Tariflohn - angemessen oder nicht?

    • Erster Beitrag

    Entsendegesetz: BDWS-Präsident begrüßt Entscheidung des Bundesrates


    Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e. V., Wolfgang Waschulewski, begrüßt die heutige Entscheidung im Bundesrat, Sicherheitsdienstleistungen in den Geltungsbereich des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes aufzunehmen. „Damit besteht nach einer fast zweijährigen politischen Auseinandersetzung endlich Klarheit für private Sicherheitsunternehmen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Auftraggeber“, so Waschulewski.


    Wie geht es weiter?
    Die zuständigen Gremien im BDWS werden in den kommenden Wochen über den weiteren Fahrplan beraten. „Da es im politischen Entscheidungsprozess entgegen den ursprünglichen Planungen zu deutlichen Verzögerungen kam, kann der im Juni 2008 mit der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD) vereinbarte Mindestlohn-Tarifvertrag für Sicherheitsdienstleistungen nicht wie geplant am 1. Mai 2009 in Kraft treten“, stellt Wolfgang Waschulewski auf eine Herausforderung ab. Während über das In-Kraft-Treten auch mit dem Tarifpartner noch zu verhandeln sei, gebe es jedoch über die Höhe keinen Diskussionsbedarf mehr. Der Vertrag sieht Mindeststundenlöhne für einfache Sicherheitsdienstleistungen im Separat- und Objektschutzdienst zwischen 6,00 € in den neuen Bundesländern und Berlin sowie 8,32 € in Baden-Württemberg vor.
    http://www.bdws.de/cms/images/…%20AEntG%20im%20BdRat.pdf

  • Ich habe schon an anderer Stelle gesagt, dass es sehr schwer ist, die Löhne zu erhöhen, ohne die Qualifikationen aufzuwerten.


    Gerecht ist das alles aber nicht... Rumheulen bringt nichts und ich selber habe auch nicht das Problem mit dem zu kleinen Lohn (hab ich auch schon dreimal gesagt). Aber andere meiner Kollegen bekommen weitaus weniger und machen 220 Stunden im Monat (oder noch mehr...). Schon mal an die Familien gedacht?


    Was will der Klient/Kunde für einen Sicherheitsmitarbeiter haben?


    Klar steht immer dabei § 34a und dann kommt:


    guter Leumund
    positives Erscheinungsbild und gute Umgangsformen
    Gewandt in Wort und Schrift
    streßstabil
    anpassungsfähig
    loyal, Pflicht- und Verantwortungsbewusst
    technisches Verständnis


    Das alles und noch vielmehr soll mitgebracht werden und dafür gibt`s 7 Euro die Stunde.


    Zweifelsfrei können die Arbeitgeber der Bewachungsunternehmen das alles auf den ersten Blick kaum ändern – der Unternehmer muss mitschwimmen und hat ohnehin genug Probleme und rechnet schon mit dem spitzen Bleistift.


    Aber Fragen wir uns dochmal was viele unserer Kollegen so machen. Oft bewachen diese Millionenwerte, sind Ansprechpartner für Besucher und müssen die Visitenkarte des Klienten darstellen. Ich werde jetzt nicht mehr aufzählen weil jeder weiß was er leistet. Das der Löwenanteil aufgrund der Ausbildung, einem Hilfsarbeiter gleichgesetzt wird kann nicht richtig sein.


    Aber ich freue mich immer wenn der Arbeitnehmer nach Tarif bezahlt.


    Das hier freut mich nicht...!


    http://www.radiobremen.de/poli…tarifewachmaenner100.html

  • .....zum link.....ich finde es gelinde gesagt einen scherz, dass es unterschiedliche grundlöhne in d für das wach und sicherheitsgewerbe geben soll! wenn dann einheitlich! basis 7,50 bis 8,00 für alle gleich!


    ich frage mich sowieso wie die bundesregierung einen mindestlohn einführen will, bei einem nicht allgemeinverbindlichen bundesmantel, der tarifautonomie der länder und teilweise 2 unterschiedlichen tv-verträgen pro bl?


    rechtlich halte ich das ganze für unausgegoren, handwerklich sehr schlecht gemacht und an der sache vorbei! wo bleibt die rechtssicherheit für an und ag?(um nur mal einen kleinen teilaspekt heraus zu nehmen!) den einzigen teilbereich den ich für gelungen halte: das der auftraggeber dafür verantwortlich sein soll, dass die vereinbarten stusas ausreichen sollen/müssen dem an tarif zahlen zu können.....aber das ist wirklich das einzige!



    ricon

  • Hallo Ricon,


    hier sprichst du grundsätzliche Entscheidungen an, der Grund warum Verdi aus den
    Mindestlohnverhandlungen mit dem BDWS ausgestiegen ist war, das der BDWS einen
    bundesweit einheitlichen Mindestlohn von 7,50€ nicht akzeptieren wollte sondern wegen
    angeblichen Auftragsverlust im Osten dort einen geringeren Mindestlohn haben wollten.


    Da dies mit Verdi nicht umsetzbar war suchte man sich eine "willige" Gewerkschaft.


    Das Ergebnis ist hier allen bekannt, auch was die Kürzung der Zuschläge anbelangt.


    Vielleicht sollte man mal die im BDWS führenden Arbeitgeber befragen womit sie den
    angeblichen Auftrags- und Stellenverlust in Ostdeutschland bei einem Mindestlohn
    von 7,50€ konkret begründen? Allgemeinplätze reichen da nicht aus.


    Des weiteren ist die Frage ob dieser Mindestlohntarifvertrag mit der GÖD überhaupt
    zur Anwendung kommt. Das ganze Vorhaben hängt derzeit in der Luft.


    Des weiteren sollen die Länder-Lohntarifverträge zukünftig nicht mehr allgemeinverbindlich
    erklärt werden. Ein Chaos, da die MTL der Länder weiterhin gültig bleiben werden.

  • ......ich bezweifle, dass der mindestlohn in dieser konstellation überhaupt zum tragen kommt...was interessant ist, die göd hat, wenn ich mich richtig erinnere ca. 350000 mitglieder nach eigenen angaben(bundesweit).......wenn nach eigenen angaben davon ca. 10% im wach und sicherheitsgewerbe sind, so repräsentiert die göd sagenhaft 3500 sma.....da ist es nun fraglich, ob diese gewerkschaft bei dieser konstellation überhaupt einen gültigen tv abschliessen kann/darf!?!......



    ricon

  • Ja, Stichwort Tariffähigkeit von angeblichen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden,
    ist eine Angelegenheit die vom BMAS geprüft werden müsste, und zwar bevor man so
    einen Tarifvertrag in Kraft setzt. Da es aber in der Zeitarbeit auch solche Machwerke
    gibt traue ich dem BMAS alles zu.


    Ich habe noch nie einen Sicherheitsmitarbeiter kennengelernt der sich als GÖD Mitglied
    geoutet hat.

  • ...wenn die zahlen die mir bekannt sind stimmen, dann kämen bei gleichmässiger verteilung ja auch gigantische 218,75 mitglieder der göd auf jedes bl, die im wach und sicherheitsgewerbe tätig sind.....da dürfte es selbst im saarland schwer werden mitglieder zu finden :twisted:


    ricon

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