Ich denke mit der P8 kommt man auch nicht viel weiter.
Mich würde hier der Lohn sehr stark interessieren. Aber ich denke dort gibt es auch einen Stundenohn von max13Euro.
Gruss
Das ist schon ein "bisschen" mehr, wobei man da nicht von "Stundenlohn" reden kann. Du bist 24h auf einem Schiff und es kann "jederzeit" (nachts eher unwahrscheinlich) zu einem Vorfall kommen. Die Art zu arbeiten ist schon eine andere als an Land...
Welche anderen Qualifikationen oder welche berufsrelevanten Schlüsselqualifikationen müssten die Sicherheitskräfte den haben?
Siehe oben, die Mindestqualifikationen sind recht detailliert vorgegeben. Weitaus detaillierter als für Firmen nach §34 GewO.
Es stellt sich aber auch die Frage: Wann sollte eine Schusswaffe nach deutschem und oder internationalem Recht (Beispiel: Notwehr oder auch See- oder Völkerecht) zum Einsatz kommen?
Nach deutschem Recht kann nur ein gegenwärtiger rechtwidriger Angriff unter Beachtung der Erforderlichkeit den Einsatz der Schusswaffen rechtfertigen. Geht man davon aus, dass der gegenwärtige rechtwidrige Angriff beim annähern eines Seeräuberschiffes vorliegt oder unmittelbar bevorsteht, könnten Warnschüsse oder gezielte Schüsse auf die Motoren des Seeräuberschiffes (meist kleine Schnellboote) ein geeignetes Mittel sein. Handfeuerwaffen, wie eine Pistole oder ein Revolver sind dazu keinesfalls zweckmäßig!
(Halbautomatische) Gewehre sind genauso "Handfeuerwaffen" wie Pistolen und Revolver. Mit den "schweren Waffen", von denen der Artikel spricht, sind leichte Kriegwaffen wie Maschinengewehre gemeint, deren Freigabe für Sicherheitsunternehmen nach §31 GewO im Gesetzgebungprozess kurzfristig zur Diskussion stand. Was Du eher meinst, sind "Faustfeuerwaffen", die im deutschen inländischen Bewachungsgewerbe eher üblich sind.
In den Unterlagen zu einer Informationsveranstaltung des BAFA (die sind für die Zertifizierung der Unternehmen zuständig) zum Thema aus dem Jahr 2013 sind auf Seite 9 in einer Muster-WBK z.B. beispielhaft Selbstladegewehre vom Typ "SAR M41 Kommando" aufgeführt, der Ex-Bundi würde sagen "'n G3(K)".
Bewaffneter Schutz von Seeschiffen – Waffenrechtliche Erlaubnisse (pdf 531 KByte)
03_waffenrechtliche_erlaubnisse_polizei_hh.pdf
Christina Gerstle – Polizei Hamburg
Wer den Gesetzgeber dazu gebracht hat, Kurzwaffen verpflichtend in das Ausstattungssoll aufzunehmen (anstatt nur optional) - keine Ahnung. Denn die sind wirklich nicht besonders zweckmässig, bis es eigentlich schon zu spät ist...
Wann die Schusswaffe zum Einsatz kommt? Das ist eigentlich recht einfach: Im Rahmen der von der Firma festzulegenden Eskalationsstufen/SOP/ROE und allerspätestens im Falle der Notwehr und Nothilfe, nicht anders als in Deutschland auch.
Aus meiner Sicht wären aber neben den waffenrechtlichen Möglichkeiten auch noch andere Sicherheitsmaßnahmen sinnvoll. Zum Beispiel Abwehrraken, NATO-Drahtrollen, Schallkanonen oder Wasserspritzen!
Das nennt sich "Best Management Practices", derzeit in der Version 4 (BMP4) und hat die Piraten bis zur grossflächigen Nutzung von bewaffneten Sicherheitsteams nicht gross von Angriffsversuchen und erfolgreichen Kaperungen abgehalten.
Im Übrigen sind "Schallkanonen" auf See aufgrund der üblichen Rahmenbedingungen mehr oder minder nutzlos und "Abwehrraketen" (was auch immer Du damit meinst) auf vielen Schffen aus Sicherheitsgründen nicht nutzbar.
Allem voran muss aber die Polizei und oder das Militär den notwenigen Schutz bieten.
Die Polizei und das Militär haben hierbei aber den Offenbarungseid geleistet, denn ein individueller Schutz der Schiffe ist aus Gründen der Personalkapazität grundsätzlich und aufgrund der Gegebenheiten an Bord auch nicht nach den speziellen Anforderungen möglich. Die Marine wollte z.B. für sowas mit 18 Mann anrücken, während deutsche Firmen das mit 4 Mann durchführen (müssen), wären Briten und andere mittlerweile nur noch mit 3 oder sogar nur 2 Mann an Bord sind...
Und auch der Schutz der Fläche durch die Marinen dieser Welt hat keine Abhilfe geschaffen, denn die betroffenen Flächen waren spätestens seit Nutzung von Mutterschiffen durch die Piraten viel zu gross bei immer kleiner werdenden Verteidigungsbudgets und immer kleineren Marinen.
Tatsächlich hat den Piraten erst das breite Auftauchen von bewaffnetem Widerstand bei Angriffsversuchen den Wind aus den Segeln genommen. Die Gefahr durch ein Aufbringen der internationalen Seestreitkräfte bei einem der immer häufiger nicht erfolgreich verlaufenen bzw. abgebrochenen Angriff hat dann das Übrige dazu beigetragen.
Um dem Problem der Piraterie aber wirklich entgegenzuwirken, muss die Ursache beseitigt werden!
Da fehlt's sowohl am politischen Willen (weltweit, aber insbesondere auch bei uns) als auch an der militärischen Durchsetzbarkeit (in Deutschland).
für mich ist dieses vorhaben ein witz. ich glaube nicht das die piraten sich vom kleinen wachmann mit der pistole erschrecken lassen.... dazu bräuchte man schon andere geschütze die für uns tabu sind.
Siehe oben, erstaunlicherweise hat das Konzept gut funktioniert. Und das, obwohl die meisten Dienstleister keine "anderen Geschütze" auffahren als die Deutschen, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen (wie sinnvoll ein PKM an Bord in Hand eines Sri Lankesen oder Phillipino im Vergleich zu einem halbautomatischen Gewehr mit brauchbarem Schützen ist sicher eine interessante Diskussion...).
Kurzum: Was die Jungs wirklich brauchen, haben sie. (Nicht zu verwechseln mit "was sie gerne hätten"... )