Gute Standardargumentationen für's Nichtreinlassen ?

  • Hallo,


    ich habe neu als Doorman/Selector in einer Bar/Club angefangen und die Situation ist, dass mit meiner Anstellung auch ein Wechsel des Publikums erfolgen soll - genauer, es sollen weniger Jugendliche und weniger Ausländer in den Laden, darunter auch etliche bisherige Stammgäste.Nicht meine Idee, sondern die des Geschäftsführers.


    Das Problem ist nun, dass natürlich 1) etliche bisherige Stammkunden diese neue Politik nicht nachvollziehen können werden, 2) das von vielen natürlich erstmal an mir festgemacht wird und 3) mir bisher eine gute Argumentation fehlt, die *nicht* die Hautfarbe etc zum Thema hat.


    Ein zusätzlicher potentieller Problempunkt, sind (Wannabe-) Zuhälter, die ab und zu in den Laden wollen, aber nicht rein sollen.


    In dem Club, in dem ich früher gearbeitet habe, war das alles kein Problem weil es eine ganz strikte Kleiderordnung gab, die jeder sofort nachvollziehen konnte.Dieser neue Laden aber ist eben ein Mainstream-Club, jedenfalls bisher und insofern eine neue Situation für mich.


    Ich bin kein typischer Klischee-Türsteher-Schrank, weder physisch noch in der Art des Umgangs (bin ja auch nicht Security sondern Einlasser) und konnte im letzten Club in 5 Jahren bis auf 2 Ausnahmen alle Probleme mit potentiellen oder akut gefährlichen Gästen durchs Reden klären und lösen.So möchte ich es auch beibehalten und brauch deswegen jetzt ein paar gute Argumente.


    Kurz gefasst:


    Hat jemand ein paar Ideen für Argumentationen für diese Situation oder weiss evtl sogar eine Webseite zu diesem Thema ?


    Vielen Dank im Voraus !

  • Hallo und Guten Tag !


    In Bezug auf Deine Fragen würde mich interessieren, ob die neue "Hauspolitik" auch mit einem Wechsel des Besitzers zu tun hat ?


    Wenn ja, könntest Du damit argumentieren, dass der/die neuen Besitzer eine neues Programm verfolgen und Du nur derjenige bist, der es in Deinem zuständigen Bereich (am Eingang) umsetzen soll bzw. muß.


    Ansonsten bleibe auch weiterhin dabei, dass die geänderten Kriterien weder etwas mit dem Aussehen, Ansehen oder sonst etwas der bisherigen Gäste zu tun hat.


    Vielleicht kannst Du noch ein paar Info's mitteilen, dann kann man auch mehr Argumentationshilfen geben.


    Viele Grüße
    sniper050

    Gewalt ist eine andere Ausdrucksform für Dummheit

  • Ich würde den leuten erklären das dein chef es so will und du immerhin nur für ihn arbeitest und zu befolgen hast was er sagt weil du damit dein brot verdienst. So mach ich das immer

  • Nicht zu beneiden....ein altes / Neuobjekt zu übernehmen birgt immer Risiken und zieht automatisch Problem mit sich!!


    Als erstes solltest Du am Anfang nicht alleine vorne stehen, sowie versuchen strikt Deine Anweisungen durch zu ziehen....oftmals ist es erfahrungsgemäß immer so, dass viele "Szeneleutchen" denken Freundlichkeit ist Schwäche.


    Sei ganz einfach kurz und knapp bei Deinen Begründungen, wer kein NEIN versteht braucht eh niemand im Laden...ist sicher nicht einfach nur Deinen Standpunkt verlassen ist wie ein Rattenschwanz...!


    Lässt Du einen dieser "nicht passenden Gäste" in den Laden hast Du kurzer Zeit später das Problem weitere dieser Leute rein zu lassen...denn der erste wird dann sagen...die gehören doch zu mir oder warum darf er und die anderen nicht...!


    Bei einer größeren Gruppe, sagen wir 5 Leute, und die passen eben so gar nicht in den Laden, teilst Du diese...in dem Du z.B die ersten 2 hinein lässt und danach dann die 3 sperrst......das zeigt Ihnen auf dass Du gegen 2 kein Problem hast nur eben mit den Begleitern...die Jungs werden wieder gehen...vorausgesetzt Du setzt Dich mit Deiner Entscheidung durch...denn die 5 wollen ja schließlich zusammen in den Laden.....


    Besorg Dir auch gleich eine direkte Durchwahl zur nächsten Polizeistation...das spart kostbare Zeit als wenn Du über die 110 gehst.


    Mach auch nicht den Fehler und lasse Dich auf lange Diskussionen ein.....NEIN ist NEIN...Basta!!Ausnahmen werden nicht gemacht...das wäre unfair gegen die, die Du schon weg geschickt hast...zieht auch als Argument!


    Und wenn Dein Chef kein Geizhals ist, kann er Dir ja eine Kamera über den Eingang montieren....hat einen psychologischen Hintergrund...denn Problemgäste scheuen Kameras wie die Pest.....


    In diesem Sinne und viel Glück

    Dienstleistungsgruppe securaPLAN "Wir PLANen Ihre Bedürfnisse"

  • verstehe ich das richtig das du alleine da stehst ?
    in dem fall würd ich zum anfang sehen das du in den ersten nächten mal
    ruhig einen kumpel einlädst dich dort zu besuchen. nach möglichkeit natürlich
    aus der branche ....


    tja ich würde garnicht agumentieren, evt das einzige wäre das dein cheff geänderte politik angeordnet hat.
    mach nicht den fehler und fang an groß rumzuargumentieren NEIN muß reichen ...
    wenn du freundlich und verständnissvoll rüber kommst, sparst du zwar evt kleinere ärgernisse
    jedoch verlieren die ganz falschen leute den respekt vor dir.


    achja sind andere bars clubs ect nebenan ? ich würde mit den türstehern der anderen clubs evt mal einen trinken
    gehen um ggf einen gewissen rückhalt zu haben.


    viel erfolg

  • Ich habe auch immer wieder auf Veranstaltungen gearbeitet, wir hatten in den Festzelten auch feste Ordnungen. Es ist eigentlich relativ einfach, Ausländer und Leute die nicht erwünscht sind los zu werden und das auf lange Zeit und friedlich.


    Ich habe das damals so gehalten das ich mich über Bars, Diskotheken und Kneipen im Umkreis des Arbeitsplatzes erkundigt habe, wenn dann ein unerwünschter Gast kam, hatte ich immer einen ort parat wo es z.b. das Bier zum Halben Preis gibt oder 20 Cent billiger.


    Da diese Kunden ja nicht in den Laden sollen, darf man ja die Konkurrenz empfehlen, dadurch ist man viele auf Lange Sicht losgeworden, hat noch geholfen aber auch Konsequent durchgegriffen.


    Soweit so gut, die meisten Probleme hatte man leider immer mit Russen und Türken die schon stark angetrunken waren und nur in den Laden rein wollten, wo ich gewesen bin.


    Den musst du dann etwas lauter klar machen, das sie weitergehen sollen. Die häufigsten Worte die man zu hören bekommt „ haste was gegen Ausländer“ darauf einfach ein Plumpes Nein antworten, das reicht denen dann und in 80% der Fälle gehen sie auch wundersam weiter.


    Ich hatte den Psychologischen Vorteil, den Securaplan schon angesprochen hatte, eine dicke Fette Kamera über der Eingangstür, das macht schon was aus.

  • Versuch auf jeden Fall, daß Du die erste Zeit nicht alleine dort stehst, wenn Cheffe keinen zweiten Mann zahlen will bitte halt nen Kumpel um Hilfe, vllt für ein paar Bier oder sowas.


    Ansonsten stimme ich den Vorrednern zu, eine schön sichtbar aufgehängte Kamera wirkt oftmals Wunder :wink:

  • Hi,


    habe eure diskussion verfolgt, bin nämlich am überlegen auch auf türsteher umzusatteln. bin jedoch auch niemand, der gerne grob wird. deswegen würd ich gerne wissen, ob es diese probleme überall gibt oder nur in einigen städten. weiß zwar von einigen clubs in hannover und darmstadt, wo besonders ausländer nicht reinkommen, aber ist das normal?


    in welchen städten habt ihr denn schon gearbeitet? ist es irgendwo besonders krass? da muss ich dann ja nicht unbedingt hin.


    dank euch


    chris

  • Ich würde sagen COOL und SACHLICH bleiben... Der Rest wurde gesagt: NEIN ist und bleibt NEIN, alleine arbeiten ist allein schon zwecks der Beweislage schon total beschi**en...(natürlich auch so...) Kamera ist prima!


    An Chris:
    Ich kann nicht sagen welche Türen besonders "gefährlich" sind, alle Türen sind gefährlich, aber das ist der Job! Schau dir erstmal als Gast, quasi "Inkognito" die Läden an... Oder viel mehr die Art der Türsteher. Der klassische Tür-Depp kennt jeder: "Du komms hier net rein!" "Wieso denn bitte nicht" "Ähhh weil ich das sage!" = Ergo, kein Fall für dich! Such dir ein Sicherheitsunternehmen das einen Namen hat, gut ist und vorallem freundlich und fair ist. Keine Schlägertruppe, denn solch Leute unterstützen wir ja nicht... :wink: Du bist ja hier richtig, poste nen Link und frag für dein Umfeld...
    Sachkundeprüfung ist Vorraussetzung! *nicht vergessen* Leute die lange im Geschäft sind können echt super sein (sachlich, fair, korrekt), sie können aber auch mit einer "Scheiß-egal-Einstellung" stehen. Schau dir einfach die Leute an und überlege von welchem Türsteher DU raus geschmissen werden willst!!!!!! :lol:


    Hoffe ich konnt ein wenig helfen!
    Liebste Grüße
    die blue
    :twisted:


    P.S.: Ach und der "Freund" der für ein Pils helfen soll braucht auch die SKP! Und du solltest ihm 1000%ig vertrauen können ! !
    Denn das ist und bleibt die Vorraussetzung! Viel Glück :wink:

    "Geh und lackier dir die Nägel!"
    "Alles klar Baby, aber dann kratz ich wem anders den Rücken!"

  • [quote='beatz01']Hallo,


    ich habe neu als Doorman/Selector in einer Bar/Club angefangen und die Situation ist, dass mit meiner Anstellung auch ein Wechsel des Publikums erfolgen soll - genauer, es sollen weniger Jugendliche und weniger Ausländer in den Laden, darunter auch etliche bisherige Stammgäste.Nicht meine Idee, sondern die des Geschäftsführers.


    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Hallo zusammen



    Du hast geschrieben, dass es weniger Ausländer sein sollen d.h. "Ausländerverbot" gibt es nicht. So verstehe ich das.
    Daher erübrigt sich eine Argumentation gegen Fragen wie " haste was gegen Ausländer"?


    Wenn in der Gegend zuviele Ausländer gibt, wäre es auch ratsam einen ausländischen Türsteher mit einzubeziehen, solche Fragen oder Eindruck, " die haben was gegen Ausländer!" würde dann kaum enstehen, denn :


    1. wie du bereits erwänhtest, es sollen weniger Ausländer sein d.h. es dürfen weiterhin Ausländer rein auch wenn nur begrenzt.


    2. Es kommt immer besser an bzw. ist problemloser wenn der Ausländer von einem ausländischen Türsteher weggeschickt wird. Ich denke warum das so sein soll, brauch ich wohl nicht erwähnen.


    Übrigens, es ist Heutzutage ganz normal, dass immer mitunter auch ein Ausländer an der Tür steht.



    mfg

  • Zitat

    Übrigens, es ist Heutzutage ganz normal, dass immer mitunter auch ein Ausländer an der Tür steht.


    Der war gut....! :lol:


    In diesem Sinne

    Dienstleistungsgruppe securaPLAN "Wir PLANen Ihre Bedürfnisse"

  • Auch bei uns im Unternehmen haben wir einen Ausländer, dieser wird dann gerne von anderen Ausländern als "Schläfer" oder "Verräter" betitelt...
    Je nach Situation kann es sehr effektiv sein, potentielle "Stressmacher" darauf hinzuweisen, dass man ja mehrere Veranstaltungen / Clubs, etc. betreut, und dass sie sich benehmen sollten, wenn sie nicht demnächst zum Feiern in einen anderen Landkreis fahren wollen.
    In deiner Situation wäre es ratsam sich erstmal ein Bild von den Stammgästen zu machen, denn meistens sind es ja immer die selben Gesichter, die jeden Abend negativ auffallen. Ich denke, die haben dann auch Verständniss dafür, wenn ihnen zukünftig der Zutritt versagt wird.

  • ...hmmmm, habe gerade mal versucht nen chinesischen Türsteher zu ergattern....war kein Problem...habe nurSchwierigkeiten den passenden Dolmetscher zu finden :todlachen:



    achso reden wir eigentlich vom "Türsteher" oder vom "Selector"(jo gibts auch weiblich :aetsch: )


    na ja in diesem Sinne...


    Gruss ricon

  • tja das ist natürlich eine unangenehme situation.


    den tip mit "2 reinlassen u. 3 draußen lassen" würde ich ich nicht befürworten. was machst du wenn diese 5 leute das nächste mal in kleingruppen kommen? dann hast du kein argument mehr. und gerade bei so pseudo-szene-helden u. rotlichtmachos musst oft mit denen ihren ego-problemen rechnen.


    im prinzip kannst gar nicht viel machen. schau, dass du ein paar harte bouncer dabei stehen hast u. erkläre es so wie es ist. der chef möchte einen publikumswechsel und fertig. lass dich nicht groß auf diskussionen ein, der depp bist so oder so.

  • nur mal kurz in den raum geworfen:


    neue firmenpolitik- neue zielgruppe!


    ist ja wahrscheinlich auch ein musikrichtungswechsel mit dabei, oder?
    ist ein argument, dass auch oft leute weiterziehen läßt


    angemerkt hier auch nochmal die sache mit dem gleichstellungsgesetz (antidiskriminierungsgesetz)
    da muß man sich eh mit den begründungen zurückhalten. :roll:

    Hauptsache -
    wir sind einer meiner meinung!!!


  • heißt das nun, dass sone sachen wie "mir gefällt deine nase nicht" wegfallen? sondern nur noch die kleidung etc. oder wie?

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder übergenölt werden...
    Ich habs gesagt ;)

  • Zitat

    angemerkt hier auch nochmal die sache mit dem gleichstellungsgesetz (antidiskriminierungsgesetz)
    da muß man sich eh mit den begründungen zurückhalten.


    Stimmt!Wir bekamen bzw. unser Kunde (zum 1.ten Mal) Post eines Anwaltes der EUR 500.- Schmerzengeld fordert der, für seinen Mandanten, da dieser nicht in einen Club unseres Kunden gekommen sei.
    Rasismus war die Begründung!!Der MA der diesen Mann sperrte ist selbst Marokaner, und hat hier genau richtig gehandelt.
    Der Fremdveranstalter gab zur Info an die Jungs er möchte keine Südländer bei der Veranstaltung, auser unter Vorlage eines Studentenausweises, da es eine Art Unifete war...!


    Der Witz an der Sache, der Anwalt verklagt den Club....der Veranstalter ist extern, wir sind extern...ich denke hier ist es doch recht schwammig das ganze...oder was meint Ihr!?



    In diesem Sinne

    Dienstleistungsgruppe securaPLAN "Wir PLANen Ihre Bedürfnisse"

  • denke da hat ein anwalt eben kohle gerochen. der kriegt ja seinen schotter für jeden brief/fax/etc. das er raushaut.


    wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich der dt. justiz keinen meter weit mehr traue. da ist nichts mehr 100% ig - bzw. sind die gesetze es vielleicht aber nicht die auslegung der einzelnen richter.

  • Zitat von nogain

    wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich der dt. justiz keinen meter weit mehr traue. da ist nichts mehr 100% ig - bzw. sind die gesetze es vielleicht aber nicht die auslegung der einzelnen richter.


    Richterrecht ist halt immer schon Rechtsauslegung gewesen......ausser vielleicht im Dritten Reich....


    Und das soll auch so sein....

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • das mit dem für (wenn es das denn für unsere branche hierbei gibt) und wider des antidiskriminierungsgesetzes wurde hier im forum ja schon ausgiebig diskutiert- eine schlußfolgerung wäre in meinen augen:
    weniger das definieren, was jemand ist (südländer, rapper, vollpfosten,...)
    sondern eher das, was er nicht ist (Zielgruppe, student, Ü-30,...)


    wüßte jetzt nicht, wieso das diskriminierend ist... :wink:

    Hauptsache -
    wir sind einer meiner meinung!!!

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.