Kündigung wegen Fleck auf Uniform

  • Heute kam zum Dienstbeginn der Chef und hat mir die Kündigung unter die Nase gehalten.


    Begründung: der Kunde hätte sich über mein schmuddeliges T-shirt und die stickige Luft in der Loge am Morgen beschwert und möchte mich nicht mehr im Objekt haben.


    Da hat mein Chef die jährlichen Qualifikationen durchgeforstet und tatsächlich schon 3 Einträge gefunden die meine Uniform beanstanden: Fleck, Schweissflecken, T-shirt nicht gebügelt bei Dienstende und nach 20 km Objektrunden laufen. Daraus schliesst er dass ich ein grundsätzliches Problem mit Uniform hätte, schon schmuddelig zur Arbeit erscheine und somit nicht in anderen Objekten einsetzbar sei. Ich durfte noch etwas sagen, doch das Urteil ist gefällt und die Kündigung wurde unterschrieben mir unter die Nase gehalten.


    Mein Qualifikation: Alter 45, Abitur, 3 Sprachen, Schweizer Fachausweis für Sicherheit und Bewachung (entspricht einer Lehre in dem Beruf), nur Objektdienst mit z.T. kompliziertester Hightech.


    8 Jahre Dienst: immer pünktlich bzw. 20 Minuten zu früh.
    Keine einzige inhaltliche Reklamation keines Kunden, im Gegenteil: ein Kunde hat darauf bestanden dass ich soviel wie möglich Dienste mache - weil wenn ich da bin die Technik gut überwacht ist, ich Probleme selbstständig lösen und der Pikettdienst weiter schlafen kann.
    Auf alle Sonderwünsche der Planung (Noteinsätze, Doppelschicht, freie Tage opfern) in den 8 Jahren zu 98% eingegangen ohne Murren.


    Das besagte Objekt hat keine Lüftung in der Loge und man wird fast Ohnmächtig...im ganzen Objekt läuft die Nacht die Lüftung, doch nicht in der Loge. Mein Chef in 8 Jahren nicht geschafft dem Kunden klar zu machen das halbwegs frische Luft etwas wichtiges ist.
    Doch wenn Kunde die Stirn runzelt ohne mich zu fragen ob es ein Lüftungsproblem gibt, so gibts die Kündigung.


    Tja, Sachen gibts...bin froh geh ich raus aus diesem Albtraum der isolierten Nachtarbeit. Macht Sinn, es wird etwas anderes für mich geben.


    Mich interessiert ob ihr auch dieses unterwürfige Verhalten gegenüber Kunden erlebt habt und ob eure Chefs auch aus eurer Uniform ein Problem basteln.

  • Klingt für mich eher danach, dass der Chef das Problem ist und nicht der Kunde. Könnte es sein, dass du Opfer des derzeit ablaufenden "Deutschen-Bashings" bist? Den wahren Grund wirst du wohl nicht erfahren...


    Über die Uniformen wurde bislang kein Ton verloren, wie auch - auf der Baustelle muß man mit Dreck rechnen und der Kunde sieht das auch ganz locker. Einer unserer Kollegen hat jedoch einen Einlauf bekommen weil sie im Dienst eine Mütze mit einem Fremdlogo der Konkurrenz (wie blöd kann man sein?) getragen hat, nach dem Vorfall wurde es in die Dienstanweisung aufgenommen.


    Was mir mehr zu schaffen macht, ist das ständige Aussitzen der internen Probleme und die ewige Hinhaltetaktik mit der der AG sich über die Runden zu retten versucht.

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Zitat

    Heute kam zum Dienstbeginn der Chef und hat mir die Kündigung unter die Nase gehalten.


    Halb so wild. Erstmal ganz locker nach Hause und dann in aller Ruhe Kündigungsschutzklage einreichen.
    Es wär hier etwas mehr Info hilfreich. Frist-los ja -nein usw. Abmahnungen?




    Zitat

    Könnte es sein, dass du Opfer des derzeit ablaufenden "Deutschen-Bashings" bist?


    Ach Gottchen, der Jammer Deutsche mal wieder in Aktion. Es gehören immer zwei dazu. Einer der " basht" und einer der sich " bashen" lässt.
    Außerdem, ist Grenzstein ncht Schweizer?

  • Zitat von "s-leiter2"


    Halb so wild. Erstmal ganz locker nach Hause und dann in aller Ruhe Kündigungsschutzklage einreichen.
    Es wär hier etwas mehr Info hilfreich. Frist-los ja -nein usw. Abmahnungen?


    Hey, hey - ein Experte für schweizer Arbeitsrecht! :D


    Zitat von "s-leiter2"


    Ach Gottchen, der Jammer Deutsche mal wieder in Aktion. Es gehören immer zwei dazu. Einer der " basht" und einer der sich " bashen" lässt.
    Außerdem, ist Grenzstein ncht Schweizer?


    Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit! Vor dem Gebrauch jeglicher Presseartikel wird ausdrücklich gewarnt. Bis zum Abklingen der Symptome bleiben Sie bitte weiterhin mit dem Blödsender RTL2 dauerhaft verbunden... :cool:

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Die erste Frage die sich mir gerade stellt... Hättest du genügend Arbeitskleidung zum Wechseln, falls mal das Shirt völlig verschwitzt ist oder du dich bekleckerst?


    Sind die anderen Abmahnungen zeitnah erfolgt oder liegen die schon ne Zeit zurück? (weiß nicht wie das ganze in der Schweiz geregelt ist)

  • Ich würde ebenfalls zum arbeitsrecht gehen, ( bei uns mit im Amtsgericht ) und erst mal kündigungs schutzklage einreichen. Und wenn der Chef weiter auf doof macht, würde ich es auf einen prozes ankommen lassen.oder er soll Sir ne anständige Abfindung bezahlen, weil diesen Prozess wegen arbeitskleidung verliert er.

    Früher nannte man mich "Brot"
    Achtung! Ich genieße WsF-Immunität.... also nüsch ärgern :-)

  • Habt ihr´s an den Augen? Grenzstein ist ein Deutscher in der Schweiz...


    Abgesehen davon hat er mit dem AV sowieso abgeschlossen, er freut sich auf andere Jobs und fragt lediglich nach unseren Erfahrungen mit dem Buckeln der Chefs gegenüber den Kunden:

    Zitat


    Tja, Sachen gibts...bin froh geh ich raus aus diesem Albtraum der isolierten Nachtarbeit. Macht Sinn, es wird etwas anderes für mich geben.


    Mich interessiert ob ihr auch dieses unterwürfige Verhalten gegenüber Kunden erlebt habt und ob eure Chefs auch aus eurer Uniform ein Problem basteln.

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Ich glaube, dad es auch in der Schweiz ein arbeitsrecht gibt und ja ich habs mit den Augen, sonnst würde ich. Nicht jedes Jahr ne neue Brille von meiner Kasse bezahlt bekommen. Aufgrund weil meine Augen leider so kaputt sind. Soviel dazu.
    Ich würde trotzdem versuchen, irgendwie ne Abfindung zu bekommen.


    Ich wurde bis dato noch nicht entlassen wegen der arbeitskleudung, da wir 6 ganituren haben, und diese namentlich gekennzeichnet sind und einmal die Woche von einem unternehmen gereinigt und gebugelt werden.

    Früher nannte man mich "Brot"
    Achtung! Ich genieße WsF-Immunität.... also nüsch ärgern :-)

  • Ok, dann bist du selbstverständlich entschuldigt :D


    Natürlich gibts in der Schweiz auch Arbeitsschutzgesetze, es ist nur eben anders als deutsches Recht.


    Das Thema Abfindung: In Deutschland hat man lediglich unter der Voraussetzung einen gesetzlichen Anspruch auf Abfindung, wenn es um eine betriebsbedingte Kündigung mit Klageverzicht seitens des AN geht. Dann gibt es einen halben Monatslohn für jedes Jahr Betriebszugehörigkeit.


    Bei einem Fall wie Grenzsteins Situation würde der AG auf eine verhaltensbedingte Kündigung plädieren.

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Zitat von "Arvasi"


    Hey, hey - ein Experte für schweizer Arbeitsrecht! :D


    Nun, ich hatte direkt auf den Artikel geantwortet. Daraus ist nicht ersichtlich, dass Grenzstein in der Schweiz arbeitet. Auch in seinem Profil steht nichts davon. Ging halt davon aus dass es sich um einen Schweizer und einen deutschen Arbeitgeber handelt. Gut mein Fehler.


    Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit! Vor dem Gebrauch jeglicher Presseartikel wird ausdrücklich gewarnt. Bis zum Abklingen der Symptome bleiben Sie bitte weiterhin mit dem Blödsender RTL2 dauerhaft verbunden... :cool:[/quote]


    Ich sehe kein fern, und Privatsender schon garnicht. Aber dieser Mythos des Deutschenhasses im Ausland klingt schon eher nach einem Dauerkonsum von bildungsbeauftragten Medien.

  • Hab ich auch schon mitbekommen... Abamahnungen, Sperrungen (unbezahlte Suspendierung) etc. wegen Flecken auf Hose, Hemd, Krawatte... wegen offenem Hosenstall... und lauter so richtig weltbewegenden Problemen.


    Was die Unterwürfigkeit gegenüber den Autraggebern und dem entsprechenden subalternen Gefolge derer angeht: Wenn der Auftraggeber nur guckt, weil evenuell mexikanisch gegessen hat, sind plötzlich Dinge möglich, die sonst niemals nicht und ganz und gar uberhaupt nicht gehen. Wenn ich mal lachen möchte nehme ich mir ein QM-Buch mit aufs Klo... :D

    Ich bin nicht langsam, sondern bedächtig!

  • Man muss auch mal Grenzen ziehen.... jemand im Streifendienst im öffentlichen Bereich der nicht in der Lage ist seine Dienstkeidung bzw seine Erscheinung sauber und gepflegt auf dem Dienst erscheinen zu lassen (vorrausgesetzt er hat genug zum wechsel etc) kann ich nicht gebrauchen. Das ist keine Konrinthenkackerei... es gibt einen Auftrag, eine Dienstanweisung und man hat sich entsprechend zu verhalten, macht man das wiederholt nicht, hat man den Posten verfehlt.

  • wenn der Auftraggeber meint , "den Mann will ich nicht mehr sehen", hat jeder AG ein Problem, das hat wenig mit "Unterwürfigkeit beim Kunden" zu tun


    ob der AG den Mitarbeiter deswegen gleich kündigen könnte, hängt aber von weiteren Umständen ab (zumindest nach deutschem Arbeitsrecht)

  • Zitat von "Fump"

    Man muss auch mal Grenzen ziehen.... jemand im Streifendienst im öffentlichen Bereich der nicht in der Lage ist seine Dienstkeidung bzw seine Erscheinung sauber und gepflegt auf dem Dienst erscheinen zu lassen (vorrausgesetzt er hat genug zum wechsel etc) kann ich nicht gebrauchen. Das ist keine Konrinthenkackerei... es gibt einen Auftrag, eine Dienstanweisung und man hat sich entsprechend zu verhalten, macht man das wiederholt nicht, hat man den Posten verfehlt.


    Gebe ich dir Recht, ganz klar. Was aber, wenn der AG nicht für entsprechende Ausstattung sorgt?


    Beispiele: Wir haben bereits im Frühjahr angemahnt, dass wir ein Klimagerät im Container brauchen weil die Temperaturen bereits mittags hoch waren und wir Gefahr liefen, im Sommer einen Hitzschlag zu erleiden. Monatelang rührte sich der AG nicht - es wurde erst besser, nachdem der Kunde mit uns im Container saß und sich der Problematik annahm, da hatten wir am nächsten Tag sofort ein mobiles Gerät dort stehen.


    Unsere Arbeitskleidung ist mehr als mickrig, mit Ach und Krach habe ich 2 (!) Hosen ergattern können, Dr. Brown hat gar keine bekommen. Vor knapp 6 Wochen gab es dann doch schon Poloshirts, für mich 2, für Dr. Brown 3. Wenn ich, so wie in den nächsten 2 Wochen, lediglich 1 Tag frei habe - wann soll ich da waschen, trocknen und bügeln?

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • In der Position als Auftraggeber sollte man entsprechendes Fingerspitzengefühl haben.


    Hat er bei 30° im Schatten nur zwei Hemden für 14 Tage... trete ich dem Auftragnehmer auf die Füsse und nicht dem armen Kerl.... aber so das es noch eine Weile nachhallt


    Sind seitens des Auftragnehmers aber alle Pflichten erledigt und der Mitarbeiter nutzt diese nicht, bin ich humor- und kompromißlos.


    Dienstkleidung/Erscheinung steht nicht ohne Grund im direkten Verhältnis zum Selbstwertgerfühl eines Mitarbeiters. Befinde ich mich geduscht in stinkigen Klamotten Klamotten im Dienst, schäme ich mich als Mitarbeiter in Grund und Boden.... gerade bei Streifen im öffentlichem Bereich.

  • Du kannst bei uns anfangen,da spielt es keine große Rolle wie du aussiehst. Habe heute unseren neuen Kollegen gesehen,dass hat mir gereicht. Da wird nicht darauf geachtet wie deine Krawatte am Hemd dran ist. Hauptsache sie ist dran, usw............................

  • Fump, ich stimme dir völlig zu - man sollte auf die persönliche Hygiene achten, egal ob auf Streife oder am Empfang. Einen Schmierlappen kann man da nicht gebrauchen.

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  • kündigung wegen unsauberer kleidung ist mehr als lächerlich. Auch die beanstandung von unsauber getragenen krawatten, etc. Das kann ich verstehen, wenn man n bankmitarbeiter hat, der irgendwelche verträge an land ziehen soll aber mal ganz ehrlich - die werden auch ganz anders bezahlt. Was soll man denn eig alles machen für den hungerlohn in der drecksbranche? Saubere klamotten (klar, is wichrig aber deswegen kündigen???pff..), nettt, freundlich soll man sein, dazu gebildet (man muss ja schließlich mit dem kunden reden können), bereitschaft zu überstunden (als ob 220+ nicht eh schon genug wären), im idealfall sollte man auch zupacken können (groß und breit und/oder schwarzgurt), keine strafeinträge, auf urlaub verzichtet man am besten freiwillig (alles was zählt ist die firma und wehe man ist mal krank....), man soll seriös wirkwn und die ach so tolle firma entsprechend vertreten (dann sollte man eig nckt und auf den boden spuckend durch die objekte laufen) und und und.... Und für was??? Für 6-9 euro (je nach bundesland und mindestlohn,msofern das überhaupt gezahlt wird).


    Sooo, wollte das nur mal wieder loswerden, nun zerlegt meinen beitrag ruhig ;)



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