Versteckte Waffen - Priorität bei Einlasskontrollen

  • Ein Thema, welches hier beim Bereich Veranstaltungsschutz definitiv diskutiert werden muss ist sicher das Problem mit den versteckten Waffen.


    Meiner Meinung nach sind viele Sicherheitsleute in der Erkennung von versteckten Waffen viel zu wenig sensibilisiert. Meine Mitarbeiter, sind bei Einlasskontrollen auf Veranstaltungen immer angewiesen auch beispielsweise unter dem Baseballcap und dem Pullover an etwaigen Halsketten zu kontrollieren, bzw. wenn es die Zeit und das Aufkommen erlaubt sogar die Feuerzeuge und Handys speziell mit Antennen in Augenschein zu nehmen. Warum? Es gibt Berichte und Darlegungen von versteckten Waffen in harmlos erscheinenden Gegenständen wie zB Messer in der Gürtelschnalle, Kreditkartenmesser, Rasierklingen im Basecap, Schusswaffenmechanismen in Handys eingebaut etc. - sollte etwas in dieser Art gefunden werden, ist die Person sofort und unverzüglich an die Polizei zu übergeben, denn in Österreich gelten Waffen, welche nicht sofort als diese erkennbar sind, als verboten.


    Wie steht ihr zu dieser Sache??


    Beste Grüße
    Rabensohn

  • kommt auf die art der veranstaltung an, würde ich mal sagen. Desweiteren sind wagfen, sofern sie reingebracht werden wollen, kaum zu entdecken - was kann denn eig NICHT als waffe benutzt werden. Eig doch so ziemlich alles....


    Und dann halte ich es auch für sehr schwierig JEDEN GADT KOMPLETT ABZUTASTEN und sich alles komplett zeigen zu lassen. Wenn das nicht gerade n kindergeburtstag ist, dann wird das kaum umzusetzen zu sein. Und auf einigen SEHR GROßEN veranstaltungen wird eig überhaupt nicht kontrolliert und es gibt keine große gefahr, die durch waffen geboten wird - schwerwiegender sind da alkohol, bierkrüge, flaschen etc....


    Fazit: Übertreiben bzgl „wagfenentdeckung" bringt da wohl relativ wenig - Meine meinung...


    Kraftsport

  • Das Problem mit den sehr großen Veranstaltungen kenne ich, es ist dort auch zeitlich nicht möglich jeden bis auf die Unterhose zu kontrollieren ist schon klar, auch hinsichtlich deiner Meinung, dass es wenig gibt, was man als Waffe benutzen kann gebe ich dir recht. Bis zu Mittelgroßen Veranstaltungen, lässt sich das aber schon durchsetzen, ich kann schon sehr gute Erfolge verbuchen.
    Ich verfolge immer diese Taktik, bei Großaufkommen, stelle ich eine Mobile Streife meist wo ich als Einsatzleiter, sofern es die Zeit zulässt anwesend bin, am Eingang ab, diese mobilen Streifen bestehen immer aus sehr diensterfahrenen und gut geschulten Kollegen (auch in psychologischer Hinsicht) und diese beobachten schon im Vorfeld die Personen und ihr Verhalten, besonders auffällige Personen werden schon vor der Einlasskontrolle stichprobenartig auf die Seite gezogen und dann wird eben von uns bei dieser Person genauer hingesehen. Zu 90 % der Fälle liegen wir auch richtig, von Suchtmitteln bis hin zu CS-Gas, Messer etc. wird eigentlich immer was gefunden. Bei gefährdeten Veranstaltungen steht am Eingang zusätzlich ein Pärchen von zivilen Drogenfahndern die den Burschen bei Verdacht oder Hinweis durch den kontrollierenden Sicherheitsmann kontrollieren.


    Hierbei sei zu sagen, dass in Österreich, und diese Veranstaltungen die wir machen, mit der Polizei ein sehr gutes Verhältnis herrscht und somit auch die Zusammenarbeit effizienter ist.


    Aber mit der Taktik - Beobachten - Analysieren - Erkennen - Kontrollieren nach gewissen Aspekten können sehr gute Erfolge erzielt werden.


    Beste Grüße
    Rabensohn

    Faber est suae quisque fortunae

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous () aus folgendem Grund: Bitte keine Vollzitate - der Bezug zum Ursprungsbeitrag ist hier unmittelbar gegeben!

  • Hallo.


    Wenn man deine Beiträge liest, bekommt man den Eindruck, das du noch nie auf einer Großveranstaltung in D warst? Liege ich da richtig? :D;)


    Ist jetzt nicht anmaßend gemeint und deine Ausführungen sind aller Ehren wert und daran sollte sich, so mancher Veranstalter ein Beispiel nehmen, aber leider ist es so in D, auf den wenigsten (um nicht zu sagen keiner) Großveranstaltungen, (selbst auf kleineren) umsetzbar. Leider!!!


    Gute Sicherheit will jeder, nur gut bezahlen, wollen dafür die wenigsten und das spiegelt sich allzu oft, in der Qualität des Sicherheitspersonals, wieder. Leider!!!


    Ausnahmen gibt es natürlich.


    MfG

  • Zitat von "SiS0211"

    ... Gute Sicherheit will jeder, nur gut bezahlen, wollen dafür die wenigsten und das spiegelt sich allzu oft, in der Qualität des Sicherheitspersonals, wieder. ...


    ... upps :o ... und da ist es wieder ... das alt bekannte und bereits viel diskutierte Problem dieser Branche :eek: !

  • Zitat von "Cujo"

    ... upps :o ... und da ist es wieder ... das alt bekannte und bereits viel diskutierte Problem dieser Branche :eek: !


    Sorry es lag mir wirklich fern, in irgendeiner Weise, Salz in offene Wunden streuen zu wollen oder ein viel diskutiertes Problem, erneut hervorzurufen. ;)

  • ... nein, nein ... es ist alles gut ... wollte nur nochmal hervorheben, dass dieses "Problem" in dieser Branche halt allgegenwärtig und immer präsent ist ;) !


    Ich möchte keinesfalls weitere Diskussionen im Keime ersticken :rolleyes: !


    Nur zu :top: !

  • hat zwar jetzt nicht direkt mit dem Thema zu tun,


    um mal als Beispiel die Vorgehensweise der Münchner Polizei anzuführen, im Rahmen der "Null-Toleranz" in Bezug auf Drogen,
    die nicht jedem schmeckt..........


    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/muenchen/drogenkontrollen-der-muenchner-polizei-eine-nicht-uebliche-kontrolltiefe-1.1349840">http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dro ... -1.1349840</a><!-- m -->


    diese Art der "Kontrolltiefe" kann ich vollumfänglich bestätigen,
    oft genug miterlebt im Rahmen von "gemischten Streifen" Polizei/Sicherheitsdienst im Bereich ÖPNV


    ergibt die Personenüberprüfung Hinweise auf (auch früheren, auch weit zurückliegenden) Btm-Missbrauch , wird "gestrippt"


    auch die Suche nach "versteckten Waffen" wird immer eine Gratwanderung bleiben,
    insbesondere bei privaten Sicherheitskräften,
    man kann nicht jeden 100%ig durchsuchen, selbst wenn er das mit sich machen lassen würde...............


    wie "intensiv" müsste sich ein Gast einer Veranstaltung untersuchen lassen, obwohl er nicht will ?
    insbesondere wenn Eintrittskarten schon im Vorfeld erworben wurden, somit bereits ein Vertrag geschlossen wurde ?
    Bis zu welchem Grad würde eine Klausel in den Vertragsbestimmungen (Einlass bei Konzert/Veranstaltung) einer Wirksamkeitsüberprüfung im Rahmen der AGB-Kontrolle nach BGB standhalten ?


    § 307 BGB Inhaltskontrolle
    (1) Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Eine unangemessene Benachteiligung kann sich auch daraus ergeben, dass die Bestimmung nicht klar und verständlich ist.
    (2) Eine unangemessene Benachteiligung ist im Zweifel anzunehmen, wenn eine Bestimmung


    1.
    mit wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung, von der abgewichen wird, nicht zu vereinbaren ist oder
    2.
    wesentliche Rechte oder Pflichten, die sich aus der Natur des Vertrags ergeben, so einschränkt, dass die Erreichung des Vertragszwecks gefährdet ist.


    ich sehe hier schon ziemliche Einschränkungen beim Umstand "wenn du dich nicht kontrollieren/durchsuchen lässt, kommst du nicht rein"
    in Bezug auf die Intensität einer etwaigen Kontrolle bei grundsätzlich jedem

  • Zitat von "kriegsrat"

    ... wie "intensiv" müsste sich ein Gast einer Veranstaltung untersuchen lassen, obwohl er nicht will? ... insbesondere wenn Eintrittskarten schon im Vorfeld erworben wurden, somit bereits ein Vertrag geschlossen wurde? ...


    ... gute Frage :) !


    Da ist es dann mit der oftmals gewählten Verfahrensweise "... dann kummst du hia net rein ..." wohl nicht mehr getan :o !


    Rechtsgüterabwägung :o ?

  • Bei Fussballspielen wird kurz vor dem Anpfiff oft der Druck auf den Eingang so hoch, dass die Leute kaum noch aufzuhalten sind. Die Polizei hält sich dann meistens schön im Hintergrund, weil sie nicht genügend Personal hat oder die Situation nur mit Pferden zu lösen wäre, die natürlich auch gerade nicht verfügbar sind.


    Oft kommt dann von "irgendwoher" (ich nehme an, von der Polizei) die Anweisung, wir checken nur noch durch Abtasten "obenrum'", damit es schneller geht und die Situation nicht eskaliert.


    Bei bestimmten Fangruppen werden die Frauen sehr stark eingebunden, um Dinge ins Stadion zu schmuggeln, wenn dann noch für etwas Geschubse und Rangelei am Eingang gesorgt wird, wird die Situation schnell unübersichtlich und dann kommen auch Gäste unkontrolliert rein.

  • Zitat von "SiS0211"

    Hallo.


    Wenn man deine Beiträge liest, bekommt man den Eindruck, das du noch nie auf einer Großveranstaltung in D warst? Liege ich da richtig? :D;)


    Ich nehme das als eine konstruktive Kritik hin, ich war definitiv noch nie auf einer Großveranstaltung in Deutschland - da geht es bei uns in Österreich auch nicht mehr so genau ich spreche aber von VA mit mittlerer Größe ca. 4000 Besucher, da ist so etwas noch möglich bei richtig großen Veranstaltungen mit mehr als 20000 Besuchern da kann man so etwas nicht mehr machen, das ist schon klar. :-)


    Beste Grüße
    Rabensohn

  • Als ich selbst war mal als Einsatzleiter auf einer VA in Kassel dort durfte nix mit rein weder Nagelknisper noch Notizbuch.


    Gepäck wurde durchleuchtet personen gescannt und nachgetastet

  • Veranstaltungsschutz, besteht wie die meisten anderen Sicherheitsbereiche (z.b. Werkschutz, Personenschutz usw.) aus Teilbereichen welche ineinander greifen. Eine einzelne Funktion z.B. ausschließliche Einlaßkontrollen bringen nicht`s!


    Es müssen/sollten Sicherheitsmitarbeiter in Zivil die Stimmung vor der Veranstaltung in Betracht nehmen (Stimmungsschwankungen, Gruppenbildungen usw.), sowie Zivilstreifen auf der Veranstaltung bzw. in den Veranstaltungsräumen/Veranstaltungsfläche. Sicherheitsmitarbeiter in Dienstkleidung in den Veranstaltungsräumen, dienen in erster Linie bei den meisten nur zur Abschreckung (und an 2ter Stelle als Anlaufstelle für Personen welche Hilfe suchen), es gehören allerdings immer 2 dazu, jemand welcher abschreckt und diejenigen, welche sich abschrecken lassen :) .


    Es ist wichtig in die Einsatzplanung Kenntnisse über den Besucherkreis zu erhalten um den Personenkreis und eventuelle Tätertaktiken zuordnen zu können z.B. Diskobesucher, Besucher von Fußballspielen, ABI-Party`s usw. sind unterschiedliche Veranstaltungen und somit unterschiedliche Besucher- und Verhaltensmuster. Sammelplätze, bei Bränden usw., Wer führt welche Evakuierung durch? (Abstimmung der Aufgabenverteilung) usw.. Da die Einlasskontrollen nicht 100%tig sein können (100% Sicherheit gibt es nicht!), geht es in diesem Bereich zum Großteil um erforderliche Deeskalation und Schadensbegrenzung.


    Es gibt Veranstaltungen, mit z.B. 1000 Besuchern und 8-10 Sicherheitsmitarbeitern, sowas ist nicht professionell sondern ein Witz!


    Nur als kleinen Hinweis, gerade im Sommer, wenn Sonnenbrillen getragen werden, besonders die Plastikbrillen (hinten am Steg) kontrollieren! Werden diese angespitzt sind diese sehr gefährlich und messerscharf!


    Ein Beispiel wie ich die Sache mit dem eingesetzten Personal bei meinem Sicherheitsunternehmen gehandhabt hatte:
    - Objektschutz: mind. 8 Jahre Berufserfahrung davon 5 Jahre im Objektschutz,. mind. Sachkundeprüfung, Erste-Hilfe, Ausbildung in Selbstverteidigung und Schlagstock/Handfesselausbildung, Brandschutzhelfer, Englisch (Waffensachkunde nach Bedarf).


    - Veranstaltungsschutz: mind. 8 Jahre Berufserfahrung davon 5 Jahre im Veranstaltungsschutz, mind. Sachkundeprüfung, Erste-Hilfe, Ausbildung in Selbstverteidigung und Handfesselausbildung, Brandschutzhelfer, Englisch.


    - Interventionsdienst: mind. 8 Jahre Berufserfahrung davon 5 Jahre im Interventionsdienst, Prüfung zur Interventionskraft (VDS), mind. Sachkundeprüfung, Erste-Hilfe, Ausbildung in Selbstverteidigung und Schlagstock/Handfesselausbildung, Brandschutzhelfer, Englisch, mind. 5 Jahre Fahrpraxis.


    - Personen- und Begleitschutz: mind. 10 Jahre Berufserfahrung davon 8 Jahre im Personen- und Begleitschutz, Waffensachkunde, abgeschlossene Personenschutzausbildung (als Fahrer zuzüglich Personenbeförderungsschein für Mietwagen und mind. 7 Jahre Fahrpraxis), Sachkundeprüfung, Englisch.


    - Begleitung von Werttransporten (Zusatz in zivilem Fahrzeug): mind. 8 Jahre Berufserfahrung davon 5 Jahre im GWT Bereich, Ausbildung für den Bereich GWT, Waffensachkunde, mind. 7 Jahre Fahrpraxis, Brandschutzhelfer, English, mind. Sachkundeprüfung.


    Ich war nicht der günstigste Anbieter auf dem Markt, allerdings kann und sollte man solche Leute nicht mit Tarif abspeisen. Wie hier schon gesagt wurde, "Qualität kostet seinen Preis!" Gute Mitarbeiter + Gute Bezahlung = Guter Job! Es liegt an den Unternehmen ob diese ein Preisdumping mitmachen oder nicht und die Mitarbeiter sind das A&O eines Unternehmens!


    Gruß
    Mike

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