Besoffener Russe pinkelt vor dem Einkaufszentrum

  • Es ist Winter, es trocknet nicht bald ab. Ein Kollege kommt und schreit ihn zwei mal stark an "zieh, zieh!". Der Russe macht weiter, aber sichtbar beleidigt. Sieht eigentlich wie ein Penner aus.

    Nachdem er fertig war, schlägt er den Kollegen mit der Faust auf die Brust, obwohl er kaum auf den Füssen stehen kann. Der Kollege schlägt ihn mit dem Bein und wirft ihn auf den Boden mit einer Hand.


    Jetzt die Frage: wäre eine andere Vorgehensweise besser?


    Vielleicht ihn pinkeln lassen und dann verlangen dass er es sauber macht oder ihn nach dem Ausweis fragen, obwohl er vielleicht nicht mehr zu finden ist? (spricht wahrscheinlich kein Deutsch)

    Oder ihn gehen lassen weil der Schaden wahrscheinlich unter 25€ liegt und nicht prozessiert wird?

    Oder ihn beim Pinkeln verhindern indem man ihn festhält, z. B. an den Händen zieht?


    So ähnlich ist es mit Hunden die z. B. den Tannenbaum auf dem Weihnachtsmarkt anpinkeln.

  • Ich würde hier nichts unternehmen, weil mE in solchen Fällen alles Maß fehlt:


    1. Die meisten Menschen normal auf die Toilette gehen und es ein Einzelfall ist,

    2. Während des Oktoberfestes und anderen Großveranstaltungen die Polizei auch nur zuschaut während die Vorgärten der Anlieger regelrecht nach Urin stinken,

    3. Täglich hunderte Hunde in die umliegenden Grünstreifen vor meiner Haustür reinpinkeln,

    4. Ich daher nicht mal mehr in der Einbahnstrasse linksparkend sorglos aussteigen kann (Grünstreifen ist ein Minenfeld).


    Da soll ich mich über einen einzelnen Besoffenen aufregen. Vllt regen sich da Hundebesitzer auf, ich nicht.

  • Dein Kunde wird sich freuen, dass Du seinen Hausrechtsbereich tatenlos zur Toilette werden lässt.


    Im Übrigen bin ich durchaus früher häufiger bei Grossveranstaltungen in solchen Aussenbereichen tätig gewesen, z.T. in Zusammenarbeit mit der Polizei, und wenn die nicht mit Schlimmerem beschäftig gewesen waren, haben die sich durchaus um Wildpinkler gekümmert.


    Jetzt die Frage: wäre eine andere Vorgehensweise besser?

    Du fragst ernsthaft, ob eine andere Vorgehensweise als die Ausübung von Gewalt besser wäre?


    Die Frage ist einfach beantwortet: Ja. Selbstverständlich.


    Was besser wäre, gebietet die jeweilige Situation vor Ort.

  • Naja, in dem Moment in dem die Person den Kollegen mit der Faust schlägt ist er in einer Notwehrsituation und darf sich natürlich wehren.

    Die Frage ist, ob das nicht durch deeskalierendes Verhalten hätte vermieden werden können.


    Zuallererst einmal schreit man keine Personen an. Welchen Zweck soll ein solches Verhalten erfüllen? Ich habe noch nie erlebt, dass jemand durch anbrüllen kooperativ geworden wäre. Weiterhin ist herum brüllen provokativ, würdelos und einfach unprofessionell.


    Was wäre die Aufgabe des Sicherheitsmitarbeiters in diesem Fall?

    Ich gehe einmal davon aus dass das Urinieren durch die Hausordnung verboten ist.


    Der Sicherheitsmitarbeiter sollte also versuchen das Urinieren zu unterbinden. Doch wie soll das passieren, wenn der Herr gerade dabei ist? Wenn's läuft, dann läuft es.


    Fühlen sich Besucher durch dieses Benehmen gestört, kann man ihn (in NORMALEM Ton) auffordern das zu unterlassen. Was im besoffenen Zustand sicher schwierig wird. Und selbst, wenn er "ihn abwürgt" und aufhört ist ja zumindest schon etwas ausgelaufen. Der Schaden ist also bereits entstanden.


    Rein theoretisch könnte man die Putzkolonne rufen und den Herrn nach § 229 BGB festnehmen um ihm den Einsatz der Reinigungskräfte in Rechnung zu stellen. Wird in diesem Fall auch nicht viel bringen.


    Ich würde in einem solchen Fall warten bis er fertig ist, ihm dann wegen Verstoß gegen die Hausordnung ein Hausverbot erteilen und ihn vom Gelände verweisen. Wenn er diesem Verbot nicht nachkommt befinden wir uns im Bereich von § 123 StGB und man kann die Polizei dazu ziehen, die sich dann um den Fall kümmern darf.


    Wenn der Sicherheitsdienst kein Hausverbot selbsttätig erteilen darf, dann schreibt man einen Bericht und überlässt das ganze der Bürokratie des Auftraggebers.


    Im Abschluss an das ganze sollte man die Putzkolonne rufen, die entweder ein "Achtung rutschig" Schild aufstellt, oder das ganze gleich sauber macht.

  • Naja, in dem Moment in dem die Person den Kollegen mit der Faust schlägt ist er in einer Notwehrsituation und darf sich natürlich wehren.

    Jaja, natürlich...


    ...nur warum steht er so nahe, dass der andere zuschlagen und treffen kann?

    ...ist "mit dem Bein schlagen" und "mit einer Hand auf den Boden werfen" die richtige und erforderliche Reaktion?

    ...hätte die Eskalation durch anderes Vorgehen und Agieren (und damit ist nicht zwangsläufig eine Deeskalation gemeint) vermieden werden können?


    Daher meine Antwort auf die Frage wie oben zu lesen.

    Zuallererst einmal schreit man keine Personen an. Welchen Zweck soll ein solches Verhalten erfüllen? Ich habe noch nie erlebt, dass jemand durch anbrüllen kooperativ geworden wäre. Weiterhin ist herum brüllen provokativ, würdelos und einfach unprofessionell.

    So sieht's aus.


    Dem Rest stimme ich auch gerne zu.

  • Ich gebe ja zu das in dieser Situation das Anschreien eher unproduktiv ist.

    Aber generell ist Anschreien in Kombination mit Beleidigungen z.B. in Nothilfe-

    situationen schon mal ganz gut um die Aufmerksamkeit zu erregen und vom Ziel der Begierde abzulenken.

  • Der Ton macht die Musik.


    Es ist letztendlich wie ein Drogensüchtiger in einem Bankfoyer. Was er dort macht liegt sicher nicht im Sinne des Kunden, und da du als Besitzdiener auch im Sinne des Kunden handeln musst ist es geboten auch in irgendeiner Weise tätig zu werden.


    In dem Fall würd ich die Eskalationsschraube langsam hochdrehen. Da man nie weiß wer das ist, und was der so macht ist der ruhige, aber bestimmte Ton das beste. Gepaart mit dem Fingerzeig das er dies woanders erledigen soll.


    Danach kann man immernoch die Daumenschrauben anziehen, vor allem zu zweit.


    Es ist aber auch keine Schande in dem Fall die Exekutive zu rufen, um die Daten des Mannes fest zu stellen. Bei einem Russen muss man immer vorsichtig sein. Ich mag sie, aber habe einen guten Respekt gewonnen ;)

    Was schief gehen kann, das geht schief.

  • Kennt wahrscheinlich auch kein Deutsch. Und der Ort wird grundsätzlich nur bis 01:00 Uhr bewacht, danach mag passieren was es will. Mir gehen mehr Chinesen auf den Nerv die mit nem Hund vorbeikommen und während er den Tannenbaum anpinkelt sie warten geduldig und lachen dabei. Das Problem bei dem Objekt (jetzt schon mein ehemaliges Objekt) dass hier nichts abgesprochen wird. Es gibt keine Teams und alles hängt von Aktionen Einzelner ab.

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