Vorfall und Anzeige gegen mich...

  • Moin....


    evtl. hat ja jemand von Euch eine Einschätzung, wie der Fall ausgehen wird !?!


    Ich arbeite in einer Einkaufspassage. Vor ein paar Tagen rief mich ein Geschäft an, mit der Bitte um dringendes Erscheinen. Als ich ankam bekam ich mit, wie ein Kunde mehreren Mitarbeitern - welche er dank Namensschild mit Namen ansprechen konnte- drohte sie umzubringen, in die Luft zu sprengen etc.


    Ich verwies den Kunden sofort aus dem Gebäude und musste hierbei etwas nachhelfen. Draussen dann lief er am Center entlang, allerdings noch unter der Überdachung, welche noch zum Centergelände gehört.
    Vor dem Eingang des Bäckers standen einige Frauen und rauchten. An diesen ging er zunächst vorbei. Plötzlich jedoch ging er zielstrebig auf eine der Frauen zu, die er gleichzeitig anschrie. Ich eilte nun auch dorthin. Kurz vor meinem Eintreffen war er schon Nase an Nase mit der Frau. Wenige Augenblicke vor meinem Erreichen vernahm ich eine Ausholbewegung mit dem Kopf. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich ihn am Hals und zog ihm gleichzeitig die Beine weg. Ich hielt ihn nun auf dem Boden fest und rief die Polizei.
    Diese brauchte c.a. 8 - 10 Minuten. In dieser Zeit haben sich eine Menge Schaulustige versammelt, für die ich natürlich der Böse war. Als er mich anspuckte, legte ich meine Hand (mit Handschuh) schnell auf seinen Mund. Dies wurde mir von vielen anwesenden "Zeugen" als Schlag ausgelegt. Auf diesen Zug sprang der "Kunde" natürlich gerne auf.
    Das beste aber: Als die Polizei das "Beinahe Opfer" befragte, fiel mir diese Dame auch noch in den Rücken... "eigentlich ist ja nichts passiert.... der kam auf mich zu, hat irgendwas gerufen, hab garnicht verstanden was.... und dann kam dieser Sicherheitstyp und hat den auf den Boden geschmissen.
    Ich konnte die Polas-Abfrage mithören: "Sexual- und Gewaltstraftaten bei Interpol registriert".
    Der Beschuldigte sagte "Ich wollte der Frau nur Angst machen, hätte die Kopfnuss aber nicht ausgeführt".


    Fazit: Keine Anzeige gegen den "Kunden"
    Anzeige gegen mich wegen KV inkl. vieler Zeugen.



    Gott sei dank gibt es immerhin eine Verkäuferin, welche den Vorfall beobachtet hatte und meine Version bestätigen kann. Ihre Daten wurden aber noch nicht aufgenommen.

  • warum wurde der vorangegangene Vorfall ( Bedrohung) nicht zur Sprache gebracht ?
    es wurde mit Verbrechen gedroht, Zeugen gab es doch genug ?
    warum wurde derjenige nicht Festgehalten bis zum Eintreffen der Polizei , zur Feststellung der Personalien und evtl. Erteilung eines Hausverbotes bzw. Anzeigeerstattung


    man wirft ihn raus, und lässt ihn gehen


    aber eine im weiteren Verlauf beobachtete (vermeintliche) versuchte Körperverletzung als Anlass zu nehmen, denjenigen dann im Rahmen der Nothilfe publikumswirksam umzunieten und ruhigzustellen, bis die Polizei eintrifft,
    spricht nicht für professionelles Vorgehen


    da muß man schauen, wie man den ganzen Sachverhalt noch so hinbiegt, daß du ungeschoren rauskommst

    Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.

  • Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass die Filialleiterin, die mich angerufen hatte mir bei meinem Erscheinen entgegen rief: "Können Sie diesen Herren mal bitte entfernen?"
    Unter diesen Umständen ging ich nicht davon aus, dass Strafantrag gestellt werden wollte. Zudem wollte ich die Situation schnell bereinigen.
    Im Nachhinein sollte ich recht behalten... niemand vom Verkaufspersonal wollte Strafantrag stellen, als ich dort mit den Personalien des Kunden erschien. Diese hatte ich von der Polizei bekommen, zwecks Hausverbot.
    Von der Bedrohung hatte ich den Beamten vor Ort auch erzählt, hat diese aber wenig interessiert. Vielleicht auch, weil gerade eine ganze Meute von Schaulustigen auf diese einredete.

  • Schreiben, schreiben, schreiben!
    Von A bis Z.


    Dazu Gegenanzeigen erstatten.
    Bedrohungen, Beleidigung, versuchte KV zu Deinem Nachteil.


    Sammel Personalien aller Zeugen, die mit in den Sachverhalt.
    Schildere sämtliche Wahrnehmungen, ordentlich und chronologisch.


    Bitte die Zeugen um ein Gedächtnisprotokoll und schildere denen, wie die Sache aktuell aussieht.


    Genauere Dinge dann lieber per PN. Ist hier ja alles öffentlich.


    PS:
    Umpumpen ist immer Mist. Geht in solchen Momenten oft nicht anders, aber bei der Aufarbeitung kommt man oft darauf, dass es Mist war.


    Und die Sache mit dem Hausrechtsbereich unter einen Vordach sollte auch geprüft werden. Fassadenflucht passt oft besser.


    Halt die Ohren steif. Vor deutschen Gerichten und auf hoher See ist man in Gottes Hand.

  • Danke !


    Zwei Dinge machen mir schon Hoffnung.


    Zum einen hab nochmal mit meiner sozusagen "Hauptentlastungs-Zeugin", der Verkäuferin gesprochen. Diese hat den Fall exakt so beobachtet wie er gewesen ist und erklärte sofort ihre Bereitschaft sich als Zeugin zur Verfügung zu stellen.


    Zum anderen denke ich, dass die Aussage, die der Typ gegenüber der Polizei getroffen hat, mir helfen könnte.
    "Ich wollte der Frau nur Angst machen, hätte die Kopfnuss aber nicht ausgeführt". Damit gibt er ja quasi zu, dass er eine Kopfnuss angetäuscht hat.

  • Typen gibts.... unglaublich.


    Gut, dass die Verkäuferin dir nicht in den Rücken fällt.


    Ich drück dir die Daumen, dass alles gut ausgeht!

  • Glück gehabt :lol:


    wirst du für die Zukunft etwas aus diesem Vorfall lernen ?


    würdest du anders reagieren ?

    Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.

  • Kein Vorfall ist wie der andere.


    Wenn ich speziell hier die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich natürlich warten bis die Kopfnuss ausgeführt wurde, damit die alte nicht sonen Müll labert.



    Aber ansonsten: Nein & nein

  • daß du aus diesem Vorfall keinen Anlass siehst, das eigene Verhalten zu überdenken, stimmt mich bedenklich,
    so wie du die Sachlage geschildert hast


    aber oftmals ist ein gesundes Selbstbewusstsein, (fast) alles richtig gemacht zu haben, bestätigt durch den Umstand, daß trotz Anzeige keine strafrechtlichen Konsequenzen folgen , der persönlich gesehen beste Weg, damit umzugehen

    Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.

  • Trotz Anzeige... anzeigen kann erstmal jeder jeden, da wird jeder der in Bereichen mit hohem Stressfaktor arbeitet ein Lied von singen können... sagt erstmal nichts aus.


    Und selbst wenn ich dafür belangt worden wäre, würde sich nichts ändern.
    Angreifer gehören umgenietet und nichts anderes.


    Einen Ladendieb zum Beispiel kann man natürlich ruhig ansprechen und ins Büro begleiten, solange dieser sich auch ruhig verhält. Aber bei Personen die bereits gewalttätig werden gibt's nur eine Gangart.

  • "umnieten"


    ich versteh dich


    was es für eine Genugtuung ist , es einem dieser "Grattler" mal richtig zu besorgen, wenn es Gründe dafür gibt,
    kann nur nachvollziehen, wer täglich diesem "Gesocks" ausgesetzt ist, sich ständig provozieren lassen und meistens alles "schlucken" muß, was einem so an den Kopf geworfen wird , weil die vernünftige Antwort für diese Typen eben kaum rechtlich begründet werden könnte, man sich deshalb zurückhält


    gibts dann mal die Chance, nutzt man sie natürlich :D

    Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.

  • Man sollte professionell damit umgehen. Gewalt gehört leider häufig zum Beruf, nicht aber unbedingt zum Alltag. Es gibt auch genug Kollegen in der Branche, die noch nie mit Gewalt zu tun hatten und denken, dass das immer so weitergehen wird. Bis der Tag mal plötzlich kommt...


    Ich habe, je nach Lage, eine sehr kurze oder auch eine sehr lange Lunte, halte mich an den Grundsatz "Recht braucht Unrecht nicht weichen" und verfahre getreu dem Motto "Wer die Musik bestellt, zahlt die Kapelle".


    Erstmal sind für mich alle gleich. Mein Gegenüber hat sich dazu entschieden, sich weit aus dem Fenster zu lehnen und etwas zu tun, was sich entweder einfach nicht gehört oder was man schlicht und ergreifend nicht darf.


    Ich hab, dank vertraglicher Verpflichtung, keine Wahl und muss handeln. Wie ich handel und was aus der gesamten Situation wird, entscheide nicht ich, sondern erstmal mein Gegenüber. Verhält er sich kooperativ und geht niemanden an, kann man alles ruhig und sachlich klären.


    Beleidigungen kann man überhören, Bedrohungen (strafrechtliche Bedrohungen - nicht das, was viele als Bedrohung sehen) kann man auch überhören. Was aber gar nicht geht, sind körperliche Auseinandersetzungen. Da ist meine Lunte in Sekundenbruchteilen abgeraucht.


    Und, mit Verlaub, dann wird umgegrätscht. Nach alter Väter Sitte.


    Wenn es wirklich Ernst wird, ist es mir auch relativ egal, wie Bruno Bürger die Situation wahrnimmt. Da geht es um mein Risiko. Da ich nicht gewillt bin, mein Risiko zu vergrößern, passiert das, wozu mich mein alter Dienstherr ausgebildet hat. Ich sichere mein Gegenüber. Er entscheidet höchstens noch, wie groß das Schadensbild ist. Je mehr er sich wehrt, umso heftiger werden meine Reaktionen.


    Ich denke, dass jeder, der mit "Kundenkontakt" arbeitet, meine Worte nachvollziehen kann (oder zumindest können sollte).


    Ich schlage nicht (Schock vielleicht mal ausgeklammert), sondern habe Techniken erlernt, die mein Handeln "publikumsfähig" aussehen lassen.


    Durch ein kaputtgeklopptes Gesicht des Gegenübers werden alle dazu verfassten Texte aufgeweicht und machen mich angreifbar.
    Weggedroschene Zähne und Gesichtsknochen oder Hoden, die man wie Leuchtkugeln in Richtung der Mandeln geschossen hat, lassen sich selten und nur sehr schwer durch Sachverhaltsschilderungen rechtfertigen.


    Da sollte man schon überlegen, ob man in der kommenden Situation Herr der Lage sein kann - oder ob man jemanden dazuruft, der diesen Part erfüllen kann/muss. Seine Grenzen zu kennen ist kein Nach-, sondern ein riesengroßer Vorteil!


    Wie gesagt:
    Kloppe sehen häufig nicht gut aus. Besser sind da erlernbare Techniken und vor allem auch Taktiken, die vor den Techniken umgesetzt bzw. durchlaufen werden.


    Wenn man rennen oder kloppen muss, hat irgendwer irgendwo einen Fehler gemacht.
    Wie auch immer der Fehler ausgesehen hat oder wer dafür auch immer verantwortlich ist. Diese Fehler können auch von Dritten gemacht worden sein und man trägt keine Schuld daran.

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