Fachkraft für Schutz und Sicherheit was machen?

  • Servus,


    ich bin diesen Sommer mit meiner Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit fertig und würde gerne wissen, was ihr nach der Ausbildung machen würdet, um etwas mehr Geld zu verdienen. Die meisten Stellen zahlen nur den GSSK-Lohn.


    Wäre der Einstieg in die Luftsicherheit eine Option?


    Oder vielleicht ein eigenes Gewerbe gründen?


    Wie wäre es mit dem Meisterabschluss? (In meinem Fall müsste ich zuerst noch 1 Jahr Berufserfahrung sammeln)


    Eine weitere Möglichkeit wäre das Studium.


    Ich sammle gerade so viele Informationen wie möglich und bin über jede Meinung sehr dankbar

    :)

  • Oder vielleicht ein eigenes Gewerbe gründen?

    Ohne wirklich umfangreiche Berufserfahrung und einem dementsprechenden Netzwerk in dieser Branche? Das würde ich mir reiflich überlegen.


    und bin über jede Meinung sehr dankbar

    Berufserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Ich würde versuchen, möglichst viele Facetten der Branche kennenzulernen. Dabei kann man Kontakte knüpfen und (s)ein Netzwerk aufbauen und auf dessen Grundlage werden sich bei ausreichend Qualifikation und Motivation dann meist von selbst Gelegenheiten ergeben.



    Wäre der Einstieg in die Luftsicherheit eine Option?

    Zumindest ist es eine der Facetten der Branche, wo es etwas mehr Geld gibt, ansonsten kann ich mir durchaus vorstellen, dass das ganz interessant sein kann, wenn auch anstrengend und nur etwas für Personen, die gut mit Menschen können. Das trifft in dieser Branche ja nicht unbedingt auf jeden zu.


    Wäre ich in vergleichbarer Situation, würde ich mir das vermutlich mal anschauen, vorausgesetzt ich würde in der Nähe eines größeren Flughafens leben.

  • Sollten Sie im Raum München leben, hätte meine Firma (die Firma in der ich arbeite) eine echte Fachkraftstelle für Sie, mit fast 20€/h als Berufswaffenträger für eine Behörde, noch offen.

  • Sollten Sie im Raum München leben, hätte meine Firma (die Firma in der ich arbeite) eine echte Fachkraftstelle für Sie, mit fast 20€/h als Berufswaffenträger für eine Behörde, noch offen.

    Komme leider nicht aus dem Westen.


    Aber geben Sie mir doch mal Ihre Meinung dazu.

    Was würden Sie an meiner Stelle machen?

  • Also ich stimme PETER zu, erste einmal Erfragung sammeln, damit Sie nicht einer der Fachkräfte sind, die man nicht ernst nehmen kann.


    Leider erlebe ich das immer wieder, das eine frisch ausgebildete Fachkraft auf ein Objekt kommt und mir die Kollegen wuschig macht, welche die Sachkunde haben, aber extrem erfahren sind und sehr gute Arbeit leisten.


    Dann stehen ihnen alle Türen offen, ob im Bereich Luftsicherheit, oder NSL oder Führung.


    Als Weiterbildung können sie direkt auf den Meister gehen, wenn Sie denn eine Stelle daran anstreben, wie z.B. Ausbilder.


    Sollten Sie studieren dürfen, dann empfehle ich Krisenmanagement, das ist aktuell extrem gesucht.




    Der wohl größere Schritt ist es, aber eine Firma zu finden, die Sie fördert und nicht verbrennt.

    Dazu muss man auch mal seine Heimat verlassen.


    Meine Frau ist z.B. auf Leipzig und ich von der schönen Ostsee, aber dort haben wir nicht gefunden, was vertretbar war und halbwegs gut bezahlt ist.




    Für Ihren Weg, drücke ich Ihnen natürlich die Daumen und möglicherweise sind Sie eines Tages mein Vorgesetzter.

  • Dazu muss man auch mal seine Heimat verlassen.

    Das ist nochmal ein wichtiger Punkt, den man nicht ausser Acht lassen sollte:


    Will man den besten/geeignetsten Job in bequemer Nähe oder zumindest in erreichbarer Nähe zum eigenen bisherigen Standort?


    Oder will man den besten/geeignetsten Job, den man finden kann?


    Es ist natürlich nicht sicher, dass das beides deckungsgleich ist, d.h. es kann sein, dass der beste Job einen Umzug mit sich bringen kann, oder zumindest eine Auswärtstätigkeit.

    Das kann eine Belastung für Beziehung, Familie und einen selber sein, damit kann man sich aber unter Umständen auch arrangieren, insbesondere wenn man die Stelle als Zwischenstufe zu weiteren Karriereschritten versteht und nur für eine gewisse Zeit auszuüben plant.


    Darüber sollte man sich ausgiebig vor der Karriereplanung Gedanken machen, denn dieses Thema wird sich bei vielen Optionen und Gelegenheiten präsentieren und man sollte für sich eine geeignete Antwort finden. Dabei kann aber auch kaum jemand Drittes helfen. Das muss man mit sich ausmachen, dann aber auch mit den Folgen leben können.

  • :)


    Wäre der Einstieg in die Luftsicherheit eine Option?

    Dafür hättest du nicht mal den 34a gebraucht ;) Aber aus Erfahrung sage ich dir: Lass die Finger davon. Das Geld ist Gut aber die "Überwachung" und der Druck die Hölle. Wohl auch ein Grund warum die meisten hier bei uns in Stuttgart nur 80 Stunden machen (also Teilzeit)

  • Dafür hättest du nicht mal den 34a gebraucht ;) Aber aus Erfahrung sage ich dir: Lass die Finger davon. Das Geld ist Gut aber die "Überwachung" und der Druck die Hölle. Wohl auch ein Grund warum die meisten hier bei uns in Stuttgart nur 80 Stunden machen (also Teilzeit)

    Warst du Lufsicherheitsassistent oder Luftsicherheitskontrollkraft?

  • Suche eine Stelle die nicht nach Tarif gezahlt wird und angenehme Arbeitszeiten hat.


    Könntest die AdA machen und als Dozent arbeiten gehen.

    Disponent, Recruiter, Bereichsleiter oder sowas. Suche dir deine Lücke, am besten dass es in die Meisterrichtung geht.


    Lass dich nicht in die operative drücken. Da gibt es nix zu holen.

  • Könntest die AdA machen und als Dozent arbeiten gehen.

    Und auf Grundlage welcher Erfahrung anderen welche Kenntnisse weitergeben?

    Als überwiegender Theoretiker, frisch aus der Ausbildung?


    Lass dich nicht in die operative drücken. Da gibt es nix zu holen.

    Eben doch: Erfahrung.


    Die ist eben auch für die Tätigkeiten eines Disponenten, eines Recruiters und eines Bereitsleiters wichtig.

  • Hallo,


    also die Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist eine sehr qualitativ hochwertige Ausbildung, welche dich entweder direkt oder mit einigen Jahren Berufserfahrung klar in eine Führungsposition bringt. Aber auch dazu gehört ein gewisses Maß an Einsatz und Fleiß. Oder eben gutes verkaufen der eigenen Person.


    Gerne berichte ich dir von meinem Weg.


    Ich habe genauso wie du, allerdings verkürzt die Ausbildung absolviert. Der Meister war mir aber deutlich zu langweilig und m.E keine Option, sodass ich mich nach meiner Ausbildung direkt für eine Stelle als Einsatzleiter in einem anderen Unternehmen beworben habe und nun nebenbei Sicherheitsmanagement studiere. Ein Studiengang, welcher absolut zukunftssicher ist, da das Thema Sicherheit immer breiter und präsenter wird und du nach dem Studiengang viele Möglichkeiten hast, auch außerhalb der Sicherheitsbranche tätig sein zu können. Allerdings kostet der Studiengang ohne/ je nach Kenntnisse und Anrechnungen min. 12.000,00€ und den Meister bekommst du oft mit AufstiegsBAFÖG oder anderen Unterstützungleistungen. Wenn ich dann meinen Bachelor in Sicherheitsmanagement habe, wird es das aber auch gewesen sein. Einen Master oder promovieren werde ich nicht. Mein Ziel ist die Position des Niederlassungsleiters unter 30. Ob das klappt, wird man sehen. Ziele im Leben sind gut, um weiterhin sein Maximum rauszukitzeln. Und wenn es erst mit 35 oder 40 klappt, dann ist das eben so.


    Was kann ich dir raten. Das hängt ganz von deinen eigenen Zielen ab. Wenn du sagst, dass du mit der Position des Einsatzleiters zufrieden bist, hättest du nicht mal die Fachkraft machen müssen. Ich kenne Leute, welche mit einigen Berufsjahren Erfahrung selbst mit der Sachkundeprüfung oder GSSK mittlerweile in der Einsatz oder Bereichsleitung tätig sind. Wenn du aber mal höher hinaus möchtest und auch die Position des Niederlassungsleiters o. noch höher anstrebst, wirst du vsl in Zukunft (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht über den Meister/Bachelor herumkommen.


    Ich würde dir den Studiengang Sicherheitsmanagement ans Herz legen.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

  • Wenn ich den Alias richtig interpretiere ist Excellent21 21 Jahre alt.

    Alleine mit Abschluß der Ausbildung ist man noch keine Führungskraft.
    Wie schon geschrieben ist die Berufserfahrung wichtig. Dass die Bezahlung meist nach GSSK Tarif erfolgt ist Realität.
    Trotzdem würde ich eine solche Stelle annehmen wenn die Aufgaben im Objekt interessant sind.
    z.B. Internationaler Kunde/Englisch gefordert, Überwachungsprogramme kennenlernen, z.B. Lenel.
    Hier kann man als (stellv.) Schichtleitung, Objektleitung Führungserfahrung erwerben, sich in der eigenen Firma einen Namen machen oder sich mit der gewonnenen Erfahrung anderweitig bewerben.

  • Dass die Bezahlung meist nach GSSK Tarif erfolgt ist Realität.
    Trotzdem würde ich eine solche Stelle annehmen wenn die Aufgaben im Objekt interessant sind.


    Vielen Dank zunächst für deine Meinung.


    Allerdings habe ich solche Aussagen schon oft gehört, sei es von Einsatzleitern oder Kollegen. "Du willst doch endlich mal Geld verdienen", lauteten sie meistens. Und meistens kamen diese Aussagen von Leuten, die die GSSK haben.


    Nach jeder Ausbildung, egal in welcher Branche, sollte man eigentlich das verdienen, was nach der Ausbildung vorgesehen ist. Warum sollte ich mich also für weniger Geld verkaufen wollen?


    Natürlich könnte ich das machen, um vielleicht einfacher Erfahrungen zu sammeln.


    Aber ich kenne meinen Wert und möchte das Bestmögliche herausholen. Ich möchte nicht den bequemen Weg gehen und einfach sagen, dass mir der GSSK-Lohn genügt. Denn dann hätte ich die Ausbildung gar nicht erst machen müssen.


    "Sich mit dem GSSK-Lohn zufrieden geben" ist und wird niemals eine Option für mich sein. Mein Ehrgeiz und Stolz sind zu hoch.

  • In jedem Lohntarifvertrag den ich kenne steht, dass der Lohn für die Fachkraft für Schutz und Sicherheit bezahlt wird wenn der Auftraggeber dies fordert. Dies ist seit fast 20 Jahren so.
    Aus der Ferne lässt sich schwer sagen wie der Wissensstand vom Threadersteller nach der Ausbildung wirklich ist.

    Zu meinen seinen Wert zu kennen und ob das der Realität entspricht können nur Personen beurteilen die mit ihm arbeiten bzw. gearbeitet haben.
    Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung liegen oft auseinander.
    Anscheinend haben aber mehrere Personen die den Ratschlag gegeben haben Berufserfahrung mit GSSK Lohn zu sammeln dies als den geeigneten Weg gesehen.


    Man kann natürlich immer Luftschlösser bauen. Wenn man den Meister machen will und dafür Berufserfahrung braucht und man keine Stelle mit FSS-Bezahlung findet, was macht man dann?


    Ob ein Studium der richtige Weg ist könnten die erreichten Prüfungsnoten zeigen. Wie sind die denn?

  • Exellent21 dann kann ich dir gleich sagen dann wirst du hier in dem Gewerbe weder glücklich werden noch dein Glück finden und Stolz muss man sich leisten können, weis ja nicht wer deine Unkosten bezahlt.

    Das Problem und das existiert im Grunde schon seit dem es die private Sicherheitsbranche gibt oder genauer genommen seit dem es die verschiedenen Ausbildungsstufen gibt, ist das gerade hier zwischen Schein und Wirklichkeit oft mal Welten liegen. Ja es stimmt in jeder anderen Branche ist es so das man mit der gemachten Ausbildung auch die entsprechende Stelle und die dafür vorgesehen Vergütung bekommen kann.

    Hier nicht, hier läuft der Hase anders. Hier kann dir keiner versprechen noch nicht mal garantieren das du nach deiner Ausbildung eine Stelle bekommst die zu deiner Qualifikation passt. Und das liegt einfach daran das es nicht so viele Stellen gibt. Das merkt man schon alleine daran wenn man sich mal Stellenanzeigen in unsere Branche ansieht. 60-70% sind Sachkundestellen. Warum? Weil der Kunde nicht mehr bezahlen will als unbedingt nötig. 30-40% sind GSSK/Werkschutzstellen, das sind stellen wo der Kunde entweder eine entsprechende Qualifikation will oder es aus Versicherungsgründen vorgeschrieben ist. Gerade mal 10% machen wirklich Fachkraftstellen aus und die sind eben selten. Das sind dann auch Unternehmen die wirklich Sicherheit haben wollen, die sind aber sehr selten. Oder anderes Beispiel zu Zeiten der Flüchtlingskrise da musste zumindest der Leiter der Sicherheitstruppe in einem Unterkunft FSS sein der Rest durfte Sachkundler sein.


    Ich kann dir nur den Tipp geben nimm eine GSSK Stelle an zumindest in NRW, Bayern und BaWü werden diese recht gut bezahlt und da kannst du erst mal Berufserfahrung sammeln und dich weiter nach einer FSS Stelle umsehen. Aber sich jetzt zu hause hinsetzen und warten das eine FSS Stelle aus dem nichts entsteht oder um die ecke kommt da kannst du, so leid es mir tut, lange drauf warten.

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