Mindestlohn Pro & Contra

  • Mindestlohn im Sicherheitsgewerbe 0

    1. Ja (0) 0%
    2. Nein (0) 0%
    3. Bin mir nicht sicher (0) 0%

    Würde gerne eure Meinung zum Thema Einführung eines Mindestlohn im Bereich Wach- und Sicherheitsgewerbe erfahren.

  • Ich leg mal los, wenn auch ein bisschen unsortiert ...


    Mindestlöhne haben nur einen Sinn, wenn man dann auch davon leben kann, und nicht nur vegetieren.
    Das Einkommen muss halt ein Auskommen sichern ...


    Es bringt überhaupt nix, wenn die Mindestlöhne dann so runtergerissen werden, dass der Staat Zuschüsse zahlt oder der Arbeitnehmer ergänzende Sozialhilfe (oder das entsprechende Pendant) beantragen muss.


    Als Grundlage/Idee kämen vielleicht die bisherigen Tarife (West) in Frage ... plus ein tüchtiger Schluck aus der Pulle obendrauf.
    Schliesslich muss das Paket "34a/Sachkunde/Prüfung" mittlerweile aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Sind ja auch nicht gerade Peanuts.


    Ein Führungszeugnis ohne Einträge hat eben auch seinen Preis ...


    Zur Zeit schwärmt man ja so von 1,00 € - Jobs, die Geheimwaffe auf dem Arbeitsmarkt, die sollen´s bringen ...
    Und da man sich ja in deutschen Landen immer auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner einigt, lässt das Böses für die Zukunft erwarten.
    So humanoide Erscheinungsformen wie GÖD (die Billigkonkurrenz zu Verdi, die immer zu allem nicken) oder so ermutigen auch nicht gerade.


    Letztens habe ich beim Stöbern im Indernet auch mal bei Verdi vorbeigeschaut, in der "Sicherheitsnadel". Da wurde über Securicor berichtet. Die gingen mit der Sammelbüchse rund. Natürlich alles auf freiwilliger Basis. Da nutzt dann ein Mindestlohn auch nix mehr ...

    Die letzten Worte eines Wachmanns: Ist da jemand ?

  • Nun, ich stimme Dark Wing zu.


    Zitat von Dark Wing

    Ich leg mal los, wenn auch ein bisschen unsortiert ...


    Mindestlöhne haben nur einen Sinn, wenn man dann auch davon leben kann, und nicht nur vegetieren.
    Das Einkommen muss halt ein Auskommen sichern ...


    Ich bin aber der Meinung, daß Mindestlöhne in Deutschland eingeführt werden müssten, nicht nur im Wachgewerbe. Ja und wie Dark Wing schon sagt, man muß von den Mindestlöhnen leben können. Im Wachgewerbe wäre das für mich Tariflohn (West) PLUS Zuschlag. Wenn wir das erreichen könnten, hätten die Dumpingpreisanbieter keine Chance mehr, denn sie können ja die Konkurrenz unterbieten, aber uns müssen sie den Mindestlohn zahlen, egal, ob sie im Verband sind, oder nicht. Ich denke, die Kunden werden zwar meckern, aber im Endeffekt doch zahlen, weil sie mit mehr Geld auch bessere Qualität erhalten. (Sind wir mal ehrlich, was für Leute springen denn bei den Billiganbietern rum? Ich will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, daß es einfach so ist. Ich würde mich nicht von einem Billiganbieter bewachen lassen!!!!)
    Aber um all das zu bewerkstelligen, sollten wir uns organisieren, denn gemeinsam können wir stark sein, wenn wir wollen.


    Gruß
    charlytango

  • Zitat

    Ich bin aber der Meinung, daß Mindestlöhne in Deutschland eingeführt werden müssten, nicht nur im Wachgewerbe. Ja und wie Dark Wing schon sagt, man muß von den Mindestlöhnen leben können. Im Wachgewerbe wäre das für mich Tariflohn (West) PLUS Zuschlag. Wenn wir das erreichen könnten, hätten die Dumpingpreisanbieter keine Chance mehr, denn sie können ja die Konkurrenz unterbieten, aber uns müssen sie den Mindestlohn zahlen, egal, ob sie im Verband sind, oder nicht.


    Dann haben wir mit ziemlich hoher wahrscheinlichkeit ausländische Firmen hier in Deutschland die die geizigen Säcke Bewachen ;-)


    Zitat

    Ich denke, die Kunden werden zwar meckern, aber im Endeffekt doch zahlen, weil sie mit mehr Geld auch bessere Qualität erhalten. (Sind wir mal ehrlich, was für Leute springen denn bei den Billiganbietern rum? Ich will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, daß es einfach so ist. Ich würde mich nicht von einem Billiganbieter bewachen lassen!!!!)


    Das Problem ist doch das, das viele gar nicht gewillt sind sich weiterzubilden. Ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren aber wenn ich einen Türsteher frag ob er den nicht an einem Deeskalations Kurs Teilnehmen will lacht der mich aus und in die Disco komm ich dann auch nicht mehr rein.


    Zitat

    Aber um all das zu bewerkstelligen, sollten wir uns organisieren, denn gemeinsam können wir stark sein, wenn wir wollen.


    Gruß
    charlytango[/quote]


    Das ist ein sehr schöner Satz nur müssten da alle an einem Strang ziehen und ob das wirklich klappt wage ich zu bezweifeln.


    Grüßle Marcus

  • @ Blue_Dragon


    Hallo Blue, das mit den ausländischen Firmen könnte man ja so handhaben, daß die auch den Mindestlohn bezahlen müssen, dann würden es sich die Firmen schon überlegen, wer was bewacht.
    Das mit

    Zitat

    Das ist ein sehr schöner Satz nur müssten da alle an einem Strang ziehen und ob das wirklich klappt wage ich zu bezweifeln.

    ist leider wahr. Ich habe da schon Dinge erlebt. Dinge, die ich auf der einen Seite verstehen kann, weil die Leute furchtbare Angst um ihren Job haben, die ich aber auf der anderen Seite für nicht gut heisse, weil wir so nichts ändern.
    Aber vielleicht wird sich alles in näherer Zukunft ändern, denn wie sagte damals Bert Brecht schon: "erst kommt das Fressen, dann die Moral"


    Gruß
    charlytango

  • BTW ...


    .... einfach mal noch ein bisschen Sahne auf das Thema Mindestlohn et cetera ...
    ... bin ich mal drüber gestolpert ...
    ist allerdings auch schon was älter ... hat sich aber bis heute nix dran geändert:
    http://www.politikforum.de/for…ead.php?s=&threadid=56369 ...
    hab´ mir gedacht, ist lesenswert ...



    ... und noch´n bisschen Sahne :wink: ... Lasst Zahlen sprechen !
    http://www.labournet.de/diskus…ik/kombilohn/mindinfo.pdf


    ... mal ein kleiner Überblick, Mindestlohn in Europa ... aber nicht ganz neu ..
    http://www.boeckler.de/pdf/wsi…loehne_europa_tabelle.pdf


    ... und das ist hohe Politik ...
    http://www.jungewelt.de/2005/06-07/021.php

    Die letzten Worte eines Wachmanns: Ist da jemand ?

  • ""Dann haben wir mit ziemlich hoher wahrscheinlichkeit ausländische Firmen
    hier in Deutschland die die geizigen Säcke Bewachen ;-)""

    Da kann man gegensteuern, das wäre nicht so sehr das Problem ...


    ""Ich denke, die Kunden werden zwar meckern, aber im Endeffekt doch zahlen,
    weil sie mit mehr Geld auch bessere Qualität erhalten.""


    Die Klage ist des Kaufmanns Gruss, das war schon immer so.
    Ja, Qualität möchte jeder gerne haben, nimmt sie gerne in Anspruch oder verlangt sie auch.
    Wenn dann die Rechnung kommt, geht das Würgen los. Das ist wie im Supermarkt,
    die Bio-Eier werden gdreht und gewendet und was zum Schluss im Einkaufwagen liegt,
    das sind die aus dem Hühner-KZ.


    ""Das Problem ist doch das, das viele gar nicht gewillt sind sich weiterzubilden.
    Ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren aber wenn ich einen Türsteher
    frag ob er den nicht an einem Deeskalations Kurs Teilnehmen will
    lacht der mich aus und in die Disco komm ich dann auch nicht mehr rein.""


    Na, ich denke schon, dass viele Interesse haben und auch gerne wollen würden.
    Nur endet es eben immer wieder beim Geld. In der Regel siehts doch so aus,
    dass jede Bildungsmassnahme aus der eigenen Tasche zu berappen ist.
    Vom Arbeitgeber kommt höchst selten was, was heisst nie.
    Und wenn ich mir dann das Geld für die Bildungsmassnahme abgeknausert habe,
    hocke ich dann da und die Zeit zahlt mir auch keiner, sprich ... ich muss obendrein
    noch mit einem Verdienstausfall fertig werden, was sich auch nicht jeder leisten kann.


    ""Aber um all das zu bewerkstelligen, sollten wir uns organisieren, denn gemeinsam
    können wir stark sein, wenn wir wollen.""
    ""Das ist ein sehr schöner Satz nur müssten da alle an einem Strang ziehen
    und ob das wirklich klappt wage ich zu bezweifeln.""


    Grundsätzlich halte ich das noch nicht einmal für unmöglich.
    das würde aber bedingen, dass sich die Bediensteten im Wachgewerbe
    endlich mal zu so etwas wie einer Community
    zusammenfinden, mit gemeinsamen Interessen. Diese Community müsste erst einmal
    Standards festsetzen und Masstäbe setzen , weil es BDWS, DIHT und Ver.di es offensichtlich
    nicht können oder wollen.
    Der nächste Schritt wäre dann die des Tarifpartners. Und dann der nächste Schritt wäre der
    Ausbau zu einer Organisation im Wachgewerbe, die dem ADAC ähnelt:
    das Schnüren von Sorglos-& Service-Paketen rund um die Branche.
    Solange niemand da ist, der sich aktiv um seine Klientel :!: kümmert,
    wird alles beim alten bleiben.

    Die letzten Worte eines Wachmanns: Ist da jemand ?

  • Es macht nicht viel Sinn, sich ueber Mindestloehne den Kopf zu zerbrechen, wenn man das Thema nicht im Kontext betrachtet.


    In England und Wales gibt es einen Mindestlohn fuer ab 21-jaehrige, der seit dem 1.10.05 5,05 £ betraegt. Das sind - unabhaengig von der Kaufkraft (1 zu 0,78 ) - ca. 7,50 €. Damit ist der Grundlohn hoeher als in allen deutschen Tarifgebieten (ausser B-W mit 7,59 €) Aber: Es gibt keine Tarifvertraege, keine Betriebsraete und vor allem keine Zuschlaege. 5,05 £ gibt Nachts ebenso wie Sonntags oder Feiertags. Ausserdem gibt es eine EU-Richtline, die besagt, dass man nicht mehr als 48 Stunden arbeiten darf. Um diese Richtlinie auszuhebeln (also laenger zu arbeiten) bedarf es Tarifvertraege oder Betriebsvereinbarungen - schwierig ohne Tarifvertraege oder Betriebsraete.


    Wenn man sich das also so anschaut, wird man feststellen, dass die groessten Widerstaendler gegen einen Mindestlohn in .de die Gewerkschaften sind. Mit was sollen sie den ihre (gutbezahlten!) Funktionaersposten legitimieren, wenn keine Tarifvertraege mehr noetig sind?


    Nun ist es in Teilen England so, dass man fuer den gesetzlichen Mindestlohn keine Sicherheitsdienstmitarbeiter bekommt. Zapfer in der Kneipe ja (Studenten), Reinigungsmitarbeiter ja (Pakistani, Inder), Kassiererinnen im Supermarkt ja (Ex-Muetter und Hausfrauen um die 40) aber eben keine Security Officers (S/O). Also muss man mehr bezahlen und um so qualifizierter die Jobs und um so qualifizierter die S/O um so hoeher ist der Stundenlohn. So sucht z.B. ISS fuer den Bereich Suedengland MA fuer 7,43£ (das verlangte SIA Training ist in etwa das Gleiche wie unser Unterrichtungsverfahren).


    So laeuft es im Endeffekt - egal ob Tarif oder Mindestlohn - auf Angebot und Nachfrage hinaus. In Muenchen wird man schwerlich einen Mitarbeiter fuer Tariflohn finden (6,96 €), in Schwedt/O. wird es leicht sein jemanden fuer 20% weniger als Tariflohn (4,67 €) zu finden. Da aendert auch ein Mindestlohn nichts dran. Das hat im uebrigens schon Karl Marx gewusst:


    In dem Augenblick, wo Angebot und Nachfrage einander die Waage halten und daher zu wirken aufhören, fällt der Marktpreis einer Ware mit ihrem wirklichen Wert, mit dem Normalpreis zusammen, um den ihre Marktpreise oszillieren. Bei Untersuchung der Natur dieses Werts haben wir daher mit den vorübergehenden Einwirkungen von Angebot und Nachfrage auf die Marktpreise nichts mehr zu schaffen. Das gleiche gilt vom Arbeitslohn wie von den Preisen aller andern Waren.


    Aus "Lohn, Preis, Profit", uebrigens in England geschrieben. Das Angebot an Arbeitskraft bei 5 Millionen Arbeitslosen wird sich auch nicht durch einen (hohen) Mindesteslohn aendern. Die Nachfrage bleibt gleich oder wird gar geringer (weil man sich fuer einen hoeheren Lohn nicht mehr bewachen laesst). Also verdienen wenige zwar mehr aber immer noch die selben = plus ein paar Neue -gar nichts.

    --
    Trotz markiger Erklärungen produzieren wir wenig Sicherheit und viel Sicherheitsmarketing, das bestenfalls Passagiere in Flugzeugen und Besucher von Massenveranstaltungen beruhigt.


    Dagobert Lindlau

  • Unser Detektiv hat natürlich vollkommen recht ...
    tatsächlich ist es so, dass Angebot und Nachfrage den Markt regeln
    und natürlich ist es auch so, dass ein Mindestlohn keine Arbeitslosigkeit beseitigen kann.
    Möglicherweise wird das die Beschäftigung in dem Bereich nicht steigern, vielleicht sogar reduzieren,
    weil dann ein Anzahl von Leuten zum Entschluss kommen könnte, sich eine Auftragserteilung
    in diesen Bereich nicht mehr leisten zu können.
    Andererseits kann ein Mindestlohn dazu beitragen, die Löhne nicht ins Bodenlose abstürzen zu lassen.
    Weiterhin könnte man sich erhoffen, dass gewisse Mitnahmeeffekte unterbunden werden
    (Warum mehr zahlen als nötig, geht doch auch so ... ).
    Ich bin auch der Meinung, dass es zur Bereinigung der Branche beitragen wird, weil ein Teil des Wachstums
    auf Aufträge zurückgeht, die schlicht und einfach eine Zumutung sind, jedenfalls für den Sicherheitsmitarbeiter,
    der die Suppe dann auslöffeln muss.
    Im übrigen muss man einen Mindestlohn ja auch nicht für ewige Zeiten festschreiben, das Ganze kann man ja
    auch in eine "Testphase" einbinden von sagen wir mal irgendwas zwischen 3 und 5 Jahren.
    Andere Länder haben das bereits eingeführt und sind offensichtlich soweit damit ganz gut gefahren.
    Da müssen wir hier in D nicht das Rad neu erfinden wollen.

    Die letzten Worte eines Wachmanns: Ist da jemand ?

  • Hallo,


    in folgenden EU-Staaten gibt es Mindestlöhne:



    Monatliche Mindestlöhne - in EUR



    Belgien 1 163 €

    Griechenland 605 €

    Spanien 526 €

    Frankreich 1 154 €


    Irland 1 073 €

    Luxemburg 1 369 €

    Niederlande 1 249 €

    Portugal 416 €

    Vereinigtes Königreich 1 105 €

    Bulgarien 56 €

    Estland 138 €

    Litauen 125 €

    Lettland 116 €

    Malta 535

    Polen 201

    Rumänien 73

    Slowakei 118

    Slowenien 451

    Tschechische Republik 199

    Türkei 189


    mfg

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Sechs Euro Mindestlohn?
    Politiker von Union und SPD planen Gesetz / Niedrigere Tariflöhne sollen aufgestockt werden / Gewerkschaften signalisieren Zustimmung


    Bettina Vestring


    BERLIN. In den Fraktionen von Union und SPD gibt es erste konkrete Überlegungen zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, der etwa sechs Euro betragen soll. Wie die Berliner Zeitung von Fachpolitikern beider Parteien erfuhr, könnten gleichzeitig staatliche Lohnzuschüsse eingeführt werden, um gering bezahlte Arbeitsplätze zu erhalten. Damit würde sowohl die SPD-Forderung nach einem Mindestlohn als auch die Unionsforderung nach einem Kombilohn erfüllt. Der Koalitionsfahrplan sieht vor, bis Herbst ein gemeinsames Konzept für den Niedriglohn-Sektor vorzulegen.


    Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit, Gerald Weiß, befürwortete die Kombination beider Modelle. Zwar sei es prinzipiell besser, die Festlegung eines Mindestlohns den Tarifpartnern der Branchen zu überlassen, sagte der CDU-Politiker dieser Zeitung. "Aber wo es keine Tarifstrukturen gibt oder wo die Tariflöhne zu niedrig sind, um den Beschäftigten eine menschenwürdige Existenz zu sichern, brauchen wir einen gesetzlichen Mindestlohn." Offen für die Einführung von Mindestlöhnen, wie es sie in den meisten europäischen Nachbarstaaten gibt, hat sich auch CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla gezeigt.


    Einen konkreten Betrag nannte Weiß nicht. Ein Stundenlohn von etwa sechs Euro gilt vielen Fachpolitikern aber als wahrscheinlich, weil ein Vollzeit-Beschäftigter damit ein etwas höheres Einkommen erreichen würde als ihm durch das Arbeitslosengeld II und das Wohngeld zusteht. Hinzu kommt, dass Spitzengewerkschaftler in internen Gesprächen bereits ihr Einverständnis mit sechs Euro Stundenlohn signalisiert haben sollen. In der Öffentlichkeit plädieren die Gewerkschaften aber nach wie vor für einen Stundenlohn von mindestens 7,50 Euro.


    Treffen im Kanzleramt


    Auch bei sechs Euro sorgen sich die Fachpolitiker beider Fraktionen allerdings um die Arbeitsplätze, die bislang noch deutlich schlechter bezahlt werden. Ein Friseurmeister in Thüringen, der seinen Beschäftigten bisher einen Stundenlohn um die vier Euro bezahle, könne eine solche Gehaltserhöhung nicht tragen. Zwinge man ihn dazu, würden die Jobs in die Schwarzarbeit abwandern. In der Union wie in der SPD wird daher überlegt, die bisher bezahlten Löhne durch einen staatlichen Lohnzuschuss bis auf das gesetzliche Minimum aufzustocken.


    "Ich kann mir ein solches Kombilohn-Modell vorstellen", sagte Weiß, der im Bundestag auch den Arbeitnehmerflügel der Union vertritt. Allerdings dürfe es solche Lohnzuschüsse nur in Branchen geben, wo die Arbeitsproduktivität gering sei, der Wettbewerbsdruck und die Arbeitsintensität aber sehr hoch seien. Sonst seien die Mitnahme-Effekte zu groß.


    "Wir dürfen den Kombilohn auf keinen Fall flächendeckend einführen", sagte auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Wend. "Aber er kann sinnvoll sein, wenn man ihn auf Problemgruppen am Arbeitsmarkt und auf Branchen konzentriert, in denen mit Hilfe von Lohnzuschüssen in erheblichem Umfang neue Arbeitsplätze geschaffen werden können." Als Beispiel nannte Wend die haushaltsnahen Dienstleistungen.


    Am Mittwochabend trafen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) mit Gewerkschaftlern. Auch in dieser Runde dürfte es um das Thema Niedriglohnsektor gegangen sein.


    Quelle: Berliner Zeitung

  • Hallo,



    hier diese "Ideen" mal in konkreten Zahlen für den Geldbeutel:


    a) 6 € a 160 Stunden = Brutto 960 €
    b) 6 € a 240 Stunden = Brutto 1.440 €


    c) 7,5 € a 160 Stunden = Brutto 1.200 €
    d) 7,5 € a 240 Stunden = Brutto 1.800 €


    Netto
    StKl 1 StKl 3 StKl3 mit 1 Kind
    a) 740,45 € 748,80 € 751,20 €
    b) 999,76 € 1.123,20 € 1.126,80 €


    c) 882,5 € 936 € 939 €
    d) 1.167,19 € 1.390,56 € 1.396,17 €


    Hinweise zur Berechnung:
    Lohnsteuer-und Sozialabgaben nach NRW-Stand,Stundenberechnung
    einmal nach 40-Stunden Woche "Normaler" Arbeitnehmer und einmal nach
    Wachdienst.




    mfg

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