Beiträge von Hildebrand

    Ich lese ja immer und gerne über Drohnen. Die sollen dann vielleicht die fehlenden Mitarbeiter ersetzen. Jetzt muss man die halt nur noch am Datenschutz vorbei kriegen. Die USA sind da bekanntlich schon weiter, haben aber festgestellt, dass auch die elektronischen Mitarbeiter nicht gewillt sind, den Sicherheitsjob unter landläufigen Bedingungen zu leisten und lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende suchen.


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    Das mit Vollzeit und Teilzeit in Bayern ist echt heftig und widerspricht allem... aber egal, darum geht es ja nicht.

    Dachte ich auch immer, aber ich sehe auch den Vorteil für den Arbeitnehmer: Wenn der Arbeitgeber Dir oft genug über 240 Stunden überbügelt hast Du irgendwann ein Gewohnheitsrecht auf die Vollzeitstunden. Wenn der AG die aber nicht immer anbieten kann muss er Dich natürlich trotzdem auf diesem Niveau entlohnen. Bei meinem alten AG wurde immer peinlichst darauf geachtet, die Stunden der MA vor der Schwelle zu kappen um das zu vermeiden. Damit entsteht eine weiche Obergrenze für die Stunden, die Leuten übergebügelt werden können.


    Ich habe immer wieder Kollegen kennengelernt, die entweder nicht "nein" sagen konnten oder schlicht nicht wussten, dass man Stunden auch ablehnen darf. Beabsichtigt oder nicht, diese Leute werden in dem bayrischen System zumindest ein wenig geschützt.

    Nachtrag: Wieso haben auf das "elektronischen Erfassungssystem" so viele Leute Zugriff? das sollte ja per se nicht der Fall sein, wenn dort alle Meldungen abgebildet werden?

    Ich vermute elektronisches Dienstbuch. In sowas käme meiner Meinung nach maximal die Vorgangsnummer für den Vorfall rein, der wiederum in einem entsprechend gesicherten System ist.

    Das klingt dann aber nach einem Problem der Seite, die das Datenverarbeitungsgerät zur Verfügung stellt.


    Blöde Frage vielleicht, aber wird seitens des Kunden ein Incident Reporting/Management Tool eingesetzt? Das würde meiner Erfahrung nach das Problem lösen, weil dann je nacht Incident-Art im Normalfall das Ticket nur für den relevanten Personenkreis frei ist. Das müsste natürlich alles gepflegt werden.

    Die Hauptfrage die sich hier stellt ist, ob die Daten eines Mitarbeiters des Kunden über das System des Kunden laufen. Das ist okay.


    Problematisch wird es, wenn die Übermittlung der Daten über ein System läuft in dem theoretisch Dritte Einsicht haben.


    Also wenn Du bei ABC-Security für die Ach & Krach GmbH arbeitest und Hr. Müller in der Zerspanung einen Unfall hat, dann darf die elektronische Meldung nur über die Rechner der Ach & Krach GmbH gehen.


    Wie Du schon sagtest will spätestens die BG alle relevanten Daten haben und dann muss das Protokoll ja auch zuzuordnen sein. Der Bericht darf halt nur nicht über z.B. ein Diensthandy von ABC-Security laufen.

    Der TV Bayern unterscheidet "Teilzeit" bis (meine ich) 240 Stunden / Monat und Vollzeit (alles darüber). Bitt schau nochmal in Deinen Vertrag ob da wenigstens was dazu steht. Ansonsten kann ich mich EffDee nur anschließen. Normalerweise steht da, "der Mitarbeiter arbeiter 173 Stunden pro Monat im Jahresmittel". Jahresmittel heißt in diesem Fall, wenn am Ende Deine Jahresstunden unter 173 (in diesem Beispiel) mal 12 liegen, dann wirst Du auf diese Summe von Stunden (im Beispiel 2076) aufgestockt. Fehlt der Zusatz, dann gilt das monatlich. Aber wenn keine Stundenuntergrenze genannt ist, dann müsste man entweder davon ausgehen, dass sie 0 ist oder mal einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufsuchen.


    In der Theorie -und ich bin kein Anwalt- könnte, wenn keine Arbeitszeit im Vertrag festgesetzt ist, der Durchschnitt der Vormonate eine Art Gewohnheitsrecht darstellt, aber welche Hürden da genommen werden müssen weiß ich nicht. Null-Stunden-Verträge wie in England gibt es in Deutschland so nicht.


    Interessant wäre auch, ob irgendein Dir gleichgestellter Kollege auf volle Stunden kommt. Der Arbeitgeber müsste in so einer Situation alle gleichberechtigten auch gleich behandeln, aber das trifft dann u.U. eher den Kollegen, der ein paar mehr Stunden hat als den AG.

    Ja. Die Definition von Objektschutz ist hier im Gegensatz zum Veranstaltungsschutz, Revierdienst oder Personenschutz zu sehen. Wenn Du dauerhaft einen Ort (und die darin enthaltenen Personen und Werte) schützt, dann ist das Objektschutz. Egal ob das jetzt ein Schwimmbad, ein Werksgelände oder eine Baustelle ist.

    ...auch wenn ich nicht weis was ein Branschutzbauer ist.

    Hauptsache er fällt.


    Und wer weiß woher dieses Zitat stammt ist offiziell alt.



    Und ja, der Personalmangel ist real. Als der 1. Lockdown begann dachte ich ja noch, dass Corona die Leute aus dem Eventsektor in den Objektschutz spülen würde, aber die sind dann zumindest an meinem damaligen Standort lieber zu den Paketdienstleistern gegangen, die auf Grund der Situation die Löhne tüchtig erhöht hatten.


    Vielleicht ist die Zeit für einen Generalstreik doch mal langsam gekommen. A propos Corona, da hat mir damals das bayrische Gesundheitsministerium ganz klar gesagt, dass wir nicht zur kritischen Infrastruktur gehören. Dann wird halt mal einen Tag lang nicht geflogen, niemand aus einem Aufzug befreit, kein kurzfristiger Servicetechniker und kein LWK irgendwo eingelassen. Manche Einrichtungen dürfen potenziell gar nicht betrieben werden wenn nicht ein vorgeschriebenes Maß an Sicherheit vor Ort ist.

    Morgen,


    Klüh ist, wie Dussmann, Gegenbauer/Apleona, Wisag etc. eine Firma für Personaldienstleistungen. Also keine reine Sicherheitsfirma sondern auch Reinigung, Catering, Hausmeisterdienste etc. Das ist grundlegend nicht verkehrt, weil die Verwaltung damit oft größer ausfällt als bei ABC Sicherheit. Unterm Strich ist aber bei all diesen Firmen gemein, dass die Qualität stark vom örtlichen Bereichsleiter abhängig. In HH kenne ich mich jetzt nicht aus. Pünktliche und korrekte Lohnzahlung und einen Betriebsrat kannst Du bei beiden Firmen erwarten, den Rest musst Du Dir vor Ort anschauen. Klüh kann man zugute halten, dass Sie in Bayern eine eigene Sicherheitsschule unterhalten und damit auch konsequent Weiterbildung betreiben. Der Leiter dieser Schule war einer meiner mündlichen Prüfer als ich meinen Meister gemacht habe und hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen, aber das ist natürlich nicht repräsentativ für Hamburg.


    That said, wir haben zur Zeit einen Arbeitnehmermarkt, vor allem im Bereich GSSK aufwärts. Alle Firmen suchen händeringend nach vernünftigem Personal. Ich halte es für vollkommen legitim mal bei der weniger interessanten Position anzuklopfen, ob und wie sie Dir den Job versüßen können (Willkommensbonus, Weiterbildung nach Ende der Probezeit etc. - bitte schriftlich festhalten lassen) um Dich von ihrem Angebot zu überzeugen. Wenn die dann patzig reagieren sollten willst Du da ohnehin nicht arbeiten.

    Nochmal vorneweg, es steht außer Frage, dass Nachtschichten ungesund sind. Ich persönlich bin immer gut damit gefahren, aber wer weiß ob da nicht in ein paar Jahren trotzdem Probleme auftauchen. Ist ein wenig wie mit einem Kredit. Du kriegst das Geld gleich, aber dafür zahlst Du später die Zinsen.


    1. Der Trick war, das System zu finden, das für mich passt. Jeder Körper, jeder Stoffwechsel ist anders. Jeder metabolisiert Koffein und Nahrung anders. Ich habe nichts anders gemacht, außer mir für die Nächte ein ordentliches Essen auf Basis von Vollkornreis Vorzukochen, das ich spätestens um 01:30 Uhr zu mir genommen habe. Warum? Schlicht gesagt liefert dieses Essen für die nächsten ~4h Energie* und hält mich auch ohne Zugabe von Koffein wach. Vor allem weil ich sonst gegen 03:00 Uhr einen Tiefpunkt hatte an dem ich sofort ins Koma hätte fallen können. Davor oder danach gibt es als Option Joghurt, der liefert für ~1h Energie*. Wenn ich dann nach der Nachtschicht heim kam war ich nicht mehr voll auf Kaffee und konnte dann auch gut schlafen und ich kam damit auch gut durch die erste Nachtschicht obwohl ich an dem Tag trotzdem früh aufgestanden bin. Aber das ist mein System. Andere Kollegen schlafen am Nachmittag vor der ersten Nachtschicht auf Vorrat und stellen sich so um.


    2. Überhaupt nicht. Ich bin kein Arzt aber nimmst Du genug Flüssigkeit zu Dir? Ansonsten würde ich es mal mit Vitamin D3 versuchen. Ist bei Nachtschicht sowieso zu empfehlen weil es im Körper nur gebildet wirst wenn Du der Sonne ausgesetzt bist.*


    3. Ich habe rund 10 Jahre Wechselschichten gemacht. Inzwischen habe ich meinen Meister und sitze zu Bürozeiten hinter dem Bildschirm.


    4. Siehe oben. Ich hatte nie welche. Unter Umständen bist Du nicht Nachtschichttauglich. Wie schon anfangs gesagt, jeder Körper ist anders. Manchen Leuten wird schwindlig wenn sie auf der 3. Sprosse einer Leiter stehen. Mir läuft es eiskalt den Buckel runter wenn etwas über das kodensierte Eis im Gefrierfach kratzt. Manche Leute brauche Sonnenlicht zum funktionieren. Siehe oben zu meinen Haushaltstipps hierzu aber im Zweifelsfall geh bitte zum Arzt.



    * Ich bin kein Fachmann für irgendwas außer Sicherheit, das sind alles "Weisheiten" die ich im Leben mitgenommen habe, die aber für mich funktionieren. Verschiedene Nahrungsmittel werden schneller oder langsamer vom Körper aufgespalten und stellen ihre Kalorien somit schneller oder langsamer zur Verfügung. Alles was der Körper in dieser Zeit nicht verbraucht geht als Energiespeicher auf die Hüften. Zucker und Weißmehlprodukte benötigen 10 Minuten, Fett und Eiweiß 1 Stunde, faserige oder anderweitig hartnäckige Kohlehydrate 4 Stunden. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass ein vielschichtiges Essen wie eine Batterie funktioniert und es Dir erlaubt, Deine Energieversorgung zu regulieren. Wie wissenschaftlich sauber das ist kann ich Dir nicht sagen, aber ich bin mit der Methode immer gut gefahren.

    Bei den Schichtrhythmen muss man aber sagen, dass das doch sehr individuell ist. Ich habe nie ein Problem mit Schichtumstelliung gehabt und habe mich immer gefreut wenn ich sowas wie Tag-Tag-Nacht-Nacht-Frei-Frei hatte, weil ich dann zwischendrin 24h zur Verfügung hatte wo ich mir auch Termine setzen konnte ohne einen echten freien Tag dafür herzugeben. Ich habe auch gerne nach der letzten Nachtschicht einfach durchgezogen und bin dann ein wenig früher ins Bett gegangen aber wie gesagt, das ist ganz individuell.

    Rein arbeitsrechtlich sind maximal 5 12er am Stück drin und dann hast Du ein Anrecht auf Freizeitausgleich. Weil das planerisch schlecht zu handhaben ist ist die einfache Lösung ein gestaffelter 4-2-Rhythmus wobei die Kollegen versetzt geplant werden. So besetzt Du dann 2 Schichten mit 3 Nettokollegen.


    Das sieht dann so aus und ist nichts neues (A, B und C sind fiktive Wachleute):


    securitytreff.de/index.php?attachment/921/


    Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass das dann auch im Schnitt bei 240 Monatsstunden rauskommt und durch Krankheiten, Urlaub und Freiwünsche schon wieder komplett verzerrt wird. Da lernt man dann, Springer zu lieben. Leider verheizen meiner Erfahrung nach die meisten Disponenten Springer einfach nur und verlassen sich auf sie anstatt sie entsprechend zu würdigen und zu pflegen.

    Ist in der Probezeit natürlich doof, sich querzustellen, deshalb ist es wahrscheinlich richtiger, sich nach was neuem umzuschauen.


    Ansonsten kann ich immer nur entweder eine Arbeitsrechtschutzversicherung oder die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft empfehlen. Meine hat sich durch eine Abfindung von vor 8 Jahren (die nur die Kollegen die sie eingeklagt haben bekommen haben) für den Rest meines Lebens bezahlt gemacht. Wenn Du ein Recht auf Ruhe hast, dann muss an dem Ort, der Dir für Deine Ruhezeiten zur Verfügung gestellt wird auch Ruhe herrschen, Punkt.


    Ansonsten ist es ratsam, Dinge wie den Einsatzort im Vertrag klar zu umreißen, und man darf bei Stunden jenseits des Vertragsrahmens auch gerne nein sagen. Wenn Du ein wenig Abenteuerlustig bist kannst Dus auch mal drauf ankommen lassen und nein sagen. Was ist dem Disponenten denn lieber? 48 Minusstunden weil Du sagst Du machst nur das vertraglich geregelte oder 240 Minusstunden weil Du hinschmeißt? Ich weiß was der Kunde dazu sagen wird.

    Ich bin kein Experte, aber theoretisch greift das ArbZG auch bei 24h-Diensten, das heißt Deine maximale Arbeitszeit sind 10h. Dazu kommen noch 45 Minuten Pause. Daraus folgt, dass 13:15h Bereitschaft sind. Die einzige Auflage bei Bereitschaft ist, dass Du jederzeit den Dienst antreten kannst. Also solltest Du diese 13:15h voll zum Schlafen zur Verfügung haben, und die 45 Minuten Pause auch.


    Unter Umständen gibt es hierzu aber eine Sonderregelung in Deinem Tarifvertrag und/oder Arbeitsvertrag. Nach dem Günstigkeitsprinzip sollte hier immer das für den Arbeitnehmer Vorteilhaftere gelten, was aber natürlich Auslegungssache ist.


    Edit:

    Abweichend von Ziffern 1.1. und 1.4. dieses Paragrafen kann im Werkfeuerwehrdienst und im Objektschutzdienst bei der Bewachung militärischer Anlagen mit Ausnahme von Einrichtungen der US Armee die 24-stündige Schichtzeit durchgeführt werden. Die 24-Stunden-Schicht kann dann durchgeführt werden, wenn mindestens eine Arbeitsbereitschaft von 50 % (12 Stunden) vorliegt. Innerhalb der Arbeitsbereitschaft muss eine Ruhezeit von 6 Stunden gewährleistet sein, davon in der Regel 4 Stunden zusammenhängend.

    Das ist nochmal deutlicher. In der Bereitschaftszeit werden Dir 6 Stunden Ruhezeit, davon 4 am Stück, garantiert. Das heißt der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass Du in dieser Zeit auch ungestört bist.

    Ich erinnere mich noch als um 2010 rum der Tariflohn für Sachkundler in Berlin von 6,nochwas auf 7,50 erhöht wurde und dafür 15% Nachtschichtzuschlag einkassiert wurden. Da tagsüber mehr Leute arbeiten als nachts sicherlich ein Nettogewinn für alle, aber wenn man sich mal Studien anschaut was Nachtschichten mit dem Körper anstellen (erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen, evtl. erhöhtes Krebsrisiko - und das sind nur die Langzeitfolgen) ist es trotzdem eine Sauerei.


    Aber unter dem Gesichtspunkt sind selbst 25% nicht genug.

    Naja, bevor ich meine FKSS begonnen habe, durfte ich in manchen Hotels auch die Alibifunktion übernehmen und z.B. Tische eindecken, Kellnerabrechnung annehmen*, Listen ausdrucken und verteilen, sowie Zeitung verteilen oder auch Schuhe putzen...


    * Bei einem Kollegen sein Hotel war es sogar so, wenn da Geld gefehlt hat, dann müsste er die Differenz ausgleichen.

    Bei Geld hört die Freundschaft auf. Eine voll ausgebildete Fachkraft hat eine kaufmännische Lehre abgeschlossen. Bei allen anderen Wachleuten kann ich nicht davon ausgehen, dass sie weiter rechnen können als sie es für den täglichen Bedarf benötigen. Eine Sicherheitskraft in irgendeiner Form mit einer Abrechnung zu betrauen ist so als ob ich im Krankenhaus den Hausmeister Katheter legen lasse.


    Davon abgesehen sind Kassendiskrepanzen erstmal Unternehmerrisiko und dürfen nicht ohne weiteres auf einen Angestellten oder gar eine Fremdfirma abgewälzt werden. Das gehört nicht nur verboten, das ist in dieser Form m.M. nach nicht legal.