Zu faul um richtig zu arbeiten?

  • Hallo,


    was meint ihr? Sind viele die lange im operativen Werk- und Objektschutz arbeiten faul? Ich habe damals mit vielen langjährigen Kollegen gesprochen und oft den Eindruck bekommen das wenig Motivation herrscht. Es lief ein Film nach dem anderen, dazu rauchen in Kette, Energydrinks und Kaffee und möglichst wenig Bewegung. Angesprochen ob Sie sich beruflich noch was anderes vorstellen können, kam oft ein ablehnendes Nein. Da muss man ja arbeiten. Auch in Bezug auf Fortbildung wurde ich ausgelacht, wenn ich mich mit Büchern beschäftigt habe. Der allgemeine Tenor, dass bringt nichts und lesen ist eh out.


    Wie siehts bei euch aus, wie ist da die Meinung?

  • Peter S.

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Klar gibt's solche Leute.


    Ob das viele sind? Das mag' vielleicht sein, wenn man sich die Anzahl der jeweiligen Qualifikationen im Wachgewerbe so anschaut.


    Vielleicht ist das aber auch für den einen oder anderen die Grenze der eigenen Fähigkeiten, falls es nicht nur die Grenze der eigenen Ambitionen oder der eigenen Arbeitsbereitschaft ist.


    Aber es gibt auch eine ganze Menge Leute, die das anders handhaben.

    Von denen hört man dann allerdings weniger Gejammer, dementsprechend sind die dann nicht so präsent. Weder in der allgemeinen bzw. beruflichen Wahrnehmung noch in solchen Foren wie diesem hier.


    In meiner Tätigkeit gibt's z.B. aus systemischen Gründen niemanden, der so drauf ist*.

    Und an den Schnittstellen, in denen ich mit Kollegen aus anderen Tätigkeitsbereichen unserer Branche in Kontakt bin, ist die Motivation und der kollegiale Umgang nicht zu beanstanden.


    * dafür habe ich dann mit teilweise unprofessionellem Verhalten, der Leistung nicht entsprechendem Ego und anderen, teils tiefsitzenderen Problemen zu kämpfen (gehabt), wobei sich das meist relativ schnell von alleine erledigt hat bzw. klären lies.

  • Meine Erfahrung ist, dass mit anhaltender Dauer eines Beschäftigungsverhältnisses in ein und demselben Objekt, in dem "nicht viel los" ist, man natürlich auch bequemer wird und sich eben "einrichtet". Zu faul zum Arbeiten wäre hier vielleicht der falsche Begriff.


    In Punkto Ausbildung bzw. Fortbildung liegt das auch ein wenig an der Firma. Qualifizierst Du Dich selbst zu sehr, will man dann auch mehr vom Kuchen haben. Oft heißt es dann, man habe keine adäquate Stelle frei. Also bleibt nur den Arbeitgeber wechseln. Ist auch nicht immer Jedem sein Ding.

  • Also bleibt nur den Arbeitgeber wechseln. Ist auch nicht immer Jedem sein Ding.

    Das ist richtig.


    Es ist aber letzten Endes meist die einzige Möglichkeit für relevante Karriere- oder Gehaltssprünge, wenn die eigene Firma keine entsprechenden Angebote hat (oder schafft).

  • meist die einzige Möglichkeit für relevante Karriere- oder Gehaltssprünge, wenn die eigene Firma keine entsprechenden Angebote hat (oder schafft).

    Selbstredend. Es kommt natürlich drauf an, ob man höher hinaus will. Wer es ernsthaft will, der wird auch wechseln und hoffentlich auch glücklich damit werden.



    @Momo Natürlich gibt es auch echt faule Leute - wie in jeder anderen Branche auch.

  • Oder man bleibt in der Firma und verringert die Arbeitsleistung immer weiter bis man Quasi nichts mehr arbeitet und dafür Bezahlt wird ;) Der Schaden trägt dann eben die Firma/Kunde.

    Hätten Sie halt lieber mal Gut bezahltes und damit auch motiviertes Personal eingestellt ;)

  • Ein spannende Frage. Ich bin gerade im Kopf, die letzten Objekte in meiner aktuellen Firma und die letzten fünf Objekte, in meiner letzten Firma durchgegangen. :/

    Alle Objekte sind im Raum Hamburg. :)


    Die Objekte haben zwischen 10 und 30 Beschäftigte. Nach der Pandemie ist in vielen Objekten nicht mehr viel zu tun. Habe noch Kontakt zu vielen ehemaligen Mitarbeitern.

    Die Aufgaben haben sich stark verändert. Die meisten Objekte sind im Logistikbereich angesiedelt. Viele Kunden wollten Sicherheitsmitarbeiter mit mindestens der Qualifikation GSSK oder zumindest mit mindestens der Qualifikation Sachkunde. In der Praxis wird alles eingestellt, was laufen kann.


    Grob würde ich sagen, 80 % in den Objekten sind um die 55 + X Jahre alt und es gibt auf 520 € Basis auch den einen oder anderen, der 70 + X Jahre alt ist.

    Viele wollten schon lange aufhören, aber der Einsatzleiter in meiner jetzigen Firma, sagt immer zu den Sicherheitskräften, "bitte nicht aufhören!". Zu den jetzigen Bedingungen, gibt es keine neuen Mitarbeiter.


    Natürlich gibt es bei 100 Mitarbeitern auf dem Objekt auch im Schnitt 5 bis 10 Menschen, aus der Riege, der jungen Wilden. :) (Stichwort C.Wulff, wer sich noch von Euch erinnern kann)

    Sprich, die Sicherheitsmitarbeiter, die im dem Alter zwischen 45 und 55 Jahre sind.

    Die jungen Wilden !!!.8o


    Der Rest der Leute, ist in dem Alter von 35 - 45 Jahre. So sieht das bei uns im Norden aus.


    Für diesen Beitrag noch einmal im Chat nachgefragt. Wir haben bei ca. 300 Mitarbeiter, 5 oder 6 Mitarbeiter die unter 30 Jahre sind. :) Die 3% Frauenquote, lass ich mal raus. Die machen nur Empfang, bei uns auf den Objekten.

    Nun zum Thema Arbeitsqualifikation:


    60% haben nur die Unterrichtung oder eine Befreiung von der IHK, weil der eine oder andere Sicherheitsmitarbeiter, schon die Hindenburg bewacht hat.


    Die "neuen" in der Branche, haben oft die Sachkunde und die restlichen Mitarbeiter haben eine Qualifikation als GSSK und höher.


    Wir haben natürlich auch einige geprüfte Werkschutzfachkräfte, wo es immer noch den einen oder anderen gibt, der der Meinung ist, dass eine geprüfte Werkschutzfachkraft (Rahmenstoffplan aus dem Jahr 1987:!:^^) Soll genau so viel "Wert" sein, wie eine aktuelle GSSK. :) Insbesondere nach der Novellierung 2021/2022.:D^^:thumbup:


    Das die geprüften Werkschutzfachkräfte, im Tarifvertrag auf einer Stufe stehen mit Menschen, die eine Prüfung als GSSK abgelegt haben, ist schon schlimm genug. Aber so ist das nun mal, diese Situation gibt es nicht nur in dieser Branche. :P Da gibt es nur die Biologische Lösung.


    Zum Thema Faulheit.
    Natürlich gibt es die auf allen Objekten. Was will ich den von einem 60jährigen noch erwarten:!::?:
    Computerspielen früher nur in der Nachtschicht, aber jetzt auch am Tag.
    Rundenlaufen, nur wenn es sein muss.
    Fortbildung, kein Thema, warum? Bei 60 + X würde ich mir auch die Frage stellen. Wofür noch?


    Problem Motivation 8)

    Bei fast allen Objekten sieht die Bezahlung so aus.
    Qualifikation (Arbeitsqualifikation) Tariflohn + Objektzulage


    Ein Beispiel:
    Qualifikation: Unterrichtung. Tariflohn in Hamburg 13,14 € pro Stunden (2023) + Zulage 2,50 €

    Qualifikation: geprüfte Werkschutzfachkraft,GSSK,SSS,FKSS Tariflohn in Hamburg 14,40 € pro Stunden (2023) + Zulage nur 1,30 €

    Begründung, damit es keine zu großen Unterschiede bei den Löhnen gibt.


    Diese Praxis habe ich auch bei Sicherheitsfirmen wie Kötter, Securitas und deren Tochterfirmen usw. erlebt. Natürlich nicht bei allen Objekten. :) Hier kommt es immer auf die Geschäftsleitung und das Bundesland an!


    Nur weil es in Hamburg z.B. bei der Sicherheitsfirma Kötter so gehandhabt wird, heißt das natürlich nicht automatisch, dass es auch in Hessen oder Bayern so gehandhabt wird.


    Deshalb ist die Motivation, über eine höhere Qualifizierung nachzudenken, bei vielen gleich Null.

    So sieht es derzeit in meiner kleinen Filterblase 2023 aus.

  • Oder man bleibt in der Firma und verringert die Arbeitsleistung immer weiter bis man Quasi nichts mehr arbeitet und dafür Bezahlt wird ;) Der Schaden trägt dann eben die Firma/Kunde.

    Hätten Sie halt lieber mal Gut bezahltes und damit auch motiviertes Personal eingestellt ;)

    Dieser Weg führt nicht zum Erfolg, besseren Gehalt oder zur Selbstverwirklichung.

    Du beschreibst kindliches Frustverhalten.

    Mach lieber den Sack zu und auf zu neuen Ufern. Ich nehme an, mit deiner Anspruchshaltung hast du mehr als die Helferqualifikation Sachkunde,sondern mindestens GSSK?


    Nordwind

    Vielen Dank für den Input!

    Ich selbst bin Recruiter im Raum Berlin und kann sagen, dass es ein hartes Brot ist neues Personal einzustellen.

  • Dieser Weg führt nicht zum Erfolg, besseren Gehalt oder zur Selbstverwirklichung.

    Du beschreibst kindliches Frustverhalten.

    Mach lieber den Sack zu und auf zu neuen Ufern. Ich nehme an, mit deiner Anspruchshaltung hast du mehr als die Helferqualifikation Sachkunde,sondern mindestens GSSK?

    Also ich arbeite jetzt im Bereich Asylunterkunft und verdiene

    genau dasselbe Geld wie im Rechenzentrum. 3000 Euro netto mit Sachkunde und

    228 Stunden. Mit dem Unterschied das ich während meiner Schicht

    im neuen Job schön meine Videos, Serien und Filme schau und nicht wie ein Wachhund im

    Rechenzentrum die Videoüberwachung und Warenannahme machen muss plus technische Aufgaben

    wie ein Werkschutz der nur Sachkundelohn bekommt, obwohl ich die Aufgaben eines GSSK

    mache. Mit 50 habe ich noch einen chilligen Nebenjob als Pförtner in einem Seniorenheim.

    Da Hobbys wie Reisen und Sport bezahlt werden möchten.

    Wenn man sich Selbstverwirklichen will und ein besseres Gehalt mit Stress haben will

    dann muss man Unternehmer werden oder eine Führungsposition als Objektleiter oder Einsatzleiter

    suchen. Ich habe es bei meinem Objektleiter gesehen, der 5000 Euro netto bekommt

    aber kaum Freizeit hat und eine 70 Stunden Woche. Nö, Danke ich will noch meine

    Rente erleben und alt werden.

  • HerkulesSec Du verdienst zwischen 4600 - 4900 Euro Brutto mit Sachkunde? Nicht schlecht, klingt Unglaublich.


    Nordwind Auch wenn jemand 60 ist, kann man sich nochmal verändern. Hatte einen Kollegen der hat in dem Alter noch die GSSK gemacht. Heute ist er Rentner. Aber mir ist klar, das die Motivation da allgemein nicht mehr so hoch ist.


    @Alle Was ich eigentlich meinte, ist ein Wechsel in eine besser bezahlte Branche oder Tätigkeit. Damit meine ich zum einen gehobene Tätigkeiten (z.V. Büro oder Verwaltung), aber auch explizit Berufe die körperlich etwas mehr abverlangen wie regelmäßige Kontrollgänge (z.B. Handwerk oder Industrie). Im Objektschutz Karriere zu machen, finde ich verhältnismäßig schwierig. Alleine durch die Hierarchie kann man schwer auf sich aufmerksam machen und aufsteigen. Der zuständige Objektleiter wird wohl kaum weitergeben das Mitarbeiter X den Job womöglich besser macht als er selbst.

  • Dieser Weg führt zu einer "besser" Work/Live Balance (Ich mache schließlich nahezu ALLES Private auf der Arbeit = mehr Zeit daheim für die Familie)

    Ich selber habe die GSSK mit mehreren Zusatzqualifikationen - Meister war für mich bisher nicht interessant, da kein Unternehmen in meiner Umgebung danach gesucht hat in den letzten Jahren.

    Wir haben erst vor kurzem einige Arbeiten vom Kunden "Abgelehnt" bzw "wegrationalisieren" lassen.

    Haben wir deswegen Angst um unseren Job? NÖ warum auch - GSSK Stellen gibt es wie Sand am Meer.

  • HerkulesSec Du verdienst zwischen 4600 - 4900 Euro Brutto mit Sachkunde? Nicht schlecht, klingt Unglaublich.


    Nordwind Auch wenn jemand 60 ist, kann man sich nochmal verändern. Hatte einen Kollegen der hat in dem Alter noch die GSSK gemacht. Heute ist er Rentner. Aber mir ist klar, das die Motivation da allgemein nicht mehr so hoch ist.


    @Alle Was ich eigentlich meinte, ist ein Wechsel in eine besser bezahlte Branche oder Tätigkeit. Damit meine ich zum einen gehobene Tätigkeiten (z.V. Büro oder Verwaltung), aber auch explizit Berufe die körperlich etwas mehr abverlangen wie regelmäßige Kontrollgänge (z.B. Handwerk oder Industrie). Im Objektschutz Karriere zu machen, finde ich verhältnismäßig schwierig. Alleine durch die Hierarchie kann man schwer auf sich aufmerksam machen und aufsteigen. Der zuständige Objektleiter wird wohl kaum weitergeben das Mitarbeiter X den Job womöglich besser macht als er selbst.

    Ich muss gestehen das ich Objektleiter bin und trotzdem chille.

    Die Sicherheit ist ein gutes Sprungbrett, aber man kann auch da gut unterkommen

    ohne sich kaputt zu machen.

  • Also die meisten sicherheitsleute sind wirklich viel zu faul gucken ganze zeit nur Filme oder spielen viel mit smartphone hab selber alles erlebt nix tun halt und dann irgendwann wenn es auch langweilig wird sind die komplett außer Rand und Band

  • Nordwind Auch wenn jemand 60 ist, kann man sich nochmal verändern. Hatte einen Kollegen der hat in dem Alter noch die GSSK gemacht. Heute ist er Rentner. Aber mir ist klar, das die Motivation da allgemein nicht mehr so hoch ist.

    Wir hatten sogar zwei Personen im Kurs, die mit 61 und 62 Jahren noch den Meister für Schutz und Sicherheit gemacht haben. Aber die zwei Personen, sind angeblich bei 275.000 Menschen, die in diesem Gewerbe arbeiten sollen, weniger als ein Tropfen auf dem heissen Stein. :S


    Das Thema Personalbeschaffung, wird in den nächsten Jahren noch richtig spannend.

    Der Personalmangel wird noch so groß werden, dass die Kunden Fernseher und eine Playstation 5 und XBOX auf die Wache stellen. ;) Wer hat den noch Bock von den Jungen Leuten, auf eine 12 Stundenschichten, mit einem Smartphone verbot auf dem Objekt.

    Eine Frage am Rande. Wie sieht es bei Euch mit dem Problem Alkohol und Drogen auf den Objekten aus?:/

    Ich habe gerade nachgeschaut und auf min. 3 Objekten , haben wir mindestens 1-2 Personen, die Regelmässig mit einer Fahne zum Dienst kommen.<

    Wir etwas unternommen? Nein!

    Begründung ,kein Personal und wenn es zu schlimm ist, werden die Personen einfach nach Hause geschickt. Die kommen dann einfach zur nächsten Schicht wieder. Dann ist die Person hoffentlich mal eine Schicht nüchtern.


    Kein Witz, ist leider mitt­ler­wei­le völlig normal auf vielen Objekten bei uns.

    Vielleicht nicht gerade als Revierfahrer :P, aber bei einer Baustellenbewachung? :saint: Eher der Regelfall, als die Ausnahme. Natürlich müssen die Sicherheitsmitarbeiter keine 2,0 Promile im Blut haben, aber 3 oder 4 Dosenbier 0,5l, :thumbup:gehen im bei einer 12 Stundenschicht:
    Einsicht Fehlanzeige.

    Tritt bei uns oft bei der Generation 60 Jahre + X auf. :) Die Generation von Sicherheitsmitarbeiter, die noch 300 Stunden im Monat gearbeitet hat, damit die bei einem Stundenlohn von weniger als 5 € pro Stunde, auch noch die Miete bezahlen konnten.....||



    mitt­ler­wei­le

  • Aber die zwei Personen, sind angeblich bei 275.000 Menschen, die in diesem Gewerbe arbeiten sollen, weniger als ein Tropfen auf dem heissen Stein. :S

    Es werden sicherlich bei den 275.000 Menschen nicht die einzigen beiden sein die das machen. Solche Beispiele gibt es in fast jedem Lehrgang also sind es in der Summe deutlich mehr.

    Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will (Frank Lloyd Wright)


    Der überlegene Mensch vergisst nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist (Confucius)

  • Sicherheitsdienst bekommt nur 13€ die stunde als Leiharbeiter bekommt man mittlerweile 14€ die stunde Tarife gemäß NRW

  • Wieso kommen die Betrunken zum Dienst wenn man sich auf der Arbeit - bezahlt - betrinken kann :/ Anfänger :P;)

  • Das Leben ist kein Ponyhof - Die Einstellung machts


    In der Tat bin ich ebenfalls gespannt, wie die Personalbeschaffung künftig auch in unserer Branche laufen soll und wie das dann mit der Einhaltung der Tarifverträge gehen soll, wenn es ganz eng wird. Was die Einhaltung derer angeht, kennt mein Chef komischerweise den Tarifvertrag (Stichwort +25% für Mehrarbeit). Üblicherweise tut er gern so, als müsse er ihn nicht vollumfänglich anwenden (fehlende Allgemeinverbindlichkeit in Sachsen) und dass obwohl er im Verbund des BDSW ist. Ach herrje, aber das ist wieder ein anderes Thema.


    In den nächsten eineinhalb Jahren wird ein Kollege unseres 4-Mann/Frau-Teams in unserem Objekt altersbedingt ausscheiden (und da hängt er bereits freiwillig noch ein Jahr dran). Was danach kommt, möchte ich mir nicht ausmalen. Alle Springer oder einfach nur Kollegen, die man in all den Jahren kennengelernt hat, waren zumeist *SORRY* Abfall, eigentlich zu Nichts zu gebrauchen.


    Vor etwa zehn Jahren übernahm ich als eine Art Teamleiter die Führung (ohne zusätzliche Bezahlung oder Bezeichnung) in dem Objekt und formte die Kollegen soweit, dass das im Großen und Ganzen passt. Zuvor war ich auch daran beteiligt, dass einige Kollegen ausgetauscht bzw. eher gehen mussten, die es einfach nicht wert waren oder nur Ärger gemacht haben. Dann kam der Umbruch, statt zwei Personen pro Schicht wurde der Ein-Mann-Arbeitsplatz eingeführt. Ging auch und geht noch immer. Klar ist das manche Tage nicht einfach und die Schicht zieht sich wie Gummi, aber das Leben ist kein Ponyhof. Mittlerweile läuft das alles wie am Schnürchen, mit dem Auftraggeber oder unserem Chef gibt es selten etwas zu klären. Und wenn doch mal der Chef oder ein Einsatzleiter vorbeischaut, gibt es die entsprechende Bestätigung, dass der Auftraggeber sehr zufrieden ist. Alle Kollegen ziehen an einem Strang und stehen füreinander ein. Wenn es brennt, springt einer ein und gut ist. Kasse-Schieber gibt es nicht.


    Dienste werden persönlichen Befindlichkeiten/Anforderungen und gerecht aufgeteilt. Damit ist auch klar, dass jeder nach einem Durchschnitt von 204 Stunden und mehr (Urlaubsstunden inkludiert) mindestens 2000,00 Euro Netto/Monat mit nach Hause nimmt. Für Mitteldeutschland ist der Verdienst in der Dienstleistungsbranche nicht so schlecht - auch wenn es natürlich immer auf die jeweilige persönliche Situation und Begleitumstände ankommt - mehr braucht/will man immer.


    Drogen bzw. Alkohol kenne ich nur von Erzählungen weit vor meiner Zeit - da muss in den Nachwendejahren mächtig was los gewesen sein bei Einigen. Ebenso wie dreistes, stundenlanges privates Telefonieren vom Festnetz des Auftraggebers auf Handy. Damals Anfang der 2000er Jahre als das noch sauteuer war. Aber solche Mitarbeiter gibt es nicht mehr hier bei mir.


    Das Arbeiten verläuft Dank einiger Standards, die u.a. auch durch mich gesetzt worden waren, geräuschlos. Das hat aber auch damit zu tun, dass alle ein gewisses Niveau mitbringen. Jeder im Team weiß, dass er einen guten Job hat in der Branche. Man macht sich nicht wirklich kaputt, man sitzt auch im Winter trocken und warm, hat sein Einkommen, ein gutes Klima innerhalb des Teams und ein sehr gutes und entspanntes Verhältnis zum Auftraggeber. Das auf das Spiel setzen will keiner. Gelegentlich wird das thematisiert, so als Gedankenstütze.


    Wer die richtige Einstellung für den allgemeinhin als beschissen bezeichneten Job mitbringt, kann trotzdem sehr zufrieden sein mit sich und seinem Arbeitsleben!

  • Sicherheitsdienst bekommt nur 13€ die stunde als Leiharbeiter bekommt man mittlerweile 14€ die stunde Tarife gemäß NRW

    Das ist richtig was Du schreibst ,aber macht man sich als Ordner oder im Objektschutz nicht gerade kaputt und als Leiharbeiter wird man schon arbeitsmässig ausgebeutet.

  • Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er an seinem Objekt bleibt, oder wechselt. Man muss immer gucken, was habe ich und was bekomme ich eventuell. Genau so ist es mit der Weiterbildung, wer meint das er mit 62 das noch unbedingt machen zu müssen, der soll es halt tun.


    Ich bin der Dienstälteste an dem Objekt, und habe schon viele kommen und gehen sehen, faule Kollegen gibt es bei gut ausgebildeten genauso, wie bei Leuten mit 34a Bescheinigung. Ja mit dem Nachwuchs ist es so eine Sache, wir haben bei den Nachtschichten junge Leute, die schon ein paar Jahre hier sind, und es bei den Rundgängen nicht so genau nehmen. Wenn ich die in der Frühschicht ablöse, staune ich wieviel Türen da auf sind, auch Vorbereitungen für die Tagesschicht werden nicht umgesetzt.


    Reklamieren bei der Zentrale nützt nichts, man ist froh überhaupt Leute zu bekommen. Einmal wurde ich gefragt, ob man einen Rohrkrepierer, der zu wirklich nichts zu gebrauchen war, nach seiner Entlassung wieder einstellen soll. Ich habe geantwortet, dass man dann genau so gut einen Zementsack dort hinsetzen kann, der wäre wahrscheinlich aktiver.


    Wenn neue Mitarbeiter von mir eingearbeitet werden, ist viel nicht Brauchbares dabei. Einer liest seine Zeitung seelenruhig durch, ohne jedes Interesse an seiner Tätigkeit, für die er sich ja vorstellt. Ein anderer Bewerber, der sehr gut ausgebildet ist, weiß schon beim Reinkommen alles besser, ist aber nicht in der Lage einen Besucher aus der Liste auszutragen.


    Der Kracher war allerdings der Kollege, der wo ich vom dem WC kam, eingeschlafen ist, in der Tagschicht wo es vor Besuchern, und MA des Kunden nur so wimmelt.


    Manche werden mir vielleicht Bösartigkeit unterstellen, aber es ist klar, dass ich dafür gesorgt habe, dass solche Leute nicht bei uns sitzen. Wer sich so präsentiert, hat bei uns nichts verloren.


    Zurzeit schmeiße ich mit einem brauchbaren Kollegen die Frühschicht, die besonders anstrengend ist, die jungen Herren lassen sich da nur in absoluten Notlagen zu einteilen, schließlich ist ja mit 25 schon der eine oder andere in einem körperlich schlechten Zustand, wie man weiß.


    Wenn wir zwei alten Zossen in Rente gehen, wird man mit der schlechteren Qualität leben müssen.


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