Diebstahl

  • Bevor ich meinen Job anfing, wurde in einem der Objekte wo ich arbeite, versucht einen großen Coupe zu machen. Involviert waren dabei Sicherheitsmitarbeiter und Mitarbeiter des Objektes. Das war Haarscharf für unsere Sicherheitsfirma. Die Polzei observierte bereits die Leute und konnte sie so festnehmen! Allerdings hätte es fast für meine Firma den Rausschmiss bedeutet! Gott sei Dank behielten einige Chefs den kühlen Kopf und so habe ich bei meiner alten Firma doch nicht umsonst gekündigt und konnte doch da anfangen!


    Meine Frage:


    Habt Ihr ähnliches erlebt? wie geht Ihr als Chefs damit um?
    Wie kann man Anzeichen erkennen???

  • Hallo Ive,


    du solltest an erster Stelle einmal den Auftraggeber nennen......:-)


    "Innerbetriebliche" Diebstähle gehen nämlich zuerst einmal diesen was...
    ob der dann Anzeige erstatten will oder nicht,ist sein "Bier".....
    In der Regel wird das bei Großkonzernen nämlich so gehandhabt,das der
    betreffende Mitarbeiter (ob jetzt Firmeneigener oder von der Security)
    entlassen bzw. des Geländes verwiesen wird.


    (oder hast du dich noch nie darüber gewundert,das man zwar immer von Banküberfällen liest in der Zeitung,aber nicht von Diebstählen ??
    Bänker sind keineswegs besser als der "Normalsterbliche"....nur wird hier immer schön der "Teppich" drüber gehalten...sprich KEINE Polizei und somit keine Öffentlichkeit)


    mfg


    Generell gilt es hier vorsichtig zu agieren,vor allem wenn man die
    Betrieblichen Gegebenheiten nicht zu 100 % kennt.

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Naja ganz so ist es glaub ich nicht oder?
    Warum wird denn immer wieder auch davon gesprochen, das es die ganze Sicherheitsfirma vom Objekt verwiesen werden würde bei solchen Ereignissen?


    Auch bei uns war es knapp. Gut das ist jetzt Jahre her und inzwischen ist das Personal richtig gut und das merkt auch der Kunde. Aber wie würde ich als Kunde reagieren???


    Ich würde wohl auch die gesamte Sicherheitsfirma rausschmeißen!!! :roll:

  • Hallo Ive,


    gerade Großkonzerne und Banken/Versicherungen "mögen" es überhaupt nicht,in den "Schlagzeilen" zu landen.....Vor allem nicht mit einer wie:
    "Pförtner beklaut Versicherung XXX" z.B.
    Das ist dann der "wahre" Kündigungsgrund für die Wachfirma...
    Daher sollte man bei einem Verdacht auf sowas auch zunächst einmal mit dem zuständigen Ansprechpartner des Objektes sprechen.....in der Regel weiß der nämlich schon längst Bescheid über die "Firmen-Interne Buschtrommel" ......
    Unterschätze niemals die "Kontrolle" durch den Auftraggeber.......
    Ein Fehler,denn übrigens viele "Wachdödel" begehen.......
    Das am WE z.B. niemand mehr in der Firma ist,heisst noch lange nicht,das
    man "unbeobachtet" ist.......
    Ein Beispiel dazu poste ich mal unter Smalltalk.


    Ist beim Objekt kein besonderer Ansprechpartner vorhanden,so sollte man
    mit seinem EL mal ein Gespräch unter 4 Augen führen.


    mfg

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Unterschätzen tu ich das ganz sicher nicht. Das das Objekt keine Schlagzeilen haben möchte ist auch klar. In unserem Fall gab es aber schon die ein oder andere Schlagzeile in den örtlichen Blättchen. Wenn man sich vorstellt, wegen solchen ... den Arbeitsplatz zu verlieren kann einem nur Schlecht werden!!! :roll:


    Als erstes würde ich mit Sicherheit meine OL ansprechen oder den SM direkt, wenn mir was aufällt! Da ist meine Hemschwelle sehr klein, weil es da schließlich um meinen Arbeitsplatz geht.

  • Zitat von Ive

    Als erstes würde ich mit Sicherheit meine OL ansprechen oder den SM direkt, wenn mir was aufällt! Da ist meine Hemschwelle sehr klein, weil es da schließlich um meinen Arbeitsplatz geht.


    Sofern nicht gerade einer dieser beteiligt ist. Dafür ja jüngst erst wieder Beispiel gab


    (steht in anderem posting, leitender Mitarbeiter nimmt mal so eben aus Safe einige MIOs aus Sicherheitsfirma mit und es fällt erst auf nachdem dieser schon längst über alle Berge ist...)


    Wobei DEM es nix gebracht hat, wurde im östlichen Ausland geschnappt, Beute bis auf kleinere Beträge noch vollzählig.


    WSD

    Lerne Deine Grenzen kennen... Nur wer weiß wo sie liegen, kann auch bis an sie heran gehen.

  • Meine Erfahrung ist ebenfalls, daß Diebstahl eher unter den Teppich gekehrt wird und der entsprechende Mitarbeiter entlassen wird.
    Viele "Vorfälle" im G&W-Bereich sollen ja auch auf Insiderwissen beruhen.
    Gefährlich wirds, wenn man sich auf die Kollegen verlässt und Einer ein Ding dreht. Dann ist man selbst mit dran, weil u.U. die gegenseitige Kontrolle vernachlässigt wurde.

  • Hallo,



    Zitat

    Viele "Vorfälle" im G&W-Bereich sollen ja auch auf Insiderwissen beruhen.


    ja die überwiegende Anzahl der Beraubung im G+W sind "Insider"-Sachen.....
    (auf der anderen Seite,wen wunderst wenn man dort anfang zu sparen...sprich Fahrer ohne Waffe und nur nach RV-Lohn??? )


    Auf der anderen Seite dürfen sich Auftraggeber und Security-Firmen aber auch nicht wundern,wenn bei "ULTRA-DUMPING" Preisen nach Ostdeutschen Tarifverträgen die MA "Lange Finger" machen......
    Wie soll ein Mensch bei einem Vollzeit-Job für 4,60 € (Tarif Mäc-Pom)
    die Stunde denn wohl seinen Lebensunterhalt bestreiten???
    Da muss er ja schon den ganzen Monat durcharbeiten bei 12 Stunden-Schichten täglich um gerade mal auf 1.200 ,- € Netto zu kommen......aber wer hält das schon länger aus??


    Die Lebenshaltungskosten sind in den "neuen Bundeländern" mittlerweile
    genauso hoch wie in den Alten.......


    Von daher ist es dann mehr als "Scheinheilig", wenn Auftraggeber oder Security "entsetzt" tun,wenn einer ihrer MA "Lange Finger macht"......



    mfg

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Es IST Fakt, das 95 % aller Diebstähle oder Überfälle im Bereich GWT auf die eine oder andere Weíse mit Insidern zusammen hängen. Sei es aktiv oder passiv durch Informationsweitergabe. Nicht umonst ist die Versicherungsprämie für GWT so extrem hoch.....


    Lässt man sich diese Prämien mal auf die einzelnen Risiken herunter rechnen, kann man sehen das 90% des Beitrages für Untreue, Unterschlagung und Überfälle unter MA-Beteiligung drauf gehen...


    Nur um die 10% sind dann für "externe" Ereignisse (Unfall, Abhanden kommen, Elementarschäden, EXTERNER Überfall, etc.).


    Bei den im Bereich GWT teilweise bezahlten "Löhnen" (wenn man das so nennen kann.....) verwundert es wahrlich nicht das so hohe Insiderquote vorliegt....


    Dank des ruinösen Preisdumpings einiger weniger (zu meist) Global Player die auf Verlust komm raus den Markt beherrschen, musste es ja dazu kommen...


    In diesem sensiblen Bereich wäre dringend ein Umdenken und angesagt. In diesem Bereich auch nichts gegen eine staatliche Aufsicht in Bezug auf LOHN, Sicherheit und Ausbildung hätte um das zurecht zu rücken...


    Reale Bezahlung der Dienstleistung und Ende des Preiskrieges der Hand voll GlobalPlayer (derzeit ist GWT billiger für Auftraggeber wie Veranstaltungsschutz......), reale, angepasste Entlohnung der Mitarbeiter, das sind Dinge die hier dringenst angesagt wären...


    WSD

    Lerne Deine Grenzen kennen... Nur wer weiß wo sie liegen, kann auch bis an sie heran gehen.

  • Zitat von Ive

    Recht hast Du WSD!!!


    :cry:


    *verneig*


    Danke schön


    :wink:

    Lerne Deine Grenzen kennen... Nur wer weiß wo sie liegen, kann auch bis an sie heran gehen.

  • Ich habe mich schon mit einigen Kollegen drüber unterhalten. Gut die sagen zwar das was ich auch sage. Ich würde für sowas nie meinen Job riskieren, fakt ist, das im letzten März uns wegen sowas eine Kollegin verlassen musste. Weil Mist gebaut hat. Und den hat nur sie gebaut. Gott sei Dank hatte das keine Auswirkungen auf uns. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack!!! :(

  • Es kann sich niemand davon freisprechen er käme "niemals" in so eine Versuchung und würde sowas "niemals" machen.


    Ich denke, das es bei JEDEM Umstände (bzw. Verkettung von mehreren Umständen) geben kann, das man AUCH mal "Mist" baut. Da sich niemand von frei sprechen kann.


    Sonst kein MENSCH wäre..... Fehler sind menschlich...



    Aber man kann die RAHMENBEDINGUNGEN dahingehend beeinflussen, das man gewisse Faktoren AUSSCHLIESSEN kann die MIT dazu führen das sowas passiert....


    Und das sollte Ziel sein und wäre erstrebenswert.


    WSD
    WSD

    Lerne Deine Grenzen kennen... Nur wer weiß wo sie liegen, kann auch bis an sie heran gehen.

  • Moin,
    ich denke auch, dass WSD recht hat, dass sich im Gebiet G&W-Transport ( allerdings nicht nur da) was ändern müsste, fürchte jedoch, dass es auch dann den Global Playern wieder gelingen würde, ihre marktbeherrschende Position festzuzementieren. (ich wollte schon immer mal nen Satz mit dreimaligem "dass" schreiben *g*).
    Kleines Beispiel (mal wieder vom Airport):
    Ich hatte mich Ende letzten Jahres mal mit einem der damals noch an der Torkontrolle zum Vorfeld arbeitenden "alten Hasen" unterhalten, der mir etwas fassungslos (naja, er war nicht aufgelöst, eher sauer) von ihrer vorangegangenen Abteilungsversammlung erzählte. Dort wurde ihnen wohl recht unumwunden gesagt, dass sie ab Januar die Einfahrtkontrollen nicht mehr durchführen dürften, weil sie ja schliesslich keine "geprüften Luftsicherheitsassistenten" wären. Die Schulung dazu dürften sie aber auch nicht absolvieren, da die ja sooo schwierig sei und bei Nichtbestehen sie ja nicht weiterbeschäftigt werden könnten.
    Das sind so ziemlich alles Leute ( ich rede jetzt mal nur von den altgedienten der Abteilung) die IhK-Lademeister waren und dann aus meist gesundheitlichen Gründen zur Security gewechselt sind, wobei sie meines Wissens dann alle die IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft gemacht haben.
    Denen wird dann also gesagt, was sie die letzten fünfzehn oder mehr Jahre gemacht haben, war nix. Sie dürften dann aber noch die Auslasskontrolle machen (also Knöpfchen drücken, wenn der Ausweisleser spinnt), weil dafür keine LuSi-Prüfung nötig wäre.
    (Das hat sich jetzt wohl wieder etwas geändert, aber seitdem hab ich mit den Jungs nicht mehr gequasselt, weil ich sie kaum noch sehe).
    Näherungsweise im gleichen Zeitraum hab ich in irgend ner Zeitung Auszüge aus der hochgestochenen Rede irgendeines Doktors (der meiner Vermutung nach ganz oben auf der Gehaltsliste von entweder Fraport oder FIS steht) in der er erklärt, die Leute wären quasi die Sahnehaube des Sicherheitsgewerbes, weil in den Prüfungen nach dem tollen Lehrgang ( zu denen eigene Leute hinzuschicken, sich der Fraport-Betriebsrat geweigert hatte, weil dort "menschenverachtende Zustände" herrschen würden, wie die ersten Fraportler berichteten, die dort hinsollten) ja fast die Hälfte der Aspiranten durchfällt. Darüberhinaus betrüge der Lohnunterschied zu den Fraportangestellten lediglich zehn Prozent (klar, die LuSis kriegen gradmal die Hälfte des durchscnittlichen Fraportlohnes, dafür greifen die Manager fast das Doppelte ab, oder so.. *g*) Und FIS wirbt natürlich auch mit dem Prädikat "Marktführer in Sachen Luftsicherheit"
    Dass in den Kursen natürlich die Durchfallquote IMHO aus einem ganz anderen Grund so hoch ist, nämlich aus dem Umstand heraus, dass der Kurs pro Mann nen netten Gewinn für die FIS abwirft, bevor der MA auch nur nen Handschlag getan hat, und für jeden Durchgefallenen ein neuer von der Arbeitsagentur geschickt wird, kommt nicht in die Öffentlichkeit.
    Ergo hat sich hier der Markt (oder die Fraporttochterfirma, die jetzt europaweit vermarkten möchte) durch die "eltäre" Ausbildung nett abgeschottet, denn kaum ein "Nocht-Global_Player" wird sich in diesem Marktsegment noch postionieren können. Aber Sicherheit produziert der Laden auch nicht wirklich, denn die Leute dort sind wohl im Schnitt nicht allzuglücklich mit ihren Jobs.
    Dem wird anscheinend mit einem ausgeklügelten (IMHO auch wieder etwas verächtlichen) System von Kontrollen (dakommen scheints, mitunter Bundespolizisten an, die was reinschmuggeln wollen, und wers nicht findet kriegt eine auf den Deckel => für jeden Entlassenen kommt ja auch wieder, was wohl?, einer in den Kurs).
    Die Krönung war als ich hörte, dass, wer einen Fehler macht, eine Nachschulung bekommt (hört sich erstmal toll an, oder?), der eine Woche dauert. Boah, die tun was für die Weiterbildung ihrer MA´s, oder? Der Lerneffekt dürfte aber IMO eher in dem Umstand bestehen, dass der MA in der Woche Schulung ja nicht arbeitet, folglich also auch kein Geld verdient...
    Kann natürlich sein, dass sich das in letzter Zeit wieder gändert hat, dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil ;) .
    Ich denke, um den Standard in der Branche zu heben, müsste man zusätzlich zu vorgeschriebenen Löhnen und Ausbildungen (das kann tatsächlich staatlicherseits geschehen) die Möglichkeit nutzen, dass kleinere Firmen (bis hin zu mittelständischen Firmen) zusammenarbeiten können, ohne dass ruinöse Subunternehmerketten entstehen, in denen die letzten in der Reihe an der langen Leine verhungern, während sie die tatsächliche Arbeit machen. Mit einem solchen Verbund könnte man evtl. auch Aufträge annehmen, die sonst nur von den Grossen bewältigt werden können und dort zeigen, dass es auch engagierte Sicherheitsleute gibt. Dass dies vermutl. nicht passieren wird, weiss ich natürlich auch, ich sach ja nur... ;) ( Übrigens: Im Kleinen mach ich das schon in meinem kleinen PS-Laden im Netzwerk mit ein paar Kollegen, läuft nicht soo schlecht)
    Just my food for thoughts. :)


    Gruß
    BigBlock

    Hüte Dich vor dem Zorn eines sanftmütigen Mannes.

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