Meister für Schutz und Sicherheit

  • Hallo,


    ich mache zur Zeit meine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit und nun hab ich mir schon lange die Frage gestellt, ob es überhaupt sinnvoll ist danach den Meister für Schutz und Sicherheit zu machen...!!!
    Gibt es überhaupt Stellen für so eine Qualifikation???


    Gibt es Kunden die so einen qualifizierten MA brauchen???


    Außerdem habe ich mich schon einmal erkundigt und habe noch nirgends einen Tarif für den Meister gefunden...! :(


    Bei meiner Fa. gibt es einige Werkschutzmeister und einen Meister für Schutz und Sicherheit, aber die sind eigentlich alle als Einsatzleiter eingestellt und dann stellt sich mir die nächste Frage, ist Einsatzleiter ein so gut bezahlter Job, wie alle immer meinen???


    Gruß Master

  • weiterbildung schadet nie.


    nur kenn ich kaum einen meister, der wirklich was aus seinem titel rausgeholt hat.


    aber das gibts heutzutage überall. schau dir an wieviele dipl.ing., techniker, ärzte usw nichts oder nur schlecht bezahlte jobs bekommen.

  • Klar schadet Weiterbildung nie....


    Nur die Frage ist ganz einfach die, man hat so viel erzählt und geredet über den Beruf Fachkraft für Schutz und Sicherheit.... und jetzt, was steht jetzt im Tarifvertrag???
    Ich glaub darüber muss ich dir nichts erzählen!!! :(


    Deswegen hat sich mir einfach nur die Frage gestellt, ob es rentabel ist, sich im Sicherheitsgewerbe weiterzubilden....!!! :?:


    Vom Prinzip her macht mir mein Job auch riesig Spass, ich bin im Moment in einer NSL und da lernt man wirklich was, z. B. über Technik usw., aber nach meiner Ausbildung ist mir ehrlich gesagt ein Stundenlohn von 8,33€ lt. Tarifvertrag zu wenig!!! Dafür habe ich nicht drei Jahre gelernt!! :twisted:


    Natürlich ist es heutzutage eigentlich überall so, aber das Dienstleistungsgewerbe ist eigentlich das am schlechtesten bezahlte Gewerbe!!!

  • Zitat von MasterofDesaster

    , aber nach meiner Ausbildung ist mir ehrlich gesagt ein Stundenlohn von 8,33€ lt. Tarifvertrag zu wenig!!! Dafür habe ich nicht drei Jahre gelernt!! :twisted:


    Tja, dann frag mal Deinen Frisör um die Ecke, was der verdient :roll:
    Der oder die hat auch eine Lehre von 3 Jahren absolviert :wink:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat

    und nun hab ich mir schon lange die Frage gestellt, ob es überhaupt sinnvoll ist danach den Meister für Schutz und Sicherheit zu machen...!!!


    Jein. IMHO ist der Meister sehr stark in Richtung Betriebswirtschaft ausgelegt, deshalb würde ich grundsätzlich gleich den (technischen) Betriebswirt empfehlen. Da du deine FSS Prüfung noch nicht hast must du anschließend sowieso mindestens 1 bis 2 Jahre Berufserfahrung sammeln um die Meister/BW-Ausbildung starten zu dürfen.


    Ich würde an deiner Stelle diese ca. 2 Jahre nutzen um herauszufinden wo deine Stärken liegen. Ein Einsatzleiter hat nur noch wenig mit dem Job vor Ort zu tun, Basiswissen ist hilfreich aber der Hauptjob liegt im Bereich Diensteinteilung, Kundenbeschwerden und allgemeine Administration.


    Zitat

    Gibt es überhaupt Stellen für so eine Qualifikation???


    Gibt es Kunden die so einen qualifizierten MA brauchen???


    Was von den Schwarzmalern immer vergessen wird ist die Tatsache, dass eine gewisse Mitarbeiteranzahl - trotz aller Sparmaßnahmen - eine gewisse Führungshierarchie benötigt. 400 BDWS Mitglieder mit ca. 2.500 Niederlassungen brauchen 2.500 Niederlassungsleiter. 170.000 Sicherheitsdienstmitarbeiter bedeutet, dass ca. 40.000 davon Führungsaufgaben übernehmen (müssen), vom Postenführer mit einem Mitarbeiter bis zum Betriebsleiter mit mehreren 100 MA. Wenn es um die Besetzung solcher Posten geht ist es wie in allen anderen Branchen auch: was kannst du, welche Ausbildungen hast du, welche Zusatzqualifikationen hast du erworben. Und da zählen in der Regel sinnvolle Qualifikationen, lieber 'nen Brandschutzlehrgang als ein Personenschutzlehrgang, besser einen Englischkurs statt einem SV-Kurs usw. Meister-, Betriebswirt- und Ökonomenausbildungen machen auf die meisten Personalchefs Eindruck, wie auch immer: wenn du eine hast und dein Wettbewerber um einen Job nicht bist du der Bessere.


    Und es gibt natürlich auch arbeitslose Werkschutzmeister. Stellt sich die Frage, welche Gründe dies hat. Ich erinnere mich an eine Bewerbung vor 10 Jahren, der Bewerber war damals schon als Fachautor bekannt und Dipl.-Ing für Arbeitsschutz und Brandschutz. Als er nach 10 Tagen noch keinen Zwischenbescheid hatte, bekam ich übelste Faxe und Telefonanrufe. - und er den Job nicht. Heute ist er promoviert und - vor allem - selbständig. Offensichtlich fehlt es diesem Mann an der für die Angestellteneigenschaft notwendige soziale Kompetenz.


    Zitat

    ist Einsatzleiter ein so gut bezahlter Job, wie alle immer meinen???


    Die Schere ist groß und wird in den nächsten Jahren immer größer werden. In Deutschland liegt der Faktor bei 1.5 innerhalb einer Organisationeinheit, bei deutlich niedrigerem Stundenaufwand für die Führungskraft. In Großbritannien liegt der Faktor schon heute bei 2 - 2,5, in Rumänien bei 3.


    Zitat

    Außerdem habe ich mich schon einmal erkundigt und habe noch nirgends einen Tarif für den Meister gefunden...!


    Es gibt in den Bundesländern vereinzelt Angestelltentarifverträge. In Bayern ist der Werkschutzmeister/Einsatzleiter Gehaltsstufe 6, je nach Betriebszugehörigkeit sind das 2.225 bis 2.663 € bei < 210 h/m

    --
    Trotz markiger Erklärungen produzieren wir wenig Sicherheit und viel Sicherheitsmarketing, das bestenfalls Passagiere in Flugzeugen und Besucher von Massenveranstaltungen beruhigt.


    Dagobert Lindlau

  • Kann ich dann also mit einem Jahr oder zwei Jahren warte Zeit, gleich den technischen Betriebswirt machen, ohne dass ich Abi hab....???


    Ich weiß jetzt nur von meiner Fa., dass Einsatzleiter usw. über Tarif bezahlt bekommen und zusätlich noch einige einen Firmenwagen...!!!


    Danke für deine ausführliche Antwort! :)

  • Hallo,


    was den Tech. Betriebswirt anbelangt würde ich mir mal die Zulassungsvoraussetzungen genauer ansehen, die bekommst
    du auf Anfrage bei jeder IHK, es gibt da zum Teil einige Feinheiten
    die zu beachten sind.


    In der Regel benötigt man aber einen Meister,- Techniker oder Ing. Abschluss.

    Technischer Betriebswirt/in IHK im Fernunterricht

    Broschüre zum Download

    Der Lehrgang befähigt den zugelassenen Personenkreis Führungsaufgaben an den Schnittstellen des kaufmännischen und technischen Funktionsbereichs zu übernehmen. Da das technikspezifische Wissen bei allen zum Lehrgang zugelassenen Teilnehmern bereits vorhanden ist, konzentriert sich der Lehrgang auf die Vermittlung der betriebswirtschaftlichen Handlungskompetenzen. Das Lehrgangskonzept ist prinzipiell praxis- bzw. handlungsorientiert und funktionsübergreifend angelegt und ermöglicht daher auch eine Vorbereitung zur Übernahme "klassischer" kaufmännischer Aufgaben.

    ZFU-Nummer 548903


    Termine


    Beginn jederzeit


    Dauer


    18 Monate,
    tägliche Lernzeit
    1,5 - 2 Stunden


    Preis


    Gesamtpreis: 3.150 €
    Monatliche Rate:
    175 €


    Förderung durch die Agentur für Arbeit möglich



    1. Abschluss


    Öffentlich-rechtlicher Abschluss Technischer Betriebswirt IHK / Technische Betriebswirtin IHK. Die Abschlussprüfung legen Sie vor der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen ab. Der Abschluss ist bundesweit anerkannt.


    2. Zulassungsvoraussetzungen


    Bei Lehrgangsbeginn müssen Sie nachweisen:
    - einen Abschluss als Industriemeister oder
    - eine vergleichbare technische Meisterprüfung oder
    - eine mit Erfolg abgelegte staatlich anerkannte Prüfung zum Techniker oder
    zum Ingenieur mit wenigstens halbjähriger einschlägiger beruflicher Praxis.


    3. Prüfungsvoraussetzungen


    Techniker und Ingenieure müssen zum Prüfungszeitpunkt zwei Jahre einschlägige berufliche Praxis nachweisen. Weiter kann zur Prüfung zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft machen kann, dass er Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben hat, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.


    4. Lehrgangsinhalte


    · Aspekte der allgemeinen Volks- und Betriebswirtschaftslehre
    · Rechnungswesen/Controlling
    · Finanzierung, Investition, Steuern
    · Material-, Produktions- und Absatzwirtschaft
    · Personalmanagement
    · Organisation und Unternehmensführung
    · Informations- und Kommunikationstechniken


    5. Fern- und Präsenzunterricht


    Für Ihr Studium zu Hause erhalten Sie 1 1/2 Jahre lang regelmäßig schriftliche Lernmittel, ein Video sowie den DIHT-Leitfaden zur Erstellung einer Projektarbeit. Sie nehmen an einem Einführungsseminar, sechs halbtägigen sowie zwei mehrtägigen Seminaren teil.


    6. Prüfungen


    Nach den beiden Seminaren Ende des 12. bzw. 18. Studienmonats findet die zweiteilige Prüfung inkl. einer Projektarbeit statt.

    kollegiale Grüsse
    Diagolos

    Einmal editiert, zuletzt von Diagolos ()

  • Zitat

    Kann ich dann also mit einem Jahr oder zwei Jahren warte Zeit, gleich den technischen Betriebswirt machen,


    Nicht wirklich. Die Prüfungsordnung läßt zwar Ausnahmen zu, ich denke aber das wäre zu viel Ausnahme. Was ich meine ist, dass ich mir den MSS sparen würde und dann (nach 4 bis 6 Jahren Berufserfahrung) den BW machen würde, insbesondere vor dem Hintergrund, dass man nur einmal Meister-Bafög beantragen kann.


    Was du nach einem Jahr beginnen kannst sind diverse Ökonomen-Ausbildungen bei den VWA, da gibt es Fachrichtungen die für die SDL interessant sind, bezahlbar ist es auch und der Ruf der Ausbildungen ist im allgemeinen bei den Personalchefs gut. Voraussetzungen: eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mind. einjährige Berufspraxis.


    Zitat

    ohne dass ich Abi hab....???


    Mit Fachwirt, Meister oder (T)BW erhältst du deine Hochschulreife. Diese drei Ausbildungen mit Prüfung vor den IHK sind Berufsausbildungen, keine Akademischen. Deswegen braucht man kein Abi/FHR. Allerdings kannst du auch mit mittlerer Reife und FSS u. U. studieren. Das Berliner Hochschulgesetz würde dir ein Studium an der FHVR erlauben, Sachsen-Anhalt denke ich geht auch, ob und wann die fachbezogenen Studiengänge in Hamburg und Dresden kommen ist noch offen.

    --
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    Dagobert Lindlau

  • Zitat

    In der Regel benötigt man aber einen Meister,- Techniker oder Ing. Abschluss für die Zulassung zur Prüfung.


    Die Ausnahmeregel ist für alle Berufsausbildungen gleichlautend:


    Abweichend ... kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch
    Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, daß er
    vergleichbare Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben hat, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.


    Ich kenne Leute, die haben nicht einmal eine Berufsausbildung und die sind zum TBW (HWK) zugelassen worden. Theoretisch kann er die Ausbildung zum BW jederzeit beginnen, ob er zur Prüfung zugelassen wird ist die Frage.

    --
    Trotz markiger Erklärungen produzieren wir wenig Sicherheit und viel Sicherheitsmarketing, das bestenfalls Passagiere in Flugzeugen und Besucher von Massenveranstaltungen beruhigt.


    Dagobert Lindlau

  • Ja das stimmt, diese Ausnahmeregel gibt es bei jeder Fortbildungsprüfung,
    es liegt dann im Ermessen jeder einzelnen IHK oder HWK ob jemand zu einer bestimmten Prüfung zugelassen wird oder nicht.


    Ohne Berufserfahrung geht aber bei solchen Prüfungen gar nix, und wenn einer ohne Berufsausbildung zugelassen wird muss der in Funktionen gearbeitet haben die den Anforderungen so einer Prüfung entsprechen.


    Ist jetzt meine Interpretation dieser Ausnahmeregelung.

  • Mal angenommen ich würde die Meisterschule nebenher machen beispielsweise per Fernstudiuum, dann könnte ich doch die 2 Jahre Berufserfahrung quasi während der Meisterschule ableisten oder?? *malganzdooffrag*

    Die Kunst der Personalführung besteht darin,
    die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen,
    dass diese die dabei entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfinden.

  • Oh wei, also die IHK is ja zu doof ihre eigenen Vorschriften zu lesen (haben bei mir übersehen, dass ich eine praktische Zwischenprüfung ablegen muss), von daher lieber erst mal hier fragen :lol:

    Die Kunst der Personalführung besteht darin,
    die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen,
    dass diese die dabei entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfinden.

  • Ob Fernstudium oder nicht, die Prüfung machste auf jeden Falle bei der IHK. Vielleicht fragste einfach eine IHK, die auch Meister anbietest? ;-)
    Beispiel Ludwigshafen am Rhein.
    Zuständig ist dort der Herr Ayasse

  • Hallo Stephie,


    deine Ansicht war schon richtig, die Berufserfahrung muss zum Zeitpunkt der Zulassungsprüfung erfüllt sein, das heißt konkret, wenn du eine Zulassung zur Prüfung bei einer IHK beantragen willst solltest du die nötige Erfahrung nachweisen können, da sind schon viele auf die Schnauze gefallen, die wurden halt nicht zugelassen.


    Beim neuen Meister für Schutz und Sicherheit hat sich bei der verlangten
    Erfahrung etwas geändert, da muss man die Vorschriften genau lesen.


    Ob Fernstudium oder Direktunterricht ist egal, wichtig ist die Berufserfahrung.

  • Zitat von CrownSecurity

    Mit welcher Ausbildung kann mann ausbilden?

    Wenn ich bei Dir eine sichere Rechtschreibung sehen könnte, würde ich jetzt antworten, dass auch Frauen ausbilden dürfen.


    Dir empfehle ich jedoch mal die Suchfunktion des Forums oder Google...

  • Ich habe auch mal eine Frage zum Thema "Meister". Einen eigenen Thread wollte ich nicht extra aufmachen, doch wenn es jemanden stört, kann ja gerne verschoben werden :oops: .


    Da habe ich heute also Post von der IHK bekommen.


    Gemäß § 3 Abs. 1 bin ich zum Prüfungsteil "Grundlegende Qualifikationen" zugelassen :) .


    Allerdings bin ich nicht zum Prüfungsteil "Handlungsspezifische Qualifikationen" zugelassen, da mir der Nachweis der "Berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen" fehlt.


    Was ist das genau bitte? :oops: Ist das etwa der AdA- Schein? Und ist der nicht eigentlich im knapp 3- jährigen Meisterkurs enthalten???

    Viele Grüße, Femmefatale


    Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten. Aber es gibt wenige alte, kühne Piloten.

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