BDSW zur Tarifrunde in Hamburg und Schleswig Holstein

  • Moin,


    hat einer schon Informationen was bei den Tarifrunden im Norden so passiert wird?

    Ich habe gehört das Fachkräfte wie GSSK und FSS wohl ab 1.10.2022 so auf 13,50 € pro Stunden kommen sollen.
    Aber vielleicht ist das auch schon zu hoch gegriffen. Denke, da werden wohl viele Sicherheitsunternehmen,bald keine Mitarbeiter mehr haben.

    Bei der Preis-Explosion, die auch logischerweise im Norden gerade im Gange ist.

  • 13,50€ wäre eine Tarif"erhöhung" von 36cent bzw. 2,7%.

    Das wäre das Signal, dass bitte alle gehen sollen.


    Aber ich erwarte auch nur ein Maximum von 14€ für GSSK/Service-/Fachkraft.

    14€. In Hamburg.


    Aber auch damit kann sich die Branche in Hamburg auf einen Exodus der Aus-/Fortgebildeten einstellen.

  • Und wohin werden die Aus-/Fortgebildeten wandern?

    Schon vor, spätestens während der Ausbildung ist mir mein späterer Verdienst bewusst, jetzt wegen der schlechten Tarifergebnisse meinen Job zu kündigen, da erschließt sich mir die Logik nicht.

  • Die meisten jammern halt gerne rum. Geht es dann ums Handeln, suchen Sie (die meisten) schnell Ausflüchte und Gründe warum Sie gerade nicht können. Es gibt auch bestimmt welche, die nicht können (zum Zeitpunkt) aus irgendwelchen (ernstzunehmenden) Gründen. Geht das Gejammer aber über viele Jahre oder gar Jahrzehnte, dann frage ich mich ob Sie die Jammerei vielleicht brauchen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gibt genügend Beispiele von Personen die einfach mal gemacht haben. Sich aufzuraffen ist der schwerste Teil und man sollte sich gut überlegen was man machen möchte bzw. wo man hin will. Ich überlege auch gerade womit ich weitermache. MBA, Jura-Studium oder Betriebswirt. irgendwas werde ich noch machen.

  • Also im heutigen Tarifabschluss, wurde für die unterste Entgeltgruppen in Hamburg 13,00 € pro Stunde vereinbart ab dem 1.10.2022.


    Weitere Informationen folgen.

  • Und wohin werden die Aus-/Fortgebildeten wandern?

    Schon vor, spätestens während der Ausbildung ist mir mein späterer Verdienst bewusst, jetzt wegen der schlechten Tarifergebnisse meinen Job zu kündigen, da erschließt sich mir die Logik nicht.

    Keine Ahnung wohin die Leute gehen werden/würden.

    Sicher ist nur, dass die Stimmung auf einem Tiefpunkt angekommen ist.


    Zumal es ja nicht nur dieser Tarifabschluss in Hamburg ist.

    Man bewegt sich seit Jahren auf einem Lohnniveau, was in keiner Art und Weise mit dem Niveau der Lebenshaltungskosten auch nur annähernd mithält.


    Tarifergebnis wie folgt:


    Der Lohnabstand zwischen unterster Lohngruppe und den Fachkräften schrumpft auf 1,40€ zusammen. GSSK/Servicekräfte ebenfalls bei 14,40€.

  • Oh da war einer schneller.

    Also bekommen wir in Hamburg ab Oktober, genau den Tarif, der jetzt schon in Niedersachsen seit 2 Jahren gezahlt wird :(

    Was für ein Armutszeugnis und Niedersachsen geht jetzt auf die 16,50 € zu?

  • Die paar Euro für Service-, Fachkraft oder Meister mehr, sind halt nicht besonders viel. Das finde ich natürlich auch nicht schön. Wie Angus sagt, müsste das einem aber irgendwann (am besten in der Phase der Informationssammlung über das Berufsbild) bewusst sein. Geht man damit Accord, Ok - kein Problem. Geht man damit nicht Accord (oder nicht mehr), dann sollte man sich mittel bis langfristig Strategien überlegen um die Situation zu verbessern. Entweder wechseln, aufsteigen oder fortbilden. Alles andere nützt ja nichts. Mache ich dieses Quiet Quitting, steigt mein Lohn höchstwahrscheinlich auch nicht von alleine, außerhalb der Tarif-Geschichten. Mir ist egal wer was macht. Das Gejammer aus der Opferrolle finde ich aber wenig Zielführend.

  • Manche Jammern halt nicht (nur) - sie ziehen durch die mangelnde Bereitstellung "echter" Arbeitsleistung halt ihre Konsequenzen.


    Das beginnt bei:

    "Objektkontrollen? Nö ich lauf einfach nur spazieren und mach den Hans guck in die Luft..." und Endet bei "die Einrichtung des Kunden reise ich mir Stück für Stück unter den Nagel" - wobei dazu dann wieder eine gewisse Kriminelle Energie dazu gehört. Habe ich aber auch schon ein paar mal erlebt in meinem Berufsleben. (immerhin 16 Jahre)

  • Wenn man so was Ausflüchte nennt... für mich heist es einfach nur durchhalten.

    In 'nem Job, der so scheisse bezahlt ist, dass man sich 'ne Immobilie leisten kann... :whistling:


    ...zu einem Gehalt und Gehaltsniveau, dass man bereits bei der Einstellung kannte.


    Ja, es sind Ausflüchte.


    Aber wie gesagt, jeder geht damit um, wie er es für richtig hält...

  • Die Immobilie habe ich bzw werde ich haben weil sie mein Großvater gebaut hat und mein Vater/Mutter und ich mit meiner Familie ebenfalls darin wohnen.


    Das bisschen Schmerzensgeld das ich jeden Monat von meinem jetzigen AG in unserem Job bekomme reicht wohl kaum aus um aus dem nichts ein Haus zu bauen....


    Das ich als Schwabe das Sparen quasi erfunden habe kommt mir natürlich auch zu Gute...


    Nichts desto trotz - als ich 2004 im Wachgewerbe angefangen habe konnte ich leider noch nicht Ahnen wie billig sich die "Hure" namens Wachgewerbe verkaufen würde. Sicherheit hat wohl kein besonders großes Preisschild dran hängen - zumindest ist sie den Menschen nichts wert - aber wehe es passiert was wo Menschenleben in Gefahr sind - dann ist das Geschrei groß.


    Aber hey - you get what you pay for...

  • Nichts desto trotz - als ich 2004 im Wachgewerbe angefangen habe konnte ich leider noch nicht Ahnen wie billig sich die "Hure" namens Wachgewerbe verkaufen würde.


    Ich habe im Jahr 2003 angefangen.

    Damals mit 6,10 € , weshalb ich nicht behaupten kann, dass ich damals nicht wusste was auf mich zu kommt.

    Da ist nun 14,40 € (inzwischen GSSK) schon eine deutliche Steigerung.


    Wenn Dir auch das nicht reicht, dann solltest Du Dich evtl. Richtung Flughafen oder G+W orientieren.

  • Wenn ich nicht, schon wieder einen Lehrgang selber bezahlen müsste, wäre das mit dem Flughafen eine Idee. (Ausbildung zum Luftsicherheitsassistent/in)


    Der Weg über die Agentur für Arbeit fällt für mich aus. Abgesehen, dass ich es lächerlich finde, dass die Unternehmen, angeblich viele Luftsicherheitsassistenten brauchen, aber nicht einmal die Ausbildung bezahlen wollen.


    Jetzt kommt noch das nächste Damoklesschwert hinzu.
    Es gibt mehr als nur einen Politiker, der nach dem wiederholten Chaos an den Flughäfen fordert, dass die Flugsicherung wieder in die staatliche Hand gehört.

    Ich kann die Forderung nur unterstützen, sehe ich auch so.

    Ich habe mit 45 Jahren die FSS gemacht und jetzt muss ich mir auch überlegen, wo ich jetzt noch eine Alternative finde.


    Mit den gestiegenen Preisen, sehe ich kein Land bei 14,40 € pro Stunden.
    Hamburg ist eben nicht Kiel, Wismar oder Münster. Aber auch da gibt es schon genug Ecken, wo die Preise gewaltig angezogen haben.


    Ich hatte nach der Abschlussprüfung noch eine Zeit bei der Zeitarbeit gearbeitet, wegen der besseren Bezahlung. Ich habe wirklich gehofft, dass mit der Einführung des Mindestlohnes ein Niveau erreicht wird, dass für FSS und GSSK in Ordnung wäre. (min 15€)


    Jetzt haben wir einen Lohnabstand zwischen Unterrichtung/Sachkunde und GSSK von 1,40 € . Das die FSS auch noch mal einen Unterschied macht, hätte ich mir in diesem Tarifvertrag auch gewünscht.


    Also kann ich jetzt nach wenigen Monaten, bei meiner aktuellen Firma kündigen und mich wieder umschauen. Wahrscheinlich muss ich die Branche wechseln oder in ein anderes Bundesland ziehen. Mal schauen was in Niedersachsen vielleicht noch so passiert.Obwohl ich gerne in der Sicherheitsbranche arbeite.

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