Meister in Vollzeit

  • Guten Tag!


    Ich spiele mit dem Gedanken die Meisterausbildung in Vollzeit zu machen.
    Weiß jemand wo Vorbereitungslehrgänge angeboten werden?
    Wer von Euch hat seinen Meister selbst in Vollzeit gemacht?
    ...Erfahrungen, Tip(p)s?


    Viele Grüße


    hafio

  • Hallo hafio,


    die meisten Kollegen und auch die meisten Forenmitglieder hier, "bauen" ihren Meister entweder in Teilzeit oder per Fernstudium (so wie ich übrigens auch :zw: ). Das liegt darin begründet, dass man während seines Meisterstudiums ja auch noch zwangsläufig für seinen Lebensunterhalt sorgen muss. Das geht halt nur, wenn man "nebenbei" weiterhin arbeitet oder selbst die nötige Kohle "auf der hohen Kante" hat, und deswegen nicht "nebenbei" weiterhin arbeiten muss (das Glück haben jedoch die wenigsten (57) ).


    Man kann (muss) natürlich auch die Förderung nach dem AFBG (das sog. "Meister-Bafög) in Anspruch nehmen. Bei dieser Förderung besteht auch die Möglichkeit, während seines Meisterstudiums Hilfe zum Lebensunterhalt zu bekommen. Das geschieht jedoch nicht in vollem Umfang und man muss sich fast bis auf das Hemd "ausziehen", denn dabei wird vieles "angerechnet" (Einkommen des Lebens-/Ehepartners, etc.).


    Für weitere Details hänge ich Dir mal das AFBG an diesen Beitrag an :zw: ...


    Für Fragen nach Vorbereitungslehrgängen wendest Du Dich am besten an die für Dich zuständige IHK.


    Den Vorteil eines Meisterstudiums in Vollzeit sehe ich persönlich darin, dass man den Lernstoff relativ "komprimiert" vermittelt bekommt und das man relativ schnell "fertig" ist. Allerdings - was nützt es einem, wenn man während des Meisterstudiums nicht die Kohle hat, um sich und seiner Familie etwas zu "kauen" kaufen zu können. Denn beides gleichzeitig, Arbeiten und seinen Meister in Vollzeit "bauen", funktioniert in den meisten Fällen nicht (57) ...


    Wenn Du weitere Fragen hast, immer her damit :zw: ...


    Gruss, Cujo.

  • Zitat von "hafio"

    ...Meisterausbildung in Vollzeit...


    Nachtrag:


    ...es sei denn, man hat einen AG, der Interesse an einer Weiterbeschäftigung des "Studierenden" als Meister hat und diesem seine Bezüge während des Studiums "weiterzahlt" (meistens dann ohne Zuschläge). Aber das ist in den wenigsten Fällen der Fall, soll es aber auch geben :wein: .

  • Ich mache meinen Meister im Blockunterricht (pro Monat drei oder vier Tage) und dann nochmal zwei Nachmittage mit der firmeninternen Lerngruppe. Ich arbeite im Schichtrythmus fünf Dienste auf fünf freie Tage. Da lässt sich das gut machen. Ist zwar hart, weil es die Freizeit einschnürt, aber zwei Jahre lang kann man das machen. Finanzielle Einbußen habe ich nicht, weil meine regulären Dienste unangerührt bleiben und mich mein AG intern unterstützt.

  • Danke für eure Tipps!


    Ich hab momentan schlicht und ergreifend so scheissviel Geld auf der hohen Kante,
    dass ich den Meisterkram in kürzestmöglicher Zeit abschließen möchte :zw:
    Jedenfalls ist das von der finanziellen Seite her geklärt. Nur kann ich einfach bundes-
    weit bisher keinen Anbieter eines solchen komprimierten Kurses finden. Die IHKs bieten
    leider nur berufsbegleitende Kurse an...
    ....falls jemand einen konkreten Tipp für mich hat, wäre ich sehr dankbar,
    vielleicht ist ja hier doch jemand im Forum der seinen Meister "am Stück" gemacht hat?!?


    Einen schönen Abend noch!!!

  • Zitat von "hafio"

    Nur kann ich einfach bundesweit bisher keinen Anbieter eines solchen komprimierten Kurses finden.


    die gibt es aber. :zw: ich hab meinen meister auch in vollzeit absolviert. die frage ist nur, ob du auch die voraussetzungen für die teilnahme an den abschlussprüfungen erfüllst. das ging aus den bisherigen beiträgen nicht so ganz hervor... diese da wären:


    Zulassung für Prüfungsteil „Grundlegende Qualifikationen“
    - mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung „Fachkraft für Schutz u. Sicherheit“ oder
    - anerkannter, sicherheitsrelevanter Ausbildungsberuf u. 1 Jahr Berufspraxis! oder
    - mit Erfolg abgeschl. Prüfung in sonstigem Ausbildungsberuf und mind. 2-jährige Berufspraxis oder
    - eine mind. 5-jährige Berufspraxis (in der Sicherheitsbranche) oder
    - eine mit Erfolg abgelegte Prüfung zur Werkschutzfachkraft


    Zulassung für Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“
    - Nachweis über das Ablegen des Prüfungsteils „Grundlegende Qualifikationen“ (darf nicht länger als 5 Jahre zurückliegen)
    - zu den bei den „Grundlegenden Qualifikationen“ vorgegebenen Praxiszeiten muss mindestens ein weiteres Berufspraxisjahr hinzukommen
    - Arbeitspädagogische Qualifikation AdA


    Bei weiteren Fragen kannst Du auch gerne eine PM schicken...

  • Hallo Mack,


    was mich und vielleicht die anderen User interessieren wird, ist die Frage,
    wo denn diese Vollzeit-Unterrichtung für den Meister stattfindet???


    Wie war dort der Ablauf, z.B. was die Std., Unterrichtsgestaltgung usw. angeht ???
    Wie waren die Std. Pläne in Hinsicht auf die Lehrer aufgebaut???
    ( Ein Lehrer für den ganzen Tag, mehrere Lehrer an einem Tag )


    Würde mich über Feedback freuen.


    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Die Ausbildung fand in München statt und dauert 6 Monate Vollzeit inkl. 2 Wochen AdA. Die Ausbildungsplanung sah so aus, dass ein Lehrer pro Tag seinen Unterricht hielt. Die Ausbildungsthemen wurden durch fachkundige Dozenten durchgeführt, z.B.


    BWL/VWL - Herr Dieter K. Betriebswirt und Fachbuchautor ("FKSS Betriebswirtschaftliche Grundlagen")
    Recht - Herr M. stellvertretender Direktor und Fachlehrer Recht der Fachhochschule der Polizei des Landes Bayern
    Dienstkunde - Herr Ralf H. Fachbuchautor ("Diensthundeausbildung/Diensthundeeinsatz"), etc...


    Die Ausbildungszeit betrug von Mo. - Do. 08:30 - 16:00; Fr. 08:30 - 13:00. Die Unterrichtsgestaltung war, meiner Meinung nach, gut durchdacht.


    Die Ausbildung ist speziel für ehem. Soldaten auf Zeit bzw. Polizeibeamten aufgebaut (deswegen auch die Möglichkeit der Verkürzung auf 6 Monate gem. BBiG), kann aber auch von "zivilen" Teilnehmern absolviert werden. Aber ist schon ganz schön fordernd den ganzen Stoff in 6 Monaten in den Kopf zu bekommen...

  • Zitat von "hafio"

    ...Ich spiele mit dem Gedanken die Meisterausbildung in Vollzeit zu machen...


    ...das hörte sich ganz gut an. Freiwillige Aus-, Fort- oder Weiterbildung in Eigeninitiative ist immer wichtig :zw: .

    Zitat von "hafio"

    ...dass ich den Meisterkram in kürzestmöglicher Zeit abschließen möchte...


    ...das hört sich jetzt eher so an, als wenn Dich jemand dazu zwingen würde und Du eigentlich gar keine Lust dazu hast :bö: .


    Wie stehst Du denn nun zur Meisterausbildung?

  • Hallo Cujo!


    Also...
    ...ich habe die 3-jährige Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit absolviert. Dabei habe ich festgestellt, dass die ganze Ausbildung den Namen "Ausbildung" so nicht verdient. Die Ausbildungstiefe ist einfach nicht vergleichbar mit dem was beispielsweise ein Metzger, Schreiner, Elektriker lernen muss. Es ist zwar nicht so, dass in den 3 Jahren gar nichts unterrichtet wurde, aber ich mir den Stoff auch locker in 2-3 Monaten hätte beibringen können. Die Berufsschule war größtenteils totales "Zeittotsitzen" bzw. Beschäftigungstherapie. Der Hauptsinn der Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit liegt meines Erachtens darin, in der Zeit der Ausbildung der ausbildende Firma als "billige Arbeitskraft" zu dienen. Aber da erzähle ich den meisten hier wahrscheinlich nichts Neues.
    Der Offenbarungseid der Industrie ist nun die "Servicekraft für Schutz und Sicherheit", nachdem die ganz großen Sesselfurzer da oben festgestellt haben, dass die ganzen "Fachkräfte" nachdem 3 Jahre lang gut Reibach gemacht wurde, gar nicht wie ursprünglich gedacht in der mittleren Führungsebene eingesetzt werden können, weil ganz einfach der Bedarf nicht in dem Maße da ist, wie in den letzten Jahren mengenmäßig ausgebildet wurde. Von der Entlohnung ganz zu schweigen. Die mehr als 13 Euro, die im Tarifvertrag stehen sind wohl ziemlich illusorisch. Ich denke, dass die Mehrzahl der ausgebildeten Fachkräfte, wenn sie nicht gerade in einem AKW oder einer vergleichbaren Einrichtung untergekommen sind, im Werkschutz und dergleichen kaum nach Tarif bezahlt werden. Nicht zufällig lässt der Lohntarifvertrag unter Lohngruppe 10 die Hintertür sperrangelweit offen, bzw. setzt sich quasi selbst außer Kraft.


    Aber jetzt bin ich ein Stück weit vom eigentlichen Thema weggekommen. Wie ich zur Meisterausbildung stehe? Ich "zwinge" mich selbst zur Meisterausbildung. Ganz einfach weil ich nicht auf dem jetzigen Stand stehen bleiben möchte, sondern auch anspruchsvollere Aufgaben übernehmen. Und eben deshalb weil ich wie im oberen Abschnitt beschrieben fast 3 Jahre mit der Ausbildung zur Fachkraft "vergeudet" habe, möche ich den Meister um so schneller über die Bühne kriegen. Außerdem öffnet er die Türen für ein eventuelles (Fach-)Hochschulstudium. Mit dem was ich jetzt mache, werde ich nicht alt, Pförtner sein kann ich noch mit 65+


    Übrigens. Die einfachsten Lösungen liegen oft ganz nah.
    Im Kursnet der Arbeitsagentur bin ich, was den Meister in Vollzeit betrifft, fündig geworden:
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/index.jsp">http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/index.jsp</a><!-- m -->

  • Zitat von "hafio"

    Übrigens. Die einfachsten Lösungen liegen oft ganz nah.
    Im Kursnet der Arbeitsagentur bin ich, was den Meister in Vollzeit betrifft, fündig geworden:
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/index.jsp">http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/index.jsp</a><!-- m -->


    die liste ist aber mehr als löchrig... also ich kenne mindestens noch 4 weitere bildungszentren in bayern die nicht in der liste stehen. und meines wissens finden die lehrgänge bei den ihk'en (auf jedenfall in bayern) fast nie (wegen mangelnden teilnehmer) statt.

  • @ Mack_21
    ...sicherlich ist die Liste löchrig, aber was die Vollzeitausbildung angeht war für mich die Suche erfolgreicher als über Google. Lehrgänge in Teilzeit bieten, wie Du schon sagst, sehr viele IHK`en an, das haben meine Recherchen auch ergeben. Was dann aber die tatsächliche Durchführung der Kurse angeht habe ich Ähnliches gehört...


    Wo genau hast Du den Lehrgang gemacht?
    Die Kosten belaufen sich, was ich bisher so gesehen hab, auf um die 4000 Euro für die Schulung
    plus Prüfungsgebühren und Materialkosten, so dass letztendlich wohl ne dicke 5 an erster Stelle stehen wird. War das bei dir auch in dem Kostenrahmen?

  • Zitat von "hafio"

    so dass letztendlich wohl ne dicke 5 an erster Stelle stehen wird


    rechner mal lieber mit mehr, da du diekosten für die arbeitspädagogische qualifikation (ada) noch mitrechnen musst. oder hast du die schon?
    mein lehrgang hat auch knapp 4000 gekostet zzgl. den prüfungsgebühren...
    zu wo ich den lehrgang gemacht habe, hast du ne pm.

  • Zitat von "hafio"

    ...so dass letztendlich wohl ne dicke 5 an erster Stelle stehen wird...


    ...nur mal so rein informativ:


    das kommt auch bei einem Fernstudium so ungefähr hin (dann aber komplett mit Kosten für Prüfungsvorbereitungsseminare, Prüfungsgebühren, Fahrtkosten zu Prüfungen und Prüfungsvorbereitungsseminaren, Übernachtungs-/Verpflegungskosten anlässlich Prüfungen und Prüfungsvorbereitungsseminaren, etc.).


    Der Erwerb der Berufs- und Arbeitspädagogischen Qualifikation ist (einschl. Prüfung dazu) dabei auch schon drin.


    Es wird dabei vielleicht keine "dicke" 5, aber ne' 5 ist auf jeden Fall drin :zw: ...