Suche spezielle Erste-Hilfe für Sicherheit

  • Ich weiss grad nicht was hier nicht korrekt sein soll. Mir ist bekannt, dass es sich um das ABCDE Schema handelt. Daher ist das erste C auch in Klammern gesetzt. Manche schreiben es auch klein aber es ist nunmal Bestandteil des Schemas und wird auch so dargestellt. Diese unkontrollierten Blutungen - wenn vorhanden - MÜSSEN gestoppt werden, sonst kannst du dir das restliche ABC sparen.

    Stimmt ja auch. Aber das "C" wird nicht pauschal vor "A" gesetzt. Es gibt ja schließlich auch Fälle, wo es keine bedenklichen Blutungen gibt. Wenn man es ganz genau betrachtet, gibt es ja auch noch "S". "S" kommt pauschal vor "A" - oder auch vor "C". Trotztdem nennen wir es ABCDE-Schema und nicht (S)+(C)-ABCDE-Schema.


    Zitat

    Diese unkontrollierten Blutungen

    Was meinst du genau?

    Unkontrolliert Blutungen, sind Blutungen, die wir nicht unter Kontrolle bringen können (Innere Blutungen, irreversibel Schäden). Bei äußeren Blutungen können wir das in Regel ganz gut. Das fällt dann auch unter "C" vor "A".

  • Aber das "C" wird nicht pauschal vor "A" gesetzt. Es gibt ja schließlich auch Fälle, wo es keine bedenklichen Blutungen gibt.

    Na ... wo soll es denn sonst hin?? Das A steht dann da, weil wir immer Fälle haben, bei denen die Atemwege blockiert sind :rolleyes: Das ist ja ganz schlau ...


    Zum Rest ist mir ehrlich gesagt die Zeit schon zu schade für einen Kommentar. Nur eines weiss ich jetzt sicher: Bei Euch werde ich SICHER keinen EH Kurs besuchen. Damit klinke ich mich aus diesem Thread aus.

  • Na ... wo soll es denn sonst hin?? Das A steht dann da, weil wir immer Fälle haben, bei denen die Atemwege blockiert sind :rolleyes: Das ist ja ganz schlau ...

    Deine Reaktion ist für mich nicht nachvollziehbar. Pfandflasche hat es korrekt dargestellt und weiter auf wichtige Details hingewiesen.


    Zum Rest ist mir ehrlich gesagt die Zeit schon zu schade für einen Kommentar. Nur eines weiss ich jetzt sicher: Bei Euch werde ich SICHER keinen EH Kurs besuchen. Damit klinke ich mich aus diesem Thread aus.

    Kann ich nicht bestätigen. Ich habe zusammen mit meinem Team vor einigen Wochen an einem Aufbaukurs mit großer Begeisterung teilgenommen.

  • Auch wenn dieses Thema schon alt ist, dürfte die Thematik selbst weiterhin aktuell sein.


    Und da ich sowohl RettSan als auch freiberuflicher Erste-Hilfe-Ausbilder, gleichzeitig aber auch seit etwas über 15 Jahren Fachkraft für Schutz und Sicherheit bin, möchte ich doch kurz meine Meinung zum Thema kund tun.


    In wie fern es wirklich spezielle Erste-Hilfe-Kurse für den Sicherheitsdienst braucht, bin ich doch mehr als skeptisch. Meiner Einschätzung nach arbeiten wir weiterhin im privaten Sicherheitsdienst, in einem zivilisierten Land, überwiegend im urbanen Bereich. Erste-Hilfe ist zweifelsohne wichtig, der Rettungsdienst jedoch auch in verhältnismäßig kurzer Zeit vor Ort.


    Diskussionen wie über den (c)ABCDE Algorithmus finde ich in Hinsicht auf Erste-Hilfe deutlich übertrieben. Dieser Algorithmus kommt aus dem Trauma-Bereich, wird im Rettungsdienst eingesetzt und ist dort sicher sinnvoll. Aber da sind wir weit über das Erste-Hilfe-Niveau hinaus.

    Was sollte ein Ersthelfender denn zum Beispiel tun, wenn dieser feststellt, dass die Rekap Zeit vermindert ist oder Atembeschwerden vorliegen? Mehr als Lagerung wäre ohnehin nicht möglich. Ebenso fällt alles über einer händischen Pulszählung aus. Werte wie Blutdruck oder Sauerstoffsättigung kann man ohne entsprechende Gerätschaften nicht erheben.


    Und selbst wenn ich diese Dinge schulen würde, müsste das Material vor Ort sein. Und wenn wir dann über Maßnahmen wie Sauerstoffgabe sprechen, kommen fragen auf, woher selbiger wohl kommen sollte. Denn selbst wenn man eine kleine Flasche mitführen würde, weil man in einem Bereich arbeitet, der so extrem gefährdet ist... Reiner Sauerstoff ist hochentzündlich und potentiell explosiv. Also genau das falsche für die Lagerung in so einer extrem Gegend. ;-)



    Des Weiteren gibt es in Deutschland klare Vorgaben bezgl. der Qualifikation, Fortbildung und Anzahl der betrieblich Ersthelfenden. Siehe § 26 DGUV Vorschrift 1. Diese müssen durch ermächtigte Stellen aus- und fortgebildet werden. Und selbige Stellen müssen diese Aus- und Fortbildung gemäß einem anerkannten Leitfaden durchführen. Die Inhalte sind hierbei bei der Ausbildung strikt vorgegeben, bei der Fortbildung gibt es optionale Themen.

    Der Spielraum für zu vermittelnde Inhalte und Lehraussagen ist daher recht beschränkt. Und eine Aus- oder Fortbildung bei einem taktil Anbieter bringt einem herzlich wenig, wenn diese Schulung nicht gemäß DGUV Grundsatz 304-001 anerkannt ist und entsprechend bescheinigt wird. Außer natürlich, man schickt die Mitarbeitenden erst auf den anerkannten Lehrgang und dann zusätzlich noch mal auf den speziellen Lehrgang...



    Die Mitarbeitenden zum Betriebssanitäter aus- und fortzubilden wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Nur gibt es dort die gleiche Problematik, nur dass der DGUV Grundsatz 304-002 die anzuwendende Vorschrift wird. ;-)



    Ich habe an der Tür gearbeitet, viel im Veranstaltungsschutz gearbeitet, war fünf Jahre beim Bahnschutz in München... Ich war einer der ersten in München, der damals seinen EKA eingesetzt hat und lt. der Aussage eines damaligen Teamleiters auch der erste im Bereich Süd, der sein Pfefferspray leer gemacht hat. Ich würde also behaupten, dass ich schon zwei oder drei außergewöhnliche Situationen erlebt habe.

    Von nebenberuflicher bzw. ehrenamtlicher Tätigkeit im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst abgesehen...



    In keinem Fall hätte es eine spezielle Combat Ausbildung gebraucht. Allerdings war ich auch ausschließlich in Deutschland tätig. Wenn es in den militärischen Einsatz in Krisengebiete im Ausland geht, sprechen wir weder von Erste-Hilfe noch von Sicherheitsdienst im eigentlichen Sinne... ;-)

    Und wenn jemand regelmäßig mit Messerangriffen oder gar Angriffen mit Schusswaffen zu tun hat, sollte man eher dringend das Sicherheitskonzept überarbeiten, also zu meinen, dass man Erste-Hilfe-Ausbildung wie im militärischen Bereich braucht...

  • Auch wenn dieses Thema schon alt ist, dürfte die Thematik selbst weiterhin aktuell sein.

    Und genauso aktuell ist diese Aussage:


    Insofern muss man, wenn man wie hier dieses Thema allgemein diskutiert die eigenen Scheuklappen ablegen und die gesamte Breite der Sicherheitsbranche berücksichtigen.


    Schön, dass das oben Geschriebene Deine Meinung ist, die steht Dir auch gerne zu.

    Aber es gibt auch noch andere Felder der Sicherheitsbranche, wo entsprechende Kenntnisse nicht nur nice-to-have sind.


    Es gibt in Deutschland derzeit z.B. ungefähr 20.000 Mitarbeiter ziviler Sicherheitsdienstleister mit Waffenschein oder Waffentrageberechtigung; davon ausgehend, dass ca. 75% davon auch tatsächlich in diesem Bereich tätig werden, gibt es also genügend Leute, die vertiefte Kenntnisse wie z.B. den (c)ABCDE Algorithmus o.ä. nicht nur kennen sondern eben auch - und darum geht es hier im Thema - für ihren Anwendungsbereich entsprechend der vorhandenen (und im Vorfeld darauf abgestimmten und entsprechend beschulten) Ausrüstung in zumindest den am wahrscheinlichsten zu erwartenden Arbeitssituationen auch stressicher anwenden können sollten - und zwar in dem Kontext und Umfang, in dem es die Tätigkeit sinnvoll erscheinen lässt.


    Und genau dann sind wir bei den hier angefragten tätigkeitsspezifischen Ausbildungen, entweder für den Sicherheitsbereich generell oder für bestimmte Teilaspekte des Sicherheitsgewerbes im Speziellen.


    Dazu kommt, dass man unterscheiden muss, ob man nur irgendeinen Nachweis benötigt (da ist dann eine Anerkennung von Relevanz) oder ob man das Wissen und die Fähigkeit benötigt (da sind dann irgendwelche Zettelchen unter Umständen weniger relevant und es kommt mehr auf Qualifikation, Verständnis der tatsächlichen Anforderungen und Vermittlungsfertigkeiten des Ausbilders an).


    Und genau da sind Aussagen wie "übertrieben", "entbehrlich", "skeptisch ob notwendig" u.ä., wie hier im Thread von verschiedenen Teilnehmern getätigt, schlichtweg zu kurz gedacht und eben nur mit den eigenen Scheuklappen betrachtet.


    Darüber hinaus gibt es sogar Verordnungen für bestimmte Tätigkeitsfelder der Sicherheitsbranche, wo umfangreichere medizinische Ausbildungen vom Gesetzgeber zwingend vorgegeben sind (auch wenn da letztendlich wieder Murks verordnet wurde), auch wenn das Thema 2019 noch aktueller war als heute in 2023.


    Durch die aktuelle Situation sind diese Fertigkeiten aber auch wieder interessant(er) geworden, grade auch in der Argumentation Behörden gegenüber.

    Und wenn jemand regelmäßig mit Messerangriffen oder gar Angriffen mit Schusswaffen zu tun hat, sollte man eher dringend das Sicherheitskonzept überarbeiten, also zu meinen, dass man Erste-Hilfe-Ausbildung wie im militärischen Bereich braucht...


    Oder vielleicht sollte man nur über Zeug quatschen, mit dem man sich auch wirklich auskennt.

  • Ich vergaß wie viele Helden es in unserer Branche gibt. Entschuldige, mein Fehler.

    anstatt ordentlich zu antworten werden beleidigende Sätze wie dieser rausgehauen,mit denen wohl versucht wird eine Überlegenheit allen anderen gegenüber zu suggerieren.

    Traurig sowas.



    Es hat hier denk ich niemand was erzählt von wegen mitführen von Sauerstoff, Medikamenten Abgabe etc. Hast du dir überhaupt schon mal angeschaut was in TCCC IFAK Kursen etc. Unterrichtet wird?

    Es geht um kritische erste Hilfe sprich schwerer Blutungen, Löcher die wo drin sind wo sie nicht hingehören, Dinge die nichtmehr dort drin sind wo sie hingehören oder anderst herum, etc.

    Da du ja wohl auch Rettungsdienstler bist wirst mir ja beipflichten das zum Beispiel bei ner Verletzung der femoralis der kürzeste Rettungs weg noch zu lange ist.


    Und für solche Verletzungsmuster muss es noch lange keine Schießereien oder messergeschichten geben da reichen normale Unfälle.

    Daher ist es durchaus sinfoll sich damit zu befassen.

    Und Algorithmen wie CABCDE, March etc. haben sehr wohl ihre Berechtigung sie geben dem ersthelfer eine Möglichkeit sich zu orientieren was in einer Stresssituation wichtig ist.

    Und das Gerede von wegen der Rettungsdienst ist in verhältnis mäßig kurzer Zeit vor Ort, das ist so eine dauerbehauptung mit der immer versucht wird zu suggerieren das egal was ist man überall in kurzer Zeit Hilfe bekommt.

    Das stimmt leider nicht.

    Oft genug lange warten müssen, wegen Wetter, andere Einsätze etc. Gutes Beispiel im letzten Winter gab's bei uns im Kreis an einem Tag in kurzer Zeit recht viel Schnee lagen etwa 20-25cm auf der Straße was zu Folge hatte das vor allem an Steigungen (wohne im Schwarzwald) nichts mehr ging. Jetzt viel Spaß wenn du dich verletzt oder an ner Veranstaltung bist mit verletzten oder en Auto Unfall etc. da kann es mal ganz schön dauern bis Hilfe kommt.

  • Dann sind wir nicht mehr bei erster Hilfe, sondern beim Sanitäts- und Rettungsdienst. Das ist nichts, was man eben ein paar Stunden lernt, sondern was wirklich lange dauert und regelmäßig trainiert werden muss.


    Und ohne Material macht man dann was, außer dicken Backen?



    Kritische Blutung… Und dann? Kommt das Tourniquet, weil ein regulärer Druckverband nicht Elite genug ist?

    Und bei den lustigen Algorithmen. Wenn ich ein Airway Problem feststelle… Was dann? Mal eben intubieren, weil man das ja in der Hosentasche mitführt?


    Basics wie Blutdruck, Zucker usw. wird sicher auch erhoben, weil hat man ja ebenfalls immer dabei. Und dann stelle ich schlechte Werte fest… Schnell noch ne Infusion dran, weil man die vorgewärmt dabei hat… Stimmt’s?



    Ich kenne Programme für EH auf Borinseln usw. - die Jungs sind mal wirklich weit draußen und nehmen sich dabei weder so wichtig, noch machen die so einen Tanz…

  • In diesem Thread gibt es nur einen, der sich wichtig nimmt.


    Da kann man sich eine Antwort auch sparen, mit Tauben spielt man auch kein Schach...

  • Peter S.

    Hat das Thema geschlossen