mit diesem Skandal nichts zu tun, so irrt er: Der Vertrag zwischen Stadt und ZSD soll laut Süddeutsche Zeitung gekündigt werden. Bereits 1989 hatte das Unternehmen seinen Auftrag für die Bewachung der Münchner U-Bahn wegen Übergriffen und Mißhandlungen verloren. Da sich die Geschichte zu wiederholen scheint, läßt dies nur eine Schlußfolgerung zu: Herr Wiedmeier hat seinen ZSD bzw. seine "Schwarzen Sheriffs" nicht im Griff!
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Brunst, SAFERCITY.DE
From: "Stephan G."
To: thomas.brunst@safercity.de
Subject: Safecity - Städtereport
Date: Wed, 11 Aug 2004 20:56:14 +0200
Lieber Thomas,
über einen Artikel in Telepolis, bin Ich auf die Webseite von Safecity gelangt. Ich bin angenehm überrascht von der mit Aufwand betriebenen Seite und der Idee zur Aufklärung über privatisierung des öffentlichen Lebensraumes, Datenschutz, Übergriffe von privaten Sicherheitsfirmen.
Vielleicht ein paar kurze Sätze über mich, meinen Werdegang, politischer, rechtlicher Überzeugungen. Über mein Studium bin Ich in die Sicherheitsbranche gelangt und arbeite dort nun mit voller Begeisterung. Derzeit bin Ich im Personalbüro einer mittelständischen Münchner Sicherheitsfirma angestellt, pflege dort Kundenkontakt und setze mich mit dem typischen Alltagsgeschäft der Branche auseinender.
Ich beobachte eingehend die Arbeitsweisen andere Sicherheitsfirmen im Münchner Raum und Umland. Ich bin der Überzeugung das eine Ausweitung von Befugnissen für die private Sicherheitsbranche unumgänglich ist, um ein Höchstmaß an Dienstleistung zu erbringen,
Anbei ein Artikel der Sueddeutschen Zeitung über die üblichen Vorgehensweisen des Zivilen Sicherheitsdienstes. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/757/36721/
Herzliche Grüsse,
Stephan G.
Gratuliere dir ,hast wirklich die passenden Texte gefunden.Zum ZSD gibt es wirklich sehr viel zu sagen und zu schreiben. Es war mal die Elite Sicherheitsfirma in Deutschland aber dann ging es immer weiter bergab. Von der Ausrüstung die sie hatten konnten manche nur träumen ,selbst bei der Polizei in München waren wohl manche Neider dabei.Welche Sicherheits Firma hatte denn schon eine Flotte von MB ( früher 190 später C Klasse ) als Streifen-/ Einsatzfahrzeuge. Bekannt waren sie hauptsächlich durch die U-Bahn die sie bis 1989 hatten. An Objekten hatten sie in München z.B. BW Verwaltungszentrum, BKH Gelände in Haar mit Forensik z.B. Haus 21,22 ,Forschungsgelände der TU München in Garching mit dem Forschungsreaktor FRM,Olympiapark München, Objekte der Stadt München usw. . Aber wie schon erwähnt es ging leider immer weiter bergab mit den Schwarzen Sheriffs.
Forschungsgelände der TU München in Garching mit dem Forschungsreaktor FRM <-- macht jetzt securitas , war da letztes Jahr mal "zum tag der offenen tür"
Ja das ist korrekt FRM II machen die ,aber das alte EI hatten die Sheriffs bis zum Ausbau der Brennstäbe und der Stilllegung.
hast recht shadowman so is es DanKai muss auch ein ehemalige ZSD MA sein so wie er sich auskennt vieleicht kennen wir ihn ja wenn er sein Dienstnummer sagt aber sonst war es ein guter Fa.ausser was mit den Dienstautos abgemacht war
Ich hab da Ende 2000 einen Lehrgang *Security Qualify* gemacht, war gut!
Na dann biste ja jetzt rundum qualifiziert, was? Weiterhin viel Spaß an der Schranke. :lol:
Bin da schon seit 2001 nicht mehr, arbeite jetzt in Dresden.
In Dresden hab ich weniger mit Schrankenzu tun!!!
Ich hatte auch mal nen Kurzauftritt bei dem Sauverein.
Ich finde es äußerst anmaßend und oberflächlich, dass sich hier einige möchtegern Insider als Richter und Kenner des ZSD produzieren.
Mag sein, dass die eine oder andere Träne mal für 2-6 Monate beim ZSD ware.
Länger haben es solche Tränen eh nicht ausgehalten. Die Anforderungen waren eben zu hoch. 2x Ken Jitsu, 1x Rechtskunde, und das bei 12 Stunden Schichten, sind eben zu viel für die Weicheier, die sich hier in diesem Forum als Insider und Richter outen.
Die tiefe Philosophie des 010 haben eh nur die Wenigsten Begriffen.
Solche, die hier als Kenner der Firma aufspielen, sind nur zu bedauern.
Zitat von RoninIch finde es äußerst anmaßend und oberflächlich, dass sich hier einige möchtegern Insider als Richter und Kenner des ZSD produzieren.
Mag sein, dass die eine oder andere Träne mal für 2-6 Monate beim ZSD ware.
Länger haben es solche Tränen eh nicht ausgehalten. Die Anforderungen waren eben zu hoch. 2x Ken Jitsu, 1x Rechtskunde, und das bei 12 Stunden Schichten, sind eben zu viel für die Weicheier, die sich hier in diesem Forum als Insider und Richter outen.
Die tiefe Philosophie des 010 haben eh nur die Wenigsten Begriffen.
Solche, die hier als Kenner der Firma aufspielen, sind nur zu bedauern.
Warst Du beim ZSD?
Erzähl doch mal, wie es dort wirklich gewesen ist!
Zitat von Ronin............möchtegern Insider ...............die eine oder andere Träne ...................... ware.
Länger haben es solche Tränen eh nicht ausgehalten. Die Anforderungen waren eben zu hoch. ................sind eben zu viel für die Weicheier...............
Die tiefe Philosophie des 010 haben eh nur die Wenigsten Begriffen.
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Bemerkenswerte Grundeinstellung und Wortwahl, sowas kenne ich hier egtl. eher von den Mitgliedern pädagogisch wertvoller Einrichtungen wie Kickboxschulen, die reden auch immer von "tiefer" Philosophie....
Gruß
BigBlock
Zitat von BigBlockBemerkenswerte Grundeinstellung und Wortwahl, sowas kenne ich hier egtl. eher von den Mitgliedern pädagogisch wertvoller Einrichtungen wie Kickboxschulen, die reden auch immer von "tiefer" Philosophie....
Gruß
BigBlock
.....ach in derartigen Einrichtungen verkehrst Du... sind da nicht auch kleinkriminelle Halbweltgestalten vertreten.-
ich z.B. weiss nicht, wie sich subversive Elemente in derartigen Etablissements artikulieren, denn mein Leben ist dadurch geprägt
solche Typen aus dem Verkehr zu ziehen.
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