Holster für Dienstwaffe (Revolver)

  • Guten Tag Kollegen,


    Ich bin nun seit über 4 Monaten im Geldtransport und sehr zufrieden, bis auf mein Dienstlich geliefertes Leder Holster. Das Holster tut seinen Dienst aber wirklich zufrieden bin ich nicht. Es liegt mit zu eng am Körper und bewegt sich beim Laufen einfach zu viel. Ich komme eigentlich aus der Bundeswehrbewachung und da hatte ich ein Kunststoffholster mit etwas Abstand zu meinem Körper. Genau so ein Holster hätte ich gerne wieder. Im Internet habe ich bereits geguckt, allerdings gibt es da Kunststoffholster zu 99% nur für Pistolen.


    Es gab einen Kollegen der hatte exakt so ein Holster wie ich es gerne hätte. Es haben alle Revolver in sein Holster gepasst, es war ein Kunststoffholster und es war genug Abstand zum Körper. Problem ist allerdings das er sich 2 Monate nachdem ich da war zu einem anderen Standort versetzen lassen hat, ich ihn also nicht mehr fragen kann.


    Dadurch das ich noch in der Probezeit bin, habe ich keinen zugewiesenen Revolver sondern nutze gerade die, die frei sind also sollte es nicht unbedingt ein Maßgeschneidertes Holster sein. Die Firma nutzt verschiedene Modelle aber soweit ich weiß sind es alles L Frame Revolver in 4 Zoll.


    Die Erlaubnis meiner Firma habe ich bereits, solange das Holster Schwarz ist.


    Ich hoffe echt ihr könnt mir helfen, schonmal vielen dank im voraus.

  • einen guten Holster für eine Glock 18

    Und da bist Du Dir sicher?


    Glückwunsch zum Erreichen dieses kleinen, elitären Kreises in Deutschland. ^^


    Ich muss da noch dran arbeiten, auch wenn ich ansonsten ganz gut dabei bin...


    Es haben alle Revolver in sein Holster gepasst, es war ein Kunststoffholster und es war genug Abstand zum Körper.

    Ein "Kunststoffholster" in das "alle Revolver passen" kann nichts taugen.

    Wie sah da denn die Sicherung aus?



    Dadurch das ich noch in der Probezeit bin, habe ich keinen zugewiesenen Revolver sondern nutze gerade die, die frei sind

    Warte mit dem Holsterkauf, bis die Probezeit rum ist.

    Dann kaufe Dir ein formstabiles Holster mit ausreichender Sicherung eines namhaften Herstellers, dass explizit für die Dir zugewiesene Waffe gemacht ist.


    Das wird allerdings wie Du schon selber erkannt hast ein Problem, denn dafür gibt es heute kaum einen Markt, siehe ganz unten.


    Daher ist eigentlich der einzig richtige Tipp, basierend auf den bisherigen Informationen:


    ,,Wir selber stellen keine Westen"

    Die Firma nutzt verschiedene Modelle aber soweit ich weiß sind es alles L Frame Revolver in 4 Zoll.

    mein Dienstlich geliefertes Leder Holster. [...] Es liegt mit zu eng am Körper und bewegt sich beim Laufen einfach zu viel.

    Wenn Du noch in der Probezeit bist - die geht und gilt ja schliesslich in beide Richtungen -, nutze die Gelegenheit und suche Dir einen Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter mit modernen Schusswaffen, modernen Sicherheitsholstern und modernen Schutzwesten auf Maß ausstattet und seiner Verantwortung gerecht wird.


    Im Internet habe ich bereits geguckt, allerdings gibt es da Kunststoffholster zu 99% nur für Pistolen.

    Das hat seine Gründe, wie oben schon angedeutet.


    Heutzutage rüstet niemand mehr Waffenträger mit Revolvern aus.

    Wer heute noch Waffenträger mit Revolvern ausrüstet, den interessiert ein funktionales Sicherheitsholster meist genauso wenig. Dementsprechend gibt es da kaum einen Markt.



    ´

  • Heutzutage rüstet niemand mehr Waffenträger mit Revolvern aus.


    Peter S. Warum ist das so? Dachte Revolver sind bewährt, da wenig Ladehemmung usw. Würde mich interessieren.

  • Das Holster hatte eine Bügelsicherung wie auch mein altes aus der Militärischen Bewachung. Links war ein Knopf welchen man runter und nach vorne drücken musste.


    Meine Firma ist wirklich Top ich kann mich nicht beschweren. Die Revolver sind durchwachsen, wir haben alte aber auch ganz Neue Revolver. Mittlerweile auch 5 Glock19, Die Firma schafft die nach und nach an aber das wird denke ich noch ein paar Jahre dauern.

  • Das Holster hatte eine Bügelsicherung wie auch mein altes aus der Militärischen Bewachung. Links war ein Knopf welchen man runter und nach vorne drücken musste.

    Immerhin. :thumbup:


    Die Kontaktdaten des Kollegen zu erfragen und den mal kontaktieren wäre dann vermutlich die einfachste Option.


    Vernünftige Level 2 Revolver Holster sind selten.


    Meine Firma ist wirklich Top

    Die Situation mit Holstern, Waffen und Schutzwesten lässt mich daran begründet zweifeln.


    ich kann mich nicht beschweren.

    Nunja, Du fragst in Internetforen nach Holstern und Schutzwesten auf eigene Kosten.

    Das kann man natürlich ohne murren tun und das so als gegeben akzeptieren, aber ein Geschmäckle, nicht mit ordentlicher Ausrüstung ausgestattet zu werden bleibt.


    Mittlerweile auch 5 Glock19

    Immerhin.

  • Das mit den Schutzwesten hat sich geklärt. Sie haben an meinem Standort keine Schutzwesten rausgegeben. Ich habe das mit dem Hauptsitz geklärt und mir wurde eine geschickt.


    Das Dienstlich gelieferte Holster ist auch nicht schlecht, es tut seinen Dienst und ist auch nicht von absolut beschissener Qualität. Man bekommt ein Nagelneues Lederholster was ich bereits gegoogelt habe. Es kostet so 50 Euro. Andere Firmen habe da deutlich Schlechtere Holster, durch einen Freund der bei den Gelben Arbeitet weiß ich, dass die beispielsweise ein billiges 20 Euro Holster haben. Was ich damit sagen will ist, dass ich einfach ein besseres haben möchte, nicht weil das der Firma absolut scheiße ist sondern weil ich einfach durch mein altes Holster ,,verwöhnt" bin und die etwas tiefere und mit etwas mehr Abstand vom Körper getragene Trageweise besser finde.

  • Dachte Revolver sind bewährt, da wenig Ladehemmung usw.

    Das sind Scheisshausparolen aus den 1960ern, 1970ern, vielleicht noch 1980ern und sind spätestens seit den 1990ern überholt. Also seit mehr als 30 Jahren.


    Grundsätzlich gilt: Alle Waffen können Störungen haben. Wer behauptet "Meine Waffe hatte noch nie eine Störung" sagt tatsächlich "Ich schiesse zu wenig und unter zu wenig realistischen Bedingungen".


    Dieser Umstand muss in der Ausbildung berücksichtigt werden und kann dort problemlos adressiert werden. Zumindest dann, wenn die Waffe das zulässt.


    Ich habe bisher mehr katastrophale Störungen (d.h. vom Nutzer nicht sofort behebbare Probleme) mit Revolvern erlebt (sei es Materialbrüche in der Abzugsmechanik oder in der Hülse verrutschende Geschosse, die die Trommel blockieren) als mit Selbstladepistolen. Dort sind es unter'm Strich sicher ein paar mehr Störungen, die meist durch fehlerhafte Bedienung induziert werden, diese sind aber innerhalb von Sekunden oder gar Sekundenbruchteilen behebbar und man kann mit dem Schiessen fortsetzen.


    Moderne Dienstpistolen (siehe auch weiter unten) sind ergonomischer, meist leichter, haben meist konsitentere Abzugskonzepte und können schneller geladen und nachgeladen werden.


    In Deutschland sagt die Statistik zwar, dass wenig passiert und wenn doch, dann wenig geschossen wird. Aber ich möchte nicht am falschen Ende der gaussschen Normalverteilung der Statistik stehen und dann keine Munition mehr haben oder nicht schnell genug nachladen können...



    Warum ist das so?


    Würde mich interessieren.


    "Alte" Selbstladepistolen, damals unter Umständen sogar noch irgendwelche minderwertigen Taschenpistolen von diversesten Kleinherstellern, hatten durchaus Störungen ("Ladehemmung" ist genauso ein veralteter Begriff wie die Behauptungen zu ebendiesen. es gibt auch Auswurfstörungen, Zündversager der Munition, nicht richtig eingesetzte Magazine, etc...).


    Das lag an minderwertiger Konstruktion, minderwertiger Fertigung, minderwertigen Materialien, minderwertigen Federn, minderwertiger Munition und mindestens ebenso minderwertiger Schiessausbildung (wenn diese überhaupt stattfand).


    All das ist heute - zumindest bei Produkten deutscher und europäischer Markenherstellern von polizeilichen und militärischen Dienstwaffen und unter Verwendung von geeigneter Munition von Markenherstellern - alles nicht mehr gegeben. Gleichzeitig gibt es im Behördensektor eine sehr umfangreiche Eignungsprüfung von Dienstwaffen vor deren Einführung.


    Wer sich also als Dienstwaffen in den letzten sagen wir mal 10 Jahren bei deutschen Behörden eingeführte Selbstladepistolen anschafft und dazu behördlich eingeführte Muntion (hier ist aufgrund der Verfügbarkeit ggf. ein Blick über den Teich notwendig. Das FBI hat eine ganze Reihe in D verfügbarer 9mmx19 Patronen geprüft und für die Nutzung ihrer Waffenträger freigegeben, das ist schon mal ein guter Ansatz) verwendet, der macht hier schonmal viel richtig.

    Funktionssicherheit, Bediensicherheit und Fallsicherheit sind hier gegeben, eine gewisse Mindestergonomie ist vorhanden und der Abzug ist nicht allzu anfällig für Bedienerfehler.



    Ob man jetzt die Glock analog zur Technischen Richtlinie Polizeipistolen ausschliesst oder nicht, ist Philosophiefrage und IMHO primär Ausbildungssache. Ich halte moderne Glocks für eine der besten Dienstwaffen auf dem Markt.



    Hinzu kommt, dass ein wesentlicher Teil der (das Umfeld schützenden) Munitionswirkung auf der Geschosskonstruktion basiert. Die Entwicklung hierzu findet heutzutage insbesondere für das Kaliber 9mmx19 statt. D.h. grundsätzlich bekomme ich effizientere, die Umgebung und unbeteiligte Dritte schonende Munition im Kaliber für Selbstladepistolen.


    Es gibt auch moderen Geschosskonstruktionen für Revolver. Aber bei einer Firma, die labbrige Holster und Gürtel mit Revolvern ausgibt, bei der bezweifle ich, dass dort sowas zum Einsatz kommt...

  • Was ich damit sagen will ist, dass ich einfach ein besseres haben möchte, nicht weil das der Firma absolut scheiße ist sondern weil ich einfach durch mein altes Holster ,,verwöhnt" bin und die etwas tiefere und mit etwas mehr Abstand vom Körper getragene Trageweise besser finde.

    Joa, das nennt sich Stockholm Syndrom. ;):P


    Spass beiseite:


    Was ich damit sagen will ist: Du wirst - wie Du ja schon selber gemerkt hast - Probleme haben, sowas zu finden.


    Dein "altes" Holster ist ein modernes Holster für eine Selbstladepistole (ich nehme an P8?) gewesen.


    Für diesen Waffentyp werden heute 99% der modernen Holster entwickelt, nicht für Revolver.

    Es gibt zwar "Kunststoffholster" für Revolver, die haben aber meist keine oder nur eine Level 1 Sicherung. Soetwas würde und werde ich für die Verwendung im Sicherheitsdienst nicht empfehlen.


    Insofern bleibt die Empfehlung, zu versuchen Kontakt mit Deinem Kollegen aufzunehmen.


    Bleibt dann nur zu hoffen, dass das verwendete Material dieses Holsters dann nicht minderwertig ist.

  • Ja genau ich hatte 3 Jahre lang eine P8 A1. Ob ich mit ihm Kontakt aufnehmen kann ist fraglich, mal sehen 😅


    Ich hab leider nicht so viel Ahnung von Revolvern. Hab mal gelesen das alle Revolver mit einem L Frame in alle Holster passen die für L Frame Holster gemacht sind also egal welcher Hersteller.


    Hast du eventuell ein paar Links für solche Modernen Holster die für Revolver gemacht sind? Ich finde die leider so gut wie gar nicht aber du scheinst dich ja was besser damit auszukennen.

  • Moin Peter,


    kann deine Frage etwas beantworten, warum man Revolver einsetzt.


    Der Großteil der Geldtransporteure arbeitet alleine und daher sollte der nutzbare Locher auch mit einer Hand bedienbar sein.

    Die andere Hand ist bei Nutzung des Dienstwaffe in der Regel am Sicherungsgerät des Geldkoffers und "rein theoretisch" nicht einsetzbar zur Bedienung.


    Zudem kommt die Einfachheit der Bedienung für leider zu wenig ausgebildetes Personal hinzu.


    Das man Pistolen mit der passenden Ausbildung, welche sowieso sein sollte, auch einhändig bedienen kann ist zumindest mir bewusst.


    Warum haben dann manche Kollegen dann einfach Pistolen?
    Diese sind dann in zweier Teams unterwegs und einer, lt. Lehrbuch, sollte den Sicherer übernehmen und muss beide Hände frei haben.


    Aber hier muss man aufpassen, das wir nicht zu tief in ein sensibles Thema eintauchen.


    P.S. Mit dem passenden Waffenausbilder in der Firma ist einiges machbar.


    Schöne Nachosterwoche für Euch.


    Tom

  • kann deine Frage etwas beantworten, warum man Revolver einsetzt.


    Der Großteil der Geldtransporteure arbeitet alleine und daher sollte der nutzbare Locher auch mit einer Hand bedienbar sein.

    Unverständnis ist keine Frage. ;)


    Jede moderne Dienstpistole ist mit einer Hand bedienbar. Und das dann meistens nicht nur 5, 6, 7 oder 8 mal (je nach Revolvermodell) ohne größere Nachladeorgien.


    Aber das stellst Du ja schon direkt danach selber fest:


    Das man Pistolen mit der passenden Ausbildung, welche sowieso sein sollte, auch einhändig bedienen kann ist zumindest mir bewusst.

    Mein Unverständnis ist darin begründet, dass Du im Jahr 2023 immer noch "zumindest mir bewusst" schreiben musst.



    Zudem kommt die Einfachheit der Bedienung für leider zu wenig ausgebildetes Personal hinzu.

    Der Trainingsaufwandsunterschied zwischen Revolver und Pistole ist zwischen "zu vernachlässigen" bis "vollkommen irrelevant" anzusiedeln. Die Aufwände für das Vermitteln von sicherem Umgang und Treffen sind nahezu unabhängig vom Waffentyp. Die Aufwände für das Laden sind irgendwo im Minutenbereich anzusiedeln, wobei da die Selbstladepistole im Vorteil ist. Der Vorteil geht dann beim Thema Störungsbeseitigung wieder drauf. Da muss man dann beim Revolver dafür dann alternativ Laufstunden einplanen...


    Warum haben dann manche Kollegen dann einfach Pistolen?

    Hüstel: Jeder Revolver ist eine Pistole, aber nicht jede Pistole ein Revolver... 8o

  • Und bevor das Thema aufkommt:


    Vorgänger der DGUV Vorschrift 23 "Wach- und Sicherungsdienste" mit Durchführungsanweisungen von 2005 war die praktisch gleichlautende BGV C7 von 1990 (bzw. die Version von 1997) und deren Vorgänger Unfallverhütungsvorschrift VBG 68 von 1964.


    Damals waren wir dann noch zeitlich im Bereich der oben erwähnten Taschenpistolen und Selbstladepistolen ohne Fallsicherung und ungesicherten äußeren Schlagelementen.


    Daher stammt die bis heute noch mitgeführte Formulierung "Außer bei drohender Gefahr darf sich keine Patrone vor dem Lauf befinden. Dies gilt nicht, wenn durch konstruktive Maßnahmen sicher-gestellt ist, dass sich bei entspanntem Hahn kein Schuss lösen kann" aus dem heutigen §20 Abs. 3 DGUV V23, die leider immer noch fälschlicherweise zur Behauptung führt, dass Selbstladepistolen nicht fertig geladen geführt werden dürfen.


    Jede moderne Dienstpistole stellt durch konstruktive Maßnahmen sicher, dass sich bei "entspanntem Hahn" kein Schuss lösen kann. Die meisten moderenen Dienstpistolen haben heutzutage überhaupt keinen "Hahn" mehr, sondern besitzen ein Schlagbolzenschloss. Aussenliegende Schlagelemente sind eine veraltete Technik.


    Insofern dürfen Selbstladepistolen selbstverständlich auch fertig geladen geführt werden und sind daher auch problemlos mit einer Hand bedienbar (wobei selbst eine nicht fertig geladene Selbstladepistole mit einer Hand bedienbar ist, aber das ist dann wieder eine andere Geschichte...).

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.