Auch in NRW stehen dieses Jahr neue Tarifverhandlungen an.
Mal als Vergleich die Ergebnisse der Tarifverhandlungen in der Zeitarbeitsbranche:
10,88 Euro aktuell
12,43 Euro ab 1.10.22
13,00 Euro ab 1.4.23
13,50 Euro ab 1.1.24
? Euro ab 1.4.24
Die ersten Erhöhungen sind vergleichbar mit den Erhöhungen des Mindestlohnes.
Fatal könnte die Festschreibung bis 31. März 2024 sein. Keiner weiß, welche Preissteigerungen auf uns zukommen.
Wie sieht's in unserer Branche aus: In Hessen bietet der BDSW bis zu 8,5% mehr und in Berlin bis zu 10% mehr.
Wahrscheinlich mit Laufzeiten von mehr als 12 Monaten.
In NRW würde ein Erhöhung von 8,5% bei derzeitigen 11,58 Euro dann 12,56 Euro bedeuten.
Um auf 13,- Euro zu kommen, müsste die Erhöhung 12,3% betragen.
Die Erhöhung wie beim Mindestlohn (22,2%) würde dann auf 14,15 Euro steigen.
Was leider viele nicht berücksichtigen: Die Höhe der Einkommensteuer wird nicht exakt angepasst.
Diese steigt somit stärker als die Lohnerhöhung.
Ziel von Verdi sollte es somit sein, die unterste Lohngruppe von 11,58 Euro auf 14,- Euro zu erhöhen - und zwar nur für 1 Jahr.
Dummerweise kann Verdi diese Forderung zwar stellen, hat aber gegenüber dem BDSW keinerlei Druckmittel.
Prognose: (Wenn's ganz schlecht für uns kommt)
Erhöhung ab 1.1.23 um 12,3% auf 13,- Euro.
Erhöhung ab 1.1.24 um 3,4% auf 13,52 Euro.
Damit könnte sich Verdi rühmen, eine Erhöhung von 16,8% erreicht zu haben - ohne Nennung der Laufzeit.
Auch wenn es üblich ist Tarifverträge für zwei Jahre abzuschließen, so sollte angesichts der unklaren und somit nicht
voraussehbaren Wirtschaftslage diesmal drauf verzichtet werden. Auch wenn die Arbeitgeber Planungssicherheit verlangen.
Allerdings - wenn die Arbeitgeber auch im 2. Jahr eine Lohnsteigerung von mehr als 10% akzeptieren - lässt sich durchaus
drüber verhandeln.