Objektleitung ade

    • Erster Beitrag

    Tja, nun bin ich seit dem 6.03.13 nicht mehr Objektleiter in einem sehr großem Objekt im Hamburger Hafen.
    Die 20 Kollegen und Kolleginnen waren bis auf 4 alle recht zufrieden.
    Nur diese 4 haben richtig vom Leder gelassen bei meinem Einsatzleiter.
    Darunter auch mein stellv. Objektleiter.
    Beim OL Meeting an jedem ersten Mittwoch eines Monats, erfuhr ich dann durch den Einsatzleiter und meinem
    stellv. Objektleiter, das einiges im Argen liegt.
    Man legte mir schriftliche Beschwerde von Kollegen vor und ich las nur die ersten 4 Absätze.
    Dann war für mich klar, das war es.
    Ich mache noch meine 11 Nachtschichten bis zum Monatsende und fertig. Allerdings als Schichtleiter.
    Den Objektleiterposten habe ich sofort abgegeben. Wie abgesprochen war sofort mein stellv. Objektleiter der neue Objektleiter.
    Begründung: der Auftraggeber möchte lieber einen internen Objektleiter. nun ja, war auch 6 Monate lang dort als OL..


    Und was soll ich schreiben? Tja, ich war sogar erleichtert und froh darüber.
    Es war eine Menge Arbeit gewesen und ein unheimlicher Druck wurde aufgebaut.
    Meine Familie wär um ein Haar kaputt gegangen, da selbst wenn ich frei hatte, nur am Diensthandy am telefonieren war.
    Dies habe ich sofort nach der Besprechung abgeschaltet.


    Die Simkarte (Handy ist mein eigenes) übergab ich gegen Quittung dem neuem OL. fertig!


    Vorerst bleibe ich in der Sicherheitsfirma und dort will man mir ein oder zwei andere Objekte geben. Allerdings nur als SMfür 7,50 €.
    Als OL bekam ich grade mal die ATZ von 2 € zusätzlich. Wie jeder andere Schichtleiter auch. Es wäre im Mai ohnehin zu Lohnverhandlungen gekommen,
    da ich bereits im Februar mich darüber äußerte.


    Es war eine Erfahrung, welche ich gerne gemacht habe. Einiges würde ich beim nächsten Male anders machen, aber nicht viel.

    Grüße
    vom Nils


    Wer auf dem Meeresgrund war,
    fürchtet sich vor Pfützen nicht!

  • Zitat von "Fump"

    Es gibt auch Leute die machen es aus Überzeugung, für die Kollegen, damit sich etwas bewegt und geändert wird.... und sich sich der zusätzlichen Arbeit bewusst,


    Das wäre auch mein Credo!


    Aber wenn man an etwas glaubt, sollten die Früchte, die aus seinen Taten entstehen auch zu ernten sein!

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

  • Zitat von "Doph_Zügota"

    Ja, aber derartige Positionen muss es doch auch geben oder wie soll das sonst funktionieren?


    Ja. Geben muß es die schon...

  • Auf manchen Objekten könnte man sich den OL vielleicht sparen. Z.B. da, wo nur eine recht überschaubare Anzahl SMA beschäftigt ist.
    Aber das würde voraussetzen, daß jeder einzelne SMA funktioniert...


    Leider sind von zehn SMA sieben keine SMA, sondern Unsicherheitsfaktoren. So ist das in unserer Branche. :(

  • Aber auch die nicht vorhandene und damit mangelhafte Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen führt schnell zum Verlust der Qualität am Objekt. Ein weiterer – aus meiner Sicht – gravierender Punkt ist die Weiterbildung und das Training.


    Auch hier ist natürlich differenziert unter dem Deckmantel der Wirtschaftlichkeit gesehen ein tiefes Loch. Würde man dem nachkommen, kämen beim Unternehmer oder seiner beauftragten „Einsatzleiter“ diese Unsicherheitsfaktoren nicht zustande, die von „Ex-Rezi“ angedeutet wurden.


    Aber soll ich aufgeben, nur weil unsere Branche zuweilen den Eindruck macht? Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen die nicht gefordert und vor allem gefördert werden und auch deswegen auf „Sparflamme“ laufen!

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



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    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

  • Naja.... Förderung macht auch nur in einem Rahmen Sinn, den ich mir als Unternehmer erlauben kann und die mir als Unternehmen auch einen Nutzen bringt.... wozu Förderung eines MSS, wenn ich keinerlei Verwendung für ihn habe?


    Außerdem muss unterschieden werden zwischen freiwilligen Förderungen und gesetzlich vorgeschriebenen.... Gerade EH und UVV werden dem AN gerne als Förderung untergejubelt....

  • Du kannst dir ja mal im „Bundesanzeiger“ einige Sicherheitsunternehmen anschauen. Alleine was da an Rückstellungen in den Bilanzen auftaucht, ist nicht mehr tragbar. Das Geld für Weiterbildung und oder Training wäre bei den gesunden Unternehmen, in jedem Fall vorhanden.

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

  • Es gibt in Deutschland etwa 3.500 Sicherheitsdienste, Einzelunternehmungen inkl. Die Top10 wird hier bereits einen großen Teil des Gesamtumsatzes prozentual abdecken....


    Der grösste Teil der Unternehmen wird recht wenig Rückstellungen im Bundesanzeiger bzw in seiner Bilanz veröffentlichen.... theoretisch könnten diese Rückstellungen sogar aus nicht erfolgter Fortbildung aus dem Vorjahr einstanden sein.... aus Resturlaub, aus noch nicht bezahlten Überstunden und und und... Geld das zwar als Rückstellung auftaucht, aber eigentlich gar nicht da ist. Du hast in einer Musterrechnung einen Krankenstand von 3% einkalkuliert, bei den aktuellen Krankenständen der Unternehmen wäre eine Berücksichtigung hier bereits an Rückstellungen/Margen nagen, da er in der Branche deutlich höher ist...


    Ein Unternehmen wird seine Mitarbeiter nach genau definierten Kriterien fortbilden a) was muss ich gesetzlich machen und b) was verlangt der Kunde bzw. c) ist nötig um bestimmte Inhalte der Dienste ausführen zu können (z.B. WSK, BSB etcpp....)

  • Hallo Fump,
    hallo zusammen,


    wenn ich eine „Rückstellung“ buche, dann habe ich einen „Aufwand JETZT“ und eine „Auszahlung SPÄTER“. Damit bildet der Unternehmer doch nur stille Rücklagen und damit „Steuergeschenke“.


    Bei Rückstellungen ist es doch so, dass deren Eintreten als „Wahrscheinlich“ gewertet wird, aber dessen „Höhe und Zeitpunkt“ der zu leistenden Zahlungen noch unsicher ist.


    Wie dem auch sei: Die Qualitätsbemühungen vieler Unternehmen werden vor allem durch die Einkaufsabteilungen des Kunden, bei denen nur der Preis dominiert, zerstört. Abschließend muss ich sagen, dass die „Beispiel-Preiskalkulation“ keine Rechnung ist, sondern nur aufzeigen soll, welche Posten alle einkalkuliert werden sollten (müssen). Die tatsächlichen Kosten sind bundesland-, betriebs-, qualifikations- und funktionsspezifisch sicherlich anders.

    Wenn einige Unternehmer ihre Angestellten nicht so verheizen würden, wäre der Krankenstand – der ja zweifelsohne steigt – sicherlich niedriger. Ich habe gestern noch mit einem Kollegen von einem anderen Unternehmen gesprochen, der mir mitteilte, dass er sich krank meldete, weil er nicht mehr kann. Das hätte ich von ihm nicht erwartet, weil er über Jahre immer betonte, dass die Arbeit kein Problem sei und die Arbeitszeitbelastung ergo ebenfalls nicht.


    Bei vielen Kolleginnen und Kollegen von unserem Sicherheitsdienstleister sehe ich das ebenfalls. Mittlerweile wird der Krankenstand immer höher, weil sie nicht mehr können und wenn jemand der immer da war, egal wann der Anruf von seinem Einsatzleiter kam, jetzt nicht mehr kann, ist es weit gekommen.


    Und dann bekomme ich die Langzeitausfälle, die dann aufgrund der fehlerhaften Personalplanung nur noch zu kompensieren sind, indem ich andere Kolleginnen und Kollegen (die erfahrungsgemäß nicht so lange durchhalten) zum Dienst einteile und weiter verheize.


    Das dann alle nur noch auf Sparflamme laufen ist doch kein Wunder. Förderung, Training und eine vernünftige Personalplanung könnten viele Probleme unserer Branche beheben.


    Dann hätte ich auch nicht die Sorgen aus dem Eingangs-Thread; offensichtlich ist man doch nicht mehr in der Lage (und da sollte sich jeder selber mal die Frage stellen) einen Fehler eines anderen Kollegen oder einer Kollegin zu verzeihen.

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

  • Zitat

    wenn ich eine „Rückstellung“ buche, dann habe ich einen „Aufwand JETZT“ und eine „Auszahlung SPÄTER“. Damit bildet der Unternehmer doch nur stille Rücklagen und damit „Steuergeschenke“.


    Erkläre mir am Beispiel von nicht genommenem Urlaub doch bitte mal Dein Steuergeschenk....
    Oder an bisher nicht ausgezahlten Überstunden ...


    Zitat


    Wie dem auch sei: Die Qualitätsbemühungen vieler Unternehmen werden vor allem durch die Einkaufsabteilungen des Kunden, bei denen nur der Preis dominiert, zerstört


    Absolut, wobei sich die Einkäufer an dem orientieren, was sie machen müssen und hier geht der Ball wieder in Richtung Gesetzgeber... Ich brauche keine Fachkraft, wenn der Unterwiesene ausreichend ist


    Zitat

    Wenn einige Unternehmer ihre Angestellten nicht so verheizen würden, wäre der Krankenstand – der ja zweifelsohne steigt – sicherlich niedriger. Ich habe gestern noch mit einem Kollegen von einem anderen Unternehmen gesprochen, der mir mitteilte, dass er sich krank meldete, weil er nicht mehr kann. Das hätte ich von ihm nicht erwartet, weil er über Jahre immer betonte, dass die Arbeit kein Problem sei und die Arbeitszeitbelastung ergo ebenfalls nicht.


    Diese Aussage ist nur bedingt richtig, nicht alle SDL verheizen ihre Mitarbeiter und leiden trotzdem unter einem hohem Krankenstand, Änderungen zu Gunsten des AN bei Dienstplänen und Sozialräumen führen nicht zwangsläufig zur Reduzierung des Krankenstandes. Hier liegen die Ursachen teilweise anders...


    Zitat

    Bei vielen Kolleginnen und Kollegen von unserem Sicherheitsdienstleister sehe ich das ebenfalls. Mittlerweile wird der Krankenstand immer höher, weil sie nicht mehr können und wenn jemand der immer da war, egal wann der Anruf von seinem Einsatzleiter kam, jetzt nicht mehr kann, ist es weit gekommen.


    Fürsorge und Sorgfalt ist in unserer Branche leider oft ein Fremdwort....


    Zitat

    Das dann alle nur noch auf Sparflamme laufen ist doch kein Wunder. Förderung, Training und eine vernünftige Personalplanung könnten viele Probleme unserer Branche beheben.


    Könnten.... könnte ein flächendeckender Mindestlohn auch, könnte die 32 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich auch, könnte eine Maximalarbeitszeit von 170 Stunden bei einem Stundenlohn von 15 Euro auch.... könnte auch helfen alle zum Meister fortzubilden und als diesen auch zu entlohnen, könnte auch sein das die Arbeitgeber bald alle insolvent sind....
    Es gibt nicht nur schwarz und weiss, alles Rädchen in einem grossem Getriebe...

  • Rückstellungspositionen sind stille Reserven, das ist Trivial!


    Wenn man da die Luft rauslassen würde, sagen wir mal das die Rückstellungen zu 50 % überbewertet sind, dann würden die ja in der GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) auszubuchen sein; dann wäre das ein außerordentlicher Ertrag und würde sofort der Besteuerung zufallen.


    Was hier möglich ist im Steuerrecht und im Handelsrecht, spottet jeder Beschreibung!

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

  • Zitat

    Erkläre mir am Beispiel von nicht genommenem Urlaub doch bitte mal Dein Steuergeschenk....
    Oder an bisher nicht ausgezahlten Überstunden ...


    Die Antwort habe ich nicht erhalten....


    Noch einmal, erkläre mir bitte das Steuergeschenk....


    Mein Mitarbeiter hat in 2012 10 Tage Urlaub die er in 2013 mitnimmt, weil sie vorher nicht genommen wurden.
    Zudem hat er am 31.12. noch 40 Stunden Mehrleistung, die ihm bisher nicht vergütet wurden und auf einem Arbeitszeitkonto liegen, er hat Anspruch auf Vergütung oder Abbummeln, wie er es gerne möchte... Lässt er sich den Urlaub/die Stunden auszahlen, verliere ich Geld, bummelt er sie ab bzw nimmt den Urlaub, verliere ich Produktivität, was aufs gleiche raus kommt.


    Als Arbeitgeber bilde ich für ihn eine Rücklage aus 10 Tagen Urlaub und 40 Stunden Mehrleistung. Nicht für 20 Tage und nicht für 80 Stunden.... nun noch einmal zur fetten Frage oben.....

  • Du wertest ganz einfach deine Schulden höher als sie von einem anderen Standpunkt sind – dadurch bildest Du stille Rücklagen, also eine Überbewertung der Rückstellungen.


    Aber zum Schluss hast Du ja etwas festgestellt, was uns wirklich weiterbringen würde: Es muss ja nicht gleich die 32 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich sein, aber 40 Stunden in der Woche bei vollem Lohnausgleich würden uns alle (also die ganze Volkswirtschaft) erheblich weiterbringen.


    Das wäre überings die einzige Möglichkeit um aus diesem Loch herauszukommen.

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

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