AG verlangt plötzlich Schufa Auskunft

  • Hallo erst mal, hoffe das ist hier richtig.


    Mein Arbeitgeber möchte plötzlich von mir eine Schufa-Auskunft haben. Der "Witz" ist das ich jetzt knapp 8 Jahre in der Firma bin und derartiges noch nie verlangt wurde.


    Führungszeugnis sehe ich ein, ist ja normal aber was gehen meine Firma meine Schufa-Daten an?


    Meine Firma hatte mir auch gleich einen Vordruck/Antrag geschickt den ich ausfüllen und samt Perso-Kopie an die Schufa schicken soll.


    Habe das auch mal gemacht, die Auskunft war dann auch sehr schnell da. Allerdings habe ich meine Auskunft noch nicht beim Arbeitgeber abgegeben, denn was ich da zu lesen bekam fand ich schon heftig.


    Da steht ja wirklich alles drin: Eröffnung meines Girokontos, Handyverträge, abbezahlte Kredite uvm.


    Mir kann zwar nichts negativ ausgelegt werden da meine Scoringwerte alle sehr gut sind aber ich vertrete einfach die Ansicht das Daten wie Kredite, Handyverträge meine Chefs nichts angehen, da geht es mir ums Prinzip, das sehe ich nicht ein.


    Ich habe zwar mal irgendwo gehört das dies im Wachgewerbe bei Geldtransport und Co. üblich sei, aber ich arbeite im Objekt/Werkschutz und habe mit Geld und Finanzen dienstlich rein gar nichts zu tun.


    Kann mein Arbeitgeber dies tatsächlich verlangen oder sollte ich besser mal einen Anwalt für Arbeitsrecht aufsuchen?

  • das Ansinnen des AG verstösst gegen § 32 BDSG (gilt seit 2009)


    personenbezogene Daten des AN dürfen durch den AG nur erhoben werden, wenn der AN einwilligt oder diese Daten für das Arbeitsverhältnis "erforderlich" sind,


    die Rechtslage wurde also verschärft, im "alten " § 28 BDSG war nicht von "erforderlich" die Rede, sondern die Daten mussten nur dem Arbeitsverhältnis "dienen"


    die allgemeine Rechtsauffassung geht nicht davon aus, daß eine Erforderlichkeit dieser Schufa-Daten für ein Arbeitsverhältnis gegeben ist, da die dort gespeicherten Daten zu umfangreich sind, als daß von einem AN verlangt werden kann, dies dem AG zu offenbaren


    also würde ich dem AG auch nichts dergleichen aushändigen

    Fachleute wirken auf Laien aus verständlichen Gründen unverständlich.

  • ... die Frage ist: Bei welchem Objekt ist er / bist du im Werkschutz? Vieleicht ist auch ein neues Objekt in Aussicht? Es kann durchaus erforderlich sein, eine gute finanzielle Integrität zu haben.


    Ich hätte kein Problem damit.

  • ... oder die Frage kann auch sein:
    An was für einem Objekt bist DU?
    Vielleicht verlangt der Kunde nun einen Nachweis, und alle die diesen nicht haben dürfen nicht mehr eingesetzt werden.
    Die 16€ oder wie viel das kostet muss jedoch dein AG zahlen ^^


    Frag doch erst mal Deinen Betriebsrat wenn vorhanden?

    Gruß saw1977


    wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten ^^
    hier noch ein paar Satzzeichen ....,,,,,!!!!!!??????

  • Hey,


    also eine Auskunft im Jahr gibt es kostenlos:


    http://kostenlose-schufa-auskunft.de/


    Zudem reicht meiner Meinung nach eine einfache Auskunft und keine ausführliche. Diese würde ich immer verweigern.


    Wie oben schon geschrieben ist, würde ich mal nachfragen, aus welchem Grund nun eine Auskunft verlang wird.


    Tom

  • Die einfache und kostenlose Schufa Auskunft wird tatsächlich von manchen AG verlangt, besonders im Werttransport, Geldbearbeitung, sehr sensible Objekte, aber es wäre was neues wenn erst nach mehreren Jahren. Zur Einstellung ist es normal.


    Mancher Kunde verlangt auch die grosse Schufa, wie Behörden und AKW.
    Ohne bekommste den Job nicht und die bröseln die Schufas auch wirklich ins kleinste auf. Du hast Recht, was da teils drinsteht ist wirklich überraschend

  • Schon mal Danke für eure Antworten.


    Zitat von Wolperdinger


    Vieleicht ist auch ein neues Objekt in Aussicht?


    Das glaube ich eher nicht, da auch zahlreiche Kollegen im Objekt/Werkschutz sowie Revierdienst, die ebenfalls schon länger dabei sind, plötzlich eine Auskunft vorlegen sollen. Bei Neueinstellungen wird diese nun auch sofort verlangt.


    Zitat von saw1977

    ... oder die Frage kann auch sein:
    An was für einem Objekt bist DU?
    Vielleicht verlangt der Kunde nun einen Nachweis, und alle die diesen nicht haben dürfen nicht mehr eingesetzt werden.


    Scheidet auch aus, s.o.


    Zitat von saw1977

    ...
    Frag doch erst mal Deinen Betriebsrat wenn vorhanden?


    Haben wir leider keinen.



    Mit der einfachen Auskunft hätte ich ja noch nicht mal ein Problem, da dort ja nur drinsteht ob alles in Ordnung ist. Aber die ausführliche sehe ich wirklich nicht ein. Und genau die Anfrage nach der ausführlichen Auskunft war im Antrag bereits vorab angekreuzt. Mein AG möchte also explizit die ausführliche haben. Ich befürchte mein AG möchte sämtliche Angestellten "durchleuchtet" haben.

  • Hey,


    was steht denn noch alles im Antrag drin? Hoffe nicht, das du deinem AG damit eine Freigabe erteilst in deinem Namen eine Anfrage zu stellen.


    Ich würde die einfache selbst beantragen und dann abgeben.

  • Habe mal ne Frage:


    Würde gerne als FfSuS im Geld und Wert arbeiten, hatte mal Schulden gehabt ist aber alles weg, eine Sache ist noch drin, steht aber als bezahlt Markiert in meiner Schufa (Inkasso, wovon ich aber nix wusste da ich von denen nie eine Zahlungsaufforderung bekommen habe, ist ja auch egal, istbezahlt), sonst steht nix drin, der Eintrag der bezahlt ist, bleibt ja noch fast drei Jahre drin, und mein Score klettert ja nach oben, bin bei ca 75%, in drei Monaten noch weiter oben.


    Meine Frage ist, habe ich Chancen?

  • Hmm... Ich würde die Antworten gerne noch etwas ergänzen.
    Wenn ein Sicherheitsunternehmen eine Schufa-Abfrage einholt, dann macht sie das aus einem anderen Grund, als irgendwelche Banken oder Telefongesellschaften. Die wollen nämlich wissen, ob der Kunde liquide ist und ob es vorher schon irgendwelche Auffälligkeiten bei der Zahlungsmoral gab.


    Ein Sicherheitsunternehmen muss dagegen die Zuverlässigkeit des Mitarbeiters einschätzen. Es geht aber vor allem beim GWT darum, wie hoch die Versuchung des Mitarbeiters ist, sich an dem Transportgut zu bedienen.


    Generell kann ich sagen, dass es auch mit negativen Schufa-Einträgen kein Problem ist, einen Job in der Sicherheitsbranche zu bekommen, insofern man die Einträge offen und ehrlich erklären kann. Bei GWT werden aber auch Leute gerne abgewiesen, die ein Kredit für das Haus von über 250.000€ aufgenommen haben und sonst eine saubere Schufa bei 97% Basisscore haben.


    Ich möchte aber erwähnen, dass es Informationen sind, die ich im Laufe der letzten drei Jahre hier durch Gespräche mit Mitarbeitern gewonnen habe, die sich bei den größeren Sicherheitsfirmen um einen GWT-Job beworben haben. Andere Firmen aus anderen Regionen können da andere Regeln haben!

  • Die Schufa ist eigentlich nix mehr wert.... die Daten alles andere als Tranparent und aktuell, Service Null.... vieles fällt erst auf man zufällig mal ne Anfrage machen muss....


    Das wissen inzwischen auch Arbeitgeber und auch da ist die Schufa nur noch ein Teil der Recherche, es gibt da noch genug Auswahl....


    Einziges unverständliche.... nur sehr wenige Leute in PI werden eingestellt, obwohl gerade diese täglich unter Beweis stellen ihre Probleme lösen zu wollen... meist bekommen die nicht mal ansatzweise eine Chance und das hat keine versicherungstechnischen Gründe....

  • Zitat von Fump

    Einziges unverständliche.... nur sehr wenige Leute in PI werden eingestellt, obwohl gerade diese täglich unter Beweis stellen ihre Probleme lösen zu wollen... meist bekommen die nicht mal ansatzweise eine Chance und das hat keine versicherungstechnischen Gründe....


    Das hat aber ganz andere Gründe.
    Ich glaube nicht, dass es so viele Leute gibt, die Wachmann sind und dann in die PI gehen. Der Job als Wachmann soll dann evtl. eine Art zuverdienst ein. Und mit entsprechender Lust werden die Leute auch die Arbeit verrichten. Noch schlimmer ist es, wenn die wissen, dass ein großer Teil ihres Gehaltes denen eh nicht zur Verfügung stehen wird. Dann wird die Aufgabe im Job nämlich "egal". Dann sitzt die Streife mehr, als sie läuft. Oder das Spiel auf dem Smartphone ist wichtiger, als die Ausweiskontrolle. Oder der Disco-Besuch am Abend ist wichtiger als die Schicht und der AG muss selbst nach einer Doppelschicht noch einmal eine Nachtschicht einlegen, da er sonnst kein anderes Personal mehr hat.


    Ja, solche Leute gibt es beim normalen Dienst leider genauso, nur ist die Motivation der Leute in PI noch geringer, als sonnst. Andere fähige Leute, die evtl. vorher eine eigene Firma hatten und die gegen die Wand gefahren haben, wird man als Chef auch nicht über einen längeren Zeitraum in der Firma halten können. Der AG investiert in die Einarbeitung, evtl. auch in die Prüfungen, zeigt wie der Job ausgeführt wird und dann kündigt der MA, weil er für das Geld nicht mehr arbeiten will, der AG aber nicht mehr zahlen kann.


    Ich kann es deshalb durchaus nachvollziehen, wieso die Leute in PI nur sehr schlecht einen Job bei uns in der Sicherheitsbranche bekommen.

  • sorry, ich kann das nicht teilen, meine Erfahrungen sind hier gänzlich anders... allerdings auch nie einen dabei gehabt der wegen Kaufrausch oder so etwas in die PI gegangen ist.

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