Den § 34a Abschaffen

  • Habe da mal eine interessante Idee im Netz aufgeschnappt!
    Was würde sich im Bewachungsgewerbe ändern wenn man den §34 a abschafft, also nicht über Nacht sonder langsam auslaufen lassen. Sodas als Folge dessen nur noch die Meister,FSS,WSFK überbleiben!
    Würde das einen positiven Effekt oder einen negativen Effekt auf das Bewachungsgewerbe haben!?



    (Das ist nicht meine persönliche Meinung und auch nicht meine Idee, also bitte nicht zur öffentlichen Hinrichtung aufrufen)

    ICH BIN NICHT ARROGANT...ICH KANN LEDIGLICH SCHLECHT VERBERGEN, WENN ICH JEMANDEN FÜR MÄßIG INTELLIGENT & TALENTIERT HALTE!!

  • 34a abschaffen?


    Nun, es gibt Bereiche, da reicht eine Unterrichtung/SKP in den rechtlichen Grundlagen schlichtweg aus.
    Was soll z.B. der Wachmann bei einer Veranstaltung oder Türsteher in der Disco mit der WSFK?
    Gerade für diese "einfachen" Bereiche halte ich diese Mindestqualifikation für ausreichend. Mehr muss da nicht sein.
    Der GWT-Fahrer braucht auch keinen Meister oder WSFK, wobei der wieder durch die WSK noch zusätzliche Schulung bekommt.



    Für spezielle Bereiche wie z.B. NSL wird sich die NSL-FK durchsetzen, da hier der VdS diese Qualifikation vorschreibt - und ohne VdS-Anerkennung wird keine NSL überleben können.


    In anderen Bereichen wie Werkschutz und Revierdienst würde ich ebenfalls die Mindesqualifikation höher ansetzen, da diese Jungs (und Mädels) sehr häufig mit komplexen Angelegenheiten bis hin zur Techniküberwachung zu tun haben (es sei denn, es handelt sich um einen reinen Pförtnerdienst)

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Abschaffen? Der wurde gerade erst eingeführt vor ein paar Jährchen, damit wenigstens eine klitzekleine Mindestqualifikation vorhanden ist, wenn man sich im öffentlichen Bereich tummelt. Allerdings wird der 34a immer so dargestellt als wäre da jetzt etwas ganz besonderes und damit natürlich bei den Kunden geworben: "..unsere Leute haben alle de 34a...":-) Und der Kunde weiß natürlich nicht, dass das eben eine Mindestqualifikation ist.
    Abschaffen wäre ungefähr so als würde man in der Grundschule das Schreiben und Lesen abschaffen, weil es ja Audio-CDs gibt.

    Die beste Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.

    Einmal editiert, zuletzt von rolf0404 ()

  • Zitat

    Abschaffen wäre ungefähr so als würde man in der Grundschule das Schreiben und Lesen abschafen,


    wenn ich das EP richtig verstehe, soll der 34a abgeschafft werden und durch höherwertigere Ausbildungen als Mindesquali ersetzt werden?

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


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  • Ja genau so war das gemeint und auch nur mal so als Gedanke!


    Mit dem einfachen Hintergrund wenn ich jemanden rufe der meine Heizung entlüften soll, kommt in der Regel auch ein Heizungsbauer. (Gut das kann jeder Hausmeister oder Handwerker) Aber normal wenn ich einen Handwerker rufe, gehe ich davon aus das es eine Fachkraft ist die das über Jahre gelernt hat.


    Weil als solcher wird er mir ja auch in der Rechnung berechnet!


    Aber in der Privaten Sicherheit ist der Kunde ja unwissend, er bekommt gesagt dass er Fachpersonal nach 34 a bekommt. Was aber in einigen Bereichen ja nur eine 40 Stunden Schulung voraussetzt. Und ab geht es in den Billiglohnbereich, weil was will ich verlangen wenn ich meine Qualifikation mit 5 Tagen IHK besuch erreicht habe!?


    Gut der Kunde freut sich wie eine Ratte das er so günstig sein Objekt oder Wertgegenstand gesichert hat. Aber er denkt ja auch das er da die top Fachkraft am Tor stehen hat.


    Wobei ich jetzt nicht sagen will das dem nicht so sein kann, wer 10 Jahre in der Sicherheit ist. Ist natürlich eine Fachkraft aber auf Grund der langen Erfahrung und nicht der Ausbildung.

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  • Mit diesem "Gedanken" gehe ich absolut konform:-) Wenn die FaSchuSi oder die GSSK ein "Berufsbild" ist, dann ist alles darunter eben kein Fachpersonal. - Aber in einer Branche, die sich gegenseitig unterbietet - weil ja angeblich sonst der Kunde nicht kommt - , ist das wahrscheinlich Wunschdenken. Anstatt dem Kunden zu sagen, dass Sicherheit eben seinen Preis hat und genauso eine Dienstleistung ist wie eben eine Heizung einzubauen durch Fachkräfte, bietet man das für einen Appel und ein Ei an. Allerdings müsste der schlaue Kunde schon merken, dass er für den Preis, den er bezahlt, niemals eine wirkliche Fachkraft hat, spätestens dann, wenn er sein Auto in eine Werkstatt bringt und die Rechnung präsentiert bekommt.


    Und im selben Maß wie Sicherheit wieder einen Wert und einen Preis bekommt, hätten vielleicht einige Kollegen auch wieder die Chance, bei einem Kunden fest angestellt zu werden.


    Der 34a verhindert meines Erachtens schon, dass sich die FaSchuSi tatsächlich etablieren kann.

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  • Na ja ich denke jeder Unternehmer nimmt die FSS schon mit Handkuss zum Preis eines 34 a Angestellten.


    Nur wenn nicht mal ein Ruck durch die Branche geht und man sich als das verkauft was man ist.


    Weil es gibt viele Profis ob nun durch Ausbildung oder Erfahrung nur verkaufen wir uns weit unter Wert.


    Ich würde sogar soweit gehen das auch die Männer und Frauen an der Tür und am Bierzelt weiter geschult werden und nicht nach einem § benannt werden.


    Man sieht es doch schon in den Stellenanzeigen, es wird nicht nach einem Beruf gesucht. Sondern nur nach jemanden der nach 34 a unterwiesen ist. :oops:

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  • Man kann sich doch nicht allen Ernstes über unseriöses Geschäftsgebaren einiger schwarzer Schafe aufregen und dann hier die Unterrichtung nach Bewachungsverordnung i.V.m. §34a GewO als "Qualifikation" darstellen.
    Es ist schlicht und ergreifend eine Zugangsvoraussetzung zu einer Tätigkeit im privaten Sicherheitsgewerbe. Ein Vergleich mit einem Handwerksberuf (hier Heizungsbauer) passt nicht.
    Wer als Staplerfahrer in einem Lager in einer "Einfachtätigkeit" arbeiten will, benötigt einen Staplerschein, ohne dass er hierfür eine Berufskraftfahrerausbildung benötigt. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn alle eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft hätten. Aber das ist weder zu bezahlen noch notwendig.
    Wer in einem Callcenter arbeitet, sollte auch eine Ausbildung haben, wird diese aber in der Regel nicht haben.
    In den Verhandlungen zum neuen 2jährigen Ausbildungsberuf zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit hat die Gewerkschaftsseite auch unlängst gefordert im Gegenzug zu ihrer Zustimmung zu diesem 2jährigen "Schmalspurberuf" das Unterrichtungsverfahren abzuschaffen. Unmöglich.

  • Zitat von seelenheil

    Man kann sich doch nicht allen Ernstes über unseriöses Geschäftsgebaren einiger schwarzer Schafe aufregen und dann hier die Unterrichtung nach Bewachungsverordnung i.V.m. §34a GewO als "Qualifikation" darstellen.


    Genau das sage ich doch! - Und der Vergleich mit dem Heizungsbauer passt schon: wenn ein Heizungsbauer angeboten wird, kommt eben ein Heizungsbauer. Und wenn eine Fachkraft angeboten wird, sollte eben auch eine Fachkraft kommen und kein 34a Mann.


    Und wie viele Homepages hier im Netz gibt es, auf denen groß damit geworben wird, dass ja wohl alle Mitarbeiter nach dem 34a unterrichetet wurden? Das sind aus meiner Sicht eben nicht gerade wenige. Und genau damit wird der 34a als "Qualifikation" dargestellt und dem unwissenden Kunden verkauft. Ein Kunde, der einen "Staplerfahrer" sucht, weiß, dass es Leute gibt, die einfach nur einen Staplerführerschien haben. Genau das wird er bekommen.


    Ebenso mag es vielleicht für einfache Schreibarbeiten genügen, dass eine Dame word und excel beherrscht, auch ohne kaufmänische Grundbildung. Ob aber ein "Staplerführerschein in Form eines 34a" genügt, um im "öffentlichen" Raum tätig zu werden, darüber darf man gerne geteilter Meinung sein. Überhaupt, wenn ich mir hier so manche Diskussion über die Anwendung von Jedermannsrechten betrachte. Für mich wäre eine derartige "Mindestqualifikation" im Empfangsdienst denkbar, wo die Gefahrenlage anders als im öffentlichen Raum oder am Eingang einer Disco zu bewerten ist. Am Empfang kommt es eher nicht bis selten zu einem Eingriff in die Rechte Dritter. Da würde dann diese "Einstiegsqualifikation" ausreichen. Zugegeben, dies würde sich gesetzlich schwer regeln lassen, weil das eben Privatsache des Objektinhabers ist.


    Was verlangt denn der Gesetzgeber realistisch, von sog. City-Streifen? Doch nur, dass sie mal etwas "davon gehört" haben in einer 40 h- Unterrichtung. Mehr nicht. Um einfach Paletten zu stapeln mag der "Staplerführerschein" nachvollziehbar sein...


    Trotzdem ist auch für mich der § 34a schon ein richtiger Schritt nach vorne gegenüber früher als nur eine Gewerbeanmeldung ausreichte, um ein Bewachungsgewerbe zu eröffnen. Deshalb eben NICHT abschaffen !! Aber die Kernfrage bei dieser Diskussion ist für mich eben: reicht es aus ? Und die nächste Frage ist dann, ob es überhaupt möglich ist, diesen "Schwarzen Schafen", die das regelmäßig als Qualifikation verkaufen, wirklich auf die Finger zu klopfen. Aus meiner Sicht kaum, wenn sich nicht die "Guten" auf dem Markt zusammen schließen und einerseits aufklären andererseits Qualität zu einem gerechtfertigten Preis anbieten. Kann sein, dass dann mancher Kunde abspringt und sich für ein paar Euronen eine Art "Penny"-Security einkauft.
    Vielleicht bin ich da etwas blauäugig. Aber diese Branche hat kräftig daran mitgearbeitet, dass auf diesem Markt der niedrigste Preis gefordert wird und eben nicht die Fachkompetenz. Und jeder Neueinsteiger muß diesem Regelwerk folgen, sonst geht er unter.


    Dieses Forum lebt von der Diskussion. Es sei also auch erlaubt, bestehende Sachverhalte kritisch zu hinterfragen. Selbstverständlich immer in konstruktiver Weise.

    Die beste Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.

  • Zitat von independence1979


    Was würde sich im Bewachungsgewerbe ändern wenn man den §34 a abschafft, also nicht über Nacht sonder langsam auslaufen lassen. Sodas als Folge dessen nur noch die Meister,FSS,WSFK überbleiben!
    Würde das einen positiven Effekt oder einen negativen Effekt auf das Bewachungsgewerbe haben!?



    (Das ist nicht meine persönliche Meinung und auch nicht meine Idee, also bitte nicht zur öffentlichen Hinrichtung aufrufen)


    Nicht Hinrichtung..
    Aber Quark, und den auch noch gequirlt!!


    Wer macht bei Deinem Modell dann die Jobs auf der Straße... Die Meister ?


    .. nicht persönliche Meinung.. nicht eigene Idee...??? mpf...


    Was soll der Scheiß (sorry) dann hier!!!
    ...
    Info mit Hand & Fuß.. oder.. genau... closed...


    Securitritreff.de ist Forum für alle MA der Branche, egal in welcher Position in der Firma.., vom "Wachmann" bis zum "!Chef"
    Aber keine Plattform für Schwachmaten!!! und gleich gar nicht für Gerüchte und Vermutungen!


    Sorry...


    Aber im Mom nervt es...
    Ständig dieser unterqualifizierte Müll!


    Bin böse.. aber Profis stecken das weg... :wink:

  • Zitat

    Wer macht bei Deinem Modell dann die Jobs auf der Straße... Die Meister ?


    Na ja, bei der Polizei kommt unweigerlich die zweigeteilte Laufbahn (nachdem die viergeteilte schon ewig abgeschafft ist). Also nur noch Dipl-Verw. mit silbernem Stern, der im strömenden Regen die Autos zur Fahrzeugkontrolle raus winkt. Ob das sinnvoll ist, mag dahingestellt sein.


    Das EP ist 'ne nette Idee aber IMHO der falsche Ansatz. Fische fangen immer am Kopf an zu stinken. Folglich wäre wichtiger anstatt eine Überqualifizierung der Indianer zu fordern die Ebenen darüber zu zwingen eine Kombination von nachweisbarer Ausbildung plus praktischer Erfahrung nachzuweisen. Wenn ich eine Maler-, Klempner-, Büchsenmacherfirma aufmachen will brauche ich doch auch einen Meisterbrief.

    --
    Trotz markiger Erklärungen produzieren wir wenig Sicherheit und viel Sicherheitsmarketing, das bestenfalls Passagiere in Flugzeugen und Besucher von Massenveranstaltungen beruhigt.


    Dagobert Lindlau

  • Zitat

    Folglich wäre wichtiger anstatt eine Überqualifizierung der Indianer zu fordern die Ebenen darüber zu zwingen eine Kombination von nachweisbarer Ausbildung plus praktischer Erfahrung nachzuweisen.


    Seh ich auch so, die Einstiegsvoraussetzungen zur Gründung eines Unternehmens in der Branche sind eigentlich ja fast nicht vorhanden. In einigen Berufssparten wird ja auch so schon gehandelt (Fahrlehrer) Leider ist das produzieren von Quantität in der Arbeitsplatzstatistik ein gewichtiges Argument, von daher sollte man Unternehmensgründern "nicht so viele Steine in den Weg legen" :)

  • Wenn mein Klempner kommt (Geselle---Sohn vom Eigentümer der Firma) dann bringt er zwei Hilfsarbeiter mit.


    Die beiden erledigen dann den Job während der Cheffe per Handy versucht mit dem Büro die nächsten Termine klarzumachen....


    Die beiden haben ausser ihrer Erfahrung gar keine Qualifikation vorzuweisen, auch nicht mal den Minimalnachweis das sie in diesem Gewerbe arbeiten dürfen.....also keinen 34er für Heizungsbauer etc.


    Eine Qualifikation die man in 5 Tagen absitzen erreichen kann ist zwar nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal, sie soll aber doch davor schützen das wirklich jeder "dahergelaufene" sich im Umgang mit Menschen (darum wird es ja doch in den meisten Fällen gehen) total verhaut...auch als Schutz des Arbeitenden vor Ersatzansprüchen wenn der Bogen überspannt wurde. Wenn mein Klempner meine Küche flutet gibt es ja die Haftpflicht, es entsteht nur Sachschaden.


    Alle momentan auf 34er arbeitenden durch Fachkräfte für Schutz und Sicherheit auszutauschen halte ich für utopisch, vom Kunden nicht gewünscht und unbezahlbar, daher wohl eher für eine massive Arbeitsplatzvernichtung.....das Fachkräfte wie Aushilfen bezahlt werden ist natürlich auch kein schöner Zustand der sich aber wohl nicht durch Abschafung des 34er lösen lässt.


    In einigen Ländern ist auch bei der Polizei wieder die Überlegung aufgekommen ob der mittlere Dienst zurück in die Laufbahnen kommt, nur Häuptlinge machen die Arbeit nämlich auch nicht besser...aber teurer. :D



    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • Ich finde den 34a mehr wie OK!


    Warum entstand der denn überhaubt?????
    Nun ja, bis Anfang / Mitte der 90er Jahre war diesbezüglich NICHTS vorgeschrieben. Die Firmen mussten sich selber darum kümmern, das ihre Leute eine theoretische Mindesteinweisung bekamen. Bei einigen Firmen klappte es gut, bei andern gab es nichts in die Richtung. Nun ja, es kostet ja auch Geld, einen MA 2 Tage rumsitzen zu lassen und ihn vollzublubbern!


    Dieses ist dann auch endlich aufgefallen und die IHK, als gute Geldeinheischungsmaschinerie nahm die Chance wahr und setzte sich durch. Während der anfängliche 34a eine reine Abschlafangelegenheit war, ist das Niveau nun gewachsen.


    Den 34a abschaffen? Nö, wieso?
    Für normale Grundaufgaben reicht es vollkommen aus, aber auch für G+W, Revierfahrer und Co.

  • Zitat

    Wenn mein Klempner kommt (Geselle---Sohn vom Eigentümer der Firma) dann bringt er zwei Hilfsarbeiter mit.


    Die beiden erledigen dann den Job während der Cheffe per Handy versucht mit dem Büro die nächsten Termine klarzumachen....


    Die beiden haben ausser ihrer Erfahrung gar keine Qualifikation vorzuweisen, auch nicht mal den Minimalnachweis das sie in diesem Gewerbe arbeiten dürfen.....also keinen 34er für Heizungsbauer etc.


    Ist ja vollkommen unstreitig. Nur hat Papa Klempner als Inhaber 880 Stunden Gesellen-Schulbank gedrückt, parallel 3 Tage die Woche praktisch gearbeitet, anschließend mindestens 2 Jahre Erfahrungen gesammelt und dann noch mal 2 Jahre die Meister-Schulbank gedrückt. Während dessen hat Sicherheitsunternehmer No. 3.001 lediglich achtzig Stunden Unterrichtungsverfahren abgesessen. Selbst die Befreiungsgründe vom 34a sind lächerlich: Sachkunde, FSS oder WSFK/GSSK reichen aus. Mit der Sachkunde darf man sich als Kaufhausdetektiv selbständig machen während man ohne Meistertitel nicht mal als Selbständiger mit dem Pinsel Farbe auf Fensterrahmen streichen darf.

    --
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    Dagobert Lindlau

  • Zitat von klaus

    Der allgemeine Meisterzwang für Selbstständige Handwerks-Unternehmer wurde doch schon längst abgeschafft!


    Richtig. Außer für 41 Berufe :shock:


    Die Ausübung folgender Gewerbe ist auch nach der Änderung der Handwerksordnung an einen Meisterbrief gebunden (Anlage A HwO):


    1. Maurer und Betonbauer
    2. Ofen- und Luftheizungsbauer
    3. Zimmerer
    4. Dachdecker
    5. Straßenbauer
    6. Wärme-, Kälte-, Schallschutzisolierer
    7. Brunnenbauer
    8. Steinmetzen und Steinbildhauer
    9. Stukkateure
    10. Maler und Lackierer
    11. Gerüstbauer
    12. Schornsteinfeger *)
    13. Metallbauer
    14. Chirurgiemechaniker
    15. Karosserie- und Fahrzeugbauer
    16. Feinmechaniker
    17. Zweiradmechaniker
    18. Kälteanlagenbauer
    19. Informationstechniker
    20. Kraftfahrzeugtechniker
    21. Landmaschinenmechaniker
    22. Büchsenmacher
    23. Klempner
    24. Installateur und Heizungsbauer
    25. Elektrotechniker
    26. Elektromaschinenbauer
    27. Tischler
    28. Boots- und Schiffbauer
    29. Seiler
    30. Bäcker
    31. Konditoren
    32. Fleischer
    33. Augenoptiker *)
    34. Hörgeräteakustiker *)
    35. Orthopädietechniker *)
    36. Orthopädieschuhmacher *)
    37. Zahntechniker *)
    38. Friseure
    39. Glaser
    40. Glasbläser und Glasapparatebauer
    41. Vulkaniseure und Reifenmechaniker


    *) In sechs Berufen können sich erfahrene Gesellen auch in den zulassungspflichtigen Handwerken selbständig machen, wenn sie sechs Jahre praktische Tätigkeit in dem Handwerk vorweisen können, davon vier Jahre in leitender Position.
    Flexograph und Bogenmacher geht auch ohne Meisterbrief.

    --
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    Dagobert Lindlau

  • Ich sehe dein Argument @ EV


    Aber wir wollen uns auch nichts vormachen wie der Gesellensohn seine Prüfung auf jeden Fall bestanden hat....Vattern besorgt Lehrstelle, geht mit den Innungsleutchen einen heben...Sohn kann kaum schreiben und besteht trotzdem mit satter 4 im Schnitt, macht aber nix, fängt ja eh bei Pappa an :D


    Ich hab Handwerksmeister in der Famillie, ich kenn den Schmuh der da betrieben wird ganz gut....


    Persönlich würde ich es allerdings definitiv begrüssen wenn die Vorraussetzungen zum Selbstständig machen im Gewerbe eine etwas höhere Messlatte bekommen würden....nicht für den kleinen Arbeitnehmer sondern für den AG wohlgemerkt.

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