Von Claus Peter Müller
Der Überfall spricht dem Motto des Festes Hohn
18. August 2008 Mindestens vier junge Männer haben in der Nacht zum Montag im nordhessischen Bad Sooden-Allendorf an der Werra ein Festzelt überfallen und fünfzehn Personen verletzt. Zwei von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Ihr Zustand ist nach Angaben der Polizei in Eschwege ungewiss. Alle mutmaßlichen Täter wurden von den Zeugen als „südländisch aussehend“ beschrieben, berichtete die Polizei. Die Ermittlungen dauerten aber an, so dass es auch Stunden nach dem Überfall noch keine genaueren Hinweise auf die Absicht und Herkunft der Täter gab.
Nach Angaben der Polizei drangen gegen 1.20 Uhr mindestens vier, vielleicht aber auch sechs junge Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren in das Festzelt des traditionellen Erntedankfestes in Bad Sooden-Allendorf ein. Die mutmaßlichen Täter waren zuvor mit mindestens einem Fahrzeug zum Festplatz gekommen. Sie hatten sich mit Bein- und Armschonern sowie Arm- und Brustpanzern gerüstet, und sie trugen schwarze Kleidung und schwarze Handschuhe. Ein Polizeisprecher sagte, die Täter hätten sich durch das Zelt „durchgewütet“. Auf dem Weg zur Theke schlugen sie mit Teleskopschlagstöcken, Baseballschlägern und armlangen Holzlatten mehrere Personen nieder. Einem der Schläger entrissen die Angegriffenen eine Holzlatte. Ein anderer verlor auf dem Rückzug eine Dose Pfefferspray. Bei der Polizei und der Rettungsleitstelle in Eschwege gingen von 1.34 Uhr an zahlreiche Anrufe ein. Die Anrufer lieferten übereinstimmende Berichte vom Tathergang und forderten Rettungsdienste sowie Notärzte an. Die Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht.
Willkürlich auf die Gäste eingeschlagen
Ein Polizeisprecher in Eschwege sagte, es seien zahlreiche Zeugen befragt worden. Der Angriff unterscheide sich von der gewöhnlichen Kirmesschlägerei, da sich die Täter mit Protektoren geschützt hatten, und sie es nicht auf eine bestimmte Gruppe abgesehen hatten, sondern willkürlich auf jedermann einschlugen. In der kleinen Fachwerkstadt, aber auch in den Nachbarorten sei der Überfall ein „Riesenthema“ und „ein Schock für die Menschen“. Wenn diese Nachricht die Runde mache und die Angst wachse, „geht doch keiner mehr zu solchen Festen“.
Das Erntedankfest wird in diesen Wochen nicht nur in Bad Sooden-Allendorf, sondern auch in anderen Orten an der Werra gefeiert. Das Fest in Bad Sooden-Allendorf hat seinen eigenen Charakter. Es ist ein Volksfest im besten Sinne des Wortes. Die Bürger feiern nicht nur im Festzelt, sondern auch auf den Straßen vor ihren Häusern, wo sie zum Beispiel bis spät in den Abend auf den Straßen traditionelle Volkstänze tanzen.
Text: FAZ.NET
Bildmaterial: dpa
faz.net
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Was haben wir denn hier für eine neue Entwicklung ?
Scheinbar ging es hier nicht um die Türsteher (war da überhaupt Security?) sondern wahllos wurden Gäste der Veranstaltung angegriffen.
Die Täter waren vorbereitet (Protektoren, Waffen) eine Zielrichtung (politisch, rassistisch) ist bislang nicht erkennbar.
Was kommt da auf uns zu ? Einzelfall oder neue Entwicklung ?
2-3 Türsteher hätten dagegen nichts ausrichten können.
Auf was müssen wir uns einstellen ?