Mindestlohn im Bewachungsgewerbe

    • Erster Beitrag

    Vorhin in den Nachrichten:
    SPD will den Mindestlohn für das Bewachungsgewerbe laut Vorsitzendem Beck.

    Die theoretische Praxis oder die praxisbezogene Theorie ist der Grundgedanke jeglichen Unsinns und das Tor zur Ungeschicklichkeit.

  • Da hier selbst eine Pizza von einem preislich normalen Pizzataxi schon ihre ca. 6,50€ kostet, könnte ich bei 4 bis 5€ einfach nur noch :kotz:


    Wenn ich mir überlege, was man als engagierter Sicherheitsmann alles wissen muss (rechtlich, psychologisch und menschlich), dann ist es eine Sauerei, was für Löhne bezahlt werden.

  • Zitat von Stackler

    Wenn ich mir überlege, was man als engagierter Sicherheitsmann alles wissen muss (rechtlich, psychologisch und menschlich), dann ist es eine Sauerei, was für Löhne bezahlt werden.


    hast du nen 34a ?

    WSFK / Luftsicherheitsassistent
    Dozent / Arbeitsvermittler Sicherheitsgewerbe

  • "Sogar" die Sachkundeprüfung. Aber was tut das zur Sache? Auch jemand der nur die Minimalanforderung gemacht hat, kann sehr wohl engagiert sein und sich über seine Unterrichtung hinaus mit dem Thema Sicherheit beschäftigt haben und bereit sein sich fortzubilden. Auch ein 34a muss Ahnung vom rechtlichen Rahmen haben und dass Menschenkenntnis dazu gehört, versteht sich von selbst. Oder worauf zielte deine Frage nun ab?


    Mir ist schon klar, dass Leute, die nur eine kleine Prüfung oder irgendeinen Fortbildungslehrgang besucht haben sicher nicht genauso entlohnt werden sollten, wie z.B. jemand, der eine "richtige" Ausbildung gemacht hat. Sonst würde sich eine gute Ausbildung ja nicht mehr lohnen.


    Aber Arbeit sollte sich auszahlen und man sollte davon leben können, EGAL was für eine Arbeit das ist. Ob ich jetzt Oberstudienrat bin oder die Kacke von irgendwelchen Disko-Kloschüsseln kratze, ich sollte davon leben können und das ist leider bei solchen Löhnen nicht so. Betrifft aber auch andere Branchen und da sollte die Politik endlich nen Riegel vorschieben.


    4 oder 5€ Stundenlohn sind einfach menschenunwürdig für deutsche Verhältnisse und man ist trotz Arbeit ärmer als ein Sozialhilfeempfänger. Das darf einfach nicht sein, egal welche Qualifikation man hat.

  • @


    Bitte Topic


    Anfragen zur Quali gehören nicht hierher.
    Wenn schon Anfragen, dann die nach Gewerkschaftsmitgliedschaft...


    Das Thema ist zu ernst, um zerredet zu werden!

  • dazu mal ein schöner artikel aus der taz


    http://www.taz.de/nc/1/archiv/…5&src=GI&cHash=b3f7f0a480


  • solange die menschen noch das ammenmärchen vom "mindestlohn zerstört arbeitsplätze" glauben, wird sich das auch nicht ändern


    es lebe das wachgewerbe *wachmann*

    "Es ist viel sicherer, zu wenig als zuviel zu wissen."


    Samuel Butler

  • Zitat

    Aus Angst um ihren Job wollen die Beschäftigten ihre Rechte nicht einklagen. "Wo es keinen Kläger gibt, können wir nichts machen", sagt Sander.


    und die angst vor arbeitslosigkeit ist ein ganz fieses mittel was die AG da ausnutzen :x



    Zitat

    Zwischen 6 Euro im Osten und 8 Euro im Westen kann sich der BDWS vorstellen. "Schließlich wollen wir auch, dass unsere Mitarbeiter von diesem Lohn leben können", sagt Präsident Wolfgang Waschulewski.


    :?:
    von 6euro??? der meint doch sicher netto, oder :lol:

  • Von 6 Euro kann ich eine Woche leben...


    ...


    ...


    ... wenn ich nur Brot esse und Wasser trinke. Aber wie soll man von solchem Essen auch noch Kraft zum Arbeiten haben? Soll ja Länder geben, wo man z. B. als Fahrradkurier einen Teil seiner Kosten für "Treibstoff unterwegs" (also alles was man während seiner Schicht isst und trinkt - wer mal Fahrradkurier war, weiß, dass das eine Menge is(s)t) von der Steuer absetzen kann... :?

  • ich denke mal, wenn in china ein sack reis umkippt oder in new york ein fenster offen steht, findet mehr beachtung als der stundenlohn eines wachmanns, oder was er isst, oder ob er bei dem stundenumfang noch seine familie sieht.
    mir geht es in erster linie um letzteres.


    mal abwarten was die denn demnächst aushandeln

  • Man kann nur hoffen das sich endlich etwas ändert, doch ein Mindestlohn von 4-5 Euro hilft doch den wenigsten.
    Es gibt ja nur wenige Tarifverträge im Wach- und Sicherheitsgewerbe, die unter 5 Euro zahlen, daher würde ein Mindestlohn in dieser Höhe zwar Sicherheitsunternehmen aus osteuropäischen Ländern fernhalten, jedoch würde dies nichts an der elenden Situation in unserem Gewerbe ändern. Meiner Meinung nach sollte der Mindestlohn bei 7-8 Euro liegen, dies wäre akzeptabel.


    Ich kann um ehrlich zu sein auch nicht verstehen, warum die Union so vehement gegen einen Mindestlohn ist.

  • heute morgen in den nachrichten wurden die jungs der GDL wegen ihrer 10% gelobt und man vermutet, dass weitere bereiche nachrücken würden in der %-kategorie. zumindest würden 10% von den meisten gewerkschaften als anhaltspunkt genommen werden, für ihre "eröffnungsplädoyers" :lol:


    das wären bei uns dann 8,03euro/std.
    hmm, meiner meinung nach zu wenig.
    8.-/h wäre als mindestlohn vertretbar. ich wäre für 9.-/std. wie seht ihr das?
    in erster linie gehts mir nicht darum, ein schweine geld zu verdienen. ich kann sehr gut auf sonntags-/und feiertagszuschläge verzichten. wer sie machen will, darf ruhig. ich hab sonntags lieber frei. aber das ist ein anderes thema.
    ich finde wer sich im stundenrahmen von 240std/monat bewegt, sollte auch dementsprechend was aufm konto haben, oder?
    mir reichen 180std. nicht des geldes wegen, aber aus familientechnischer sicht. ich hab lieber weniger geld, aber dafür freizeit/freiheit die ich mit meiner frau verbringen kann. auch wenn ich dann eben nur alle 2 jahre in urlaub fahren kann.
    bin ich jetzt eigentlich OT??? :lol:


    ok, diskussionsrahmen:
    mindestlohnn ausklammern und 10% fordern??? oder mindestlohn auf 8.- und dann noch feilschen?


    also 8,80 sieht ganz anders aus, als 7,30 :wink:

  • auch auf die gefahr hin mich wieder extrem beliebt zu machen, warum soll ich einem hilfsarbeiter (unterweisung/sachkundeprüfung) 9€ stundenlohn zahlen? angemessen halte ich einen betrag um die 7,50€ bis max 8€ im bewachungsgewerbe.


    dieser betrag würde ca. 50% der in diesem bereich beschäftigten einen erheblichen einkommenszuwachs bescheren und das ungleichgewicht bei ausschreibungen von "niedriglohnländern" zu ungunsten von "hochlöohnländern" beseitigen oder zumindest enorm verbessern und die qualität wieder mehr in den vordergrund rücken lassen.


    ach so, ich bin ein befürworter des mindestlohnes...nur mal by the way! :twisted:


    gruss ricon

  • Zitat

    angemessen halte ich einen betrag um die 7,50€ bis max 8€ im bewachungsgewerbe.


    Da stimme ich mal gerne zu.
    Wir reden hier vom Mindestlohn, nicht vom maximal möglichen Lohn.


    Für eine ungelernte Kraft, einem Hilfsarbeiter, ist das auch in meinen Arbeitnehmer-Augen in unserer Branche genug.
    Ausgebildete Fachkräfte sollten mehr verdienen, das ist klar. Aber das ist ein Bereich, der für meine Begriffe nicht staatlich reglementiert gehört - denn sonst brauchen wir keine Tarifkommissionen mehr.
    Und es steht zudem jedem AN frei, mit seinem Arbeitgeber selbst über mehr Lohn zu verhandeln.


    Als Untergrenze sind 7,50 - 8 EUR ok. Für Hilfsarbeiter, zu denen die 34a-unterwiesenen und sachkundegeprüften Kollegen nunmal gehören.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • hmm, ok, die hilfsarbeiter-logik leuchtet ein. aber selbst facharbeiter (wie ich) bekommen 7,30!
    so war es in meiner alten firma und so wird es in meiner neuen auch sein :evil:
    wenn die wenigstens sagen würden:
    "ok, sie fangen neu bei uns an, wir zahlen ihnen erstmal 7,30 und nach der probezeit wird erhöht"
    aber solche töne kommen nicht, leider.
    "sind sie vom arbeitsamt gefördert? können wir für sie was beantragen?" solche fragen kriegt man!!!!
    um wenigstens ein bisl geld zu verdienen, bin ich dafür den ML anzuheben. auch für hilfskräfte.
    viele von den sogenannten 34alern arbeiten seit jahren in dem job und habens auch drauf.
    für den jupp der auf ner baustelle nachts den zement bewacht geb ich euch recht. da reichen die 7,30...
    aber nicht für den pförtner, der sich um besucher, fahrzeuge, telefonzentrale, verwiegungen, bmz und sonstigen kram kümmern muss.

  • Zitat

    aber selbst facharbeiter (wie ich) bekommen 7,30!
    so war es in meiner alten firma und so wird es in meiner neuen auch sein


    Kommt immer drauf an, in welchem Bereich du tätig bist.
    Ich für meinen Bereich kann sagen, dass der jetzige für meine Sparte gültige Tarif bereits knapp 2 EUR mehr als 7,30 ist - und die werden auch bezahlt!
    Weiterhin wie gesagt: Jeder kann selbst noch verhandeln und evtl. mehr Lohn als der Tarif hergibt rausschlagen. Man muss dies aber auch mit entsprechenden Leistungen rechtfertigen können... ich hab selbst bereits öfter die Erfahrung machen dürfen, dass Unternehmen auch mehr zahlen, man muss nur fragen - und eben verhandeln können.




    Zitat

    aber nicht für den pförtner, der sich um besucher, fahrzeuge, telefonzentrale, verwiegungen, bmz und sonstigen kram kümmern muss.


    Sicher, da hast du auch Recht. Und da sind wir dann an einem Punkt, den auch die schon angesprochen haben, die in Sachen Mindestlohn ein Wörtchen mitreden wollen...


    Unsere Branche ist vielfältig - sehr vielfältig. Da kann es in meinen Augen nicht den einen Mindestlohn für alle geben. Dazu sind die Anforderungen an die verschiedenen Tätigkeiten (auch ohne qualifizierende Ausbildung haben zu müssen) zu unterschiedlich. Wie du sagst darf ein 34a-Mann sowohl die relativ anspruchslose Baustellenbewachung, aber eben auch die weit anspruchsvollere Tätigkeit eines Werkschützers ausüben.
    Da sollte auch nochmal unterschieden werden, was die Mindestlohndebatte angeht.

    Aber ob das so kommen wird, mag ich doch zu bezweifeln, leider.

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  • Zitat von guardian_bw

    Da stimme ich mal gerne zu.
    Wir reden hier vom Mindestlohn, nicht vom maximal möglichen Lohn.


    Für eine ungelernte Kraft, einem Hilfsarbeiter, ist das auch in meinen Arbeitnehmer-Augen in unserer Branche genug.
    Ausgebildete Fachkräfte sollten mehr verdienen, das ist klar. Aber das ist ein Bereich, der für meine Begriffe nicht staatlich reglementiert gehört - denn sonst brauchen wir keine Tarifkommissionen mehr.
    Und es steht zudem jedem AN frei, mit seinem Arbeitgeber selbst über mehr Lohn zu verhandeln.


    Als Untergrenze sind 7,50 - 8 EUR ok. Für Hilfsarbeiter, zu denen die 34a-unterwiesenen und sachkundegeprüften Kollegen nunmal gehören.


    Facharbeiter (in der Industrie/handwerk gelernt) bekommen als Normal Lohn bei einer Zeitarbeit um die 7 € Anfangsgehalt. Ist Standard und werdem um die 33€ pro Stunde verkauft/vermietet.

  • Zitat von Blue_Dragon

    Facharbeiter (in der Industrie/handwerk gelernt) bekommen als Normal Lohn bei einer Zeitarbeit um die 7 € Anfangsgehalt. Ist Standard und werdem um die 33€ pro Stunde verkauft/vermietet.


    Du sagst es selbst - bei Zeitarbeit... Ist das nicht die Branche, die ebenfalls in der Diskussion um Mindestlohn vertreten ist...?


    Direkt angestellte Facharbeiter werden besser bezahlt - warum sollte das in unserer Branche nicht auch so sein?

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