Digitalisierung/Substitute

  • Peter S.

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Genau das ist der springende Punkt.



    Da will ich, nach meinem Meister ansetzten und die Mitarbeiter fit machen für die Digitalisierung.
    Merke das selbst, bei mir in der Firma.
    Die Leute sind zum Teil Fachkräfte, aber die Grundlegenden Sachen am PC fallen ihnen schwer.
    Geschweige denn von Sozial Media Kompetenz und erweiterte Skills.



    Und dass bei einer der größten Sicherheitsfirmen Deutschlands.




    Ein Beispiel, und das ist wirklich so passiert:


    Anruf; du der PC am Empfang, zeigt nur Schwarz an.

    Was soll ich tun?

    Ich; ja starte ihn einfach neu, dafür musst mich nicht um 2Uhr aus dem Bett klingeln.Er; Wie geht das denn?




    Es gibt da jetzt schon Probleme.
    Gerade für Personal in Sicherheitszentralen, beim Empfang, Umgang mit Drohnentechnologie und und und

  • Tjo, in guten Unternehmen gibt es Onboardingprozesse, anhand von Checklisten wird der MA eingearbeitet.

    Wenn es das bei dir nicht gibt und die MA nichtmal wissen wie ein PC neugestartet wird, klingt das nach einem hausgemachten Problem.

    Aber Butter bei die Fische, bei mir gibts diese leider auch nicht und digitale Kompetenzen werden nicht geschult.


    Edit: in keinem Sicherheitsdienstleistungsunternehmen in denen ich gearbeitet habe, gab es sowas.

    Ist meiner Meinung 2 Punkten geschuldet.

    1. Low Profit, low intelligence (so ist es halt im Wachschutz)

    2. Es bringt keinen unmittelbaren Umsatz und der berüchtigte Wasserkopf ist meistens eh überquantifiziert.


    Wenn ich als zur Zeit einfache Skss damit um die Ecke komme, wird gemurrt und mir gesagt dass ich das ja in den Bereitschaftszeiten erarbeiten kann.

    Hab ich für eine Position bereits, aber wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst.

    Je mehr ich leiste, desto geringer ist meine Bezahlung. Und wer nur das Minimum bezahlt, kann halt nicht mit maximalen Output rechnen.

  • Mal was zur Digitalisierung. 6% substituierbar, was denkt Ihr?


    https://www.wiwo.de/erfolg/ber…ffen-sind/12724850-2.html

    „Sicherheitsberufe“ werden mehrfach aufgeführt. Das Substitutionspotenzial wird bei Helfern auf bis zu 50% geschätzt. Das halte ich für realistisch. Ich habe erst gestern eine KI-basierte Kameraauswertung gesehen, die enorme Potenziale hatte.


    Computerkompetenz ist nur ein sehr kleiner Teil von Digitalisierung. Einen PC sicher bedienen zu können wird bald genauso wichtig sein, wie lesen.


    Die Frage, die ich mir stelle ist vielmehr, wann erkennt die Branche den Umbruch? Bislang wird doch sehr wenig in Innovationen investiert…

  • Ja das war mir schon bewusst, das Sicherheitsberufe mehrfach aufgeführt sind. Die 6% beziehen sich ja auf die Kategorie Personenschutz und Wachberufe. Leider sind es häufig fragwürdige Entwicklungen die ich sehe. Ich habe beobachtet, dass sich einige Unternehmen immer dann Gedanken machen wenn es um Besetzung bzw. das Missmanagement in der Personalplanung geht. Da sind die dann pfiffig und kreativ, häufig aber meist auch außerhalb des rechtlichen.


    Ein Unternehmen aus dem weiteren Umland hat z.B. eine eigene App entwickelt. Diese App müssen sich die Sicherheitsmitarbeiter auf Ihrem privaten Smartphones installieren und sich darüber umgehend nach dem Aufwachen im System anmelden inkl. obligatorischer Gesund- oder Krankmeldung. Kein Witz.


    Ein anderes Unternehmen hier aus der Gegend nutzt eine Dienstplanungs-Software und verpflichtet die Mitarbeiter sich dort zu registrieren und mind. 2x täglich (morgens und abends) nach kurzfristigen Änderungen zu erkundigen. Auch in der Freizeit oder im Urlaub. Ein Bekannter der dort als Objektleiter eingesetzt wird, hatte in den vergangenen Tagen ein Personalgespräch. Er hatte sich während des Urlaubs nicht über die Änderung im digitalen Dienstplan informiert und war auch nicht auf seinem privaten Handy erreichbar. Das würde gar nicht gehen. Nach dem Gespräch war er sehr aufgewühlt.


    Über den Einsatz von Drohnen oder intelligenten Kamerasysteme wird so gut wie nicht nachgedacht. Von KI oder Maschine Learning braucht man gar nicht anfangen. Das ist für die noch Utopie und wird abgetan als Science Fiction-Zukunftsspinnerei, die frühestens in den nächsten 20-50 Jahren mal akut wird - wenn überhaupt.


    In dem letzten Sicherheits-Unternehmen wo ich vor einigen Jahren gearbeitet hatte, wurde die Nutzung von einem bekannten Messenger-Dienst eingefordert. Da wurden dann Tag und Nacht Sprachnachrichten und vor allem Fotos versendet von den Objekten, Dienstplänen, aus dem Wachbuch, von Gebäudeschäden aller Art usw. Niemand hatte da bedenken, wegen irgendetwas.


    Was werden denn die wichtigsten Entwicklungen eurer Meinung nach sein? Ich habe viel darüber nachgedacht warum mittlerweile nicht vermehrt Drohnen genutzt werden. Wie das z.B. mit einer Uber-mäßigen Plattformökonomie aussehen könnte, ähnlich des Prinzips von Casting-Agenturen bzgl Entleihung von Personal. Vermehrte mobile Bewachung/Intervention unterstützt durch Drohnen und intelligente Kamerasysteme statt permanenter Bewachung durch Personal vor Ort, Entwicklungen in der NSL usw.


    Wie könnte/sollte man sich als Sicherheitsmitarbeiter (auch als Fachkraft) entwickeln, um da irgendwie entgegen zu steuern. Was kann man tuen so das man mittel- bis langfristig nicht ersetzt wird. In welchen Bereichen macht Fortbildung Sinn (klassische Aus- und Fortbildung mal ausgenommen)? Wo fängt man da an?

  • Sehr gutes Beispiel für fehlende Medienkompetenz.
    Genau meine Zielgruppe.
    Ziel sind nicht nur die einfachen Sicherheitsmitarbeiter, sondern auch die weiter oben sitzen, um genau das zu verhindern.

    Keine Bildungsweg in der Sicherheit enthält etwas derartiges.
    Dafür ewig lange "Planen und Observieren".

    Aber erst den Meister fertig machen, drückt mir die Daumen.

  • Innovation ist nicht gleich Investition.

    Und der Armortisationsfaktor ist jetzt auch nicht wirklich hoch.

    Kein Witz

    Doch und was für einer.

    Also ma ganz ehrlich, wer für solche Vollidioten arbeitet, erfüllt das gesamte Negativbild des SMA.


    Dumm und dümmer...


    Ich wette dieses beschriebene "Unternehmen" ist nicht Din 77200 zertifiziert und sehr wahrscheinlich auch kein BDSW Mitglied.

    Das klingt eher so nach Räuberbande.

    Bloß weg da... dein Bekannter soll da mal ganz schnell abhauen, sowas unprofessionelles... im Urlaub Erreichbarkeit verlangen... roflkopter

  • Nein, das war tatsächlich kein Witz. Es wurde mir erklärt das die Mitarbeiter sich vor Arbeitsbeginn per App anzumelden haben. Das wird als Innovation gesehen. Dabei ist das nichts, außer kacke. Ich hab erst geglaubt das wäre Spass, aber die App gibts und wird genutzt.


    Gleichzeitig wurde mir auch erklärt warum das gemacht wird. Da sind wir wieder beim Menschenbild und der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Der Unternehmer glaubt das seine Mitarbeiter durch die Bank dumm und unmotiviert sind, genau so hat er mir auch gesqgt. Das Unternehmen hat kein Qualitätsmanagement, Compliance etc.


    Das andere Unternehmen, mit dem Objektleiter, ist eines der ältesten und größten Sicherheits-Unternehmen hier in der Region. Der Bekannte wird da nicht weg gehen. Niemals. Er regt sich zwar gerne mal auf und schimpft. Insgesamt ist er aber wahrscheinlich doch zu gemütlich oder zufrieden. Das Geleier kenne ich seit vielen Jahren. Ist ja auch ein weitverbreitetes Phänomen, nicht nur in der Bewachung. Das Unternehmen hat jedenfalls laut Website ein QM-System.


    Das letzte Sicherheits-Unternehmen, die für die ich ich tätig war mit der Messenger-Gruppe, ist zertifiziert. Zertifikate inkl. Code auf der Website 9001 und 77200. Ich frage mich, wie die das hinbekommen haben. Sind mittlerweile auch wieder rezertifiziert worden.


    Kurz gesagt, QM muss nichts heissen. Unternehmensgröße sagt auch nicht viel aus. Bei dem Unternehmen für das Fynnarium arbeitet war ich mal für ganze 2 Wochen, dass war die größte Enttäuschung. Mehr schreibe ich dazu nicht. Jedenfalls haben die auch QM. Sehe die Probleme insgesamt eher im Menschenbild, der Unternehmensphilosophie und tatsächlich gelebten Kultur statt im QM.


    Leider boykottieren meistens die Kollegen andere Kollegen und damit auch sich selbst. Jeder kann ja mal rechnen ob im Kopf oder mit dem Brutto-Netto-Rechner aus dem Netz. Es gibt einen Punkt, bei zunehmenden Stunden, da kippt das Verhältnis. Trotzdem wollen alle immer mehr Stunden kloppen, die sind Realitäts-resistent. Die 25% für Überstunden, holen sich dagegen die wenigsten ab, denn da sind Sie meist zu feige oder sagen die will ich gar nicht. LOL


    Die zunehmende Digitalisierung ist jedenfalls ein Thema mit dem ich mich immer mehr beschäftige, daher hab ich das hier mal angeschnitten. Denke das solche Themen auch für "andere Nutzer" interessant sein können. In den kommenden Jahren wird das Thema jedenfalls unsusweichlich werden und für einige gibts dann ein böses Erwachen.


    Die Fragen habe ich jedenfalls gestellt um die Diskussion etwas anzukurbeln. Denke nicht das es da Standard-Wege gibt, In dem Bereich kann man immer noch was lernen, daher sind verschiedene Impulse ganz gut.


    Habe vor einigen Tagen z.B. eine Weiterbildung im Customer-Experience-Management abgeschlossen. Auch ein sehr interessanter Ansatz Prozesse aus einer anderen Persoektive zu betrachten. Das in der klassischen Aus- und Fortbildung der "IHK Bewachung" nichts von Digitalisierung vorkommt ist mir klar. Ich hab den Kram selbst unterrichtet.


    Das Internet bietet aber gerade zu Digitalisierung, New Work und Industrie 4.0 Stoff ohne Ende. Kostenlose Kurse, Webinare, Workshops sogar gratis Stipendien z.B. Google IT-Support, Digital Shapers Programm, IT-Security, Online-Awareness , Cyber-Crime, SEO und SEA Lehrgänge, Phyton, Maschine Learning, Kompetenznachweis für Drohnen-Fernpiloten usw. alles für Lau. Nun denn.

  • Schade, habe geglaubt es gibt hier noch etwas mehr zum mitnehmen. Was kann/sollte man eurer Meinung nach tun um von der Entwicklung der Substitute nicht so stark betroffen zu sein?


    Wo würdest du ansetzen Fynnarium? Laut einem Beitrag, bist du Beauftragter für IT-Security. Was sind da die aktuellen Themen?

  • Jede nicht-standardisierte Arbeit ist weniger von Substitution bedroht. Das erklärt auch den geringen Prozentsatz beim Personenschutz.


    Im Bereich der IT-Security gibt es viel zu tun 😅 Angefangen von Krankenhäusern bis hin zum Stahlkonzern ist das Thema überall präsent. Aus meiner Sicht kommt es aber auch Grundwissen in IT an und die Fähigkeit sich in Themen einzuarbeiten. Ich würde mir einen Raspberry Pi kaufen und dann verschiedene Projekte angehen: Mailserver aufsetzen, Telefonanlage, Videoüberwachung, Firewall, NAS… Damit lernt man extrem viel über die Dinge, die Digitalisierung ausmachen. Mehr Tipps gibt es aber nicht umsonst ;)

  • Wo würdest du ansetzen Fynnarium? Laut einem Beitrag, bist du Beauftragter für IT-Security. Was sind da die aktuellen Themen?

    Der Weg im Sicherheitsgewerbe, spaltet sich immer mehr in 2 Wegen auf.

    Das Billigsegment wird bleiben, aber immer unbedeutender.
    Auch wenn wir uns alle Wünschen, dass es nicht so ist.

    Kunden die ein Sicherheitsdienst brauchen für ihre Versicherung, werden weiterhin auch nur das billigste nehmen.


    Der andere Weg, geht in die gehobene Sicherheit.
    Dort wird es digitaler, was aber nicht unbedingt Jobs kostet.
    Die Technik muss gesteuert werden.


    So gibt es jetzt schon Firmen, die fahrende Drohnen nutzen.


    Aber man muss die Leute von Grunde aus schulen.
    Da gehört jeder dazu, der nicht weiß was bei ALT F4 passiert. (nicht drücken)

    Auch der Umgang mit VR wird immer mehr kommen.
    Was auch sehr sehr vielen fehlt, ist Medienkompetenz.


    Vor ca. 6 Monaten passiert; „Eine SMS auf dem Diensthandy was auch für die Stechstellen genutzt wird.
    Mitarbeiter klickt den Link an.

    Sämtliche internen Telefonnummern waren den Angreifer jetzt bekannt, und erhielten wiederum vom Diensthandy SMS.
    Was wiederum Social Engineering Tür und Tor öffnet.“

    Zum Glück, konnte das alles bei uns verhindert werden, mit einer schnellen Reaktion, die das Handy aus der Hand beförderte.

    Der Schaden am Handy ist da leicht zu verschmerzen, da kannst dir sicher sein.


    Das ist nur ein Weg, warum selbst der einfache Mitarbeiter, wenigstens ein Grundwissen in der IT erhalten sollte.

    Der Kunde wird sicher sehr begeistert sein, wenn seine internen Nummern bekannt sind.

    Das gleich gibt’s es für Email, Fax, fake WLan-Netze und so weiter.


    Wenn die Firma da lange spart, wird sie immer in Low Bereich bleiben.
    Oder würdest du eine Sicherheitsfirma buchen, die am Ende mehr Schaden verursacht, als zu verhindern?

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