Ein Mann Lokistik oder lieber normal?

  • Hallo,


    ich hätte gerade zwei Jobangebote bei zwei unterschiedlichen Firmen.

    Die eine Firma wäre 1-Mann Logistik für 21.51€ und

    ein Job ganz normal im Panzer mit 2-3 Mann für 20,51€.


    Ich wäre in der Branche Neugling und kann demnach nicht abschätzen, was besser ist?

    Was würdet Ihr vorziehen?


    Besten Dank im Voraus…

  • Peter S.

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Nicht schlimm, wenn Du die Frage nichts verstehst, wirst Du nicht aus dem Werttransport Gewerbe kommen und zu meiner Frage vermutlich nichts beitragen können.

    Diejenigen die Werttransporte fahren, verstehen die Frage… 😉

  • Sorry ich verstehe überhaupt nichts.
    Was genau hat Logistik mit dem Sicherheitsgewerbe zu tun?
    Und im Panzer zu sitzen klingt nach Bundeswehr.


    Bissel Nachhilfe:


    https://www.bdgw.de/die-branch…er/geld-und-werttransport


    Zitat

    Der Geld- und Werttransport muss in öffentlich zugänglichen Bereichen grundsätzlich mit 3 Beschäftigten (3-Mann-Logistik) durchgeführt werden (Fahrer, Bote und Sicherer ohne Transport- und Botentätigkeit). Bei der Durchführung von Geld- und Werttransporten ist sicherzustellen, dass während des gesamten Transportverlaufs mindestens 1 Beschäftigter im Fahrzeug verbleibt. Auf den Sicherer kann verzichtet werden, wenn vom Boten alternativ nach Arbeitsplatzgefährdungsbeurteilung des Unternehmers eine technische Transportsicherung zur Reduzierung des Anreizes zu Überfällen im Sinne der berufsgenossenschaftlichen Bestimmungen eingesetzt wird (2-Mann-Logistik). In Ausnahmefällen und nur mit ausdrücklicher, zeitlich befristeter Ausnahmegenehmigung des gesetzlichen Unfallversicherungsträgers kann ein Geld- und Werttransport mit einem Beschäftigten durchgeführt werden (1-Mann-Logistik), soweit Fahrzeug und Wertbehältnis mit kombinierter IBNS-Technologie ausgestattet ist.


    Und "Panzer" bezeichnet in diesem Fall das gepanzerte Geldtransportfahrzeug.



    Mit der eigentlichen Frage kann ich aber trotzdem nicht helfen, meine Werttransporterfahrungen beziehen sich auf einen anderen Bereich, der von im Minimum 2, je nach Auftrag 6 bis im Maximum 8 Personen bedient wurde/wird und nicht viel mit dem klassischen "GuW"-Business zu tun hat.


    Ver.di schreibt sich allerdings gegen die 1-Mann-Logistik seit Jahren die Finger wund:


    https://wasi-nrw.de/todsicher-ein-mann-logistik/


    https://oeffentliche-private-d…d9-11ed-a3b6-90b11c4f1b2d


    https://nrw.verdi.de/themen/na…37-11e9-a43b-001a4a160100


    https://www.openpetition.de/pe…-der-geld-und-wertbranche (mit sage und schreibe 1.645 Teilnehmern bisher)

  • Nicht schlimm, wenn Du die Frage nichts verstehst, wirst Du nicht aus dem Werttransport Gewerbe kommen und zu meiner Frage vermutlich nichts beitragen können.

    Diejenigen die Werttransporte fahren, verstehen die Frage… 😉

    Ich war 4,5 Jahre bei Ziemann, aber den Kontext war mir nicht klar.

    Den Beruflich haben wir das als GWT Dienst und Tresor Dienst bezeichnet.


    Panzer wurde für Fahrzeuge verwendet, aber man fährt im GWT nicht nur Panzer.
    Daher ist das als Bezeichnung für einen Beruf etwas ungeeignet.

    Als Bundeswehr Veteran, dachte ich da zuerst an was anderes.


    Man kann sich im GWT oft nicht aussuchen, ob man alleine oder im Team unterwegs ist.
    Das liegt oft einfach an der Personaldecke.
    Vorgeschrieben waren meist 3 Personen, aber Realität und Theorie :-)
    Auch Leiharbeiter sind im GWT sehr verbreitet.


    Aber nicht schlimm, als Branche Neuling versucht man sich gerne mit Fachbegriffen zu schmücken ohne vom Fach zu sein.
    Aber wer die ersten 6 Monate durchhält, der kann dann davon reden.
    Leider stehen 90% diese Zeit nicht durch, da es einfach unterschätzt wird, wie anspruchsvoll der Beruf ist.
    Ich drücke Ihnen dabei fest die Daumen die 10% zu sein.

  • SecurityRichter


    Ich habe auch erst an ein Kleinunternehmen bei Amazon gedacht, aber dann den Zusammenhang verstanden ;)


    Was ist besser?
    Mehr Geld oder mehr Sicherheit bei der Arbeit?


    Bei 180 Stunden im Monat würde sich die Differenz bei 180 Euro (brutto) einfinden.

    Das kann schon wichtig sein.


    Aber sprechen wir mal aus persönlicher Erfahrung:
    1-Mann > also ein Fahrer + ein Läufer:

    Man kann in Ruhe seiner Arbeit nachgehen ist aber immer auf die Gefühlslage im Auto angewiesen.

    Schlechte Stimmung vermiest einen den Arbeitsalltag.

    Bin 10 Wochen mit einem Kollegen gefahren, welcher generell mit Neuen nicht spricht.
    Da zieht sich der Tag ins unermessliche.

    Der Arbeit nach ist die Gefährdungslage höher, da man sein Umfeld nur mit zwei Augen beobachten kann, funktioniert aber auch.


    2-Mann > ein Fahrer + zwei Läufer:
    Hier ist es einfacher, da es immer eine weitere Person gibt, welche zum Austausch da ist.

    Stimmung aus 1 kann aber auch vorkommen und Entscheidungen werden normalerweise dann im Team getroffen.

    Der Arbeit nach ist die Gefährdungslage hoch, aber das Umfeld wird durch vier Augen beobachtet und bei richtiger Einsatzweise deutlich sicherer.


    Ich bin beide Varianten im Wechsel gefahren und würde zwei vorziehen, da entspannter.

    Zudem lernt man, bei guten Kollegen, mehr als bei einem.

    Wie alles andere ist das aber Geschmackssache.


    Auf direkte Einzelheiten gehe ich auf Grund der Vertraulichkeit der Tätigkeit nicht ein.


    Tom

  • Nur, damit wir hier bei den richtigen Begrifflichkeiten bleiben:


    Gemäß Verdi wird die kritisierte Ein-Mann-Logistik von einer einzelnen Person gefahren.


    Obvohl von der VBG "verboten", gibt es hier wohl mittlerweile Ausnahmegenehmigungen und mindestens eine größere GWT-Firma führt das bereits so durch.


    Damit wäre dann das hier:

    1-Mann > also ein Fahrer + ein Läufer:

    Zwei-Mann-Logistik


    Und das hier:

    2-Mann > ein Fahrer + zwei Läufer:

    Drei-Mann-Logistik.


    Siehe hierzu auch der BDGW-Link weiter oben, der das auch nochmal erklärt.

  • Ich danke Eich für die Antworten.

    Ich versuche mich über den Job im GWT so gut es geht vorab zu informieren, weil ich keine Ahnung davon habe.

    Und ich kannte bis zum Vorstellungsgespräch auch die 1-Mann Logistik nicht, bzw. war davon überzeugt, dass diese in Deutschland nicht erlaubt ist. Was ja anscheinend nicht mehr der Fall ist.

    Mir ist die Körperliche Belastung durchaus bekannt, bezüglich Rollengeld.


    Hier mal kurz meine Pro“s & Contras:


    1-Mann Logistik:

    + Höherer Stundenlohn

    + gewissermaßen alle Freiheit, weil man allein fährt

    - doppelte Arbeit, (man fährt und ist Bote gleichzeitig)

    - weiterer Weg zur Betriebstätte als bei der anderen Firma, die noch im 2-Mann betrieb fährt.

  • - weiterer Weg zur Betriebstätte


    Wenn der Unterschied nicht nur Minuten beträgt sondern auch nur zu einer zweistelligen Minutendifferenz führt, kann das bereits schon den vermeintlichen Gehaltsvorteil alleine schon aufgrund der aufgewendeten Lebenszeit für die Fahrt aufzehren, von den nicht von der Pendlerpauschale abgedeckten Fahrtkosten ganz zu schweigen.


    weil ich keine Ahnung davon habe.

    Auch das spricht IMHO erstmal für eine Phase, in der es vielleicht besser ist, von einem erfahrerenen Kollegen eingewiesen und eingelernt zu werden.


    Wobei das natürlich auch nicht wirklich sichergestellt ist, wenn man zu zweit oder dritt fährt. Aber die Wahrscheinlichkeit ist höher...

    bzw. war davon überzeugt, dass diese in Deutschland nicht erlaubt ist. Was ja anscheinend nicht mehr der Fall ist.

    Wie gesagt, noch sind das Ausnahmen (mit Ausnahmegenehmigung). "Eigentlich" ist das noch nicht erlaubt. Die Arbeitgeber versuchen allerdings, es einzuführen, die Kunden würden den sich ergebenden günstigeren Preis sicher gerne mitnehmen und Ver.di stemmt sich so weit sie können dagegen.


    Ich erinnere mich an Veranstaltungen bei der VBG, bei der man von diesem Konzept recht begeistert war, incl. einem durch technische Sicherungssysteme möglichen Wegfall der Bewaffnung. Und die sind es, die am Ende die Unfallverhütungsvorschriften verfassen, die das aktuell noch regulieren. Wobei das jetzt bereits Jahre her ist und bisher hat sich immer noch nichts diesbezüglich getan, von den Ausnahmegenehmigungen mal abgesehen...

  • Peter S.

    Danke für den Hinweis und daher hatte ich darunter die Konstellation ergänzt.


    Dann:
    1-Mann-Logistik = Nein und das ganz deutlich.


    Meiner Meinung nach ist das Risiko nicht hinnehmbar oder kalkulierbar.


    Ich bin dagegen, da schon mit dem bisherigen System eine Gefährdung der Mitarbeiter herrscht.
    Gerade als unerfahrener in dieser Branche solltest du das nicht machen.

  • Was soll man sagen?

    Sollten die Täter Geld erbeutet haben und nicht erwischt werden, haben sie es sich verdient.


    Ausbildung ist wichtig. Wie gehe ich, wie steige ich aus usw. usw.


    Gute Besserung an den/die Boten.

  • Zum Glück ist den Sicherheitsmitarbeitern physisch nix schlimmes passiert.
    Wollen wir mal hoffen, dass es psychisch auch so bleibt nach diesem Überfall.

    Ich kenne das aus der Vergangenheit noch so, dass im Januar, die Meisten Rechnungen kommen.
    Vielleicht deshalb zur Zeit die vielen Überfälle auf Geldtransporter... ;)

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