Erfahrungen/Erlebnisse aus/in Prüfungen...

  • Hallo zusammen,


    jeder erlebt Prüfungen anders - egal, ob schriftlich, mündlich oder praktisch…


    Welche Erfahrungen habt Ihr bisher gemacht?


    Wie hat sich eine Prüfungskommission Euch gegenüber verhalten, inwieweit hat sie bei Euren Prüfungen mitgewirkt, hattet Ihr Unterstützung bei der Vorbereitung auf die konkreten Prüfungssituationen seitens der entsprechenden IHKs (z. B. beim Bereithalten von technischen Hilfsmitteln für die Prüfung, etc.)?


    Haut in die Tasten :ok: …


    Gruss, cujo.

  • EIN PRÜFER GEHT DURCH DIE PRÜFUNG oder EIN MEISTER WIRD GEPRÜFT


    Na, da will ich zu später Stunde mal der Erste sein, der zu berichten weiss.


    Bei mir war es die Waffensachkundeprüfung vor 3 Jahren bei einer IHK, für die ich selbst seit vielen Jahren als Prüfer tätig bin.


    Kurz zur Einleitung:
    Normalerweise benötige ich für meine berufliche Tätigkeit keine derartige Prüfung. Da ich aber meinerzeit für ein privates Sicherheitsunternehmen in der Einsatzzentrale aushalf, musste ich immer und immer wieder Schusswaffen für die Alarmfahrer vorbereiten und bestücken. Weil ich das immer mit langem Arm und viel Respekt tat, entschloss ich mich zur Teilnahme an einem solchen Lehrgang. Dank Verhandelungsgeschick waren die Kosten von ca. 450.- Euro nicht weiter wild.


    Den Vorbereitungslehrgang besuchte ich bei einem ganz normalen Bildungsinstitut. Dieser verlief interessant und ohne Probleme, so dass man sich Prüfungsreif- und sicher fühlte. Dachte ich bis dahin.


    Die schriftliche Prüfung habe ich total verhauen. Aber nicht ganz. Ich hatte den Fragen die Falschen Antworten zugeteilt. Das heisst inhaltlich korrekt, aber zur jeweiligen Frage die falsche Antwort. Man stelle sich das so vor: Zu Frage 3 Antwort für Frage 5 geschrieben. Zu Frage 5 Antwort zu Frage 3 gesetzt.


    Das machte meine Prüfer stutzig. Sie liessen mich nicht durchfallen, jedoch durfte ich im Ergänzungsgespräch erscheinen.


    Da war ich drann. Alle 3 Prüfer der Prüfungskommission waren meine Kollegen, welchen ich oft als Kommissionsvorsitzender in anderen Prüfungen vorstand.


    Nun, ich wurde von denen zwar nicht gequält, aber ich musste meine schriftliche Arbeit verteidigen. Fragen über Fragen. Warum, Weshalb und Wieso waren da noch human. Die wollten es wissen, und hatten einen Riesen Spass, mit mir zu arbeiten. Letzten Endes haben Sie mich dann, dank meiner Richtigstellung mit 78 Punkte ziehen lassen.


    Am nächsten Tag stand die praktische Ausbildung in einer Schiessanlage an. Im Anschluss wurde die Abschlussprüfung abgenommen. Wieder durch "meine Prüfer"


    Das Übungsschiessen hat super geklappt. Dann hiess es wieder für mich Können zu beweisen.


    Revolverschiessen, kein Problem. 90 Punkte fertig. Aber die Pistole (H & K P30), Beim ersten Durchgang, verhauen. Ab in die Nachprüfung. Noch mal Stress.


    Der erste Schuss hat gesessen. Nicht nur auf den DIN A4 Blatt zentriert, auch bei mir. Die heisse Patronenhülse landete in meinem Kragen. Fürchterlich heiss, habe mir aber nichts anmerken lassen. Schuss 2 und 3 flogen am Ziel vorbei, der letzte Schuss riss das Blatt Papier am Rande an. somit war´s bestanden.


    Nach einigen Wochen, bei einer IHK- Prüfung, in der ich mit meinem Schiess- Prüfer zusammen sass, stellte ich die Frage, ob ich beim Nichttreffen des letzten Schusses durchgefallen wäre.


    Er meinte nur:
    JA, DENN DU KENNST DIE VORGABEN.!!!


    Mein Erlebnis mit Prüfungen.


    Viele Grüsse


    MSS 2005

  • MSS2005


    Welche "Vorgaben"?
    Wohl die von deinen Prüfern selbst zusammen gebastelten, denn vor jeder einzelnen Waffensachkunde-Prüfungskommission wird individuell geprüft. Das geht von der 1-Mann-Prüfungskommission, die in Personalunion auch selbständiger Schulungsunternehmer ist für die Vorbereitung, bis hin zu bombastischen Veranstaltungen von Amts- und Oberamtsräten, die z.T. nicht einmal den Grundwehrdienst leisteten und vermutlich selbst nicht schießen können.


    Es ist m.E. überhaupt ein Unding (und bei der Jägerprüfung undenkbar), dass Verwaltungs-Apparattschiks eine Waffensachkundeprüfung abnehmen dürfen. Der Vollzug des Bundesgesetzes ist aber Ländersache, und in den Ländern gibt es ebenso viele Prüfungs-Varianten wie Landkreise. Die Prüfung selbst gilt aber bundesweit. Daher auch der Prüfungs-Tourismus quer durch die deutschen Lande hin zu einem alten Neonazi, der im Auftrag eines Landratsamtes prüft und am liebsten auch jeder Oma eine Pistole in die Hand drücken würde. Selber hat er an die 130 Faustfeuerwaffen gehortet, die er gerne seinen Kursteilnehmern zeigt. Darunter auch eine der fünf Brownings, von der behauptet wird, mit ihr sei Erzherzog Ferdinand nebst Gemahlin anno 1914 in Sarajevo erschossen worden (die mutmaßlich "echte" wird im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum als Leihgabe der Jesuiten (!) ausgestellt...).

  • Muss ich das verstehen? 1 Mann Prüfungskommision, selbstständiger Schulungsunternehmer? Was soll das sein?


    Warum schreibst Du hier so einen unqualifizierten Unfug?




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    Solche "Weissheiten" machen masgeblich die private Sicherheit zu "Qualität" !!

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  • Zitat von "MSS2005"

    Muss ich das verstehen? 1 Mann Prüfungskommision, selbstständiger Schulungsunternehmer? Was soll das sein?
    Warum schreibst Du hier so einen unqualifizierten Unfug?


    "Verstehen"musst du gar nichts!
    Du könntest dich aber beim LRA Dachau oder bei der Regierung von Oberbayern über diesen Aussteller von Waffensachkunde-Prüfungszeugnissen erkundigen, ehe du "unqualifizierten Unfug" unterstellst. Vielleicht fragst auch mal jenen Sicherheitsdienst in den schwarzen Uniformen, der ganze Autobusladungen voll ostdeutscher Kandidaten nach Dachau karren lässt, damit dort die Waffensachkundeprüfung glatt abläuft und einem darauf folgenden Bundeswehr-Bewachungseinsatz nichts im Wege steht. Frage aber nicht den Verfassungsschutz. Der hat über alte Neonazi und Hitler-Verehrer im Regelfall ohnedies "keine Erkenntnisse". Muss er sich doch auf Islamisten konzentrieren und, in Bayern, auch darauf achten, dass kein Wachmann "an die Lehren des L. Ron Hubbard glaubt" bzw. einen solchen Wisch auch unterschreibt vor Antritt seines Dienstes bei öfftl. Auftraggebern.


    Fußnoten des "Prüfungszeugnisses":
    "Behördlich anerkannter Schießausbilder, Sachverständiger und Gutachter für Waffen, Munition, mechanische und elektronische Sicherungsanlagen. IHK-geprüft gem. § 9 WaffG. Vom Landratsamt Dachau zur Abnahme von Sachkundeprüfungen beauftragt. Anerkannt vom Institut für Schutz und Sicherheit. Mitglied im Verband zur Bekämpfung der Kriminalität. Mitglied des Verbandes für Waffentechnik und - geschichte e.V."


    PS: Es gibt einen (anderen) Schulungsunternehmer, der wirbt mit seiner Eigenschaft als "Vorsitzender der IHK-Prüfungskommission..." und damit indirekt für das erfolgreiche Bestehen von IHK-Prüfungen bis hin zur Meisterprüfung, wenn man sich in seiner Schule vorbereiten lässt. Und bei einer bekannten "Waffenbehörde" hat eine Sachbearbeiterin, die Waffenscheine zu unterschreiben pflegt (darunter auch meinen), auch einen Gewerbeschein und die Genehmigung, sich außerdienstlich um die Ausbildung von Waffen-Sachkundigen zu kümmern. Alles "unqualifizierter Unfug"?

  • Hi Cujo,
    da ich seit 2002 in der Sicherheit tätig bin, musste ich schon an paar Unterrichtungen teilnehmen,


    aber die Coolste war meine Sachkundeprüfung, man hat mir mal in einem Lehrgang gesagt


    ohne 4Monatige Schulung sei diese Prüfung nicht zu bestehen, das wiederum sah mein Freund


    aber anders, er überredete mich dazu mich für die Prüfung an zu melden, Bücher zu bestellen


    zu Pauken uuund hin zu gehen, gesagt getan und das Ergebnis? , bei der Schriftlichen habe ich beim


    ersten Mal 63% erreicht mit diesem Ergebnis war ich ja dann zur Mündlichen zugelassen. :cool:


    Diese jedoch habe ich erst beim dritten Mal gepackt :pein: , beim ersten Mal zu ängstlich ich musste


    Nämlich noch nie in meinem Leben eine Mündliche Prüfung ablegen, beim zweiten Mal


    War ich zu Forsch habe mir so den Unmut der Prüfer auf mich gezogen bäh, naja aller Guten


    Dinge sind Drei und dann war es Vorbei. Hurra. :bier:


    Fazit die Sachkundeprüfung ist auch ohne Schulung zu schaffen.
    :cool:

    Bonus vir semper tiro ( Ein guter Mensch bleibt immer Anfänger)

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  • Hi, ich bin nunmehr 48 Jahre alt, meine letzte Prüfung, eine von dutzenden Prüfungen,liegt jetzt 1 Tag zurück. Es war nur eine Kleine, aber für mich eine der Wichstigsten der letzten Zeit. Was soll ich sagen, ich war aufgeregt wie bei der ersten Prüfung. Ich war nun schon vor so vielen Prüfer in verschiedenen Ländern, aber es kommt einfach keine Routine auf. Für mich wird es dann wie ein Tunnel und ein Rauschen geht durch den Kopf. Ich merkte, wie die Thematik gestern wieder entglitt, die Einstellungprüfer(3 an der Zahl) merkten es und stiegen voll drauf. Nun bin ein Mensch der im Nachhinein punktet. Ein bissel Wut auf mich, diese Erfahrung aus vielen Prüfungen einfach durchgejagt alles gut zusammengemengt, ergab, die Prüfer waren von mir überzeugt und ich hatte es geschafft(irdendwie nass am Körper).
    Tja ich habe bis Heute keine richtige Lösung und mache mich schon Tage vorher verrückt. Zum Glück habe ich das Wissen, wie man, wenn es ernst wird damit irgendwie umgeht, aber ärgern tue ich mich immer wieder darüber.
    Also bis dann,bis zur nächsten Prüfung.

  • Zitat von "mikep6"

    ...Ihr seid aber Streng hier...


    das müssen wir auch, sonst wirds unübersichtlich, wir haben zig Doppel-Postings und viele Beiträge in unpassenden Rubriken. Das macht u. a. ein gutes Forum aus, wenn Admins und Mods auch auf solche Dinge achten :zw: ...

  • Vielleicht zur Abrundung mal einige Erfahrungen / Erlebnisse Prüfungen aus Sicht eines Prüfers, hier speziell Prüfung Fachkraft Schutz und Sicherheit, Prüfungsteil B (Dokumentation und Fachgespräch).


    1. Es wird mir eine Dokumentation vorgelegt, die nur aus per „Copy and Paste“ übernommenen und nur am Rande zum Thema passenden Texten von Wikipedia besteht (einschließlich der Bildüberschriften und der Links). Thema der Dokumentation war der Streifendienst, im Text tauchte dann auf einmal die Streife bei der Bundeswehr (Gefechtsdienst), die Streife der Polizei und als Krönung der "Hitlerjugend-Streifendienst" auf. Hier wird natürlich schon die Bewertung dieser Dokumentation negativ ausfallen, weil hier die Forderung der Ausbildungsordnung nach Beschreibung von drei praktisch durchgeführten Arbeiten nicht erfüllt ist. Ich habe mir dann in der Prüfung schon spasseshalber die Frage erlaubt, ob der Streifendienst der Hitlerjugend direkt dem Reichsführer SS oder dem Reichssicherheitshauptamt unterstellt war.


    2. Ein anderer Prüfling liegt drei Dokumentation zum Thema Geld- und Wertetransport und behauptet, er wäre während der Ausbildung als Einsatzleiter für GWT tätig gewesen und seine Firma würde nur nach der DIN 77200 arbeiten.
    Wenn so jemand dann im Fachgespräch die Frage nach der erforderlichen Schießausbildung für die mit Waffen beim GWT eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter oder die Frage nach beim GWT zutreffenden Vorschriften nicht einmal ansatzweise beantworten kann, dann ist das auch nicht gerade ein Pluspunkt.
    Auf weitere Nachfrage konnte er mir nicht mal die Anforderungen der BGR 135 für die Durchschusshemmung nennen, auch der Begriff „Dachkennzeichnung“ war ihm völlig fremd. Auf die Frage, gegen welche Waffen ein Geldtransporter geschützt sein müsse, kam als Antwort: "Er ist sicher vor Kugeln."
    Auch von den Sicherheitsvorschriften des BDGW hatte er noch nie gehört, obwohl diese nach der Neufassung der DIN 77200 bei Vergabe von Aufträgen nach der DIN bindend sind.


    3. Legt jemand Dokumentationen zum Einsatz in einer Notruf- und Serviceleitstelle vor, so werde ich ihm sicher Fragen zu den entsprechenden VdS-Richtlinien stellen (VdS 2153, 2172), einschließlich der Fragen, die vom VdS speziell für die Prüfung von „Fachkräften von Wach- und Sicherheitsunternehmen“ (VdS 2237 in Verbindung mit dem Prüfungsfragenkatalog VdS 2867) herausgegeben wurden.
    Wenn dann der Prüfling auf die Frage nach den Klassen der NSL nur mit Schweigen antwortet, dann reicht das eben nicht – schließlich ist die Fachkraft für Schutz und Sicherheit nach bestandener Prüfung automatisch auch NSL-Fachkraft.


    4. Kommt jemand mit Dokumentationen zum Einsatz im „klassischen“ Werkschutz, so muß er sich natürlich z.B. auch auf Fragen nach dem betrieblichen Gefahrenabwehrplan oder nach dem Aufbau einer Brandschutzordnung einstellen. Auch bei solchen Fragen blickt man oft in Abgründe.


    5. Beschreibt jemand einen Einsatz im Objektschutz in einem Schlachthof und schreibt dabei, dass ausgebrochene Rinder mit großkalibrigen Gewehren (nicht Betäubungsgewehre!) erlegt wurden, so liegt natürlich schon die Frage nach der waffenrechtlichen Zulässigkeit dieses Vorgehens oder die Frage, nach dem Verhalten des Sicherheitsdienstes bei ausgebrochenen Großvieh nahe (z.B. Regelung in einer Dienstanweisung, einschlägige Unfallverhütungsvorschriften).


    6. Es gibt selbst bei den Fachkräften Schutz und Sicherheit immer wieder Prüflinge, wo es wirklich an grundlegenden Dingen fehlt: Notwehr, Notstand, vorläufige Festnahme, Selbsthilferechte nach dem BGB, wichtige Straftatbestände, Kenntnis der Bewachungsverordnung und der BGV C 7. Auch der grundlegende Aufbau von Gefahrenmeldeanlagen ist vielen nicht bekannt, die einfache Frage, wie z.B. ein Feuerwehrschlüsseldepot in das System BMA / EMA eingebunden ist, lässt auch viele scheitern.