Hallo liebe Gemeinde.
Um zu verstehen was dieses Dilemma sein soll, möchte ich euch exemplarisch eine Situation schildern.
Mein Arbeitgeber betreut einen großen Kunden, dieser hat ein tägliches Regelkonzept, mit einem Personalbedarf von ca 170 SMA mit Sachkunde, plus 200 SMA in Abklingphase.
Für diesen Kunden plane ich die SMA monatlich, nach Bedarf in Schichten ein.
Ein SMA will nun am 10. September frei haben, weil ein Konzert kurzfristig wieder erlaubt wurde, welches vorher als abgesagt galt.
Er schrieb am 31., als die Dienstpläne bereits standen, ich "müsste" dass ändern... ich antwortete, dass ich das nicht anerkenne.
Ich erwähne dass nur, so dass verständlich für euch ist, dass ein gewisses Anspruchsdenken vorhanden ist.
Davon ab:
Er hat ne Spätschicht und die kann, bzw. will ich nicht einfach ersatzlos streichen.
Ich hab angeboten, dass ich seine Spät in eine Frühschicht ändere, ebenso die von seinem Passmann, als Kompromiss.
Damit verbunden ist auch, den kompletten Block zu ändern, da ich nicht vor der Frühschicht ne Spätschicht machen lassen kann.
So, das ist gestern passiert, auf meine Mail gab es keine Antwort.
Heute wird mir von ihm über meinen Vorgesetzten ein Urlaubsantrag für den 10. vorgelegt.
Ich berate mich mit meinen Vorgesetzten und man sagt zu mir, dass wenn ich den Urlaub nicht bewillige, davon auszugehen ist, dass ne AU für mindestens 5 Tage reinflattert.
Mein Vorgesetzter sagt zu mir, dass ich entscheiden soll, in dieser Sache gibt es keine wirklich richtige Lösung.
Vielleicht ist dass ein Test und man will sehen wie ich das händel.
Eigentlich will ich den Urlaub nicht bewilligen, weil ich mich besiegt fühlen würde. Dieses Vorgehen des SMA, grenzt an Nötigung und Betrug, wenn die AU wirklich kommt.
Andererseits bestehen wirtschaftliche Gründe, an dieser Stelle nachzugeben und ihm dann im Anschluß die Meinung zu geigen.
Einfach kündigen könnte gehen, aber der Kunde schult unsere SMA und die Personaldecke ist eh schon dünn genug. Bis ein potentieller neuer Kollege neu eingearbeitet und geschult ist, vergehen locker 2 Monate.
So, dieses Vorgehen ist nicht nur bei einem SMA sondern es ist wirklich häufig vorhanden.
Nach dem Motto: Tanz nach meiner Pfeife, sonst mach ich krank. Mich kannst du nicht ersetzen und ich hätte in 5 Tagen einen neuen Job. Ist halt auch einfach so.
Das muss dieser Arbeitnehmermarkt sein, von dem alle immer erzählen.
Ich werde mich wohl für die wirtschaftliche Lösung entscheiden und den Urlaubstag gewähren.
Meinen Stolz hinunterschlucken, den SMA auf meine neu geschaffene Abschussliste setzen und sobald ich kann kündigen lassen.
Aber eigentlich sollte es so nicht laufen.
Es gibt kein richtig im falschen...
Das ist mein Dilemma. Mich würden eure Gedanken zu dem Thema interessieren, vllt. habt ihr ja Ideen oder könnt mir helfen diese Situation zu reflektieren.
Danke, auf bald!