Wirksamkeit von Video-Überwachung....


  • Man mag mir verzeihen, aber um den lumpigen Preis einer geklauten Geldbörse bin ich eigtl. nicht bereit, meine Bürgerrechte zu verscherbeln....Ich trauere ja immer noch den Zeiten nach, als eine Volkszählung so ein bisschen einen Proteststurm entfachte....


    Aber zugegeben, die Technik ist schon ganz schön weit gekommen..... ;)

    Hüte Dich vor dem Zorn eines sanftmütigen Mannes.

  • Korrekt! Unter dem Deckmantel der Sicherheit wird hier nach britischem Vorbild ein vorzüglicher staatlicher Kontrollmechanismus schleichend den Bürgern untergeschoben.
    Wenn ich die totale Überwachung will, geh ich zu RTL in den Container. Da gibts wenigstens Geld dafür. Vielleicht mal mehr Polizei stellen und die Jungs auch besser ausbilden und besser motivieren. Dann wird das schon noch mit der Verbrechensbekämpfung.
    An einzelnen Brennpunkten mag eine Überwachung sinnvoll sein. Aber niemals flächendeckend. In ein paar Jahren dürften ja die Auswertungen / Statistiken der 60 Kameras vorliegen, die auf der Reeperbahn installiert wurden. Ich wette, an der Kriminalitätsrate ändert sich nichts. Es verlagert sich höchstens.


    Und sollte mir jemand meine Brieftasche klauen oder mich irgendwo überfallen und zusammenschlagen, dann hab ich halt Pech gehabt. Und werd beim nächsten Mal halt vorsichtiger sein auf der Ecke.


    Zum Glück kam noch nicht der alte Totschläger: "Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten" *würg*

    Greetz,
    Connar76
    Ausbilder FfKmSWHuS [IHK]

  • Zitat von Connar76

    Korrekt! Unter dem Deckmantel der Sicherheit wird hier nach britischem Vorbild ein vorzüglicher staatlicher Kontrollmechanismus schleichend den Bürgern untergeschoben.
    Wenn ich die totale Überwachung will, geh ich zu RTL in den Container. Da gibts wenigstens Geld dafür. Vielleicht mal mehr Polizei stellen und die Jungs auch besser ausbilden und besser motivieren. Dann wird das schon noch mit der Verbrechensbekämpfung.
    An einzelnen Brennpunkten mag eine Überwachung sinnvoll sein. Aber niemals flächendeckend. In ein paar Jahren dürften ja die Auswertungen / Statistiken der 60 Kameras vorliegen, die auf der Reeperbahn installiert wurden. Ich wette, an der Kriminalitätsrate ändert sich nichts. Es verlagert sich höchstens.


    Und sollte mir jemand meine Brieftasche klauen oder mich irgendwo überfallen und zusammenschlagen, dann hab ich halt Pech gehabt. Und werd beim nächsten Mal halt vorsichtiger sein auf der Ecke.


    Zum Glück kam noch nicht der alte Totschläger: "Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten" *würg*


    Bis man dir mal die Geldbörse klaut... Dann denkst du anders ;)

  • Also ich weiß ja nicht was Ihr habt!?!?!


    So eine Kamera im Öffentlichen Raum/Gebäude die tut Euch doch nicht`s! Gut man kann sehe wo Ihr grade hin geht und was Ihr in der Öffentlichkeit treibt, nur wer will das wissen!?


    Wenn ich nicht grade als Sub-Unternehmer für Al-Kaida tätig bin kann mir das doch sowas von scheiß egal sein!!! :roll:

    ICH BIN NICHT ARROGANT...ICH KANN LEDIGLICH SCHLECHT VERBERGEN, WENN ICH JEMANDEN FÜR MÄßIG INTELLIGENT & TALENTIERT HALTE!!

  • Zitat von Janek

    Bis man dir mal die Geldbörse klaut... Dann denkst du anders ;)


    Das denke ich auch, spätestens wenn dem "Kollegen" Connar76 etwas passiert wird sich seine Meinung ändern.
    Mir fällt hier immer wieder eine Geschichte vom "alt 68er" C. Ströbele ein:
    Ihm wurde 2005 sein Fahrrad direkt am Reichtstag/Bundestag geklaut.
    Sein erster Weg führte ihn zur Bundestagsverwaltung, um zu erfragen, ob die installierten Video-Kameras "etwas aufgezeichnet hätten"
    Seine Enttäuschung soll besonderst groß gewesen sein, als ihm mitgeteilt wurde, daß kein Video vom Fahrrad-Diebstahl verfügbar gewesen ist. (warum auch immer)
    Was lernen wir daraus? Selbst der "alt Linke Vorkämpfer für die Menschenrechte", Ex-RAF-Anwalt und Dauernörgler über den "Polizeistaat BRD" vergißt schnell die eigenen Überzeugungen wenn es um sein persönliches Eigentum geht. :wink:
    Hier mehr über Ströbele: http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6bele

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von BigBlock

    Man mag mir verzeihen, aber um den lumpigen Preis einer geklauten Geldbörse bin ich eigtl. nicht bereit, meine Bürgerrechte zu verscherbeln


    Wie wäre es dann mit Vergewaltigung ?? Oder so eine nette kleine KV mit 6 Wochen KKH und anschliessender Traumatisierung ??


    Ich bin im Weissen Ring tätig und sehe die Auswirkungen die eine Straftat auf Menschen haben kann ziemlich deutlich vor Augen.
    Wer mal eine 75 Jährige zum Supermarkt begleiten muss weil sie nicht mehr vor die Tür gehen kann weil sie Panikattacken bekommt nachdem ihr ein Jugendlicher die Handtasche weggerissen hat und sie sich bei Sturz die Hüfte gebrochen hat (was in diesem Fall übrigens mal eben 6 Monate ReHa bedeutet hat), der denkt vielleicht etwas anders darüber.


    @Connar: Hatte die Frau Nachmittags auf dem Weg zum Aldi selbst Schuld ?? Soll sie bei Tageslicht lieber drinnen bleiben ?? Jeder kann schneller als er denkt zum Opfer werden, es gibt einfach Situationen in denen man verliert.....mit einem flapsigem Spruch danach ist einem aber nicht geholfen.


    Ich zumindest habe kein Problem mit Kameras im Öffentlichen RAum und kann die Bedenken dagegen auch nicht teilen. Jedem sei da natürlich seine Meinung zugestanden, man sollte sich aber auch über z.B. die Erfolge in London oder auch die Geschichte des "Zero Tolerance" in New York einfach mal informieren und sich danach seine Meinung bilden.


    Ich vermittele auch gerne mal Kontakte zu den Opfern von Gewalttaten die über ihre Erfahrungen sprechen, das gehört für mich zur Meinungsbildung dazu!!


    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • Zitat

    Wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine Angst vor Videokameras haben !!!


    Dammich! Da war er wieder! Arrrgh ! :roll:


    Nein, Kollege Connar ändert seine Meinung nicht, wenn ihm die Brieftasche geklaut wurde. Und ja, Kameras sind ein leicht missbrauchbares Kontrollinstrument mit zweifelhafter Erfolgsstatistik. Und England taugt noch für ganz andere spannende Statistiken. So stieg z.B. die Verbrechensrate mit Schusswaffen um über 50% an, als die auf der Insel komplett geächtet wurden und strengstes Einfuhrverbot erlassen wurde.


    Zitat

    @Connar: Hatte die Frau Nachmittags auf dem Weg zum Aldi selbst Schuld ?? Soll sie bei Tageslicht lieber drinnen bleiben ?? Jeder kann schneller als er denkt zum Opfer werden, es gibt einfach Situationen in denen man verliert.....mit einem flapsigem Spruch danach ist einem aber nicht geholfen.


    Landgraf


    1. Ich wage stark zu bezweifeln, das der Jugendliche die Tat nicht begangen hätte, wenn der Bereich von Kameras überwacht gewesen wäre. Bei Youtoube gibt es tausende toller kleiner Verbrechensfilme, die alle von öffentlichen Kameras stammen. Mal mehr, eher sehr viel öfter weniger scharf und deutlich. Bei der Arbeit stehe ich direkt vor 3 Kameras an der Tür. Meinst du, das hätte auch nur im Ernst eine einzige Bedrohung ernsthaft verhindert oder entschärft?


    2. Nehmen wir an, der Bengel hätte tatsächlich Bammel wegen der Kamera. Das ändert an seinem kriminellem Trieb nichts. Kameras verlagern Probleme nur. Dann hätte der Lauser eben 3 Stichstrassen weiter eine andere Oma überfallen. Die ansonsten heil nach Hause gekommen wäre, weil er ja eigentlich die andere im Visier hatte. Shit happens. Lebensrisiko.
    Will man alle Bereiche abdecken, wird die Datenflut zu gross und man schafft am Ende gar keine sinnvolle Auswertung mehr.
    Das Programm Carnivore ist dafür ein gutes Beispiel. Es sammelte soviele Daten über mögliche Terroristen, dass es sich selbst sabotierte durch zuviele Falschmeldungen. Auch im ach so sicheren England (is' klar) hat die Datenflut längst den kritischen Punkt überschritten. Statistiken sind was tolles. Zu jeder gibt es eine, die sie widerlegt.


    3. Überall steht der Bürger voll und ganz in der Eigenverantwortung. Ich persönlich habe z.B. tierisch Bammel, zum Briefkasten zu gehen. Ich schiebe es Tag um Tag um Tag auf, weil da ja eh nur hässliche Mahnungen und Briefe drin sind mit OWi's, die ich dank meiner grandiosen Berufswahl öfters nicht gleich begleichen kann. Das sammelt sich, wird immer höher und ich rutsch immer tiefer in die Sch...e. Interessiert das irgendwen?? Nö! Wenn ich meinen Papierkram nicht auf die Reihe kriege, dann ist das halt so. Juckt wirklich kein Schwein. Kümmer ich mich nicht drum, die Basis über Autoreparaturen zu wissen, besch...eisst mich die Fachwerkstatt um Hunderte und tausende von Euronen. Ich interessier mich kein Stück für Autos. Pech für mich. Und so weiter und so fort. Überall im Leben wird von mir erwartet, dass ich meinen Kram auf die Reihe kriege und meine Interessen selbst schütze.


    Nur bei der Gewaltprävention wird man gegängelt und bemuttert und alle Welt muss ihr Recht auf Freiheit und Datengeheimnisse drangeben, wenn ein paar unvorsichtige Laien schlicht und ergreifend mal Pech hatten oder zu unvorsichtig waren. Nur weil diese dämliche Jugendbande 2x im Jahr rumläuft und Spiegel von Autos tritt, will ich trotzdem keine Kamera vor der Tür haben, die mich jeden Tag beobachtet. Über Politiker, die sich bei den Bezügen über gestohlene Fahrräder mokieren,kann man eh nur lachen.


    Weil kein Geld für Polizisten da ist, will man dem Bürger Kameras schmackhaft machen. Und Killerspiele verbieten. Weil Sozialarbeiter ja auch nicht umsonst sind. Solange der Bürger glaubt, er sei sicher, ist ja alles im Lot. :roll:


    Zitat

    Ich vermittele auch gerne mal Kontakte zu den Opfern von Gewalttaten die über ihre Erfahrungen sprechen, das gehört für mich zur Meinungsbildung dazu!!


    Vermittel lieber zwischen der Oma und ihrem Enkel. Statt der Kamera hätte der Enkel an ihrer Seite jedes Verbechen wesentlich zuverlässiger vereitelt. Aufklärungsarbeit fände ich auch sinnvoll. Steh ich doch erst letzte Woche wieder hinter nem Opa, der sich die Bündel Hunderter an der Kasse locker flockig in die Hosentasche steckt. Da glaub ich schon gerne, das das einiges an Willenskraft kostet, ihm nicht zu folgen, wenn man ein nicht gefestigter Jugendlicher wäre..


    Gewaltopfer sind traumatisiert, keine Frage. Das lässt sich aber auch nicht mit ein paar Schnellschüssen ala Kameras verhindern. Andere Bereiche des Lebens richten einen Menschen auch sehr zuverlässig zugrunde. Nur damit ich Hirsch endlich anfange, meinen Briefkasten regelmässig zu leeren, wird es auch kein Gesetz geben, das Postboten dazu anhält, mal nen Psychologen hinzuzuziehen oder zwangszuzustellen mit persönlicher Übergabe, wenn auffällt, das kritische Post mit amtlichen Stempeln sich beachtlich sammelt..
    Ganz davon abgesehen, das Briefkästen stichprobenartig geöffnet werden vom OA, um zu sehen, ob ein jeder denn brav seine Post reinbringt. Denn es nicht zu tun, reitet einen sehr zuverlässig tief in die .. ihr wisst schon. Und naiv und unbesorgt um seine Sicherheit durch den bunten Blumengarten der Öffentlichkeit zu spazieren erbringt das selbige. Alles eine Form von Lebensrisiko.
    Mir hält auch keiner mein Händchen, wenn ich wieder den schweren Gang zum Kasten habe.. :wink:

    Greetz,
    Connar76
    Ausbilder FfKmSWHuS [IHK]

  • Ich als Enkel gehe einer geregelten Tätigkeit nach...mindestens 40 Stunden in der Woche....wie soll ich bitte mit meiner Grossmutter einkaufen gehen ??
    Die Jugend von heute in beseeltem Kontakt zu den älteren?? Schön, aber ziemlich Utopisch, oder ??
    Aufklärungsarbeit zur Prävention gehört zum Programm des Weissen Rings übrigens dazu.


    Shit Happens...tut er, ich verschliesse aber nicht die Augen davor und versuche meinen Teil dazu beizutragen das er nicht passiert oder das seine Auswirkungen kleiner sind. Wenn es die eigenen Liebsten trifft wird die lapidare Auskunft "Lebensrisiko" wohl auch schwerer über die Lippen kommen.


    Der Vergleich zwischen einer Gewaltstraftat und deiner Unfähigkeit in wichtigen Angelegenheiten Ordnung zu halten hinkt gewaltig. In deinem Fall schadest du nämlich nur dir selbst und ausserdem wird definitiv via Postzustellungsurkunde dafür gesorgt das du die wirklich wichtigen Schriftstücke persönlich erhältst.


    Wenn du Owigs erhältst hast du aber auch schon viel früher etwas falsch gemacht......


    Was mich mal wirklich interessieren würde ist welche Freiheit ich verliere weil eine Kamera mich im öffentlichem Raum beobachtet ??


    Wo sind konkrete Rechte beschädigt ?? Was geht mir verlustig ??


    In jedem Supermarkt hängen seit den 70ern Kameras die beobachten was du einkaufst, dann die Scannerkassen in Verbindung mit EC-Karte (oder noch perfider den Kundenbonuskarten die den Datenschützern tatsächlich das kalte Grausen über den Rücken jagen...aber wenn der Bürger ein paar Cent Rabatt kriegt rückt er freiwillig die intimsten Daten raus) die dir über Jahre hinweg Bewegungsmuster (wo getankt, im Urlaub gewesen, was gekauft!!) und Verhaltensweisen nachweisen können.....stell dich mal mit einem Klemmblock in eine Fussgängerzone und befrag Passanten nach ihren Vorerkrankungen.....


    ....und im I-Net ?? Trackingcookies verfolgen deine Surfgewohnheiten, dein Rechnername oder in Software eingegebene Namen werden ausgelesen....da wissen aber alle drum und keinen hindert es daran sich die ferkeligsten Pornoseiten (die wohl etwas mehr über einen verraten als der Gang durch die Fussgängerzone) trotzdem anzusehen...


    Aber wenn der "Staat" (Kommune, Polizei etc.) zu einem gesellschaftlichem Zweck (die anderen wollen nur dein bestes, dein Geld...) mit Kameras Brennpunkte überwachen will kommt der grosse Aufschrei......


    In der Gewaltprävention wird man reglementiert weil Gewalt einfach nicht toleriert werden darf und sie andere einfach zu sehr schädigt. Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit gehört ebenso zu den Wesensgehaltsgeschützten Artikeln des GG wie die allgemeine Freizügigkeit.....welches bei Beschädigung die grösseren Auswirkungen hat brauch ich wohl nicht ernsthaft zu diskutieren, die Freizügigkeit endet z.B. immer dort wo Privatbesitz anfängt.....es gibt doch auch keine Demonstrationen weil ich über bestimmte Grundstücke nicht einfach drüberlatschen darf !!??
    Das Recht das jeder Privatperson zugestanden wird darf aber nach deiner Argumentation von der Allgemeinheit (ergo Staat) nicht wahrgenommen werden weil die omminösen Freiheiten bedroht sind ??


    Du behauptest das die Kameras die Straftaten nicht verhindern ?? Das ist nicht belegbar.....natürlich der Gegenschluss auch nicht...es hat ja nichts stattgefunden. :D
    Nur weil sich die Idioten bei Schlägereien filmen lassen wage ich zu bezweifeln das sie es trotz Kamera gemacht haben, ich denke eher die Kamera spielte in den meisten Fälle wegen Nichtbemerken derselben (Alkohol, Drogen, Stimmungslage) keine Rolle und wurde nicht bewusst in die Tat (Kamera, na und, ich machs trotzdem !!) "eingebaut"oder in bekannter Geisteshaltung ausgeblendet.


    Die Überwachung bei dir an der Tür schreckt niemanden ab ?? Hmmmh, in anderen Threads hier im Forum haben eine Menge Kollegen das genaue Gegenteil geschrieben. Ich will dir da deine persönlichen Erfahrungen aber nicht in Abrede stellen


    Durch die Überwachung können :
    1.) Eingreifende Kräfte schneller am Ort sein, eventuell auch deeskalierend, und die Deliktschwere also mindern.
    2.) Rettungskräfte schneller am Ort sein und Verletzten helfen.
    3.) Täter identifiziert und überführt werden
    4.) Nicht nur Straftaten entdeckt werden...(Brand, hilflose Personen.......)


    und aufgrund dieser Vorteile wird jede private Einkaufspassage auch zukünftig eher aufrüsten was die Überwachung angeht...aber in der Öffentlichkeit soll es verweigert werden....


    Diese drei handfesten Vorteile lassen sich wohl nicht wiederlegen. Ich denke an die Rucksackbomber in Deutschland die anhand der Bilder der Überwachungskameras identifiziert werden konnten bevor sie einen weiteren Atttentatsversuch (vielleicht ja diesmal erfolgreich...) hinlegen konnten.


    Das eine Kamera die Straftaten von vorneherein nicht hätte verhindern können solange kein Verdacht bestand steht natürlich einwandfrei fest.
    Das keine Überwachung dieser Welt einen Selbstmordattentäter aufhalten kann steht auch fest...


    Wie sieht es denn so mit Kindesentführungen aus ?? Hätte man den Täter in Leipzig (Mitja...) anhand der Bilder aus der Bahn fassen können bevor die Tat passierte wäre die Stadt bereits seit Monaten mit Bürgerentscheid 90% mit Kameras zugepflastert....da treten dann Freiheitsinteressen in der öffentlichen Wahrnehmung nämlich blitzartig in den Hintergrund...


    Wir sind übrigens der Staat, kein übergeordnetes Gebilde das in Damoklesart über uns schwebt....das geht in kommunalpolitischem nicht erst los und endet auch nicht im Recht auf freie, gleiche und geheime Wahlen.....


    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • Klar ist die Vorstellung utopisch, das jeder Enkel mit seiner Oma zum Einkaufen geht und zur Bank. Genauso unrealistisch ist der Gedanke, das es die totale Sicherheit geben kann. Und da müssen Politiker endlich Farbe bekennen und den Bürger dazu animieren, selbst etwas für die Sicherheit zu leisten. Es leiden immer mehr Unschuldige unter Schnellschüssen der Politik. Das nervt ganz gewaltig. Stichworte hier: Verschärfung des Waffengesetzes, geplantes Verbot von "Killerspielen", geplante Legalisierung der totalen Überwachung von privaten Handys und Computern. Dazu flächendeckender Einsatz von Kameras. Sehr gut. Wird alles nichts bringen, da solche Überwachungen im Verdachtsfalle schon immer möglich waren. Wird aber ohne Ende Kräfte binden zur Auswertung und tausende Unschuldige in gefährlichen Verdacht bringen. Schon allein weil es mich nervte, band ich in Telefonaten so lustige Wörter wie Bombe, Geisel, Tunnel, Semtex oder Teppichmesser ein. Zur Carnivore Glanzzeit. Glauben die denn im Ernst, das Attentäter so blöd sind, offen am Telefon Pläne zu schmieden? Wenn ich nen Tumor habe, lasse ich den vom Chirurgen entfernen und nicht vom Metzger.


    Beispiel aus anderem Bezug: Brustkrebsfrüherkennung hinkt momentan noch. Sicherlich sinnvoll. Aber unzulängliches Instrumentarium. Experten schätzen, das bald jede 2. Amputation unnötig gewesen wäre.


    In deinen aufgezählten Bereichen kann ich mich entscheiden, ob ich mitspiele oder nicht. Ich habe bei Real keine Payback Karte. Und wenn es mir wichtig wäre, im Netz keine Spuren zu hinterlassen, gibt es genug Möglichkeiten, die IP zu verschleiern. Schlimm genug, das Datenschützer immer leiser werden, weil sich alle schon längst an Datenmissbrauch gewöhnt haben. Was war denn jetzt erst mit dem LKW Mautsystem? Erst die LKW, dann die PKW und siehe da, zur Nummernschildabgleichung ist es auch bestens geeignet. Wer hätte das gedacht? Missbrauch von Amt und Funktion ist halt so normal wie Korruption in der Politik, Vetternwirtschaft und Polizisten, die auf Gesuche nicht reagieren, weil sie es nicht für erforderlich halten (letztes WE an der Tür). Klar ist das alles nicht mehr sonderlich aufregend. Man kennt es und lernt damit zu leben. Aber wird es dadurch besser?? Klar werden wir uns auch an die Kameras gewöhnen. Und da Deutschland brav alle Fehler aufgreift, wird es wie in den anderen Ländern zum Overkill führen.


    Zitat

    Aber wenn der "Staat" (Kommune, Polizei etc.) zu einem gesellschaftlichem Zweck (die anderen wollen nur dein bestes, dein Geld...)

    *G R I N S*
    Komisch. Bis jetzt wollte der Staat immer nur mein bestes. Mein Geld. Fängt schon im kleinen an. Aber ich will nicht unfair werden. Ganz bestimmt ist es sinnvoll, Strassenlaternen genau so zu plazieren, das sie Parkplätze wegnehmen. Und ebenso sinnvoll ist es, grossräumig Parkverbotsschilder aufzustellen, wo genug Platz wäre. Am Ende hätte noch jeder Anwohner einen Parkplatz! Wo kämen wir denn da hin?! Und zur gesunden Erziehung gibts die letzte Knöllchenrunde um 23.58. Ist nur Zufall und dient dem Schutze des Bürgers, jawoll.


    Aber das ich keinen Parkplatz vor der Tür habe, um mit meinem überteuerten Auto zu meinem unterbezahlten Job zu kommen, ist ebenso mein Problem wie die Sache mit dem Briefkasten und den Owi's. Keineswegs eine Katastrophe globalen Ausmaßes, geb ich ja zu. Aber genau diese Sachen machen mir das Leben schwer und könnten von einem Staat besser reguliert werden, der wirklich einen Schutzgedanken in sich trägt. Mein Pech ist einfach, das ich mich als einziges mit einer Sache gut auskenne, die schlecht honoriert und dafür stark reglementiert wird und dafür in x-anderen finanziell relevanten Lebenssituationen der Fusselkopp bin, der von einem Fettnäpfchen ins andere latscht. Mag sein, das ich davon genervt bin und gleichzeitig mit reinspielt, das ich mich nicht bedroht fühle, keine Angst vor Taschendieben habe und zuviel Wissen um funktionierende Präventionssysteme habe, um in Kameras mehr als den berühmten Tropfen auf dem heissen Stein zu sehen.
    Heute bereue ich, das ich nicht Finanzbeamter geworden bin. Ganz ehrlich. Hätte mir 95% meiner Lebensprobleme erspart. Und für die 5%, wo mir mein Wissen um SV im Allgemeinen den Allerwertesten gerettet hat, hätte ich mir ja keine Sorgen zu machen brauchen, da sich Vadder Staat darum ja besonders bemüht. Um meine körperliche Unversehrtheit. Dann hätte ich Kameras auch ganz toll gefunden sicherlich. Und wäre glücklich und zufrieden durchs Leben marschiert.


    Das Engagement im Ring ist löblich. Brauch ich aber nicht zur Anschauung, da ich als Rollenspieler eine blühende Phantasie habe, zudem Zugang zu den üblichen Medien habe und 2 Ex-Freundinnen in Psychatrie Tageskliniken begleitet habe, die früher vergewaltigt wurden und das einfach immer wieder hochkam mit den üblichen Begleiterscheinungen wie Suizidversuchen und Depressionen. Die Borderlinerin war auch nicht ganz einfach..
    Ich hatte wohl sowas wie nen Helferkomplex. Der ist kuriert.


    Zusammenfassung zu Kameras mit Selbstzitat:


    An Brennpunkten vereinzelt sinnvoll. Flächendeckend als Allheilmittel zur Steigerung der Sicherheit völliger Blödsinn. Gut geeignet zur Beruhigung schlecht informierter Bürger. Gut geeignet als Kontrollinstrument. Gut geeignet als Ausrede, um weniger Geld in Streifenpolizei und Ausrüstung zu stecken. Gut geeignet als Ausrede, das der Staat alles Mögliche zum Schutze der Bürger unternimmt.

    Greetz,
    Connar76
    Ausbilder FfKmSWHuS [IHK]

  • Zitat

    Der Vergleich zwischen einer Gewaltstraftat und deiner Unfähigkeit in wichtigen Angelegenheiten Ordnung zu halten hinkt gewaltig. In deinem Fall schadest du nämlich nur dir selbst und ausserdem wird definitiv via Postzustellungsurkunde dafür gesorgt das du die wirklich wichtigen Schriftstücke persönlich erhältst.


    Schön wärs. Hatte genug hübsche gelbe Umschläge im Briefkasten unter Werbung, die angeblich persönlich überstellt waren. Da fängt doch die Krux schon wieder an. Wenn Kameras und Vorschriften was bringen sollen, darf der Fehlerfaktor Nr.1 nicht ausser Acht gelassen werden. Der Mensch.

    Greetz,
    Connar76
    Ausbilder FfKmSWHuS [IHK]

  • In Köln hab ich erlebt das die nachts mit der Feuerwehr durch die Strassen fahren und überall dort wo der Löschzug nicht durchkommt die Halter aus dem Bett klingeln...extra nachts weil es ja auch rund um die Uhr brennt...die meisten sahen echt kuriert und nachdenklich aus wenn sie sich um 2:00 Uhr einen neuen Parkplatz suchen mussten.....


    Wie gesagt, persönliches Pech....umziehen könnte helfen :D


    Das ich nicht von einer flächendeckenden Überwachung ausgegangen bin sollte doch wohl auch klar sein, ich rede genau wie du von Brennpunktüberwachung.


    Was mir nicht beantwortet wurde ist die Frage nach der Bedrohung der Freiheit, jedenfalls mich nicht überzeugend.....


    Ich habe die RAF Rasterfahndung ja noch persönlich erleben dürfen, zumindest in einem Alter in dem man sich schon so seine Gedanken macht. Heute könnte die IT dahinter allerdings ein einziger PC schneller und besser....ob es Kräfte auf die Strasse bringt oder nicht ist ein anderes Politikum, momentan erleben wir ja mal wieder eine Boomphase, sparen ist politisch wieder out.....die Hoffnung stirbt zuletzt....


    Handybesitzer übrigens ??....dann weisst du ja auch wie leicht du momentan ausgemacht werden kannst :wink:


    Zur Selbstbestimmung: Du kannst dich allerdings nur soweit entscheiden wie du Läden mit Kameraüberwachung dann auch meidest, Klamotten bei C&A kaufen fällt dann aber flach....was die nicht öffentliche Überwachung in Läden mit versteckten Kameras angeht möchte ich lieber gar nicht erst drüber nachdenken.....

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


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  • Ich wäre dafür alle Kameras in der Öffentlichkeit abzuschaffen. Am besten die Polizei gleich mit abschaffen,
    so werden keine Straftaten mehr aufgedeckt und die nominelle Kriminalitätsrate sinkt rapide.


    Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß und Probleme hat nur der, der sich welche macht.
    Sollte jemand ein "übersteigertes Sicherheitsbedürfnis" haben, so soll er selbst sehen wie er damit klar kommt. :roll: :wink:
    Übrigens die GRÜNEN wollten Ende der 80iger die Bereitschaftspolizei in Deutschland abschaffen.


    Kameraüberwachung auf öffentlichen Plätzen wird nicht zur Abschaffung der Kriminalität beitragen aber deren Aufklärung erheblich erleichtern.

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Tatsache ist, das Kameras
    - Kleinkriminelle abschrecken (und damit dem Bürger ein höheres Sicherheitsgefühl geben - und genau das will er)
    - schwere und terroristische Kriminalität i.d.R. nicht verhindern, sondern bei der Aufklärung hohen Nutzen bringen (siehe auch die zahlreichen raschen Aufklärungserfolge in UK)


    Einer unserer Kunden hat vor drei Jahren ein umfassendes CCTV-System entlang der Peripherie und innerhalb des Werkes installiert. Seit dieser Zeit kommen
    - Sprayereien an den Fassaden (Schaden bis dahin etwa 55 TEuro p.a.)
    - Diebstahl auf dem Werksgelände (Schaden bis dahin etwa 69 TEuro p.a.)
    - Diebstahl aus Fahrzeugen innerhalb der werkseigenen Parkhäuser (Schaden nicht messbar / Schätzung etwa 20 TEuro p.a.)
    - etc.
    nicht mehr vor. Neben dem verhinderten Schaden von etwa 144 TEuro p.a. kommt noch das erhöhte subjetive Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter - hauptsächlich der Damen, die immer Angst in den großen Parkhäusern hatten - dazu.
    Der Preis dafür war hoch - leider waren wir an dem Auftrag nicht beteiligt. Sonst säße ich jetzt sicher in der CCTV-freien Karibik :wink:


    Im Ganzen also ein voller Erfolg ...


    Ich denke gerade bei der CCTV-Überwachung überwiegen die berechtigten Interessen der Allgemeinheit vor den zu schützenden Werten des Einzelnen.


    Zitat

    - schwere und terroristische Kriminalität i.d.R. nicht verhindern, sondern bei der Aufklärung hohen Nutzen bringen (siehe auch die zahlreichen raschen Aufklärungserfolge in UK)


    Wie gesagt "i.d.R. = in der Regel" - in London wurde durch die CCTV-Kameras und die Operators in den Zentralen in letzter Minute der Anschlag von vor wenigen Tagen verhindert. Und ich bin überzeugt, wenn es um Menschenleben geht, dann ist diese Art von "Big Brother" durchaus vertretbar.

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