Geld fürs nichts tun?

  • Sorry, ich muss mich mal kurz bei euch auskotzen. Ich war jetzt die letzten Tage auf einer Veranstaltung und habe am Eingang / Ausgang die Eintrittskarten gescannt, auf verbotene Gegenstände geachtet und auch Ausweise kontrolliert.


    Das erste, was mir aufgefallen ist, war dass ich die Besucher begrüßt habe und mich nach dem Scannen der Karte bei denen Bedankt habe. Und das ganze in ca. einem 5 Sekunden Takt. Inkl. Scannen. Viele meiner Kollegen standen nur da und haben die Karten gescannt und statt ein Mal zu verstehen, in welchem Abstand man den Scanner halten muss und wo der Laser etwa hinfällt, haben die Leute relativ komische Bewegungen gemacht.


    Die zweite Sache, die mir sehr negativ aufgestoßen ist, sind die Raucher. Ich bin Nichtraucher. Das einzige, was ich benötigt habe, war eine Flasche Wasser, die bei mir in der Nähe stand und wenn ich mal etwas Luft hatte, habe ich etwas getrunken. Die Raucher mussten die Arbeit abbrechen und haben gefühlte alle 30 Minuten einmal 5 Minuten Raucherpause gemacht.


    Noch schlimmer fand ich die Gespräche mit den Besuchern. Auf dem Gelände waren keine Glasflaschen erlaubt. Bei mir hat es immer ausgereicht, wenn ich den Leuten freundlich "Tut mir Leid, aber auf dem Gelände sind keine Glasflaschen erlaubt!" gesagt habe. Manchmal hat sogar einfach nur ein Lächeln und Kopfschütteln ausgereicht. Und die Leute haben es verstanden und haben gemacht, was ich wollte. Andere fangen mit den Leuten gleich ein Streit an, sagen dass es denen egal ist, wo die die Flaschen gekauft haben oder dass Sie Pfand gezahlt haben, sodass manche dieser Gespräche fast zu einer Handgreiflichkeit eskaliert sind.


    Aber am aller schlimmsten fand ich die Aufmerksamkeit der Leute. Ich habe die Tickets nicht nur schnell gescannt, sondern habe mir die Leute angesehen (Alter, Alkohol), was die mithaben (Glasflaschen, Kameras) und habe sogar die Namen der Leute gelesen, die auf den VIP oder Mitarbeiterausweisen standen. Andere haben alle möglichen Leute reingelassen und auf nichts geachtet.


    Und während wir gearbeitet haben, standen zwei weitere Sicherheitsmitarbeiter bei uns, deren Aufgabe es war, den Besucherstrom etwas zu lenken, damit alle Eingänge gleichmäßig ausgelastet werden. Diese Leute standen (und saßen, während wir 12 Stunden nur standen) mit dem Abschnittsleiter und haben zusammen geraucht, was gegessen, sind eine runde herumgerannt oder haben telefoniert.


    Und nein, ich will mit dem Thema jetzt nicht sagen, dass ich so ein geiler Security-Hengst bin, sondern dass ich es einfach scheiße finde, wie andere ihre Arbeit machen. Irgendwie geht es mir langsam auf den Sack, dass die Mehrheit der SMA sich vor der Arbeit drückt und am Ende des Tages doch genauso bezahlt wird, wie andere.

  • Hey,


    erstmal kann ich dir sagen, dass ich solche Situationen jeden Tag (außer Sa/So :mrgreen: ) mitmache.


    Der eine kann und der andere nicht. Das ist die Kurzform.


    Hier trifft das hier vollkommen zu:


    ""Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für dein Umfeld. Genau so ist es, wenn du blöd bist." von Locationscout


    Ich beaufsichtige Mitarbeiter, die nicht mal den Wetterbericht lesen können, aber deswegen lieber einen Streit mit dem Gegenüber anfangen.


    Versuch mal deine Ansprüche zu überdenken.


    Als ich Vorgesetzter wurde, musste ich das Denken komplett neu lernen. Anweisungen wurde immer für das unterste Niveau geschrieben, damit auch derjenige, mit dem wenigsten Licht etwas anfangen könnte. Aber auch hier muss immer nachbesprochen werden.


    Eine Bekannte von mir sagte mal:
    Was willst du auch knapp über dem Mindestlohn erwarten?


    Tom

  • Wobei das Problem hier wohl auch zu einem nicht unerheblichen Teil durch Vorgesetzte verursacht/unterstützt wird....


    Raucher/Nichtraucher.... haben wir einfach gelöst, der Nichtraucher nimmt sich auch mal Zeit, insgesamt wird nicht übertrieben... und darauf wird inzwischen auch mal geschaut.

  • Natürlich spielt die Einweisung und Maßgabe der Vorgesetzten eine Rolle.


    Aber manchen kann man es noch so oft sagen und sie verstehen es danach immer noch nicht :wink:

  • Warum kommt mir das alles so bekannt vor. Ich glaube ihr kennt meine Kollegen...

    Der Ungebildete glaubt das, was ihm paßt.
    (Ludovico Ariosto)

  • Zitat von KampfKraut

    Manche passen ihre Leistung halt an ihre Bezahlung an. :mrgreen:


    Wie schon oft erwähnt:
    Die Bezahlung ist bekannt. Wer nicht bereit ist, für diesen Lohn 100% Leistung wie gefordert zu bringen, hat nichts im Job verloren.


    Übrigens, im umgekehrten Fall würden einige blöd aus der Wäsche schauen.
    Oder halt, ist bei uns ja sogar schon passiert: Freiwillige Zulage wurde gestrichen, weil die Leistung des Mitarbeiters nicht mehr stimmte. Bekam dann halt wieder ausschliesslich den Tariflohn, und keine 1 EUR ATZ mehr.


    Ja, der hat blöd aus der Wäsche geschaut.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von KampfKraut

    Manche passen ihre Leistung halt an ihre Bezahlung an. :mrgreen:


    Ich weiß ja nicht, aber ich finde, dass man Ansprüche an sich selbst haben muss, die Arbeit möglichst gut zu machen. Und unsere Aufgabe bestand hauptsächlich im Service am Kunden. Und ich finde, dass es garnicht geht, wenn schon am Einlass dem Besucher die Laune verdorben wird.


    Zitat von Tom511

    Versuch mal deine Ansprüche zu überdenken.


    Wie meinst du das?

  • Zitat von guardian_bw

    Wie schon oft erwähnt:
    Die Bezahlung ist bekannt. Wer nicht bereit ist, für diesen Lohn 100% Leistung wie gefordert zu bringen, hat nichts im Job verloren.


    Und auch ich habe schon oft genug erwähnt das es nicht darum geht das man nicht weis was man verdient sonder vielmehr um das Generle Problem unseres "Niedriglohnsektors" :wink:


    Darauf hin wirst du dann die Gewerkschaft erwähnen und das diese mehr Mitglieder braucht ect... wir beide kennen diesen Tanz denke ich :wink:


    Zitat

    Übrigens, im umgekehrten Fall würden einige blöd aus der Wäsche schauen.
    Oder halt, ist bei uns ja sogar schon passiert: Freiwillige Zulage wurde gestrichen, weil die Leistung des Mitarbeiters nicht mehr stimmte. Bekam dann halt wieder ausschliesslich den Tariflohn, und keine 1 EUR ATZ mehr.


    Ja, der hat blöd aus der Wäsche geschaut.


    Tja das ist so eine Sache - wer diesen Tanz am Ende gewinnt ist fraglich. Wenn der Chef mir so kommen würde - also rein hypothetisch - wird eben nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht. Und im schlimmsten Fall verliert die Firma dadurch das Objekt. Was genau kommt den Chef jetzt billiger?


    Ich hab schon Sachen erlebt - jetzt ist es glaube ich bald 7 Jahre her. Da kam der Chef der neuen Firma (Dienstleister Wechsel - neue Flagge - gleicher Krieg) in das Objekt und hat die Kaffeemaschine raus getragen mit der Begründung "Mitarbeiter sollen Arbeiten und Kaffee trinken zu Hause" :!: :shock:
    Die Kaffeeschiene verdammt!! :evil: Hier ging es nicht um einen TV auf der Arbeit oder sonnst was sonder um eine Kaffeemaschine....ich bin damals gegangen. Freiwillig. 2 Monate später hat die Firma das Objekt wegen massiven Qualitätseinbusen verloren ...tja ich würde mal darauf tippen das das nicht passiert wäre wenn man den Kollegen statt ihnen das bisschen was sie haben weg zu nehmen einfach vll sogar etwas kleines gegeben hätten bestimmt besser gearbeitet hätten :mrgreen:

  • Zitat von KampfKraut

    Tja das ist so eine Sache - wer diesen Tanz am Ende gewinnt ist fraglich. Wenn der Chef mir so kommen würde - also rein hypothetisch - wird eben nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht.


    Dienst nach Vorschrift wäre gar nicht das Problem. Etwas anderes erwartet der Auftraggeber wie auch der Auftragnehmer in der Regel gar nicht: Die vereinbarte Leistung zu erbringen. Der Umfang dieser Leistungen entspricht im Allgemeinen dem, was die Dienstanweisungen besagen.
    Wer also das tut, was in der DA steht, macht Dienst nach Vorschrift.


    Das Problem in besagtem Fall war, dass der Mitarbeiter noch nicht mal Dienst nach Vorschrift machte... an der Pforte im Nachtdienst die Füsse auf dem Tisch und schlafen ist halt nicht wirklich vorschriftsmässig. Dabei wurde er mehr als einmal vom Kontrolleur der Firma wie auch vom Auftraggeber erwischt.
    Ermahnung war fruchtlos, also Lohn gekürzt. Einfach deshalb, weil er die vereinbarte Leistung nicht erbracht hat.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Zitat von KampfKraut


    Die Kaffeeschiene verdammt!! :evil: Hier ging es nicht um einen TV auf der Arbeit oder sonnst was sonder um eine Kaffeemaschine....ich bin damals gegangen. Freiwillig.


    Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich dazu sagen soll. Wir hatten auch an einem Objekt in einem Pausenraum eine Kaffeemaschine, von einem SMA privat mitgebracht. Und was war? Die Leute haben alle 2 Stunden sich einen Kaffee geholt und ihn dann gemütlich getrunken. Die waren alle 2 Stunden für 20 Minuten weg. Und selbst als es mal Stress (Brand im Keller des Gebäudes, Pausenraum war im 1. OG) haben die nicht einmal den Anstand gemacht auch nur irgendwie auf die Funksprüche oder den Rauchmelder zu reagieren. Nach dem Motto, ich habe jetzt Pause, wohlgemerkt bezahlte Pause!


    Da kann ich es schon verstehen, wenn der Objektleiter irgendwann sagt, dass die Maschine wegkommt.


    Relativ ähnlich sehe ich es auch mit Handys. Es gibt Leute, die telefonieren stunden lang mit dem Ding, anstatt sich um die Arbeit zu kümmern. Auch gestern. Ein Kollege hat da von der 8 Stunden Schicht mindestens 1,5 Stunden telefoniert. In der einen Hand der Scanner, in der anderen das Handy. Sieht für den Besucher IMHO wirklich beschissen aus. So ein Verhalten nervt mich in letzter Zeit nur. Ich mache meine Arbeit und die anderen machen sich ein schönes Leben.

  • Das findet man nicht nur in der Branche, das ist ein allgemeines Problem. Die meisten Leute haben nicht begriffen was "Arbeit" bedeutet und so versuchen sie nur ihre Arbeitszeit herzubekommen, um am Ende ihre Kohle ausgeben zu können.


    Es gibt immer Leute die Freiheiten auf der Arbeit ausnutzen und am Ende müssen alle darunter leiden. IRGENDWANN wird jeder belohnt, bzw. bestraft und mir sind diese Leute mittlerweile egal. ICH arbeite einfach ordentlich und lass die anderen machen. Ich kann mit einem guten Gewissen Feierabend machen und gefährde durch meine Arbeitsweise nicht meinen Arbeitsplatz.



    Jeder ist seines Glückes Schmied!

  • Nun Gut wir haben hier wieder die 2 Extremfälle.


    Auf der einen Seite die "Maden im Speck" die man nicht mal mit Übertariv und Extras wie einem Fernseher ect auf der Arbeit zufriedenstellen kann - auf der anderen Seite die MA die sich ganz schön verarscht vorkommen wenn sie Jahrelang einen guten Dienst machen - wohlgemerkt ohne Beschwerden des Kunden - und dann kommt am ersten Tag der neue Boss rein und Kassiert quasi Profilakttisch gleich mal das "letzte bisschen Entspannung" ein.


    JEDEM Chef sollte klar sein, das nur einigermaßen Glückliche Mitarbeiter einen Guten Job machen.


    Und am Ende tut ein verlorenes Objekt der Firma mehr weh als dem MA der vll den Job verliert aber die Straße weiter gleich eine neue Anstellung in der nächsten Firma findet - eine der wenigen Vorteile unser Billiglohnsklaven Branche. :roll:


    PS: Im übrigen kann eine DA noch so gut geschrieben sein - ohne Gesunden Menschenverstand (der bei Dienst nach Vorschrift natürlich nicht eingeschaltet wird - man arbeitet schließlich nur so wie es in der DA steht) wird das im Chaos enden. Alles schon erlebt. Aus sich eines MA und aus Sicht eines Vorgesetzten.

  • Hi,


    Zitat von Roz

    Es gibt immer Leute die Freiheiten auf der Arbeit ausnutzen und am Ende müssen alle darunter leiden. IRGENDWANN wird jeder belohnt, bzw. bestraft und mir sind diese Leute mittlerweile egal. ICH arbeite einfach ordentlich und lass die anderen machen. Ich kann mit einem guten Gewissen Feierabend machen und gefährde durch meine Arbeitsweise nicht meinen Arbeitsplatz.


    Ich denke, das ist die beste Einstellung, die man haben kann. Man zieht einfach sein Ding durch und wenn das sogar Spaß macht, umso besser. Weder würde ich mich davon runterziehen lassen, dass andere Mitarbeiter ihren Job nicht richtig ausüben noch würde ich mir an denen ein Beispiel nehmen, nur um Teamfähigkeit zu beweisen. Was ich aber auch nicht mache, den Leuten entgegen kommen, so dass sie um die Arbeit weiterhin herumkommen. Ich würde meinen Kram erledigen und das mit dem Aufwand, den ich halt dafür einsetzen möchte und die anderen es ihrer Weise machen lassen - wenn das nicht gut ist, was sie tun, wird es ihnen bei genügend Kritikfähigkeit auch gegenüber sich selbst, hoffentlich schon auffallen.


    Trotzdem kann ich aber verstehen, wenn man manchmal doch bei einigen Kollegen sich nur die Haare ausreißen möchte. Dafür ist man einfach menschlich. Man kann immer nur hoffen, dass die eigene Arbeit gewürdigt wird und man nicht mit den nichtsnützigeren Kollegen in eine Schublade geworfen wird.

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.