Besteht Reformbedarf...?
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Die Audits gibt es A nicht zum Nulltarif und werden B gerade beim VdS nich verschenkt.
Das sieht in der Tat bei son Vereinen wie TÜV Austria und anderen Exoten anders aus
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Mit den Kosten für die DIN 77 2000 meinte ich natürlich jene, die der Beuth-Verlag für das Papier verlangt. Selbstverständlich kommen noch die Kosten der Zertifizierer hinzu, die recht beträchtlich sein können. Auch wenn man als "Studienabbrecher" neuerdings zu Lasten des Arbeitsamtes z.B. beim (deutschen!) TÜV zum "Auditor" in Schnellveranstaltungen durchgeschleust und dann auf die Menschheit los gelassen wird.
Die übrigen Forderungen wie Versicherungsschutz sind schon durch die Gewerbeordnung vorgegeben und auch im realen Geschäftsleben etabliert. Es mag wohl hier und da "Kontrollen" über die Einhaltung der Bestimmungen geben, Regel sind sie auf jeden Fall jedoch nicht, wie ich in einer Reihe von öffentlichen Aufträgen selber beobachten konnte/musste. Da wird nicht nur mit "Personalknappheit" argumentiert, sondern auch zunehmend mit "Verwaltungsvereinfachung". Diese hat dazu geführt, dass in einigen Bundesländern gar nicht mehr das LRA bzw. eine Kreisverwaltungsbehörde z.B. über den Gewerbeantrag befindet, sondern der Dorfbürgermeister (am Stammtisch?).
Was gedruckte Bestimmungen in der Praxis des Wach- und Sicherheitsgewerbes wert sein können, zeigt sich auch schön am Beispiel der "Unterrichtung", für die bekanntlich ausreichende Deutschkenntnisse der Teilnehmer gefordert werden. Mir fielen Leute auf, deren deutscher Sprachschatz sich erschöpfe in Ausdrücke wie "Scheiß Deutscher, Scheiß Nazi" etc. Diese Leute aus Afrika und aus der Karibik hatten Unterrichtungsbescheinigungen der IHKen Fulda und Erfurt. Dort nachgeforscht musste ich erfahren, dass diese Veranstaltungen nicht selbst von den IHKen durchgeführt, sondern an externe "Schulungsfirmen" rechtswidrig (!) vergeben wurden. Deren Dozenten wiederum bekräftigten, bei den von mir beanstandenet Absolventen "keine Schwächen in der deutschen Sprache festgestellt" zu haben...
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Zitat
Da wird nicht nur mit "Personalknappheit" argumentiert, sondern auch zunehmend mit "Verwaltungsvereinfachung". Diese hat dazu geführt, dass in einigen Bundesländern gar nicht mehr das LRA bzw. eine Kreisverwaltungsbehörde z.B. über den Gewerbeantrag befindet, sondern der Dorf-Bürgermeister (am Stammtisch?).
Vielleicht solltest du dich mal mit dem föderalen System auseinandersetzen
So ist in den 16 Bundesländern gerade die Verwaltung unterschiedlich organisiert und aufgestellt. Das "gar nicht mehr von LRA" solltest du mancherorts ersetzen mit "wurde noch nie".
In Baden-Württemberg zum Beispiel ist der gewählte Bürgermeister der Gemeinde auch Chef der Ortspolizeibehörde... komischerweise funktioniert dieses System schon seit Bestehen des Bundeslandes...Wenn du das mit "Stammtisch" gleichsetzen willst, solltest du dich vielleicht auch gleich an selbigen setzen.
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...mir platz lansam der arsch! ich hab keinen bock mehr auf diese plumpen stammtischparolen und ihre gebetsmühlenartige wiederholung. die verbreitung von dupf übernommenen bild-parolen ohne wissenshintergrund beleidigt langsam aber sicher den intellekt vieler hier anwesender.
warum tauchen diese kognitiv-low-attitude-flyer mit schöner regelmässigkeit hier auf und nerven die umwelt?
sorry, kein verständnis mehr hierfür!kann gar nicht so viel essen wie ich momentan kotzen könnte!
ricon
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Zitat von Diagolos
Aber sicher besteht Reformbedarf, ich zähle mal einige Punkte auf:
- Lohngruppen/Strukturen überarbeiten
- Arbeitszeiten humaner gestalten
- Gehalt/Eingruppierung für MSS festlegen
- Tarife für Servicekraft Schutz und Sicherheit festlegen
- Die DIN 77200 kann abgeschafft werden, wurde von den
Verbänden groß angepreist, ist aber nichts dahinter und dient
nur dazu angebliche Qualität vorzugaukeln.Die Aussage von „Diagolos“ bezüglich, der Abschaffung "DIN 77200" stimme nicht direkt zu. Die anderen Punkte erscheinen mir mehr als Sinnvoll.
Leider wurden mit der DIN 77200 die Ursprünglich angedachten Ziele nicht annähernd erfüllt – der Sinn und Zweck wird in der Praxis total ins Gegenteil verkehrt. Schlupflöcher wurden geschaffen, der Preis ist wieder wichtiger als die Qualität und es fehlt immer noch jegliche Grundlage - die Maßgaben einer Zertifizierung fehlen.
Und im Bezug auf die DIN EN ISO 9001 muss man aber sagen, dass diese in jeden Fall eine direkte Verbindung zur DIN 77200 hat (Stichwort: Behandlung von QM-Zertifikaten).
Trotzdem gehört die Norm nicht eingestampft - sondern modifiziert!
Um der Billigvergabe einen Riegel vorzuschieben und den meiner Meinung, damit verbundenen, ruinösen Kurs, ändern zu können, sollte erstmal ein spezielles Gesetz verabschiedet werden.
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..endlich wieder thema! DANKE!
ricon
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Hallo und Guten Abend !
Die Diskussion ist ja recht interessant und sehr farbig.
Grundsätzlich stimme ich
Thales
zu, dass eine Reform notwendig ist.Eine Reform in der Art, dass es z.B. eine EU-einheitliche Ausbildung geben sollte und diese Ausbildung eine wirkliche qualifizierte Ausbildung auch ist, die dann auch EU-weit als Ausbildungsberuf anerkannt ist.
Ich gehe sogar soweit, dass es nur noch einen Begriff für die ausgebildeten Mitarbeiter geben sollte
wie z.B. "EU-Sicherheitsfachkraft"
und dann spezielle Tätigkeiten in zusätzlichen Lehrgängen vermittelt werden (z.B. EU-Sicherheitsfachkraft, Bereich GWT) usw.Dazu gehören natürlich auch einheitliche Tarife mit den entsprechenden Zusatzlöhnen für absolvierte Lehrgänge.
EU-Einheitliche Regeln sollten dann auch für die Zulassung von Sicherheitsfirmen festgesetzt werden.
Ohne hochtrabende Bezeichnungen oder so.
Hierbei sollten aber unter EU-Leitung in den einzelnen Mitgliedsstaaten unabhängige Kontrollorgane geschaffen werden (ähnlich z.b. dem Bundesrechnungshof oder dem Bund für Steuerzahler)Die Firmenqualifizierungen gem. DIN 9001 oder 77200 oder was es EU-weit noch alles gibt, halte ich für absoluten Blödsinn.
Es werden dem Kunden damit Sachen vorgegaukelt, die bei näherem Hinsehen (mit fachlichen Augen) nicht im Geringsten dem entsprechen.
Angeblich "tolle" Unternehmen mit solchen "Qualitätssiegeln" könnte ich hier zuhauf nennen, die aber nicht mal die einfachsten Ausbildungsstandards oder Mindesttariflöhne erfüllen.
Und das sind auch sehr oft die "Großen" der Branche, nicht nur die angeblichen "Kleinen".
Sicherlich gibt es Ausnhamen, aber das ist ja wohl nicht Sinn der Sache, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, oder ?Doch eine gute Reform auf EU oder Bundesebene wird es in Zukunft nicht geben.
Dagegen wehrt sich dann schon die Lobby, die hinter den hohen Herren des BDWS steht.
Denn mit einer Reform müßte man ja z.B. mehr Geld in die Ausbildung und in ordentliche Löhne bezahlen, was widerum den Gewinn schmälern würde.
Denn z.Zt. würde auch kein Auftraggeber mehr Geld für Sicherheitskräfte bezahlen wollen.
Die Möglichkeit, endlich für qualifiziertes Personal EU-weit auch erheblich mehr als Mindestlohn zu bekommen, hat sich unsere Branche in den letzten Jahren selbst vertan.Gewiß, Ausnahmen mag es geben, aber dies ist dann nunmal kein EU- oder Bundesrepublik Deutschland Standard.
Und zum Thema "mehr Rechte für Sicherheitsdienste" sage ich ganz klar : NEIN !
Im GG sind die Aufgaben des Staates klar festgelegt.
Und dazu gehört auch, für den Schutz der Bürger zu sorgen.Das Argument "mehr Arbeitsplätze" im Sicherheitsgewerbe zieht nicht !
Würde der Staat seiner Pflicht nachkommen, dann könnten viel mehr Schulabgänger mit Abitur oder Mittlerer Reife
den Beruf des Polizisten oder Zollbeamten usw. erlernen.
Und mehr Rechte für gewerbliche Sicherheitsdienste schürt noch mehr
die schon vorhandene, allgemeine Meinung : "Sicherheit für die Reichen auf Kosten der Armen"Viele Grüße
sniper050 -
Zitat von sniper050
Und mehr Rechte für gewerbliche Sicherheitsdienste schürt noch mehr
die schon vorhandene, allgemeine Meinung : "Sicherheit für die Reichen auf Kosten der Armen"Ist das denn wirklich nur eine "Meinung", oder nicht bereits vielerorts die bittere Realität?
Ich bin ansonsten diesbezüglich voll auf deiner Linie.Was die Zertifizierungen nach 9001 oder 77 200 angehen, bin ich jedoch grundsätzlich anderer Meinung. Es sagt meiner Meinung nach sehr wohl etwas über die grundlegende Qualität der zertifizierten Firmen aus, wenn sie den Standards der jeweiligen Normen entsprechend arbeiten und das auch nachgewiesen haben.
Dass auch in jenen Firmen mitunter Tarife nicht eingehalten werden ändert daran nichts. Das ist ja auch nicht Bestandteil der jeweiligen Normen...Mit der 77 200 habe ich keine Erfahrungen, mit der 9001 jedoch schon einige, allerdings nicht im Bewachungsgewerbe. Ich habe unentgeltlich einer Bekannten bei der Einführung QM in ihrer Praxis geholfen und betreue das auch noch weiterhin in meiner Freizeit. Und da sehe ich durchaus zahlreiche Verbesserungen im Gegensatz zu früher.
In ihrer Branche wird das QM zum Jahresende 2010 Pflicht, und das halte ich für einen guten und richtigen Schritt, der auch in unserer Branche nicht der schlechteste wäre. -
Zitat von sniper050
Das Argument "mehr Arbeitsplätze" im Sicherheitsgewerbe zieht nicht !
Würde der Staat seiner Pflicht nachkommen, dann könnten viel mehr Schulabgänger mit Abitur oder Mittlerer Reife
den Beruf des Polizisten oder Zollbeamten usw. erlernen.Das finde ich ist ein Denkfehler. Wir sind keine Polizei und sollen das auch nicht sein. Unsere Aufgaben liegen nämlich ganz wo anders, wo ein Polizist nie tätig werden soll oder auch kann (Beispiel: Brandschutz). Oder in spezialisierten Sicherheitsbereichen wie z.B. im Bereich der Notrufzentralen oder der Alarmverfolgung - wo man die Polizei an Aufgaben entlastet, bzw. durch unsere Vorarbeit unnötiger Polizeieinsatz verhindert wird.
Ich sehe hier eher eine Arbeit Hand in Hand und nicht die oder uns als den jeweiligen Ersatz des anderen.
ZitatUnd mehr Rechte für gewerbliche Sicherheitsdienste schürt noch mehr die schon vorhandene, allgemeine Meinung : "Sicherheit für die Reichen auf Kosten der Armen"
Das Problem an der Forderung sehe ich eher darin: Warum wird es gefordert? Weil man sich vom Staat nicht ausreichend geschützt sieht?
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Hallo und Guten Tag !
Ob die von mir zitierte Meinung des "Volkes" nicht schon "bittere" Realität ist, möchte ich nicht beurteilen.
Da ich kein Bild-Zeitung Leser bin und auch nicht irgendwelche "Stammtischparolen" gutheiße, versuche ich eigentlich immer wieder, so gut es geht, objektiv, sachlich und realistisch zu bleiben.
Leider muß man aber immer wieder feststellen und hören, dass der finanziell weniger gut ausgestattete Bürger in Punkto Sicherheit dem finanziell besser gestellten Bürger im Nachteil ist.Und ich glaube nicht, dass z.B. eine Jenny Elvers, ein Ehepaar Poth usw. ein größeres Bedrohungspotential haben, als viele Kinder in unseren Städten, die sich zunehmender Gewaltkriminalität ausgesetzt sehen.
Will damit sagen, dass nicht alle hervorgehobenen Personen immer auch gleich hochgradig bedroht sind.Und bei z.B den Kindern sind wir an dem Punkt, warum der Bürger mehr Sicherheit fordert, sie aber nicht bekommt.
Hier fehlt es an ganz klar an dem notwendigen Personal bei den Polizeien der Länder.
Des Bürgers subjektives Sicherheitsgefühl geht mehr und mehr gegen Null.
Wer hat für die Sicherheit des Bürgers Sorge zu tragen (ist gesetzlich verankert) : Die Regierung.
Wer vertritt dies für die Regierung . Die Polizei.
Ist bei der Polizei zuwenig Personal da, sinkt das subjektive Sicherheitsgefühl.
Dieses Sicherheitsgefühl ist aber eines der Grundbausteine des Staates.Die, die es sich finanziell leisen können, kompensieren die mangelnde Polizeipräsenz durch private SDL.
Ist auch ihr gutes Recht.
Aber damit schürt man gleichzeitig noch mehr das Argument : "Sicherheit gibts ja nur für Reiche"
Und noch mehr Rechte im öffentlichen Bereich für private SDL fördert dieses Argument beträchtlich.DIN Normen oder sonstige Zertifizierungen sind grundsätzlich nicht verkehrt.
Da lasse ich mich gerne belehren.
Aber in unserer Branche (nur hiervon kann ich sprechen) wird leider allzuoft damit "Schindluder" getrieben.
Und dabei geht es nicht nur um Tariflöhne.
Auch Ausbildungen, Weiterbildungen und viele weitere Dinge sind nicht das, was sie sein sollten.
Aber dem Kunden werden die wunderbarsten Sachen erzählt.Reformen sind bitter nötig. Und das möglichst einheitlich für den gesamten EU-Raum.
Genauso bitter nötig sind aber auch unabhängige Kontrollgremien oder Kontrollorgane !Solange auf diesen Wegen nichts passiert oder das immer nur halbherzig getan wird, wird sich nichts groß ändern !
Viele Grüße
sniper050 -
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Zum Thema Kriminalität und dem damit verbundenen subjektiven Sicherheitsempfinden der Bürger denke ich, dass vor allem die Medien, die Problematik unverhältnismäßig ausschmücken und damit für eine zunehmende Verbrechensfurcht sorgen.
Als besondere Ursache für den zunehmenden ökonomischen Bedarf nach Sicherheit, kann man die „kulturelle Prägung von Kriminalität“ und die entstandenen „partikularen Sicherheitskulturen“ in den europäischen Gesellschaften nennen. Deutschland ist mit der Öffnung der Grenzen zum Zielland für kriminelle Organisationen aus den osteuropäischen Staaten geworden.
D.h., hier gibt es einen nahezu perfekten Nährboden, für die Migration der internationalen Kriminalität durch soziale und politische Entwicklungsprozesse. Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Suchtprobleme fördern die Entwicklung der Kriminalität um ein vielfaches.
Der private Sicherheitsdienstleister kann zur Kriminalprävention durch Objektschutz, Geld- und Werttransporte, Videoüberwachung und anderen technischen Beratungsmaßnahmen einen sinnvollen Beitrag leisten. Entscheidend ist dabei die Tatsache, dass die Heranziehung privater Sicherheitsunternehmen durch die sprungartig wachsenden Aufgaben der öffentlichen Hand erfolgten und deren Personalbestand hier in keinster Weise mithalten kann.
Mit der Übertragung von Aufgaben an private, ist die Kerngewährleistung der öffentlichen Sicherheit gedeckt, dies ist Beispielsweise bei dem befristet anfallenden Spitzenbedarf, z.B. bei großen Sportveranstaltungen zu beobachten.
Zur Qualitätssicherung der Sicherheitsunternehmen ist es notwendig die klassische Tätigkeit „Wachmann“ zu überdenken.
Die Ausbildung und vor allem die Weiterbildung sollte von der CoESS erarbeitet oder bestimmt werden und dann als Euro-Handbuch für Sicherheitskräfte einen Maßstab bieten, der mit einem speziellen Gesetz (EU-Recht) neue Anforderungen unterstreicht und in der Folge die „Bewachungsverordnung“ wegfallen läßt und ein spezielles Gesetz (im Sinne der Bewachungsverordnung) die Folge sein könnte, das Gesetz ist auch dann leichter in andere Gesetze wie das Bundesgesetz UzwGBw und das Luftsicherheitsgesetz einzubringen.
DIN-Normen, VdS, TÜV usw. müssen erhalten bleiben und sollten in jedem Fall die volle Unterstützung aller Beteiligten erhalten.
Die DIN 77200 ist eine für Auftraggeber/Klienten geschaffene Norm, die es leichter machen soll, Zusammenfassend festzustellen, welches Angebot, bestimmte Qualitätskriterien erfüllt, um damit letztendlich das „günstigste Angebot“ auszuwählen.
Letzteres erweist sich bei näherem Betrachten als nicht zutreffend, da keine Mindestanforderung vorliegt, sondern vielmehr, dass jeder Auftraggeber sich seine Art von Qualität selbst stricken kann um letztendlich wahrscheinlich das „billigste Angebot“ zu wählen.Meiner Meinung nach führt dies weiter zur Verbreitung von Armuts- und Prekärlöhnen die dann als Folge unterstreichen, das der „Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst“ doch nur ein „Pförtner“ ist, der als gesetzlich bestimmter oder durch Versicherungen schmackhaft gemachter Kostenfaktor oder Kostenvorteil mit im Unternehmen ist. Dieses ist aber vornehmlich im Objektschutz zu beobachten – die kerntechnischen Anlagen und die Hafen- und Luftsicherheit stehen nicht zur Debatte. Rüstungskonzerne und Forschungsinstitute (besonders bei Tierversuchen für Pharmaunternehmen) lasse ich da auch mal außen vor. Aber das ist auch eigentlich der Punkt! Es ist einfach erforderlich, dem Beruf mehr Akzeptanz beizumessen und da ist es egal wo man involviert ist – in den genannten Objekten wird das Thema „Sicherheit“ verdammt erst genommen und Aufgrund der Gefahrenlage auch vom Staat durch Kontrolle und Gesetze überwacht. Warum nicht in anderen vermeintlich nicht so gefährdeten Objekten?
Die kleineren Geschichten machen mir Sorgen – die/der Kollegin/e im Parkhaus, oder die eingesetzten Springer oder Revierfahrer der/die ihre Runden drehen und dabei mit dem Ziel vor Augen antreten, ihre nächste Stechstelle zu erreichen, dabei wird gerne telefoniert und Gefahrensituationen nicht gemeldet, ja überhaupt nicht erkannt und das liegt eindeutig an der Einstellung zum Beruf und an der Qualifikation. Für mich persönlich gehört das Unterrichtungsverfahren angeschafft und den betroffenen sollte man in einem Zeitlich annehmbaren Rahmen eine Prüfung auferlegen, die vom Arbeitgeber oder anderen bekannten Institutionen bezahlt werden muss.
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Sorry, wenn ich mich als rudimentäres Mitglied diese Forums und stimmloser AN in diese elitäre AG Runde mal wieder einmische...
Zitatwie z.B. im Bereich der Notrufzentralen oder der Alarmverfolgung - wo man die Polizei an Aufgaben entlastet, bzw. durch unsere Vorarbeit unnötiger Polizeieinsatz verhindert wird.
geschrieben von DwightRichtig, aber nicht, weil es die Administrative nicht kann... sondern weil wir (..) das genau so, aber viel billiger können!
Ist also vom Prinzip her nicht gewollt, sondern "gemusst":mrgreen:PS: Und am Ende dieses Jahres werden es noch mehr Jobs für die (übriggebliebenen) Secus sein!, :wink:
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Zitat von Faultier
geschrieben von DwightRichtig, aber nicht, weil es die Administrative nicht kann... sondern weil wir (..) das genau so, aber viel billiger können!
Nicht vergessen sollte man, gerade im Bereich Notrufzentralen mit Aufschaltungen von GMA, dass Direktaufschaltungen zur Polizei nicht für jedermann möglich ist. Bestimmte Objekte dürfen hingegen wieder nur zur Polizei direkt aufgeschalten werden, da kommt kein SDL an die Aufschaltung ran, egal welche VdS-Klasse er auch hat.
Daher ist dieser spezielle Bereich nicht so ganz vergleichbar mit anderen Tätigkeitsbereichen von Sicherheitsdienstleistern, wo hoheitliche Aufgaben zumindest tangiert werden.Die Alarmverfolgung durch Private macht weiterhin durchaus Sinn - und hat ja auch gar nichts von hoheitlicher Aufgabe. Ob jetzt der Inhaber selbst nach einer Auslösung nach seinem Objekt schaut oder das durch einen Beauftragten geschieht...
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Hallo und Guten Morgen !
Thales :
Zum Teil mag es stimmen, dass vieles bzgl. des subjektiven Sicherheitsgefühls auch aufgrund der Berichterstattung in den Medien zu tun hat.Aber eine erhöhte Kriminalität mit der Öffnung der Grenzen in Verbindung zu bringen, halte ich für falsch.
Ebenso die Begründung, dass die Kriminalität durch "Arbeitslosigkeit usw" verstärkt wird.Es gab schon in den 80'er und 90'er Jahren ein immens hohes Aufkommen an Kriminalität durch z.B. osteurop. Täter bzw. Täterbanden in allen Bereich.
Sei es bei Einbrüchen, Kfz.-Diebstählen, Prostitution, Geldwäsche usw. Und das hat sich durch die Grenzöffnung nicht erheblich geändert.Bezüglich "Arbeitslosigkeit usw." stelle ich mal die Frage in den Raum, ob Personen wie z.B. Zumwinkel, Pooth usw. arbeitslos waren bzw. sind ?!
Aber solche Täter und Taten dienen dazu, dass die Allgemeinheit (sprich fast jedermann) zur Ansicht kommt, dass sich Straftaten "lohnen".
Es wird ein Klima der Bagatellisierung geschaffen.Und wenn ich mal auf den Post unter der Rubrik "Pressemitteilungen" (Wachmann erschießt Kollegen) verweisen darf, dann hatte ich doch nicht so ganz unrecht.
Was bringt die ganze DIN-Norm oder ISO für einen Betrieb, wenn trotzdem nur eine absolut schlechte Aus- und Weiterbildung
durchgeführt wird.
Habe es selbst erlebt, dass angehende Wachleute für eine BW-Bewachung nach Abgabe von nur exakt 5 (fünf) Schuß mit der P1
mit der Waffe zum Dienst geschickt werden.
Diese Wachleute hatten größtenteils vor 20-30 Jahren als Rekruten eine Waffe in der Hand.
Aber der Betrieb hat DIN-Norm und ISO usw. !Reform ja, aber nur dann, wenn man sie auch kontrollieren kann !
Viele Grüße
sniper050 -
Das ist wohl zutreffend – wenn die Kollegen schlecht ausgebildet sind, dann hilf auch keine DIN-Norm. Normen helfen aber auszuklammern, dass die zum Teil „mangelhaft“ ausgebildeten Arbeitnehmer für bestimmte Aufträge nicht oder noch nicht in Frage kommen.
Ich sehe da immer den ganzen Bereich des Unternehmensschutz!
Ich meine damit, dass von der Geschäftsführung - die auf Grundlage des Risikomanagements - die Rahmenbedingungen schafft und diese immer an geltenden Gesetzen, Verordungen, Weisungen, Normen usw. ausrichtet.
Mit diesen Spielregeln ist es möglich, diese vorwiegend industrieorientierten Verfahrensweisen so zugänglich machen, dass das beauftragte Sicherheitsunternehmen, immer im Sinne der Geschäftsführung handeln muss und das Anforderungsprofil kontrolliert werden kann und somit sorgfältig ausgeschlossen, dass die Einsatzqualität sinkt.
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Hallo und Guten Tag !
Das genau passiert ja eben nicht !
Keine Kontrolle, kein geeignetes Management, kein Interesse negative Zustände zu verbessern.
Außer dem von mir genannten Beispiel könnte ich noch duzende weitere aufführen.
Es gibt einfach keine geeignete Kontrolle !
Viele Grüße
sniper050 -
Die mangelnde Abstimmung führt sicherlich zu Leistungslücken. Ich halte die vorhandenen Regelwerke aber für Sinnvoll.
Das alles kommt natürlich nicht in Gang, wenn, nicht ein psychologisch wirkender Prozess Einzug erhält – dabei steht vor allem zur Debatte, dass sich das Verhalten der Menschen im Unternehmen ändert.
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Mich würde mal Interessieren ob Ihr auch das Regelwerk zur 77200 kennt?
Wenn die hier schon völlig niedergemacht wird.
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Ich für meinen Teil sagen, dass ich die DIN 77200 befürworte und im Kern auch als Sinnvoll erachte.
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