Frauen im Sicherheitsdienst.

  • Hallo liebe Leute,

    ich arbeite jetzt seit 2 1/2 Jahren im Sicherheitsdienst und fange in August meine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit an.

    Nun möchte ich gerne meinen Horizont erweitern und nachts arbeiten.

    Mein Kollege hatte mir von einem Hotel erzählt, da suchen Sie Leute für die nachtschicht.

    Darauf hin rief ich meinen Chef an und fragte nach.

    Nach 2 Stunden bekam ich dann die Rückmeldung, das ich da nicht eingesetzt werden kann weil ich eine Frau bin, und nicht außzuschließen sei, dass dort vielleicht manchmal betrunkene auftauchen. Ich finde das echt nicht fair, das ich nachts nicht arbeiten darf nur weil ich eine Frau bin und vielleicht betrunken kommen könnten. Wie seht ihr das? Kann ich da etwas gegen machen? :(

  • Wird die nächtliche Tätigkeit alleine ausgeübt?


    Kannst Du Dich denn erfolgreich gegen körperliche Angriffe auch ggf. stärkerer Personen verteidigen und übst das regelmäßig?


    Wenn ja: Kannst Du das Deinem Chef entsprechend nachweisen?


    Wenn er einen solchen Nachweis bei sich ablegen kann, sollte er seiner Fürsorgepflicht genüge getan haben und Dich auch nachts einsetzen können.

  • Meine Frau ist seit 7 Jahren in der Sicherheit.
    Und leider ist genau so etwas in der Nachtschicht vorgekommen.
    Sie wurde bei einer nächtlichen Streife von einem Betrunkenen, der eine Bierflasche als Waffe nutzte angegriffen.


    Sie hat das einzig richtig gemacht, und hat den Rückzug angetreten und die Zentrale verständigt.


    Das war genau die Zeit, in der die Doppelstreifen eingespart wurden und nur noch Einzelstreifen tätig waren.
    Kunde will ja sparen.


    Da Verteidigungsmittel, so eine Sache sind im Sicherheitsdienst, gab es so etwas auch nicht.

    Bin dann mit ihr zum Wing chun, was meine Frau aber nicht gefallen hat.


    Zum Glück hat sie durch Weiterbildung es bis in die Sicherheitszentrale geschafft.




    Ich kann dein Chef also verstehen.

  • Bin dann mit ihr zum Wing chun, was meine Frau aber nicht gefallen hat.

    Wing Chun ist nichts für Anfänger hinsichtlich Kampfsport.

    Es gibt durchaus Frauen die für Nachtschichten geeignet sind. Z.B. die Taekwondo-Weltmeisterin von 1983 im Schwergewicht aus Düren.

    Das blöde an Auseinandersetzungen mit Betrunkenen ist, dass diese keinen Schmerz verspüren.

    Vorteil für uns: Die können nicht schnell laufen.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Wing Chun ist kein Kampfsport, und es ist gerade für Frauen geeignet.

    Da es dort auch seinen Ursprung hat.


    Leider ist meine Frau keine Taekwondo-Weltmeisterin, so wie die wenigsten Damen in der Sicherheit.

  • Das hat ja auch versicherungstechnische Gründe!

    Wie soll die Firma der BG erklären, dass eine Kollegin alleine in der Nachtschicht eingesetzt wurde und es ist dabei etwas passiert außer Du machst Kurse für SV und KK. wie z.B. Eskrima oder Jiu-Jitsu. Was ich schon gemacht habe und dadurch für Sonderdienste eingesetzt werde.

    Was bringt es dir die Nachtschicht zu machen und dich in Gefahr zu begeben?

    Macht für mich keinen Sinn außer ihr macht Doppelstreifen.

    Wobei ich immer Probleme mit Frauen in der Sicherheit hatte, da Sie entweder gegen die Kollegen

    intrigiert haben oder den Egotrip gefahren sind.

    Ich habe selten eine Frau in der Sicherheit erlebt die gut ihren Job machen konnten und die persönliche Eignung mitgebracht haben. Was Schade ist.

  • .......... gehörte in den 1980er Jahren zu den besten Taekwondo-Kämpferinnen der Welt. Sie wurde 1983 in Kopenhagen Weltmeisterin im Schwergewicht.[1] 1984 wurde ............... Europameisterin und bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul errang sie eine Bronzemedaille. 1985 und 1988 wurde sie in ihrer Heimatstadt Düren zur Sportlerin des Jahres gewählt.

    Quelle: Wikipedia


    1983 in Kopenhagen (nur Frauen) und 1988 in Seoul (Männer+Frauen) waren es Demonstrationswettbewerbe. Quasi Tests.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Noch einmal die Frage nach der Relevanz:


    Du führst eine einzelne Sportlerin an, die heute eine alte Frau ist und vor mittlerweile knapp 40 Jahren irgendwelche Wettbewerbe gewonnen hat.


    Was soll das für das Thema bedeuten?


    Hat sie hauptberuflich im Bereich Sicherheit gearbeitet?

    Hat sie in Nachtschichten gearbeitet, für die sie ja Deiner Ansicht nach "geeignet" ist?

    Wenn ja, wie lässt sich das mit dem Training das für den Gewinn von Weltmeister- oder Europameister-Titeln notwendig ist vereinbaren?


    Ist jede Frau zum Erbringen gleichen Leistungen in der Lage?

    Oder reden wir hier von einem Einzel- oder Ausnahmefall?


    Wenn ja, warum ist praktisch überall die zu erbringende Leistung für Frauen (sei es bei Sportwettkämpfen oder Einstellungstests für körperlich fordernde Tätigkeiten bei Behörden, Militär und Spezialeinheiten) niedriger angesiedelt als für Männer?


    Nimmt ein gewalttätiges polizeiliches, militärisches oder sicherheitsdienstliches Gegenüber darauf üblicherweise Rücksicht?

  • Nehmen wir mal die 1000 schnellsten Menschen über 100m.

    Alles Männer? Nein. Es sind auch Frauen dabei. Wenn auch nicht an der Spitze.


    Es gibt nicht wenige Kolleginnen, der ich die Verantwortung für eine Nachtschicht übertragen würde.

    Es gibt aber auch viele Kollegen, der ich keine Nachtschicht anvertrauen würde.


    Die von mir genannte Sportlerin arbeit in der Betreuung von körperlich und geistig behinderten Menschen.


    Noch ein Beispiel:

    1. März 1982, Staatsbesuch der niederländischen Königin Beatrix in Aachen. Treppenaufgang im Rathaus. Ich vorne weg, rechts hinter mir meine Königin, links daneben der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau und hinter den beiden eine bundesdeutsche Personenschützerin. Groß, lange schwarze Haare, stabil gebaut.

    Auch sie wäre perfekt für Nachtschichten im Sicherheitsgewerbe gewesen.


    Für eine Nachtschicht ist somit nicht das Geschlecht, sondern die Person selbst entscheidend.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Wing Chun ist kein Kampfsport, und es ist gerade für Frauen geeignet.

    Da es dort auch seinen Ursprung hat.

    Aber sicher. Wing Chun ist durchaus Kampfsport. Aber auch der Begriff Kampfkunst wird gerne verwendet.

    Formel 1 Weltmeister Jos Verstappen hat seine Karriere nicht in der Formel 1 begonnen. Sondern wie eigentlich alle Formel 1 Fahrer mit einem Go-Kart.

    Auf Kampfsport übertragen heist dies: Erst mal ein paar Jahre Judo, Taekwondo, Karate, Aikido oder Hapkido. Dann erst ist man bereit für Wing Chun oder Krav Maga. Nicht wenige K1-Champions haben als Kind mit Judo begonnen.

    Immer in Erinnerung behalten: Im Kampfsport und Bodybuilding geben 4 von 5 Leuten nach kurzer Zeit auf.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Jetzt haben wir also immerhin schon zwei Beispiele in einer Branche von mehr als einer viertelmillion Arbeitnehmern.


    Und ja, ich kenne auch weibliche Sicherheitsmitarbeiterinnen/Personenschützerinnen, die in der Lage sind, sich durchzusetzen. Aber auch das sind Ausnahmen und nicht die Regel.


    Insofern ist das Geschlecht durchaus ein Indiz für die zu erwartende körperliche Durchsetzungsfähigkeit. Die Ausnahmen bestätigen hier die Regeln.


    Nehmen wir mal die 1000 schnellsten Menschen über 100m.

    Alles Männer? Nein. Es sind auch Frauen dabei. Wenn auch nicht an der Spitze.


    Futter bei die Fische: Wieviele Frauen sind denn da dabei, bei einem knapp 9%igem Unterschied zwischen der 100 Meter Zeit von schnellster Frau (ein Rekord, der übrigens vor 34 Jahren erzielt und bisher nicht wieder erreicht wurde) und schnellstem Mann?

    Und warum sind die Wettkämpfe nach Männern und Frauen aufgeteilt?

  • Und ja, ich kenne auch weibliche Sicherheitsmitarbeiterinnen/Personenschützerinnen, die in der Lage sind, sich durchzusetzen. Aber auch das sind Ausnahmen und nicht die Regel.

    Sehr gut. Wir nähern uns schon an. :)

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Nein, das tun wir nicht.


    Von homöopatischen Ausnahmeerscheinungen kann man nicht auf die breite Masse schließen.

    Mit absoluten Ausnahmen kann kein Arbeitgeber planen.


    Zu was diese Relativierungen führen, kann man wunderbar bei der Polizei sehen, wo in entsprechenden Gebieten nur noch zu dritt oder gar viert Streife gefahren und gegangen wird, spätestens wenn es dunkel wird.

  • Das Beispiel der Polizei gilt nicht. Hier geht's um eine nächtliche Alleinkraft.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

    Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Du kannst die Leute um dich herum nicht ändern,

    aber du kannst ändern, wer um dich herum ist.

  • Grade deswegen gilt das Beispiel der Polizei im Besonderen.


    Die Polizei hat heute eine dreijährige Ausbildung mit regelmäßigen Fortbildungen, ist drei Jahre lang im Umgang mit Schusswaffen und (je nach Bundesland) verschiedenen weiteren Einsatzmitteln ausgebildet und dementsprechend ausgestattet und auch im waffenlosen Kampf geschult und ist früher im "Einzeldienst" standardmäßig zu zweit unterwegs gewesen. Das ist heute in den Regionen, die konfliktträchtig sind, offensichtlich nicht mehr ausreichend, insbesondere auch deswegen, weil der Frauenanteil im Einzeldienst auf der Straße in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen hat, die Akzeptanz von Frauen beim polizeilichen Gegenüber sich aber nicht im Ansatz geändert hat, eher im Gegenteil.


    Und grade deswegen ist eine einzelne Sicherheitskraft, insbesondere wenn sie weiblich ist, besonders gefährdet und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit rein körperlich nicht in der Lage, sich gegen entsprechend agressive Gegenüber selbst zu schützen oder gar durchzusetzen.


    Und Du erzählst hier von Einzelfällen, in denen "Frauen für Nachtschichten geeignet" seien und benennst dabei heute 60+ Jährige, die nie in der Branche gearbeitet haben...




    ...da das hier langsam in's Lächerliche abdriftet und die Threaderstellerin sich seit ihrem ersten Beitrag nie wieder im Forum gemeldet hat, ist hier jetzt dicht.


    Wer sachbezogene, sinnvolle Beiträge hat, kann sich per PM melden und der Thread wird ggf. wieder geöffnet. Taubenschach spielen wir hier aber nicht.

  • Peter S.

    Hat das Thema geschlossen