Tarifvereinbarung Sachsen

  • Auch in der kommenden Runde wird sich die BDSW-Landesgruppe mit der GÖD treffen. Ver.di bleibt weiterhin außen vor.


    Mitglieder-Schreiben vom 24.08.2023.

  • Nordwind


    Kein Thema, "schön", dass ich eine derartige Meldung mal in meinen eigenen Händen halten durfte. Das Thema ist leider in Sachsen (und Niedersachsen) seit Jahren aktuell, inklusive Nicht-Einigung bei der Allgemeinverbindlichkeit.


    Das aktuelle System scheint mir nicht mehr zeitgemäß. Wenn ich jetzt nur mal die zwei Punkte aufgreife, dass man Verhandlungen führt mit einer Gewerkschaft, die offenbar bequemer ist, aber kaum Mitglieder hat, dann aber die andere Gewerkschaft (aus persönlichen Gründen) die Zustimmung zur AVE verweigert.


    Am Ende alles auf dem Rücken derer, die den Laden am Laufen halten.

  • Das aktuelle System scheint mir nicht mehr zeitgemäß.


    Das aktuelle System ist immer noch zeitgemäß.


    Es funktioniert aber nicht, wenn kaum einer mitmacht.



    Wenn ich jetzt nur mal die zwei Punkte aufgreife, dass man Verhandlungen führt mit einer Gewerkschaft, die offenbar bequemer ist, aber kaum Mitglieder hat


    Hätte eine andere Gewerkschaft der in der Branche Beschäftigten eine ausreichend große aktive Mitgliederzahl, dann würde diese die Arbeitgeber problemlos zu Verhandlungen zwingen können.


    Wenn kaum einer mitmacht, funktioniert das halt nicht.



    Am Ende alles auf dem Rücken derer, die den Laden am Laufen halten.

    Die aber letzten Endes für ihren Organisationsgrad selbst verantwortlich sind.

    Wenn die Beschäftigten das alles nicht interessiert oder ihnen zu anstrengend und zu aufwändig ist, dann sind die Probleme in der Branche offensichtlich nicht so gross.


    Ich wiederhole mich wie eine Schallplatte mit Sprung: Das mit dieser Gewerkschaftssache funktioniert alles nur, wenn möglichst viele mitmachen. Und dann funktioniert das sogar ziemlich gut.

  • Heißt also, es müssen "nur genügend" Arbeiter/Angestellte organisiert sein und dann ist der Druck entsprechend groß. Das ist grundsätzlich auch meine Meinung, aber so recht glaube ich nicht mehr daran.


    In unserer Branche ist der Organisationsgrad natürlich beschämend, so dass man unterstellen darf, dass es keine Gewerkschaften benötigt. Das hat viel mit Bequemlichkeit zu tun, aber auch langen Schichten, kleinteiligem Gewerke/Aufträgen, sodass meist nicht mal ein Betriebsrat zustande kommt. Das wäre aus meiner Sicht aber auch erstmal eine Basis, die wichtig wäre. Viele interessiert das aber auch schlichtweg nicht, können ja noch nicht mal die Unterschiede zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft benennen.


    Ich war lange Zeit Mitglied bei der Ver.di und überlege auch immer mal wieder, neu beizutreten. Dann hat man aber seit x-Jahren die GÖD vor der Nase, von der nach recht wenig weiß. Einzahlen tu ich trotzdem Jahre lang in eine Gewerkschaft, die nicht (mehr) zum Zuge kommt. Mir persönlich fehlt die Geduld, vielleicht ein weiteres Jahrzehnt eine Gewerkschaft zu alimentieren, und der anderen beim Tarifabschluss zuzusehen.


    Und ja, am Ende ist es Jammern auf hohem Niveau und auch selbstverschuldet. Eines zur Ehrenrettung einiger, die besonders aktiv waren vor 15 bis 30 Jahren. In meiner Region wurden viele Mitglieder in den 90ern und 00er Jahren massiv enttäuscht von den Gewerkschaften und gleichzeitig von den "linken Parteien". Lange hieß es, Lohnzurückhaltung sichert und schafft Jobs, was natürlich nur bedingt richtig ist. Entstanden sind armutsgefährdende Jobs und ein riesiger Dienstleistungssektor, die Nachwehen der "Harz IV"-Gesetzgebung sind auch immer noch nicht abgeklungen. Das Misstrauen ist oft noch sehr hoch. Das wieder zurückzugewinnen, ist eine Mammutaufgabe.


    Vor ein paar Tagen hatte ich was von steigenden Mitgliederzahlen bei Ver.di gehört. Wenn es stimmt, dann ist das toll, das ist ohne Wenn und Aber zu unterstützen.

  • Irgendwie hab ich schon den Verdacht, dass es hier vor allem um verdi-Propaganda und ein damit verbundenes GÖD-Bashing geht.


    Warum wird denn verschwiegen, dass in Niedersachsen (GÖD) die Löhne für GSSK/FSS sowie Revierdienste höher sind als in den anderen norddeutschen Bundesländern ?

  • Irgendwie hab ich schon den Verdacht, dass es hier vor allem um verdi-Propaganda und ein damit verbundenes GÖD-Bashing geht.

    Na, dann hab' Du mal Deinen Verdacht.


    Wenn ich den Begriff "Bashing" schon höre... :rolleyes:



    Viele interessiert das aber auch schlichtweg nicht, können ja noch nicht mal die Unterschiede zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft benennen.

    Dann muss man halt mit der derzeitigen Situation leben. Und sich bei denjenigen Kollegen bedanken.

  • aber die anschließende Frage dann unbeantwortet lässt.

    Welche Frage?


    Deine Feststellung, dass in einem von 16 Bundesländern die Gehälter geringfügig abweichen?



    Schön dass Du Dich an Begriffen störst

    Ich stelle nur fest.


    Aber weil Du nach einer Antwort zu dürsten scheinst:


    Warum wird denn verschwiegen

    Es wird nichts "verschwiegen", es ist schlichtweg irrelevant. Daher wird und wurde es auch nicht thematisiert. Außer halt von Leuten, die im ersten Beitrag zum Thema von "Bashing" schreiben.

  • Wie schaut sich mit der Tarifverhandlungen in NRW aus? Der Tarifvertrag läuft am 31.12.2023 aus.



    Gruß

  • Irgendwie hab ich schon den Verdacht, dass es hier vor allem um verdi-Propaganda und ein damit verbundenes GÖD-Bashing geht.


    Warum wird denn verschwiegen, dass in Niedersachsen (GÖD) die Löhne für GSSK/FSS sowie Revierdienste höher sind als in den anderen norddeutschen Bundesländern ?


    Nein, das war nicht zwingend meine Intension. Die bisherige Faktenlage inklusive Gerichtsurteilen sprechen aber eine etwas andere Sprache.


    Gegenfrage: Warum verschweigst Du, dass der (neue) Grundlohn erst ab April gezahlt wird, ein halbes Jahr später...DAS empfand ich schon als äußerst starkes Stück...Natürlich kann man das gut finden, muss man aber nicht.

  • Ist schon ein Trend für Sachsen abzusehen? Ich weiß das bei uns am 14.12 "Verhandelt" werden soll aber in Niedersachsen scheint ja eine Einigung erzielt worden zu sein (GÖD)

  • Manchmal hab ich echt das Gefühl das die Firmen (AG) garnicht wissen das wir die AN diejenigen sind die die Firmen am laufen halten und die Bosse damit auch bezahlen. Echt traurig wie mit den eigenen Leuten so umgegangen wird.

  • Och, das wissen die ganz gut. Die sagen sich halt, dass die AN nur dank ihnen einen Job haben und froh sein sollen. Wenn sie nicht froh sind, könnten sie ja ansonsten auch woanders hingehen. Manche AG wollen für die Risiken und Anstrengungen (und das Kapital), die/das sie für Gründung und Heranwachsen ihrer Firma investiert haben, halt auch einen entsprechenden Return on Invest. Die merken dann schnell, dass ein paar eingespaarte Cent pro Mitarbeiter pro Stunde für sie schnell mal ein paar hundert Euro mehr am Tag und ein paar tausend Euro mehr im Monat bedeuten.


    Nicht jeder denkt so sozial und progressiv, dass er seine Mitarbeiter als unersetzliche Ressource sieht.

    Manche Mitarbeiter sind aber leider auch keine unersetzbaren Ressourcen und es wird sich - zumindest bisher - immer jemand finden, der den Job für das angebotene Geld macht. Mit welcher Qualität auch immer.


    Und solange die Kunden keine Qualität fordern, wird sich nur wenig von dieser Seite ändern.

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