Die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeit ...

  • Ein Thema, welches uns (fast) alle betrifft:



    Schon selbst diese Auswirkungen am eigenen Leibe "erfahren" :trau: ?

  • ich würde mir wünschen, wenn zu Zitaten auch die entsprechende Quelle angegeben wird :zw:


    warum schreibt niemand zu diesem existentiellen Thema ?


    - vielleicht weil es in unserer Branche für die meisten keine Alternative zur Schichtarbeit gibt
    Nachtschichten, 12 Stunden-Dienste bringen das Geld.............


    wer sich eingehender mit der Thematik beschäftigt wird erkennen : Schichtarbeit macht krank und kaputt
    da beißt die Maus keinen Faden ab
    ein "Junger" steckt das leichter weg, jeder "Alte" kann aber sicherlich ein Lied davon singen.......


    umso wichtiger ist es aber, sich bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen
    um die Folgen für sich selbst und alle anderen, die auch damit zu "kämpfen" haben (z.b.Familie, sofern man noch eine hat...)
    so weit wie möglich abzuschwächen

  • @ kriegsrat


    ... Asche auf mein Haupt - ich vergass es :pein: .


    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heilberufe-kongresse.de/kap04/abstracts/102_kongress25.pdf">http://www.heilberufe-kongresse.de/kap0 ... ress25.pdf</a><!-- m -->


    Mein Posting soll nicht nur auf "Heilberufe" bezogen sein, da sich dieses Thema natürlich auch auf unsere Branche beziehen lässt :zw: .

  • Zitat von "kriegsrat"

    ... warum schreibt niemand zu diesem existentiellen Thema ? ...


    ... also - ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass "Schichtdienstler" nicht die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeit spüren (57) . Vielleicht ist es dem einen oder anderen zu "unangenehm" darüber zu sprechen :pein: .


    Dann mache ich mal den Anfang ...


    ... natürlich spürt man die gesundheitlichen Auswirkungen von Schichtarbeit. Um denen einigermassen "Einhalt" zu gebieten, schaffe ich persönlich mir ganz klare Strukturen, Angewohnheiten bzw. sogar "Rituale". Teilweise bin ich sogar selbst über mich erschrocken, wenn ich mich während meiner Schichtturns mal selbst beobachte und feststelle, dass ich bestimmte Abläufe zeitlich penibel genau einhalte :pein: .


    Nach der Nachtschicht eine kurze Runde mit meinem Privathund, danach raus aus den Dienstklamotten, in Ruhe frühstücken, Bad-/Toilettengang, ab ins Bett. Ich lasse mich dann mittags immer zur gleichen Zeit wecken (auch wenn ich beim Wecken noch müde bin, stehe ich auf). Duschen, mit der Familie Mittagessen, nächste kurze Runde mit dem Privathund. Den Nachmittag habe ich dann zum "Verdaddeln", bis ich mich wieder auf die Nachtschicht vorbereite und immer zur gleichen Zeit dann wieder losfahre. Während der Nachtschicht bin ich gut versorgt mit vernünftigem Proviant, trinke max. 1 "Pott" Kaffee und versuche so wenig wie möglich zu rauchen. Bis dann die Nachtschicht beendet ist und das oben beschriebene Ritual wieder von vorn "abläuft".


    Während des Tagschichtturns stehe ich morgens immer zur selben Zeit auf, nach dem Bad-/Toilettengang in die Dienstklamotten, in Ruhe frühstücken, kurze Runde mit meinem Privathund, losfahren. Während der Tagschicht gleiches Procedere wie während der Nachtschicht. Nach der Tagschicht raus aus den Dienstklamotten, Duschen, in Ruhe mit der Familie Abendessen, kurze Runde mit dem Privathund, Rest des Abends zum "Verdaddeln". Spätestens um 21.30 Uhr zu Bette. Und das gleiche an den Folgetagen ...


    Mit dieser "Regelmässigkeit" lässt es sich in der Schichtarbeit gut leben :zw: .


    Und nicht zu vergessen - halbjährlicher "Check-Up" beim Hausarzt :zw: .

  • Während meines 12- 15 Std. Nacht- Schichtdienstes,
    mit selten freien Tagen,
    hatte ich nur noch Schlafphasen von höchstens 4 Stunden.
    Ich konnte es anstellen wie ich wollte, nach 4 Stunden war ich wach.
    Dies reicht um ausgeschlafen zu sein, nicht aus.
    Also war ich ein Jahr lang dauermüde.
    Jetzt arbeite ich nur noch am Tage. Ich bin ein ausgesprochener Frühaufsteher.
    Mein Schlafdefizit ist wieder ausgeglichen.
    Ich benötige mindestens 6 Stunden Schlaf, um ausgeschlafen zu sein.
    Wechselschicht macht auf Dauer krank, wenn man sein regelmäßiges Schlafpensum nicht einhalten kann.
    Was ich als sehr unangenehm während der Nachtschicht empfand, war das Empfinden zweimal pro Tag zur Arbeit zu gehen.
    12 Stunden Tagdienst machen mir hingegen nichts aus. Mittlerweile auf 10 Stunden erkoren.
    So habe ich wieder sehr viel Freizeit, die ich einfach benötige, um das Gefühl zu haben, zu leben.
    Wechselschicht kann nicht gesund sein, außer es sind tatsächlich 8 Stunden, dazwischen mindestens 2 freie Tage.
    Aber mit unserem Gehalt ist so mancher gezwungen, mehr Stunden zu leisten, um davon eine Familie zu ernähren.

  • Durch die Unregelmässigkeit der Schichten wird das Problem noch verschärft.


    Ich arbeite gerne nachts, mache aber auch Spätschichten lieber als Frühschichten, gerade im Winter.


    Wenn ich dann aus einer Nachtschicht komme, bin ich mit duschen und umziehen nicht vor 7 oder 8 Uhr im Bett. Schlafen bis 14 Uhr (wenn es geht).


    Leider gibt es immer wieder per Dienstplan (!) Wechsel wie: morgens von der Nachtschicht nach Hause, aber am nächsten Tag um 6 Uhr irgendwo sein. Die Einsatzleitung geht dann von einer Schichtunterbrechung von 24 Stunden aus (= ein freier Tag). In Wirklichkeit kannst Du gar nichts machen. In solchen Fällen hilft mir nur geteilt schlafen, also morgens bis ca. 10 Uhr, und abends irgendwie um 22 Uhr ins Bett, in der Hoffnung, ausreichend müde zu sein. Dazwischen läufst Du rum wie ferngesteuert.
    Immer wieder haben Kollegen und ich bei der EL interveniert, dass diese Art von Wechsel was für Notfälle ist.
    Da aber nicht nur ich, sondern auch andere an verschiedenen Objekten arbeiten (in 2010 war ich an sieben verschiedenen Dienststellen), kommt es immer wieder zu Überschneidungen und "kurzen Wechseln".


    Zum Glück hält sich die EL an die Schichtunterbrechung von mindestens 10 Stunden, sonst könnte ich mir manchesmal ein Feldbett mitnehmen.


    Grüße schlewi

  • ... was ich noch an mir selber feststelle - und das ist kein Witz - man altert äusserlich schneller durch den Schichtdienst.


    Und das geht scheinbar nicht nur mir so - Kollegen empfinden das ähnlich (57) ...


  • das ging mir auch jahrelang so bei, meine nacht zu tag umstellung fiehl teilweise brachial aus.
    ich war teilweise schon dienstunfähig so kaputt war ich, interessiert hat es niemanden nur deine anwesendheit zählte
    egal ob du wie ein toter aussahst.
    nach einem jahr kannte man sein objekt gut genug und man wusste wann man ungestört war, dann musste etwas getrickst werden.

  • ich glaube, wir sind uns einig : der große Problemübergang ist immer der Wechsel von Nacht- auf Frühschicht


    ich habe für mich als beste Lösung folgenden Weg gefunden :


    nach der ersten Nachtschicht gleich heim und ins Bett
    nach der zweiten Nachtschicht noch 1,2 Std wach bleiben, dann erst ins Bett
    nach der dritten Nachtschicht 2,3 Std wach bleiben
    usw usw
    nach der letzten Nachtschicht wach bleiben bis zum Abend


    so verlängert man automatisch den "Wachrythmus" immer weiter in Richtung "Frühschicht"
    so daß - zumindest bei mir funktionierts- der Wechsel nicht ganz so schwer fällt..............


    Vorraussetzung ist allerdings auch ein gewisser "Blockplan", z.b. 4 oder 5 Nachtschichten am Stück
    erfolgen die Wechsel alle paar Tage, schaut es schon anders aus


    da ist dann wieder das Problem, das Schichtdienst durch unfähige Dienstplaner noch zusätzlich verschärft werden kann

  • Bluthochdruck - Schlafstörungen - Unruhe, dies alles nach 30 Jahren 3 Schicht


    als Ausgleich - viel Sport - Spazieren mit den Hunden - Garten - wenig Alkohol - Nichtraucher - und Teetrinker


    Hab von ehemaligen Kollegen gehört die jetzt in Rente sind :bier: das sich der Körper so nach 3 Monaten langsam erholt , deshalb hoffentlich bald in " Altersteilzeit " :satan:

  • Freunde, Freunde, ich muß schon sagen, wenn ich das hier so lesen, werde ich mich nie weider bei mir selbst beschweren. Bei Kollegen tue ich so etwas grundsätzlich nicht. :zw:


    Bin nun erst etwas über vier Monate dabei, kein festes Opjekt, muß mir von derzeit zwei Objekten immer die Sdt. "holen". Anruf beim Objektleiter. Dann sind es meisten nur 3 - 4 Std. Ab und zu ach mal mehr. (Veranstaltungen)
    Hoffe immer auf 6 - 8 Std. Dienste. Ist leider bei mir nicht möglich, da überwiegend nur stehende Tätigkeit. Nicht die langen Dienste oder gar auch mal ein Nachtdienst machen mich fertig.
    Es ist diese Unregelmäßigkeit. Mal vormittags, mal nachmittags, mal abends und wenn alles gut läuft, auch schon mal drei unterschiedliche Einsatzorte an einem Tag.
    Inzwischen habe ich gelernt, auch mal einen freien Tag einzuschieben.
    Was nutzen mir monatelang über 200 Std, wenn ich dann mal irgendwann umkippe.
    Muß so als älterer Jugendlicher (60)denken.


    Aber am Horizont kommt ein schwaches Licht hervor.
    Nächste Wo sehe ich mir ein weiters Objekt an, sollte das für mich passen, so habe ich zwar dann ebenfalls Schichtdienst, aber auch einen, mehr oder weniger geregelten Ablauf im Monat.
    Ach ja, nicht falsch verstehen :zw: nicht den ganzen Monat durchgehend im neuen Objekt. Sind ca. 10 Schichten, wann auch immer. Komme dann auf ca. 15 feste Einsätze/ Monat.
    Kaum zu glauben, aber für mich ein Quantensprung. :lach:

  • Zitat von "disu"

    ... Nächste Wo sehe ich mir ein weiters Objekt an, sollte das für mich passen, ...


    ... na, das hört sich ja an, wie bei der Wohnungssuche :satan: .

  • oder Objekt, Objekt ein Wachman sucht.
    Er findet keins, so dass er flucht.


    Wo soll ich nur so schnell eins finden.
    Ich will so gern, ich lass mich binden.


    Hin zur EL und höfflich nachgefragt.
    Natürlich hab ich eins, hat der gesagt.


    Nur mußt Du fahren, weit hinaus.
    Ob Schnee, ob Eis, wird da was draus?


    Der Wachmann denkt und rechnet nach.
    Oh we, Oh we, gemach, gemach.


    Doch anschauen will er sich das schon.
    Und noch mal rechnen, es soll sich lohn.


    Ob's weitergeht mit der Geschicht?
    Vieleicht war's ja doch nur ein Gedicht.

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