Privat und Beruf - zwei paar Schuhe ?

  • Was würdet Ihr sagen ?


    Gibt es Leute, die Ihr aufgrund privater Eigenschaften nicht im Sicherheitsdienst arbeiten lassen würdet, da Ihr meint, dass sich dies auch im Beruf negativ auswirken würde ?


    Speziell auch an die Chefs: Spielt es für Euch eine Rolle was Eure Mitarbeiter in Ihrer Freizeit machen, wenn die Arbeit nicht darunter leidet ?

  • Zitat von Spielverderber


    Speziell auch an die Chefs: Spielt es für Euch eine Rolle was Eure Mitarbeiter in Ihrer Freizeit machen, wenn die Arbeit nicht darunter leidet ?


    Ja :!:

  • Grundsätzlich sollte es dem Arbeitgeber tatsächlich egal sein, was der Mitarbeiter in seiner Freizeit treibt - wie auch schon vom TE entsprechend geschrieben: solange die Arbeit darunter nicht leidet.


    Ich persönlich habe allerdings durchaus ein Problem mit so manchen Freizeitgestaltungen. Wer z.B. aktives Mitglied in bestimmten Vereinigungen ist, hat in meinen Augen nicht viel in unserem Gewerbe zu suchen.
    Beispielhaft genannt wären da diverse Hooligan-Gruppen, deren einziger Sinn und Zweck es wäre, für Randale zu sorgen. Weiterhin natürlich diverse verfassungsfeindliche Gruppierungen, egal ob rechts oder links.


    Normalerweise schreitet da zwar schon die Behörde ein und versagt die Erlaubnis, den Mitarbeiter zu beschäftigen - aber halt nur, wenn schon entsprechende Erkenntnisse vorliegen.


    Ich persönlich halte es für ein Unding, dass ein Sicherheitsmitarbeiter an dem einen Wochenende z.B. im Stadion im Veranstaltungsschutz eingesetzt wird, und am anderen Wochenende mischt er selbst bei den Krawallbrüdern mit.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von Spielverderber


    Spielt es für Euch eine Rolle was Eure Mitarbeiter in Ihrer Freizeit machen, wenn die Arbeit nicht darunter leidet ?


    Natürlich spielt es eine Rolle.
    Gehen wir mal ein Stück weg von der ordnungsgemäßen Dienstausübung. Möglicherweise wird der bereits erwähnte Hooligan den Dienst auch pflichtgetreu durchführen. Ob er dadurch das positive Image der Firma, welches durch seine Hooligan-Verhaltensweise zerstört hat wieder herstellt, ist aber fraglich. Die weiteren Konsequenzen kann sich ja jeder denken.



    LS

    Ich lebe zwar stark über meine Verhältnisse, aber immer noch weit unter meinem Niveau!

  • Zitat von Locationscout

    Möglicherweise wird der bereits erwähnte Hooligan den Dienst auch pflichtgetreu durchführen. Ob er dadurch das positive Image der Firma, welches durch seine Hooligan-Verhaltensweise zerstört hat wieder herstellt, ist aber fraglich.


    Hmm, "Hooligan-Verhaltensweise" ? Versteh ich jetzt nicht.
    Und um ein negatives Image herzustellen, müsste es sich ja erstmal herumsprechen in welchem Kreisen der Kollege verkehrt.

  • ist ja bei der Vielzahl sozialer Netzwerke nicht schwierig etwas herauszufinden :lol:

    Gruss
    Ghost


    Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.
    R.v.Weizsäcker

  • Zitat von gewissen

    Sicher doch.
    Das fängt beim Tattoo an, geht über Frisur, Ohrring o. ä. bis hin zum Umgang.
    Wer nicht ins Team passt ...


    Das finde ich nun sehr bedenklich, wenn Du das Eine (Äussere) zwangsläufig mit dem Anderen (Umgang) verbindest.

  • Zitat von gewissen

    Sicher doch.
    Das fängt beim Tattoo an, geht über Frisur, Ohrring o. ä. bis hin zum Umgang.


    Was genau haben Tattoos und andere Body-Modifications jetzt mit der Arbeitsweise zu tun? Hört sich für mich eher nach Angst vor "Asozialen" an, auch wenn ich dir das freilich nicht unterstellen mag.


    Neulich gabs einen netten Vorfall in einem Kelten-Museum in der Nähe von Friedberg, Hessen, als eine örtliche Antifa-Gruppe herausfand, dass die dort eingesetzten Sicherheitsleute aktive Mitglieder einer sog. Freien Kameradschaft waren, also Neonazis. Natürlich waren die schneller gefeuert, als die gucken konnten - das Image-Problem hat jetzt die Security-Firma.


    Ein Arbeitgeber sollte definitiv darauf achtgeben, das die eigenen Mitarbeiter es nicht allzu bunt treiben. Natürlich hat ihm das erst einmal egal zu sein. Aber manche außerdienstliche Aktivität überschreitet eben die Grenzen des guten Geschmacks. Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Auch die Hooligan-Geschichte ist nicht so eindeutig: Falls der Mitarbeiter im Stadion alles zerlegt, was ihm in die Quere kommt, ist er nicht mehr tragbar. Triftt er sich jedoch (wie es seit geraumer Zeit Brauch ist) zu einem sog. FWW-Match nach festgelegten Regeln auf irgendeinem Acker, sodass niemand sonst zu Schaden kommt und auch das Image der Firma nicht drunter leidet, dann kann das dem AG schon eher egal sein.

  • Ich weiss nicht...


    mir wäre es nicht egal, wenn einer meiner MA in seiner Freizeit schwarz vermummt durch die Gegend rennt, Pflastersteine aus dem Boden reisst um sie Polizisten an den Schädel zu werfen und / oder anderer Leute KFZ in Brand steckt, nur weil da ein Stern auf der Haube angeschraubt ist...


    Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches Verhalten das zwischenmenschliche Gefühl auf Minusgrade abkühlen lassen könnte...

  • Hab auch nicht gesagt, dass das okay sei (wobei ich vorsichtig wäre mit von bestimmten Zeitungen geschürten Klischees über diverse Menschengruppen).
    Nur, dass es ersteinmal egal zu sein hat, ob sich einer als Mitglied einer Dorfburschenschaft wochenends den Kopf zulaufen lässt oder aber stattdessen politisch aktiv ist und sein Demonstrationsrecht wahrnimmt - solang das Image der Firma keinen Schaden nimmt.

  • Zitat von Spielverderber

    Hmm, "Hooligan-Verhaltensweise" ? Versteh ich jetzt nicht.
    Und um ein negatives Image herzustellen, müsste es sich ja erstmal herumsprechen in welchem Kreisen der Kollege verkehrt.


    ...der von dir erstellte Eingangsthread geht in die Richtung, dass die Eigenschaften des Kollegen bekannt sind und es sich auch schon herumgesprochen hat was er in seiner Freizeit macht! Auf diesen Vorgaben basiert natürlich auch das Beispiel mit dem Hooligan.


    LS

    Ich lebe zwar stark über meine Verhältnisse, aber immer noch weit unter meinem Niveau!

  • Zitat von AF69

    (wobei ich vorsichtig wäre mit von bestimmten Zeitungen geschürten Klischees über diverse Menschengruppen).


    Exakt. Wie ja bereits von AF69 beschrieben gibt es genug Hooligans, die lediglich eine Art "Mannschafts-Kickboxen" ausüben. Die treffen sich aufm Acker und liefern sich ein verabredetes Match, wobei kein unbeteiligter zu Schaden kommt. Find ich nichts schlimmes bei, auch wenn ich mich nicht für diese Sportart begeistern kann.


    Genauso wie auch die Ultras gerne komplett als gewalttätig dargestellt werden, was aber eben auch nicht immer der Wahrheit entspricht. Dies sind erstmal nur besonders engagierte und emotionale Fussballfans, die gegen den Kommerz im Fussball sind.


    Und zu guter letzt den schlechtesten Ruf hat wohl die unpolitische Skinheadszene. Heutzutage undenkbar, dass sich jemand in der Sicherheitsbranche als Skinhead outen könnte, da er sofort in eine politische Schublade gesteckt werden würde. Dass dieser Kult im Ursprung unpolitisch ist, wissen die wenigsten.


    Aber nun genug O.T. , wer sich für dieses Thema interessiert kann sich auf http://www.du-sollst-skinheads…-mit-nazis-verwechseln.de informieren.


    Ich hoffe das mit dem Link ist jetzt okay, denn dies ist eine reine Aufklärungsseite

  • @ Ben30:
    Generell ist es vorteilhaft, wenn man keinerlei "Szenen" unterstützt, sondern sich vollkommen raushalten kann. Sowohl als Unternehmer, aber auch als Arbeitgeber, denn man kann nie verhindern, dass aufgrund von Zugehörigkeiten irgendwelche Probleme auftauchen. Das kann auf der politischen Ebene passieren, aber auch auf der sportlichen Ebene, wenn ein Beteiligter sehr emotional handelt und in manchen Momenten nicht klar differenzieren kann..


    @ Spielverderber:
    Mir bleibt nicht viel über, als meine Zustimmung auszudrücken - in manchen Tätigkeiten bringt es aber doch Probleme mit.


    Mal folgendes Beispiel:
    Hool arbeitet als Kaufhausdetektiv, hat privat fast ausschließlich Kontakt zu Hools und ist in dieser Szene äußerst aktiv und bekannt.
    Im Alltag arbeitet er Hand in Hand mit Beamten, die am Wochenende auch mit zum Fußball müssen - irgendwann gibts dort Berührungspunkte - und ich kann mir nicht vorstellen, wie man da eine saubere Trennung aufrechthalten kann.


    Kommt es zu Straftaten, wird es menschlich extrem schwierig, gerade wenn alle Beteiligten sonst super miteinander auskommen.

  • Hallo!


    stinkefuchs
    Sehr gutes Beispiel, habe ich schon des öfteren so erlebt. Meiner Meinung nach hat auch der angestellte Security-Mitarbeiter eine gewisse Pflicht zum " ausserdienstlichen Wohlverhalten".
    Schließlich repräsentiert der jeweilige Mitarbeiter SEINE Firma auch nach aussen hin. Würden sich mehr daran halten, wäre der Ruf der Brache wohl erheblich besser.
    Vertrauen zum Kunden, Bürger und auch zu Behören kann auch mit dem öffentlichen Verhalten bez. Auftreten nach Dienstende aufgebaut oder auch zerstört werden.
    Bei durchgeführten sog. Ordnungspartnerschaften (Polizei+O-Amt+priv. Sicherheitsdienstleister) habe ich schon manche unangenehme Situationen erlebt.
    Gerade im Bereich Fussballstadion sind mir einzelne enge Kontakte der anwesenden Sicherheitsleute zu gewaltbereiten Gruppierungen aufgefallen.
    Mit diesen Sicherheitsleuten konnte ich wirklich keine Vertrauensbasis aufbauen. Obendrein ist das auch nicht förderlich, wenn der "normale" Bürger dies sieht und sich seine Gedanken macht.
    Dies schafft beim Bürger leider kein Vertauen, oder erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl (gerade im Stadion).


    Natürlich kann grundsätzlich jeder in seiner Freizeit machen was er möchte, doch ich finde Angehörige des privaten Sicherheitsgewerbe stehen meist in der Öffentlichkeit und haben somit auch Verhaltensverantwortung.
    Und das gerade auch im privaten Bereich. Dafür ist der Wiedererkennungsfaktor zu hoch.


    Grüsse an Alle
    Zw

  • Zitat von Spielverderber

    Das finde ich nun sehr bedenklich, wenn Du das Eine (Äussere) zwangsläufig mit dem Anderen (Umgang) verbindest.


    Zum einen ist mir das ziemlich egal, persönlich wie auch als Chef.
    Zum anderen gibt es auch in Zeiten von facebook und ähnlichem bestimmte Benimm- und Umgangsregeln.
    Ich als P-Schützer, Kommandoführer oder auch Chef möchte nicht von dumpfbackigen, glattrasierten, tätowierten Piercing-
    oder Ohrringträgern mit Knopf im Ohr in vielleicht noch zu engem Anzug umgeben sein. Es ist die Mischung oder die Dosis,
    die das Gift macht. Wir beschäftigen einen Ex-Falli-Offz, glattrasiert, ziemlich stämmig, aber doch problemlos "vorzeigbar".
    Wenn man das Gegenteil sehen will: Google, Personenschutz, Bilder. Dann startet ein Gruselkabinett von Idioten mit Bomberjacke,
    drei Nummern zu kleinem Anzug, dummen Grinsen, alle vor der uralt E-Klasse mit dem Super-, Über-, Mega-Y-Prommi.
    Übrigens, unsere Auftraggeber wollen so etwas auch nicht ;-)


    Kleiner Kreislauf: Unsere Auftraggeber -und ich- setzen die Standards, wir erfüllen diese Standards, unsere Auftraggeber beauftragen uns,
    wir beschäftigen Mitarbeiter die unsere Standards erfüllen, wir bringen die Dienstleistung, unsere Auftraggeber bezahlen uns, ich bezahle
    meine Mitarbeiter (ziemlich gut), wer unsere Standards nicht erfüllt braucht sich auch nicht mit unserer Meinung abtun.
    Reichsbedenkenträger, Selbstdarsteller und extrovertierte Egomanen zählen nicht zu unserem Kreis. Punkt. Ende.


    Ich bin arrogant? Ja, bei bestimmten Themen sogar sehr gerne!
    Ich glaube, viele Entscheidungsträger und Verantwortliche sehen das in großen Teilen ebenso.


    Schönen Tag noch.

  • @ gewissen


    Arrogant? Nö - eher Realistisch.


    Ich kann deinen Ausführungen nur voll zustimmen.
    Wir sind hier als Unternehmer... und nicht als caritative Organisation bzw. soziales Auffangbecken unterwegs.


    Wir bestimmen die Rahmenbedingungen - und wem es nicht passt... dem steht es doch frei, was anderes zu tun.


    Wessen Brot ich es...

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