Eure Erfahrungen bei der Waffensachkundeprüfung

    • Erster Beitrag

    Ich würde mal gerne wissen, wie ihr die Waffensachkundeprüfung erlebt habt.


    :?: Welche Art von "Kurs" habt ihr gemacht? Über welchen Zeitraum? Wie habt ihr die schriftliche und die praktische Prüfung erlebt? Wie seid ihr mit dem Lernstoff klargekommen? Was fandet ihr gut, was schlecht?
    Fandet ihr, dass ihr gut geschult aus dem Kurs rausgeht oder seid ihr anschließend immernoch unsicher beim Umgang mit Waffen? :?:




    Ich habe die Waffensachkundeprüfung im Rahmen der Ausbildung zur FSS gemacht, musste sie allerdings privat bezahlen. Die Theoriestunden wurden während der Schulzeit abgehalten, was dazu führte, dass bei uns Schülern eigentlich vom Stoff gar nichts ankam, da zum einen Minimum 50% der Leute Null Interesse an der Sache hatten und zum anderen unser Ausbilder ein schwerhöriger Ex-Polizist im Ruhestand (und nebenbei noch IHK'ler) war, der einfach alles herunterrasselte. Die schriftliche Prüfung war ein Witz, da die Aufgaben vorher in plenum besprochen wurden, damit auch ja niemand durchfiel. Dabei hatte eigentlich niemand einen Schimmer von der Materie. Wenn ihr mich fragt, pure Geldmacherei und künstliches Aufpolieren von Statistiken... und zudem noch saugefährlich :!:
    Die praktische Prüfung ist ja dann nicht mehr der Rede wert. Aber, wenn ich nicht selbstständig gelernt hätte und mein Vater (der bei der Polizei und leidenschaftlicher Sportschütze ist) mir nicht vieles erklärt und praktisch gezeigt hätte, wäre ich jetzt genauso schlau, wie vor dem Kurs.
    Traurig aber wahr...

  • Bin mit vielem einverstanden, oft auch gleicher Meinung. Leider sind die von dir als Einzelfäll bezeichneten Vorkommnisse definitiv nicht so isoliert, wie man es gerne hätte, im Gegenteil.
    Das wurde mittlerweile auch an anderen Stellen bemerkt, nicht zuletzt wegen der z.T. hirnrissigen Begründungen bei Verwaltungs- oder Strafverfahren.
    Aber sei`s drum, letztendlich geigen wir nahezu die gleiche Melodie, wenn auch auf anderen Instrumenten.
    Ürigens: Dass Wachleute Privatleute sind, ist niemandem klarer als mir (habe sowas mal gelernt), aber wenn ich einige Beiträge hier lese, wohl noch lange nicht jedem Wachmann. Obwohl durch den § 34 das ja eigentlich Basiswissen sein sollte.
    Warten wir einfach mal ab, was die Zukunft bringt.

    Können kommst von Kunst - mer kunns oder mer kunns nit.

  • Zitat von lawman

    aber darum gehts doch, alle paar jahre kriegt man die mal in die hand und wo ist da die sagenumwobene Ausbildung?


    Man unterscheide bitte Ausbildung und Training...


    ...und diesen Satz "...welche man alle paar Schaltjahre mal dienstlich in die Hand bekommt." bitte nicht falsch verstehen.
    Damit ist ausschließlich die entsprechende polizeiliche Lage gemeint, in die ein durchschnittlicher Streifenbeamte kommt und die den Einsatz der MP5 erfordert.


    Ich hatte die MP5 durchaus öfter in der Hand, aber eben nicht draußen im Einsatz.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von guardian_bw

    Man unterscheide bitte Ausbildung und Training...


    Meinetwegen. Fakt ist, dass bei nicht unerheblich wenigen Dienststellen/Behoerden zumindest dass Training, wenn nicht gar die Ausbildung zu einem nicht unbeachtlichen Teil Muell ist.

  • Zitat von lawman

    ...wenn nicht gar die Ausbildung zu einem nicht unbeachtlichen Teil Muell ist.


    Zumindest ist die Ausbildung um Welten besser als jegliche private "Ausbildung", die sich über wenige Tage erstreckt...


    Und falls du es noch nicht kapiert hast: Mit der MP5 muss der Otto-Normal-Streifenbeamte nicht so gut umgehen können, wie mit der Handfeuerwaffe. Warum? Schlichtweg deshalb, weil es für ihn allzu oft am praktischen Einsatz der MP5 mangelt, er führt sie oftmals noch nichtmal mit. Die Handfeuerwaffe hingegen ist immer dabei, und wird auch öfter gezogen, als manch einer hier vielleicht glauben mag.
    Deshalb kann man das Training mit der MP5 vernachlässigen und auf das absolut notwendige Minimum reduzieren.


    Die Ausbildung hingegen ist auch an der MP5 ausgiebig und erschöpfend - und auch hier gilt: Wer nicht die Mindestleistung erfüllt, kann einpacken. Auf gut deutsch ist dann seine Ausbildung bei der Polizei beendet und er kann sich einen anderen Job suchen.


    Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich die MP5 im Einzeldienst tatsächlich aus dienstlichen Gründen mit an Bord hatte. Und da brauche ich noch nicht mal alle Finger...


    Für Beamte von entsprechenden Einheiten mag das anders aussehen, aber nicht für das Streifenhörnchen.

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    Team_Signatur

  • Zitat von guardian_bw

    Zumindest ist die Ausbildung um Welten besser als jegliche private "Ausbildung", die sich über wenige Tage erstreckt...


    Sehr geehrter guardian_bw,


    ist Ihre Aussage auf Grund mangelder Erfahrung mit externer Ausbildung (Jenseit der PDV 211) zustande gekommen?
    Ich gebe zu, dass sich die Ausbildung seit der letzten Änderung der PDV 211 zum positiven geändert hat (Schießausbildung, SV, Eigensicherungstraining als Gesamtkonzept = Einsatztraining), sie jedoch als da Maß der Dinge zu sehen ist falsch. Dass in nur wenigen Tagen der Umgang mit Schusswaffen nicht erlernt werden kann, ist selbstverständlich richtig - es wird auch keiner Dan-Träger über Nacht. Bis sich Automatismen bilden, dauert es eben seine Zeit.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Schießausbilder der Polizei z.B. in BW/Hessen … durchaus Inspiration und „know how“ von Externen geholt haben.
    Auf meiner HP finden Sie ggf. Beispiele für praxisbezogene, private Schießausbildung.




  • Noch lange kein Grund hier persoenlich zu werden. Ich sag ja auch nicht dass ich Dich fuer duemmer halte, nur weil ich andere Erfahrungen bei der B ehoerde gemacht habe und weil mir Freunde und Kollegen von Ihrem Dienst bei BGS, Landespolizei und Justizvollzug und Zoll erzaehlen. Leute mit denen ich aufgewachsen bin, die ich seit ueber 20-30 Jahren kenne und die absolut KEINEN Grund haben mir Maerchen zu erzaehlen!
    Wenn sich ein mir sehr wichtiger Mensch als Polizeibeamter nicht korrekt fortgebildet fuehlt und das insbesondere an der Waffe und hier auch Handfeuerwaffe und nicht nur MP5, dann ist das bedenklich. Diese junge Dame geht dann ebebn sich Ihr Training anderweitig holen.


    Wenn die Deutschen mal vom hohen Ross runter kommen wuerden, dann waer das gut fuers Land. Anderswo gibt es gute bis sehr gute Waffenausbildung in wenigen wochen! in besagtem fall wurden 2 wochen in den usa verbracht und an einer eigentlich in fachkreisen bekannten Schule trainiert. uebrigens von GRUND auf!

  • Zitat von lawman

    Noch lange kein Grund hier persoenlich zu werden. Ich sag ja auch nicht dass ich Dich fuer duemmer halte, nur weil ich andere Erfahrungen bei der B ehoerde gemacht habe und weil mir Freunde und Kollegen von Ihrem Dienst bei BGS, Landespolizei und Justizvollzug und Zoll erzaehlen. Leute mit denen ich aufgewachsen bin, die ich seit ueber 20-30 Jahren kenne und die absolut KEINEN Grund haben mir Maerchen zu erzaehlen!
    Wenn sich ein mir sehr wichtiger Mensch als Polizeibeamter nicht korrekt fortgebildet fuehlt und das insbesondere an der Waffe und hier auch Handfeuerwaffe und nicht nur MP5, dann ist das bedenklich. Diese junge Dame geht dann ebebn sich Ihr Training anderweitig holen.


    Wenn die Deutschen mal vom hohen Ross runter kommen wuerden, dann waer das gut fuers Land. Anderswo gibt es gute bis sehr gute Waffenausbildung in wenigen wochen! in besagtem fall wurden 2 wochen in den usa verbracht und an einer eigentlich in fachkreisen bekannten Schule trainiert. uebrigens von GRUND auf!


    Auch ein zweiwöcheiger Kurs bringt nur etwas, wenn er (wie hier beschrieben) vom Basistraining nach vorn geöffnet durchgeführt wird. Bevor darüber wieder Diskussionen entstehen: Ich habe 20 Jahre Erfahrung mit Ausbildung in sehr ielen, den meisten heir nicht zugänglichen Bereichen. Das muss dazu genügen.
    Fakt ist aber auch, dass auch und gerade dann, nämlich NACH dem Lehrgang, das eigentliche Training erst beginnt, die Festigung und Entwicklung von Automatismen.
    Wenn jemand heute, 16 Jahre nach Einführung der "alten", stark verbesserten, die Schießausbildung der Polizeien umkrempelnden PDV 211 und 3 Jahre nach Einführung der letzten PDV 211 behauptet, er könne nicht genügend trainieren, dann stimmt das in den allermeisten Fällen nicht. Ich weiß, dass innerhalb der Dienstzeit sehr oft wegen des Stellenabbaus nicht genug Zeit freigemacht werden kann. Es wird aber keinem Beamten untersagt oder verwehrt, in seiner "Freizeit" zum Schießen zu gehen. Und die Ausbildung (wirkliches Einsatztraining) ist besser als alles, was man hier privat erlangen kann. DAbei rede ich nicht von Kurzlehrgängen diverser Anbieter. Ich habe selbst MP 5 Lehrgänge bei HK mitgemacht. Beeindruckend, aber in der Realität sind die Fertigkeiten dieser (USA)-Leute nicht zu erreichen. Niemand kann mehrere Stunden am Tag trainieren und abends bis zum Hals in Hülsen stehen. Das ist zeitlich und finanziell für niemanden zu leisten, auch kein Land. Nur eine Firma, die die Kosten unter Werbung verbucht, kann so arbeiten.
    Und deswegen ist ein Vergleich zwischen engagierten PB und normalen Waffenträgern hier nicht angebracht. Wenn ein Beamter, egal welcher Behörde aber meint, der Dienstherr habe eine Bringschuld bezüglich der Ausbildung, dann irrt er zum Teil. Auch der Beamte hat, übrigens auch von Gesetzes wegen, selbst für seine Fortbildung zu sorgen. Dass der Dienstherr ihm hierzu eine Palette von Möglichkeiten anbietet ist erfreulich und gehört so. Aber zu erwarten, dass man zum Training getragen wird oder das die Arbeit liegen bleibt weil man gerade Lust auf Training hat, ist weltfremd.
    Auch in privaten Firmen werden sehr viele Fortbildungen am WE durchgeführt oder in der Urlaubszeit. Ich persönlich halte die Ausbildung unserer Behörden zwar immer für verbesserungswürdig, aber auch fÜr gut. Ich kann es allerdings auch nur für die Polizei, die Justiz sowie in Teilen für einige andere beurteilen. Nicht für alle.

    Können kommst von Kunst - mer kunns oder mer kunns nit.

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