Franchisesystem im Securitybereich

    • Erster Beitrag

    Hallo zusammen,


    möchte mal ausloten was ihr vom Thema "Franchise im Securitybereich" haltet.



    1. Könnt Ihr euch vorsellen in diesem Bereich - Sicherheitsdienstleistungen (Werkschutz) - in ein Franchisesystem einzusteigen?
    2. Könnt Ihr euch vorstellen, dass dies erfolgreich ist?
    3. Welche Argumente (+/-) fallen euch dazu ein?
    4. Wie finden Ihr die Idee?


    Bin mal neugierig was so alles gepostet wird. Also legt mal los.


    Danke für die Info


    Gruß


    Helnwein

  • Zitat


    Für einen FRANCHISE-NEHMER "rechnet" sich sowas nur,wenn es im Bereich FOOD läuft..........


    Auch nicht immer. Ich bin in der Gastronomiebranche aufgewachsen.
    Aber wie du schon angesprochen hast, sind die Grenzen sehr knapp
    bemessen. Wenn das Geschäft laufen würde, dann ist das toll. Der
    Franchisenehmer muss selbst dafür sorgen, dass er sein Personal,
    die Miete und sonstige Kosten bezahlt kriegt. Somit liegt auch viel
    Finanzrisiko beim Franchisenehmer. Sicherlich nimmt ihm der Franchise-
    geber die Buchhaltung ab. Auch die Preise regelt der Franchisegeber.
    Aber ich glaube nicht, dass der Franchisegeber die Lohnkosten
    der Mitarbeiter des Franchisenehmer regelt. Hier herrscht
    soziale/freie Marktwirtschaft.


    Deutlich ein Risiko in der Sicherheitsdienstbranche, in der die Löhne
    nach unten gedrückt sind. Aber auch in der Gastronomiebranche
    werden die Löhne branchenweit gedrückt.
    Eines unterscheidet sich: die Produkte. Während bei MD oder Burger K.
    der Burger an sich ist, ist es bei einer Sicherheitsdienstfirma die Dienst-
    leistung. Dienstleistung kann man sehr variieren. Man muss lediglich
    immer Manpower reinstecken.
    Und der Burger in einem Fastfoodketten-Restaurant, der variiert sich
    nur sehr wenig. Die Variablen sind lediglich nur: Farbe, wie viele Scheiben
    Sandwich, welches Salat, Soße, wie viele Scheiben Frikadellen. Und ändert
    man eine Variable, so haben wir gleich einen anderen Burger und da muss
    die Marketingabteilung des Franchisegebers einen neuen Namen erfinden
    und etwas Werbung dafür machen.


    Und wie soll es bitte in der Sicherheitsdienst aussehen? Welche Varianten
    könnte der Sicherheitsdienstleister anbieten?


    hobbs

  • Hallo Hobbs,


    stelle dir einfach mal vor, du wärst für dein Objekt selbst wirtschaftlich verantwortlich. Du bist verpflichtet einen bestimmten Lohn für eine bestimme Dienstleistung (die Höhe ist durch das System vorgegeben) zu bezahlen. Das bedeutet, die Differenz zwischen den Lohnkosten und dem Verrechnungssatz ist deine Marge.


    Du bist auch verpflichtet, dass deine Mitarbeiter nicht wie wahnsinnig Stunden klopfen. Benötigst du Mitarbeiter so sind alle Franchiseteilnehmer verpflichtet, dies ein Grundgedanke des Systems, dich mit Manpower zu unterstützen. Ist aus meiner Sicht realistisch und machbar.


    Wie sieht die Wirklichkeit aus? Fehlen in einem Objekt Mitarbeiter so werden diese von anderen Objekten abgezogen. Stell dir dies nun etwas größer vor mit mehr Möglichkeiten Personal besser zu disponieren. Der Vorteil liegt im Außenauftritt und in der Stuktur. das bedeutet, der Kunde erhält Dienstleistung von einem Auftragnehmer.


    Stell dir dies einmal bei einem Event größeren Ordnung vor. Hier gäbe es keine "SUB" sondern Einzelunternehmer mit gleichen Strukturen und Erscheiunungsbild. Vorteil liegt aus meiner Sicht klar auf der Hand.


    Natürlich muss man sich erst mit dem Argument vertraut machen, ist aber möglich oder leigt die WM gedanklich schon so weit zurück?


    Der Tarifvertarg gibt ja schon vor, wie z.B. Hundeführer. Es wird aber nur von diesem Begriff gesprochen. Es gibt keine Beschreibung was dies/der eigentlich sein soll/ist. Da liegt der Hund begraben. Jeder versteht und bietet an was er möchte. Leider. Dies zieht sich durch die ganze Branche. Ergebniss: wir sind im Ansehen und in der Bezahlung noch vor Hartz IV.


    Gruß



    Helnwein






    Gruß


    Helnwein






    Es gibt nicht nur Produktfranchise sondern auch Dienstleistungsfranchise.

  • Zitat von Helnwein


    Wie sieht die Wirklichkeit aus? Fehlen in einem Objekt Mitarbeiter so werden diese von anderen Objekten abgezogen. Stell dir dies nun etwas größer vor mit mehr Möglichkeiten Personal besser zu disponieren. Der Vorteil liegt im Außenauftritt und in der Stuktur. das bedeutet, der Kunde erhält Dienstleistung von einem Auftragnehmer.


    Stell dir dies einmal bei einem Event größeren Ordnung vor. Hier gäbe es keine "SUB" sondern Einzelunternehmer mit gleichen Strukturen und Erscheiunungsbild. Vorteil liegt aus meiner Sicht klar auf der Hand.


    Natürlich muss man sich erst mit dem Argument vertraut machen, ist aber möglich oder leigt die WM gedanklich schon so weit zurück?


    Ich arbeite nicht in der Sicherheitsdienstbranche. Wie sollte sich jemand das vorstellen, wenn
    er in IT und Wirtschaftbranche ansäßig ist? Wie gesagt, es ist alles schön und gut, aber wenn
    die Kundschaft ausbleibt, dann wird es schwer.


    Welche Vorteile liegen auf der Hand? Bitte nehme den Teufel beim Namen.


    Gruß
    hobbs

  • was mir in diesem Thread fehlt, ist ein wirkliches Contra-Argument.
    Ich finde die Argumentation von Helnwein und SecureWW etwas
    einseitig. Welche Risiken hat der Franchisenehmer? Keine, das
    kann ich - ehrlich gesagt - nicht glauben.


    hobbs

  • Oh ja der Franchisenehmer FN hat einige Risiken:


    1.) Der unternehmerische Gestaltungsspielraum ist eingeschränkt - mehr oder weniger - denn der FN handelt ja nach den Vorgaben des Franchisegebers. Entscheidungen des Franchisegebers betreffend z.B. dem Produktespiegl müssen vom FN akzeptiert werden - auch bei eventuellen negativen Aujswirkungen auf den Geschäftsgang. Beispiel Mc Donald: Wenn da ein FN mal eben so "Bier vom Fass" mit einem "Klaren" zum McRib verkaufen will und zum Dessert noch eine "Havanna" reicht, dann kriegt er Ärger. Aller in Grenzen selbstverständlich - irgendwann ist immer Schluss ...
    2.) Der FN trägt das unternehmerische und finanzielle Risiko, ob er sich für die richtige Geschäftsidee und den richtigen Franchisegeber entschieden hat. Wenn z.B. der FN sich für eine ATU (Autoteile Unger) Lizenz entschieden hat, um seine altersschwache und marode Werkstatt in einem Tiroler Bergdorf wieder auf Vordermann zu bringen, so muss er nicht heulen kommen, wenn der Laden dann nicht läuft und er die Lizenzgebühr nicht abdrücken kann.
    3.) Die Umsätze werden manchmal massiv überschätzt. Ich kenne einen ÖMV-Lizenznehmer in unmittelbarer Nähe der tschechischen Grenze. Das der bei den deutschen Spritpreisen und der tschechischen Konkurrenz keine Umsätze macht ist ja wohl klar.


    Das grösste Risiko ist aber nach wie vor, das viele FN sich nicht im Klaren sind, das sie nach wie vor selbständige Unternehmer in eigener Verwantwortung sind. Dazu gehört auch Buchhaltung, Rechtswesen, Arbeitsrecht usw. - die werden einem vom Franchisegeber nicht abgenommen.
    Wenn es hinten weh tut, soll man vorne aufhören oder andersrum: Wenn die Rückendeckung nicht steht, kann man die Front nicht halten.
    An der Missachtung dieser Weisheit gehen leider die meisten Jungunternehmer, die es nicht schaffen, leider wieder kaputt. Damit auch die meisten FN's.

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    Rankestraße 35
    01139 Dresden
    Tel.: 0049 (0)351 42 77 992
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  • @
    Ich habe immer gesagt, was nützt der große Sieg an der Front, wenn im Hinterland ungestört die Partisanen wüten... :roll:
    Aber zum Thema
    Hinsichtlich Bereich Manpower bleibe ich bei meiner Ablehnung
    Schulung, Quali, oder auch Hardware- sprich Ausrüstung... bis hin zur "kompletten Firma" - ohne Personal - kann ich mir aber vorstellen.
    Bei uns -und anderen läuft das im Prinzip auch so... nur das der "FG" die Mutterfirma ist...
    Wenn die nein sagt, wenn wir "Schnitzel & Havannas" verkaufen wollen, egal mit welch positiver Marge, ist das ebend nein...
    Aber in der reinen Dienstleistung um die Branche herum... könnte Sinn machen...


    Helnwein: Tu mal etwas mehr Fleisch zu der Suppe....

  • Hallo Hobbs,



    im IT-Bereich wäre das,als wenn du versuchen würdest mit TOKEN-RING 1 Gigabyte-Netzwerke zu bauen........ :lol:



    Zurück zum Sicherheitsdienst.........

    Zitat


    stelle dir einfach mal vor, du wärst für dein Objekt selbst wirtschaftlich verantwortlich. Du bist verpflichtet einen bestimmten Lohn für eine bestimme Dienstleistung (die Höhe ist durch das System vorgegeben) zu bezahlen. Das bedeutet, die Differenz zwischen den Lohnkosten und dem Verrechnungssatz ist deine Marge.


    Schon da liegt der Hase im Pfeffer...........


    Wie soll sich ein Franchise-Nehmer den davon "ernähren" ????
    Schon heute ist ja leider der Stundenverrechnungssatz bei vielen Objekten aufgrund der "Billigen Jakobs" in der Branche weit unter dem
    wirtschaftlichen....

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Frank
    Ich bin sowohl in Informatik als auch in BWL bewandert ;)
    Das Prinzip einer Franchiseunternehmung ist mir wohl bekannt.


    Was ich eigentlich bezwecken wollte, ist nicht, dass ich mich
    informiere, wie was funktioniert, sondern eher die Leute in der
    Sicherheitsdienstbranche, die weniger Ahnung von BWL haben
    und die sich von Franchising etwas versprechen.


    hobbs


    PS: @Thread
    Ich kenne persönlich noch einige Franchisenehmer, die sich
    grad mit dem Kopf über das Wasser halten können. Wo ich
    Vorteile sehe, sind die Synergieeffekte, die man ausnutzen
    kann, siehe Schulungen, Marketing (eben Werbemassnahmen).
    Aber auch Nachteile sind verzeichnet! Man lese oben.

  • Hallo Jungs,


    kann mich leider nicht zurückhalten. Freue mich über die Diskussion. So sieht ein Forum aus :D


    Sorry wollte euch nicht unterbrechen.


    Gruß


    Helnwein


  • Willst du uns belehren, oder wie kann man dein Kommentar verstehen?


    hobbs

  • Hallo,



    mir kommt es eher so vor,als wenn hier versucht wird,die eigentlich unabdingbare Wirtschaftlichkeitsprüfung
    durch Banken zu umgehen.........
    Als alter "EX-Arnolds-MA" kenne ich ja nun einmal zur Genüge die "Dumping-Situation" im Wachgewerbe....


    Als es mit unserer Firma letztes Jahr den "Bach runter" ging,gab es ja durchaus "Spezies",die meinten,sie könnten sich
    Selbstständig machen.........diese mußten dann jedoch ziemlich schnell feststellen,das deutsche Banken schon ein
    bißchen mehr wollen,als nur 1 großes Objekt .... :lol:
    Was haben Sie gemacht??......sich als Subunternehmer bei einem der Branchen-Riesen "eingeschleimt"........ 8)
    Klar das "Wau-Wau", "Blindenabteilung","Geier Sturzflug" und die anderen "Großen" jedes Objekt bekommen und auch jederzeit Geld von den Banken.................
    Nur "Selbstständig" sind sie nicht..............

    jo mei.....iss denn scho Zahltag???..........

  • Subunternehmer hat nix mit Franchising zu tun.


    Ein Subunternehmer arbeitet für Geld für ein Unternehmen. Wenn das Unternehmen ihn braucht, ruft es ihn und wenn nicht schickt es ihn heim = HIRE & FIRE Politik = automatisch große Sch...


    Ein Franchisenehmer nutzt eigenverantwortlich die Rechte an der Marke und der Geschäftsidee des Unternehmens und kann sich diese zunutze machen = DO IT YOURSELF = alle Chancen (aber auch natürliche alle Gefahren)


    Ich schlage vor, nun endlich einmal das Thema "Subunternehmer" aus diesen Beitrag und auch gedanklich zu streichen, denn beide haben nix miteinander zu tun ... Es ist, wenn Ihr meinen Dienstwagen mit dem Transporter von der Kantine vergleicht.

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  • Hallo,


    Zitat


    Subunternehmer hat nix mit Franchising zu tun.



    Im Sicherheitsbereich aber doch...........:-)


    Mal zur Erinnerung...........:


    Im Fastfood-Bereich hat zum B. ein Franchise-Nehmer in Aurich Ostfriesland mindestens 100.000 Potentielle Kunden (Einwohner im Umkreis dieser Stadt)...........


    Im Security-Bereich kommen da höchstens 100 Potentielle Auftraggeber in Betracht.............


    Von was will der FN denn da leben???...........


    Denn schließlich werden von diesen 100 Potentiellen Kunden garantiert nicht alle zu unserem FN wechseln......
    Also wird der FN zwangsweise mehr oder minder anhängig von seinem Geber sein.....
    Schließlich braucht er zum Überleben ja mehr Aufträge........


    Für mich sieht das ganze nach einer neuen Form der "Scheinselbstständigkeit" aus..............
    (wie sie unter dem "Deckmantel" Franchise ja zum B. bereits in der Kosmetikbranche üblich ist.....NUR das dort halt die Gewinnmargen entsprechend hoch sind......1 Liter Parfüm (Richtig heisst das Zeug "Essenz") kostet ja im Einkauf Cent und wird Milliliterweise für zig €
    verkauft........).

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Zitat

    Im Sicherheitsbereich aber doch...........


    Falsch - weder juristisch noch wirtschaftlich.


    Zitat

    Im Security-Bereich kommen da höchstens 100 Potentielle Auftraggeber in Betracht.............


    Von was will der FN denn da leben???...........


    Richtig - aus diesem Grunde habe ich ja auch schon zum Anfang bemerkt, das Franchising im Sicherheitsbereich sich nicht durchsetzen wird und keine lohnenswerte Idee ist. Mit Schulungen sieht es da anders aus, denn hier ist theoretisch jeder mündige Bürger ein Kunde.

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  • Hallo und Guten Tag !


    Da hier nochmal die Frage gestellt wurde, ob man Franchising in unserem Gewerbe zustimmen würde,
    antworte ich aus meiner Sicht mit einem klaren N E I N.


    Ich sehe da keine positiven Effekte (außer ein wenig bei der Werbung und evtl. Schulung).
    Aber für die eigentlichen Aufgaben halte ich das für völlig unnütz.
    Haben ja manche Vorredner auch schon sehr gute Argumente gegen Franchising gebracht.


    Ich setze auch Franchising nicht mit Subunternehmer gleich.
    Und auch als Subunternehmer hat man diverse Probleme zu bewältigen.
    Daher versuchen wir, dies ebenfalls auszuschliessen.
    Ist zwar nicht ganz einfach, aber es geht.


    Viele Grüße
    sniper050

    Gewalt ist eine andere Ausdrucksform für Dummheit

  • Vielleicht schreibst du hier erstmal selbst, was genau und vor allem für welche "Securitybereiche" du dir ein Franchising vorstellst oder vorstellen könntest? Dann kannst du ggf. auch ein stilvolles Pro und Contra bekommen. Eine Grundidee für das Vergabekonzept sollte ja schon vorhanden sein, sonst bleibt es tatsächlich nur eine Suche nach Subunternehmer.

    Hallo Rolf0404

    Wie es aussieht,du kennst dich gut aus mit secürity branchen.

    İch habe eine sicherheits bewachungsgewerbe seit 2010 existiert.

    Für zusammenarbeit möchte ich mit dir besprechen.ich freu mich für rückmeldu g.

    Lg Özkan

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