Objektleitung

  • Hallo,


    ich habe nicht so viel Erfahrung im Objektschutz und habe eventuell die Option als Objektleitung in einem Werk anzufangen. Was kann ich mir darunter genau vorstellen?


    Ich vermute mal, dass ich hauptsächlich die Schnittstelle zwischen Kunden und uns als Dienstleister bin. Dienstaufsicht führe, Schicht und Urlaubspläne erstelle. Liege ich in der Annahme richtig, dass ich mit dem normalen operativen Tagesgeschäft nicht all zu viel zu tuen haben werde?


    Was habt ihr für Tipps?

  • Hallo Reservoirdog ,

    ich glaube das ist gar nicht so einfach zu beantworten da es auf verschiedene Faktoren ankommt.

    Als erstes ist es wichtig zu wissen welches Vertrauen / Verhältnis du zu deinem Kunden hast .

    Zum zweiten natürlich auch was dir dein Arbeitgeber zutraut bzw. was er von dir erwartet.

    Grundsätzlich bist du das Bindeglied zwischen Kunde - Firma - Mitarbeiter

    Ob du am Tagesgeschäft teilnimmst hängt davon ab ob du im Dienst eingebunden oder Freigestellt bist.

    An meinen 3 Objekten genieße ich als Objektleiter seit fast 10 Jahren ein sehr hohes Maß an Vertrauen seitens des Kunden und der Firma und habe viele Freiheiten. Das ist aber immer Individuell.

    Da ich Freigestellt bin ,habe ich genügend Zeit mich um die Belangedes Kunden....der Firma und die Wehwehchen der Mitarbeiter zu kümmern (was bisher auch gut klappt)

    Versuch einfach herauszubekommen WAS dein Kunde und WAS deine Firma von dir als Objektleiter erwartet. Da du dir ja schon jetzt bereits Gedanken darüber machst, denk ich wirst du das Kind schon schaukeln ;-) . Denn um das "Gedanken machen" kannst du dich gleich mal gewöhnen. Bei mir heißt es immer vom Kunden "der Herr XXY macht das schon" das selbe höre ich auch ständig von meiner NL und den Kollegen .;(

  • Hört sich an als wärst du sowas wie das Mädchen für alles. Schön das es dir gefällt!

  • Naja im Prinzip bist du als Objektleiter ,der Esel mit den Längsten Ohren 8o

    Aber e gibt auch gute Aspekte also nicht nachlassen. Es kann ja nur besser werden.

    Ansprechpartner zu sein kann auch schön sein....je nach Objekt eben.

    Es gibt auch sicher Objekte an denen ich kein Objektleiter sein will.:thumbup:

  • Danke erstmal für die Antworten.


    Auf wie viele Stunden kommst du im Monat? Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass man auch in seiner Freizeit oft erreichbar sein muss. Ist dem so?

  • Als Normaler SMA ganz klares NEIN Frei bedeutet Frei PUNKT man ist nicht gezwungen ans Telefon zu gehen wenn der "Chef" anruft. Ebenso ist man auch nicht gezwungen Ja zu sagen wenn man gefragt wird ob man einspringen kann. Den ein einmal erstellter Dienstplan ist für beide Seiten erst mal bindend außer fragen ob man einspringen kann hat der "Chef" dann nicht mehr. Allerdings sollte man als SMA im Kopf behalten das man in einem Team arbeitet und eine gegenseitige Unterstützung das ganze Team stärkt


    ALs Objektleiter sieht das anders aus da musst du schon erreichbar sein da es zu deinen Aufgaben gehört sich um Ersatz zu kümmern sollte eine SMA ausfallen. Was einen als OL vor interessante Herausforderungen stellt wenn man das obige betrachtet und die Mitarbeiter ihre Rechte kennen.

  • Das ist aber so nicht ganz richtig.

    Eun OL muss nicht ständig erreichbar sein.

    Kommt auf die Regelung an.

    Gibt es eine Rufbereitschaft von Seiten der Einsatzleitung die sich meist die OL's teilen dann hat der OL frei.

    Oder ist die Bereitschaft über eine NSL geregelt die dann je nach Fall den zuständigen OL oder den Bereitschaft habenden kontaktieren.

    Ein OL ist auch nur ein Arbeitnehmer und hat dementsprechende Rechte.

  • Eben kommt auf die Regelung an. Aus Erfahrung kann ich sagen als OL sollte man erreichbar sein es vereinfacht meist die Problemlösung.

    Aber gerade das Thema Rufbereitschaft ist für viele Kunde ein rotes Tuch da die ja bezahlt werden muss. Dadurch gehen viele das Risiko ein eben ohne Rufbereitschaft zu arbeiten.

  • Untet sollte verstehe ich jetzt mal dass der OL 24h am Tag für Kunde und SMA erreichbar ist. Sorry es gibt kein "sollte".

    Der OL ist ein Angestellter mit Arbeitsvertrag Ende.


    Es gibt Rufbereitschaft oder Bereitschaft und dieser Dienst muss bezahlt werden.

    Ob das nun über OL, NSL oder Einsatzleitung geregelt wird obliegt dem Gewerbetreibenden.


    Ein Gewerbetreibender der ohne dieses einen Sicherheitsdienst betreibt dem sollte man das Gewerbe untersagen.

  • Dann müsste man verdammt vielen das Gewerbe untersagen. Den die ich bisher erlebt habe die eine Rufbereitschaft haben könnte ich an einer Hand abzählen, allen voran die kleinen mit interessanten Fantasienahmen die als Subunternehmer her halten, wenn da einer ausfällt geht dann immer das große rumtelefonieren und bitten bzw. müssen los, aber auch so mancher mittelgroße Unternehmer versucht hier Kosten zu sparen.

    Gibt hier im Forum genug Beiträge wo bei Ausfällen keine Rufbereitschaft existiert und berichtet wird wie schwierig sich das Ersatz suchen darstellt. Ist halt immer keine Kosten/Nutzen Abwägung.

  • Das is aber keine rechtliche Rechtfertigung von einem OL 24h Erreichbarkeit zu verlangen.

    Das ist dann eher Personalmangel.

    Oder schlecht organisiert.


    Ersatz suchen ist immer eine Herausforderung.


    Ich war auch mal bei so nem kleinen Subbler da hat der Gewerbetreibenden selbst die Rufbereitschaft gemacht.

    Den musste ich aber schnell verlassen, weil er seine MA beschissen hat und keine Zuschläge gezahlt hat.

    Er und sein Bruder fahren nen fetten SUV dann Insolvenz und gleich über die Tochter vom Chef erneutes Gewerbe angemeldet.

    Immer noch selbe Firmenbezeichnung wie vorher.

    Bei so kleinen hoch zu kommen / übertarifliche Bezahlung, Weiterbildung usw. Kannste eh vergessen wenn se eh schon an einer Rufbereitschaft sparen müssen.

    Nicht gerade etwas wo man Karriere machen kann.


    Mann kann das auch regeln indem ein dementsprechender MA z. B. FSS am Objekt x wo nicht viel los is dieser dann kontaktiert werden kann.

    So hätten dann auch die 34aler eine Kontaktperson bei Vorkommnissen.


    Zugehörigkeits und Team Gefühl stärken durch regelmäßige Personalgespräche und Objektbesprechungen wo alle an einem Tisch sitzen mindert meist das AU aufkommen.

    Vor allem wenn man seine SMA's nicht immer nur anscheißt sondern auch regelmäßig lobt.

    Pappnasen und Idioten lass ich mal Außen vor da kann man eh kaum was zum positiven wenden.

  • Gibt auch keine Rechtfertigung dafür ist eben einen Einzelfallentscheidung ob man das machen möchte. Es gibt auch keine Pflicht das der AG Bereitschaftsdienst einrichten muss.


    Das macht es dann immer so spannend bei Ausfall nach Ersatz zu suchen da die SMA's nicht verpflichtet sind ans Telefon gehen zu müssen.

  • Genau so schaut es aus.


    Das is in größeren Firmen die eine NSL, einen Interventionsdienst, Revier Dienst, eine Rufbereitschaft Einsatzleitung haben einfacher.

    Wobei Ersatz suchen dennoch herausfordernd ist aber eben nicht auf dem Rücken des 10,50€ 34aler.


    Ich frag mich nur was da der SMA am Einzelarbeitsplatz bei einem Vorkommniss macht wo man nicht gerade gleich die Polizei ruft aber aufgrund der Eigensicherung auch nicht alleine nach dem Rechten schaut?


    Wenn sich der keine Rufbereitschaft leisten kann wird es wohl kaum Interventionsdienst oder Revier Dienst geben...

    Da stellt sich dann auch die Frage wie er den DGUV's nachkommt?

    Vor allem am Einzelarbeitsplatz...

    WKS mit Totmanschaltung?

    Wo geht der SOS Ruf der Totmanschaltung hin ohne NSL?

    Ohne WKS oder Vergleichbarem wäre dann der Einzelarbeitsplatz in unserer Branche gar nicht zulässig bzw. höchst fragwürdig.

  • "Du machst dir viel zu viele Gendanken wofür du gar nicht bezahlt wirst. Klingt für mich wie jemand der gerade angefangen hat in dem Gewerbe zu arbeiten."


    Absolut👍🏻

  • Nein, das hat was mit der inneren Einstellung zu tun.

    Und der AG muss Vorgaben der BG einhalten.

    Ich mach mir Gedanken über Dinge über die man sich Gedanken machen sollte, und ich mir bald machen muss.

    Gerade ältere Semester:

    Schlaganfall, Herzinfarkt...

    Der liegt halt dann in der Nachtschicht tot in der Ecke bis die Ablöse kommt.

    Da gibt's von der BG nicht nur "eins auf den Deckel".

    Und das is nicht nur Theorie oder ein Einzelfall.


    Besuch mal ein Seminar bei der BG. Is kostenfrei inklusive Hotelübernachtung und Vollverpflegung.


    Und wenn man als OL oder ähnliches in einer Führungstätigkeit ist sitzt man immer mit beiden Beinen mit im Boot😉


    Und wenn du dir von einem Seminarleiter oder Dozent der BG dich da mal hast aufklären lassen wirst du fest stellen wie fahrlässig manche ihr Gewerbe ausüben.


    So lange nix passiert is immer alles ok.

    Aber wenn...

    In dessen Haut möchte ich nicht stecken.

  • Passieren wird da nicht viel. Du überschätzt den Rechtsstaat gewaltig. Habe einiges an Erfahrung gesammelt und war mehrfach vor dem Arbeitsgericht mit Wachbuden. Habe immer gewonnen, aber das lohnt sich nicht. Kannst du mir glauben. Gesundheit wiegt mehr wie Geld.


    Arbeitschutzgesetze jucken dort erfahrungsgemäß wenig besonders nicht das Arbeitszeitgesetz. Da wird dann gesagt: "Wenn Sie wussten das verstösst gegen das Arbeitszeitgesetz, warum haben Sie dann mitgemacht?".War damals sauer auf den Richter, er hatte zwar Recht aber das war auch eine realitätsferne Aussage. Dabei ging es aber nur am Rande um dieses Thema. Die Arbeitgerichte sind extremst bemüht eine gütliche Einigung zu erwirken, oft mit heftigem Druck auf den AN. Mit fehlender Erfahrung und schwachem Rückgrat werden da viele vorschnell weich. Ich habe durchgezogen.


    Eine Anwältin sagte damals beim Gütetermin zu mir: "Der da drüben der ist Halbseiden" Da hatte Sie Recht, mein Chef war ein Verbrecher und sah auch so aus.


    Was solls! Heute bin ich schlauer. Ich arbeite nicht mehr in diesem Moloch. Wurde ich damals gefragt für wen ich arbeite, habe ich immer wahrheitsgemäß geantwortet: „Ich arbeite für die Mafia". Such dir was anderes, nochmal.

  • Besuch mal ein Seminar bei der BG. Is kostenfrei inklusive Hotelübernachtung und Vollverpflegung.

    Mache ich regelmäßig. Billiger kommste in kein Hotel mit Schwimmbad,Sauna und Gratis Essen - und das alles als Bezahlte Arbeitszeit :D

    Der tatsächiche Nutzwert ist jedoch gering. Wenn ich alles umsetzten KÖNNTE was einem die BG vorschlägt....es wäre herrlich. Aber mein letzter Versuch hat mich erst meinen OL Posten und dann die Anstellung in der Firma gekostet X/

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