Probleme mit Azubis

  • Guten Morgen liebes Wachschutzforum,


    also ich muss schon sagen, finde diese Community einfach nur total Klasse :ok: Die Beiträge sind interessant, die Software sehr modern und angenehm, tolles Moderationsteam!


    Jetzt aber mehr zu meiner Frage! Ich arbeite als Objektleiter für ein Sicherheitsunternehmen, Kunde ist eine staatliche Einrichtung ( keine Details dazu ). Im Objekt werden auch zwei Azubis ausgebildet, diese rauben mir momentan den letzten Nerv :lach: Es handelt sich um ein junges Mädchen (19 Jahre) und ein Burschen (22 Jahre), ich schildere mal das Problem.


    Die Azubine kommt oft unausgeschlafen, unkonzentriert zum Dienst! Für sie ist es derzeit noch extrem wichtig auf Party zu gehen und mit Freunden bis tief in die Nacht abzuhängen, beim männlichen Azubikollegen ist es ähnlich. Ich bin mir bewusst, dass mich das Privatleben der Auszubildenden NICHTS angeht jedoch stören mich diese ständigen Krankheitmeldungen sowie die allgemeine Unzuverlässigkeit. Ich habe schon ein paar Gespräche mit den Beiden geführt jedoch ohne sichtbaren Erfolg, ich weiß gerade nicht weiter. Nach meiner abgeschlossenen Prüfung "Ausbilder" sind das meine ersten Azubis..! Was würdet IHR an meiner Stelle machen?


    lulatsch

  • 1.) Gespräche führen ! Auf das geforderte Verhalten hinweisen !
    (steter Tropfen höhlt den Stein)
    2.) Über die Gespräche Aktenvermerk machen !
    ( Datum, Zeit, Inhalt, Wer mit Wem)
    3.) Über jedes Fehlverhalten Notizen machen !
    (bei möglichen Abmahnungen / Sanktionen der Firma gegen Azubis helfen die Notizen, um den Vorgang justiziabel zu machen)

  • Hallo lulatsch86,


    ich muss es an dieser Stelle leider verallgemeinern, die Azubis heut zu Tage sind einfach so. (Ausnahmen gibt es natürlich)


    Ich habe hier bei mir seit zwei Jahren Azubis.
    Der erste war mitte/ende 20 und wollte diesen Beruf erlernen und hat sich auch dahinter gesetzt, der hatte auch immer die Schulbücher dabei, war interessiert, fragte auch nach wenn er was nicht verstanden hatte.


    Dann hatten wir eine junge Dame Anfang 20, die haben wir leider nach glaube ich 2 Monaten wieder gehen lassen.
    Nun haben wir 2 im 2ten Lehrjahr und einen im 1. Lehrjahr.


    Kyoshi hat es hier schon richtig gesagt.
    Man muss echt klar und deutlich mit dehnen reden, natürlich auf der Sachlichen Ebene, natürlich auch mal loben aber auch jedes Fehlverhalten klar schildern und auch Konsequenzen für die Zukunft aufzeigen.


    Denke auch an die Über- und Unterforderung der Azubis.


    Hast Du Kontakt mit den Eltern?
    Auch wenn die schon 20 sind, sind meist die Eltern noch mit im Spiel, da sie einfach noch dort wohnen.

    Gruß saw1977


    wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten ^^
    hier noch ein paar Satzzeichen ....,,,,,!!!!!!??????

  • Zitat von "lulatsch86"

    ... Nach meiner abgeschlossenen Prüfung "Ausbilder" sind das meine ersten Azubis..! ...


    ... zunächst einmal vielen Dank für Dein Lob im Namen des gesamten Teams :pein: .


    Tja, da zeigt sich mal wieder der Unterschied - Theorie und Praxis.


    In der Vorbereitung zur Ausbildereignungsprüfung werden solche Situationen beschrieben und es werden oftmals Lösungsansätze vorgegeben/empfohlen (Kritikgespräche, Beurteilungsgespräche, etc.).


    Die wirkliche Praxis/Realität sieht aber dann oftmals anders aus (57) .


    Ich würde vorerst bei den Gesprächen bleiben, den Azubis in den Gesprächen aber auch aufzeigen was passiert, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern. Auch die schriftliche Dokumentation der Gespräche ist wichtig!


    Und noch eines wäre wichtig - Konsequenz! Angedachte Massnahmen bei fortgesetztem Fehlverhalten müssen auch durchgesetzt werden!


    Übrigens: Ich verschiebe dieses Thema in unseren Ausbildungsbereich - dort ist es besser aufgehoben :zw: ...

  • Zitat von "Cujo"

    Und noch eines wäre wichtig - Konsequenz! Angedachte Massnahmen bei fortgesetztem Fehlverhalten müssen auch durchgesetzt werden!



    Lernen durch Leiden ! :zw: :pein: :eng: :satan:

  • ... mit "Lernen durch Leiden" hat das nicht unbedingt etwas zu tun :bö: .


    Manchmal fehlt den jungen Leuten in der Ausbildung einfach eine klare Struktur. Das hat auch etwas mit ihrem Alter zu tun. Mit Konsequenz soll ja nicht unbedingt nur Widerstand gebrochen werden, sondern Konsequenz kann eine grosse Hilfe dabei sein, diese Struktur zu finden :zw: .


    Also - Konsequenz richtig angewendet, eröffnet vielen jungen Azubis neue (die richtigen) Blickwinkel :zw: .


    @ saw1977 - Meinst Du 19 bzw. 22 jährige Auszubildende würden sich von ihren Eltern noch etwas sagen lassen? Wenn man sich an die Eltern wendet, wird der Widerstand eher nur noch grösser (57) ...

  • Zitat von "Cujo"

    Manchmal fehlt den jungen Leuten in der Ausbildung einfach eine klare Struktur.


    Dem kann ich Dir nur zustimmen. Leider ist es doch heute noch mehr denn je gang und gebe, dass Azubi's auch nur verheizt werden. Aus meiner Zeit als Angestellter im Sicherheitsbereich, habe ich häufig persönliche Gespräche mit den Azubi's gesucht (nicht mein Aufgabenbereich gewesen!) und wenn z.B. die Berufsschule nicht besucht wurde lag es nicht daran, dass diese keine Lust hatten, sondern weil der Dienstplan der Einsatzleitung die Schulzeiten nicht berücksichtigt hat. Diese sind bis morgens teilweise 4-5 Uhr noch Revier gefahren und hätten um 6 Uhr zur Berufsschule fahren müssen.
    Das sind Dinge die nicht gehen und da hätte den AG einfach empfindliche Sanktionen treffen müssen, bei mehrmaliger Wiederholung ein Ausbildungsverbot. Und es ist kein kleines Unternehmen gewesen. (57)


    Gruß


    Matthias

  • ... diese "nicht klare Struktur" ist aber nicht nur im Ausbildungsbetrieb zu suchen. Es geht auch um den persönlichen Bereich (Entwicklung, Freizeit, Freunde und Bekannte, etc.).


    Die Einflüsse aus dem persönlichen Bereich wirken sich dann oft negativ auf die Ausbildung aus (57) .


    Ansonsten gebe ich Dir Recht, TDS-Security ...

  • Um vielleicht noch weitere Ratschläge geben zu können, wäre es gut, wenn man noch ein paar Fakten wüsste:


    1. Wie sind die Leistungen der beiden - und zwar unterschieden nach dem betrieblichen Anteil der Ausbildung und der Berufsschulausbildung?


    2. In welchem Ausbildungsabschnitt stehen die beiden, wurde schon die Zwischenprüfung bzw. der Prüfungsteil 1 geschrieben, wie sind diese Prüfungsteile ausgefallen?


    3. Wie ist die Regelung im Betrieb hinsichtlich Zielvereinbarungen und Mitarbeitergesprächen? Gibt es so etwas, wenn ja, wie wird es gelebt?


    4. Betriebsrat bzw. Jugendlichen- und Auszubildendenvertretung vorhanden?


    5. Schon mal mit der Berufsschule gesprochen, wie es da mit der Mitarbeit usw. aussieht?


    Einen Ratschlag kann ich aber auch ohne weitere Fakten geben:
    Ich habe in solchen Fällen den Azubis klare Aufträge gegeben, bis zu einem genau definierten, aber recht kurzfristigen Termin bestimmte Aufträge auszuarbeiten. Hängt natürlich vom Ausbildungsstand ab, z.B. kann man sie damit beauftragen, eine kurze Unterweisung für Kollegen zu einer aktuellen Thematik vorzubereiten und diese dann im Rahmen einer Einweisung vorzubereiten. Ich habe z.B. vorgestern einen meiner Azubis beauftragt, am Dienstag der nächsten Woche bei der Dienstbesprechung eine 10-minütige Einweisung zur Neuregelung hinsichtlich Kennzeichnung und Umgang mit Elektroschockern zu machen. Auch Arbeitsschutzunterweisungen bieten sich, Azubis zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit können im dritten Ausbildungsjahr auch durchaus mal eine Wiederholungsausbildung zu Themen wie Jedermannsrecht, bestimmte Straftatbestände oder ähnliches vor den Kollegen durchführen, die "nur" die Sachkundeprüfung oder die Unterrichtung haben.
    Natürlich muß man hier einen gewissen Vertrauensvorschuss geben und keine perfekte Sache erwarten.
    Auch muß hinterher mit dem Azubi die Veranstaltung ausgewertet werden und alles sollte sauber dokumentiert und vom Azubis gegengezeichnet werden.


    Was erreicht man mit solchen Aufträgen?
    - Man nagelt den / die Betreffende mit einem fest umrissenen Auftrag auf einen festen Termin fest. Ist er an diesem Tag wieder krank, wird sofort ein neuer Termin festgelegt. Der Azubi muß merken, daß er hier nicht ausweichen kann.
    - Mancher Azubi sieht darin eine Herausforderung und wacht endlich auf.
    - Wird der Auftrag bewußt nicht durchgeführt, sollte man auch vor einer Abmahnung nicht zurückschrecken.


    Die private persönlliche Struktur der Azubis zu beeinflussen, ist sehr schwer. Ich hatte allerdings auch schon Fälle, wo sich dann in einem langen Gespräch mit dem Problemkind herausstellte, daß das Herumhängen in Discos usw. nur die das Symptom war. Die wahre Ursache der Probleme lag in den Familienverhältnissen, Wohnverhältnissen und ähnlichen Dingen. Inwieweit man dann hier helfend oder fördernd eingreifen kann, lässt sich wohl nur im Einzelfall entscheiden.

  • Tja... also ich möchte mich hier an dieser Stelle mal vor die gerade sehr gescholtenen Auszubildenden stellen... Ich denke da dürften mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle spielen... da die Azubi´s ja nicht von Anfang an so gewesen sein können... Ansonsten frag ich mich an dieser Stelle wer die überhaupt eingestellt hat...


    Mir persönlich ging es zu Anfang genauso...
    Das liegt einfach daran das Mann immer und immer mehr den Anschein vermittelt bekommt das diese Berufsausbildung völlig sinnlos ist
    A) liegt das daran das die Auszubildenden auf "langweilige" Posten abgestellt werden.
    B) liegt das an der fehlenden Fachpraxis der Berufsschule (Meister für Schutz und Sicherheit unterrichten kaum bis garnicht)
    C) liegt das an der bescheidenen Ausbildungsvergütung... (im vergleich zu anderen Berufen)
    D) In den meisten Betrieben stehen noch viele Überstunden an.
    E) Im Betrieb bekommt man kaum etwas vermittelt und wird nur als billige Arbeitskraft "missbraucht"


    Naja und da ist es halt mal so das man so ne kleine art von "Ausbildungs-Depression" bekommt...
    Wenn wundert das schon... Ich meine ich möchte hier niemandem zu nahe treten... aber oftmals liegt es an der Ausbildungsstätte das eben genau dieses obengenannte Problem überhaupt aufkeimt...
    Vielleicht sollte man erstmal versuchen diese Probleme auf die Reihe zu kriegen bevor man immer alles den Auszubildenden zur Last legt...
    Und was auch sein könnte ich vermute jetzt einfach mal das die 86 für dein Geburtsjahrgang steht... und dann bist du nicht wesentlich älter wie die Auszubildenden selbst... Wie schon gesagt ich möchte niemandem irgendwelche Kompetenzen streitig machen aber bist du für diese Position nicht generell zu Jung? Ich mein du kannst selbst allerhöchstens 6 Jahre Berufserfahrung haben... klar irgendwann muss man ins kalte becken geschmissen werden ... aber vielleicht solltest du da du ja "selbst noch lernst" dir einen erfahrenen Kollegen ins Boot holen für die Anfangszeit... sprich 1 Ausbildungsjahr...
    Das wäre so meine persönliche Meinung zu dem Thema...


    Ich hoffe ich bin niemanden zu nahme getreten...


    Liebe Grüße
    Breaker

  • Zitat von "Breaker_Zero"

    ... Das liegt einfach daran das Mann immer und immer mehr den Anschein vermittelt bekommt das diese Berufsausbildung völlig sinnlos ist ...


    ... ist sie natürlich nicht (57) .


    Aber warum fangen Betriebe denn überhaupt erst an, in diesem Beruf auszubilden, wenn sie von vornherein der Meinung sind, dass diese Berufsausbildung völlig sinnlos ist :bö: ?


    Werden die Auszubildenden tatsächlich nur als "billige Arbeitskräfte" angesehen, die man gnadenlos verheizen kann :bö: ?


    Ich wünschte mir mehr Aufsicht durch die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen :zw: ...

  • Naja so aus der Sicht des Azubis, würde ich die Sache mit den Konsequenzen wirklich durchziehen! Wenn die beiden noch auf ihrem Partytripp sind, verstehen sie es nicht anders. War bei mir zu der Zeit auch so ;) Erst, wenn ich eine Konsequenz daraus ziehen musste, habe ich mir mal Gedanken gemacht. Ich muss aber sagen, dass ich echt erstaund bin, dass die beiden so viel Zeit dafür haben dauernd Party zu machen...
    Ich bin froh, wenn ich fertig bin mit lernen und meine 40 Std Woche voll habe, mich dann einfach nur mal auf mein Sofa zu legen und mit meinem Hund zu kuscheln :D

  • ich bin 19 :D aber ich bin aus dem partyalter raus! ich gehe vielleicht 3 mal im jahr feiern. habe keine zeit und keine lust mir jedes wochenende die kante zu geben... das muss nicht mehr sein ;) dann fahre ich lieber mit meinem hund zu meinem pferd oder gehe arbeiten! und ich brauche auch min 8 std schönheitsschlaf sonst steh ich nicht auf am nächsten tag :D

  • @Cujo
    also in der realität siehts nunmal so aus... denn was ist billiger als nen Auszubildender der mindestens 160 Stunden im Monat für 300 - 500€ (je nach Ausbildungsjahr) ableistet und viele firmen sind auf die Schiene gekommen bei den Dumpinglöhnen noch mehr einzusparen... Deshalb gibt es (haltet euch fest) Firmen die 10 Sachkundler haben und 20 Azubis... wo steht das im Verhältnis ? und das ist fakt (könnte das auch ohne weiteres mit Namen von Firmen usw. Preisgeben werde ich aber nich so ohne weiteres...)
    Diese Auszubildenden dürfen dann an Werkspforten die Schranke hoch und runter machen das vom 1. bis zum letzten Tag ihrer Ausbildung... und was ich hier erzähle ist keines falls an den Haaren herbei gezogen...
    Ich selbst kann nur sagen das ich mit meiner Ausbildungsstätte rund um zufrieden bin... ich werde in allen Bereichen eingesetzt obwohl wir ein Relativ kleines Unternehmen sind... der nachteil an der Gesichte is natürlich das mit den Überstunden aber das nimmt man doch gern in Kauf wenn man nich die ganze ausbildung lang 2 Knöpfe drücken muss :-)


    Achso Cujo strengere kontrolle hin oder her... aber erstmal sollte das Fundament gegossen werden und noch is das alles Rohmasse... weil wenn ich mir reinziehe das es Betriebe gibt wo der Chef... 80 Stunden bei der IHK verbracht hat und dann Ausbilden kann ... fällt mir die kinnleiste runter... und habe dafür wenig worte übrig... das sollte erstmal der Ansatz sein dies zu verbessern...


    Liebe Grüße
    Breaker

  • Achso noch was... ;-) aus dem Partyalter bin ich mit 21 auch noch nicht raus gehe wenn sich dich möglichkeit ergibt auch gern feiern... allerdings so das ich falls nötig denn nächsten Tag wieder voll Einsatzbereit bin... vielleicht sollte man die Auszubildenden einfach soweit kriegen...weil ohne geht ja nun auch nich...