Waffensachkunde gem. § 7 WaffG oder die Bereitschaft, dieses zu erwerben ?

  • Hallo Zusammen


    aufgrund der Corona Situation werde ich mir sehr wahrscheinlich eine passende Arbeitsstelle als Sicherheitsmitarbeiter suchen.

    Zuletzt bin ich auf eine interessante Stellenanzeige von dem Unternehmen Securitas aufmerksam geworden, wo ein Sicherheitsmitarbeiter

    für eine Bundeswehrliegenschaft gesucht wird. In der Stellenanzeige wird angegeben, dass die Waffensachkunde auch über die Securitas erworben werden kann. Genau hier ergeben sich für mich 3 Fragen. Ich hoffe, dass ihr mir darauf vielleicht antworten könnt.


    1. Ist es nicht besser die Waffensachkunde vorher zu besitzen und somit einen höheren Lohn bei einem evtl. Vorstellungsgespräch zu erzielen?

    2. Wenn ich die Waffensachkunde bei meiner Bewerbung vorzeigen kann, so habe ich doch mehr Chancen angenommen zu werden, oder?

    3. Welchen Stundenlohn sollte ich mindestens verlangen?


    VG

    Ati

  • Da das Angebot sicher nicht erst in einem halben Jahr aktuell sein wird und du selbst möglicherweise gar nicht nicht so schnell an die entsprechende Prüfung, bzw. einen Lehrgang kommst erübrigt sich meiner Meinung nach die erste Frage.

    Warum also nicht durch den Arbeitgeber, kostet vielleicht auch weniger, trotz einer möglichen Beteiligung deinerseits.

    Die Frage selbst bedeutet meiner Meinung nach aber auch, dass du die Waffensachkunde noch nicht hast, erübrigt sich also auch fast die zweite Frage.

    Abgesehen davon, wäre es natürlich für beide Seiten einfacher wenn du die Waffensachkunde schon hättest , beziehungsweise du nicht noch zusätzlich ausgebildet werden müsstest, stand ja aber so nicht in dem Stellenangebot.

    Zum Geld würde ich sagen, es stand entweder im Angebot, oder in deinem für dein Bundesland zuständigen Tarifvertrag.

    Ohne Waffensachkunde wahrscheinlich erst einmal ein geringerer Stundenlohn.

  • Ein Lehrgang beginnt diese Woche am Samstag und dauert 4 Tage. Dafür kann ich mich noch anmelden. Anschließend wenn der Lehrgang bzw. die Prüfung erfolgreich abgeschlossen sein sollte, würde ich ja den Nachweis für die Waffensachkunde erhalten. Warum sollte es also ein halbes Jahr dauern?


    Da ich auch die Unterrichtung nach Paragraph 34a schon besitze, könnte ich mich für diese Stelle bewerben. Ich denke, dass ich damit besser vorbereitet wäre bei einem evtl. Vorstellungsgespräch.

  • Ja. Das habe ich so vor. Die Waffensachkunde lohnt sich für mich wegen der viel besseren Bezahlung. Deshalb werde ich sobald wie möglich einen Lehrgang machen.

  • Schon erfragt, ob es mit bestandener Prüfung mehr Geld gibt?

    Es schien ja zumindest beim genannten Stellenangebot keine Voraussetzung gewesen zu sein.

  • Ich werde mich erstmal als Sicherheitsmitarbeiter ohne Waffensachkunde bewerben. Natürlich werde ich bis ich die Waffensachkundeprüfung abgelegt habe nur als Sicherheitsmitarbeiter arbeiten können. Weitere Infos werde ich nächste Woche haben...

  • Ati


    Der Sherrif hat Recht. Da gibts wahrscheinlich wenig Spielraum aufgrund des Tarifs.


    Aber... vielleicht findest du und/oder überzeugst du deinen zukünftigen Arbeitgeber davon dir mehr zu zahlen. Du zeigst immerhin Engagement und Willen.


    Meine Meinung dazu (auch wenn keiner gefragt hat), für die paar Kröten mit Waffe zu arbeiten...? Ich würde das nicht machen und habe die Sachkunde gemäß § 7 WaffG. Nein Danke!


    Es ist eine Schande was der Staat da macht. Niedrig- bzw. Minderqualifizierte mit Schusswaffe ausstatten und das mit inssgesamt 7-8 Tagen Schulung (Unterrichtung § 34a GewO + Sachkunde § 7 WaffG) für ein Apfel und ein Ei.


    Mich wundert das es da noch keine Amokläufe gab!

  • @DerSheriff

    Danke für den Link und den Tipp zum Schluß.


    @heidewitzka

    Du hast Recht. Es gibt aber auch Jobs die genauso gefährlich sind, wie zum Beispiel als Verkäufer an einer Tankstelle. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass du deine Waffe im Dienst benutzen musst wird genauso gut wie gar nicht vorkommen, natürlich ausgenommen bei Geld- und Werttransport.


    @heidewitzka

    Dass die Schulungen im Wach- und Sicherheitsgewerbe viel zu kurz sind stimmt natürlich so. Aber warum sollte ein Amokläufer den Weg unbedingt über die Sicherheitsfirma nehmen. Ich glaube nicht dass es so einfach ist wie du das befürchtest oder darstellst. Bei welchem Amokläufer (hier in Europa) spielte sein Job bei einer Sicherheitsfirma irgendeine Rolle?

  • Ati nicht mal bei Geld und Wert sollte man im Falle eines Überfalls zur Waffe greifen. Den um wirklich sicher mit der Waffe umgehen zu können sind die verlangten Ausbildungs- und Trainingszeiten einfach zu gering, sowie der Ausbildungsstandart. Aber mal so unter uns es wird auch gar nicht erwartet das der SMA den Geldtransporter mit der Waffe und somit auch mit seinem Leben verteidigt. Thema Eigenschutz, keine Sache ist es Wert seine Gesundheit oder gar sein Leben zu riskieren. (Das Leben ist kein Actionfilm)

    Den guckt man sich die letzten Überfälle auf Geldtransporter, die Glücklicherweise eher selten sind (2019 kein einziger Überfall), ist das ganze schon versicherungstechnisch eingerechnet das bei einem Überfall der Geldwert weg ist. Das wiederum erklärt aber auch warum gerade bei den Stellen wo an Waffenträger ist sei es Geld und Wert oder beim bewachen Militärischer Anlagen, ausgenommen Bewachung Kerntechnischer Anlagen (bzw. Öffentlicher Dienst aber andere Geschichte), so "schlecht bezahlt wird. Wann wurde das letzte mal ein Überfall auf eine militärische Anlage verübt?

    So bekommt man jetzt auch den Bogen hin warum man bei Lohnverhandlungen im Grunde kein Spielraum hat.

  • @DerSheriff

    Danke für die Informationen. Ich stimme dir in allen Punkten zu.


    Es ist auch wichtig, während der Probezeit für sich zu überlegen, ob der ausgebübte Beruf zu einem passt. Sollte die eigene Entscheidung dagegen sprechen, dann sollte man sich besser nach einer Alternative umsehen.


    Die Unterrichtung im Sicherheitsgewerbe sollte natürlich viel umfassender sein.

    Erst dann wird die Bezahlung wirklich besser sein. Auch für Quereinsteiger sollte es eine Möglichkeit geben sich in einigen Monat oder in einem Jahr zu einer Fachkraft ausbilden zu lassen.

  • Ati Nun die Sache ist allerdings leider die das die Bezahlung erst mal nichts mit der Qualifikation zu tun hat sondern einfach nur mit dem was gefordert/benötigt wird.

    Wenn ich mich als Fachkraft auf eine Empfangsdienststelle bewerbe bekomme ich nur den Lohn den man für den Empfangsdienst bezahlt, da spielt es keine Rolle das ich eine Qualifizierten Fachkraft Brief habe.


    Was den Stundenlohn angeht spielt die Qualifikation nur in so fern eine Rolle das der Bewerber über die geforderte verfügen muss.


    Es gibt ja schon die Möglichkeit als Quereinsteiger IHK Qualifiziert sich zur FKSS ausbilden zu lassen dauert 2 1/2 Jahre, die normale Ausbildungszeit beträgt 3 1/2 Jahre. Und

  • Ati


    Ich weiss nicht wie ein Amokläufer denkt und arbeite auch gar nicht mehr in der Branche. Aber wenn ich an meine Abrechnungen zurückdenke (ständige Fehler, unpünktlich usw.), dann liegt der Schluss schon nahe. 😂


    Die Hürde ist dermaßen gering über diesen Weg/Branche, schneller geht es wahrscheinlich nur über den Schwarzmarkt oder einen 3-D Drucker.


    Und ja, ich kenne Leute die mit einer Schusswaffe arbeiten, denen würde ich nichtmal ein Fahrrad anvertrauen. Das gilt natürlich nur für einige wenige, aber es sind auch nicht nur Einzelfälle.

  • @heidewitzka


    Es gibt es jede Menge schlechte Arbeitgeber. Es gehört nicht viel dazu eine Sicherheitsfirma zu gründen. Mit solchen Firmen sollten die Auftraggeber einfach keine Verträge mehr machen!


    Ein Arbeitnehmer kann sich das leider nicht immer selbst aussuchen, weil es schwierig ist bei seriösen Unternehmen eine Arbeitsstelle zu finden. Die stellen meistens Leute ein, die schon eine Ausbildung in der Branche haben. Dafür arbeiten Subunternehmer für die seriösen Unternehmen. Vielleicht liegt hier auch das Problem?


    Deshalb kann ich deine Bedenken vollkommen verstehen. Gerade in der Sicherheitsbranche sollte deshalb sichergestellt werden, dass nur seriöse Firmen Aufträge bekommen.

  • Wahrscheinlich werden Leute, die negativ auffallen nicht mit ihrem Berufsleben in Zusammenhang gebracht. Es gibt wahrscheinlich auch keine Statistik darüber.


    Was mich aber interessieren würde ist, ob die Sicherheitsfirmen regelmäßig nach einem Führungszeugnis verlangen? Nach meiner Meinung wäre es besser, wenn eine unabhängige Stelle den Sicherheitsfirmen diese Aufgabe abnehmen würde.


    Es ist ein schwieriges Thema. Ich glaube nicht, dass die Sicherheitsfirmen besondere Maßnahmen treffen müssen, um einigermaßen gutes Personal zu haben. Wie siehst du das?

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