Unfaire Wettbewerbsbedingungen in der WDL-Branche

  • Guten Morgen hier an alle im Forum,


    ich bin gerade daran eine Arbeit über "Unfaire Wettbewerbsbedingungen in der Wertdienstleistungsbranche" zu schreiben.
    Erst mal aber: großes Lob an alle, die täglich mit vollem Einsatz die Bargeldver- und -entsorgung abwickeln.


    Ich studiere bei einer Behörde (nicht bei der Bafin) und habe in den Praxisphasen schon mehrmals im operativen Geschäft mit Werttransportunternehmen zusammen gearbeitet. Die Kollegen der jeweiligen WTU´s berichteten dabei oft von schwierigen Arbeitsbedingungen und einem enormen Zeit- und Kostendruck in der WDL-Branche.


    Jetzt wollte ich die Frage mal in die Runde werfen, was ihr so darüber denkt.
    Welche Einflüsse erschweren das Geschäft in der WDL-Branche, gesetzliche oder vielleicht auch andere ? Gibt es heute Unterschiede zu früher ? Hat sich die Rolle der WTU´s im Bargeldkreislauf verändert? Auf was können diese Umstände vielleicht zurück geführt werden ?
    Meinen absolut unverbindlichsten Dank an euch schon mal im Voraus.

  • Ich kann dazu nur sagen das es in anderen Ländern einfacher ist für die MA ihrer Arbeit nachzugehen weil dort ganz genaue gesetzliche Vorgaben da sind wie alles zu Handhaben ist. Belgien,Holland etc. Es wäre schön wenn wir hier in D-Land nur einen Bruchteil dessen was dort üblich ist und in Gesetzen festgehalten wurde bekommen würden. Leider ist es hier immer noch so das die Arbeit des GWT vollkommen unterbewertet wird. das gilt gleichermassen für Behörden, Gesetzgeber sowie auch den GW. Schau dir nur mal an wer alles bei Ver.Di unter Besondere Dienstleistungen fällt.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Zitat von drago

    Ich kann dazu nur sagen das es in anderen Ländern einfacher ist für die MA ihrer Arbeit nachzugehen weil dort ganz genaue gesetzliche Vorgaben da sind wie alles zu Handhaben ist. Belgien,Holland etc. Es wäre schön wenn wir hier in D-Land nur einen Bruchteil dessen was dort üblich ist und in Gesetzen festgehalten wurde bekommen würden. Leider ist es hier immer noch so das die Arbeit des GWT vollkommen unterbewertet wird. das gilt gleichermassen für Behörden, Gesetzgeber sowie auch den GW. Schau dir nur mal an wer alles bei Ver.Di unter Besondere Dienstleistungen fällt.


    Vielen Dank fuer die Antwort Drago. Werd mich mal mehr in die Richtung informieren. Gruß

  • Hallo,


    also um es mal Geschichtlich anzugreifen.......vor 40 Jahren waren die privaten Geldtransporteure noch die große Ausnahme.
    Behörden wie Bahn und Post zum B.hatten interne Kassen und Transportlogistik.....


    Auch die Banken hatten noch ihre eigenen Geldboten,die von der jeweiligen Hauptkasse die Filialen belieferten und auch die Bundesbank-Filialen anfuhren.


    Die Banken waren dann der Vorreiter des bargeldlosen Zahlungsverkehres.....nachdem man den Bankkunden mit den Girokonten in den 1970er-Jahren zum Bargeldlosen Zahlen verführen wollte,wurde auch innerbetrieblich das Bargeldhandling ab den 1980er-Jahren auf Drittfirmen
    verlagert.
    Man wollte (wie auch in anderem Bereichen) schlicht Lohnkosten sparen,da diese bei einem Dienstleistungsbereich wie der Bank nun einmal der Haupt-Kostenfaktor sind.


    Damit setzte sich dann natürlich auch die "Lohn-Dumping-Spirale" in Bewegung..... :(


    Denn den Banken war und ist natürlich immer nur der günstigste Anbieter recht.....obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten....denn schließlich zeigten sich ja schon in anderen Branchen die negativen Auswirkungen des Lohndumping.


    Selbst die 2 großen Pleiten im WDL-Bereich (HEROS /ARNOLDS) haben am Denkschema der Banken nichts geändert.
    Während man "vorne" noch vor der Presse den "Heiligen Gral" beschwörte....fuhren hinten schon die "altbekannten" Fahrzeuge anstelle in Weiss nun in Gelb rein...... :D


    Und für die Handelsketten,die ihre Bargeldversorgung über WDL betreiben,gilt das vorgesagte genauso.....

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Die SK die bei uns hier ihre eigene WLT Firma gegründet hat vor ein paar Jahren leistet sich den Luxus die Ma dieses Bereiches Übertariflich zu bezahlen.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....


  • Danke für die Antwort Frank. Der Kostendruck schein immens zu sein, was wohl viele WTU´s unter Druck setzt.

  • Das ist nicht dem Kostendruck geschuldet sondern der besonderen Dummheit der Aussendienstmitarbeiter der WTU. wenn sich a l l e ein wenig einig gewesen wären nach den schon erwähnten Insolvenzen brauchte der Kostendruck heute nicht so hoch zu sein.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Hallo,


    drago
    ich weiss ja nicht,in was für einer Traumwelt du lebst....aber die Verkäufer der WTU bekommen Aufträge nur,wenn sie Kostengünstiger als die Mitbewerber sind....
    Ich habe es schon weiter oben erwähnt....es ist mehr als scheinheilig von den Geldinstituten,so zu tun, als seien sie von HEROS/ARNOLDS "Überrascht" worden....denn gerade Banken "berechnen" alles....
    Und um bei HEROS/ARNOLDS zu bleiben....während die Banken damals vor der Presse noch groß auf "Saubermann" machten,wurde hinter den Kulissen schon mit den Nachfolgefirmen verhandelt...wobei bei den Nachfolgern zum Teil nur der Firmeneinsticker auf dem Hemd und die Beschriftung des Fahrzeuges geändert waren....ansonsten waren es immer noch die gleichen Leute (außer halt den Chefs,die vor Gericht stehen mussten).


    Übrigens greift die "Sparwut" nicht nur bei externen Dienstleistern.....auch die eigenen Angestellten einer Bank sind nicht gerade auf "Rosinen" gebettet........Eine Schalterkraft zum B. kommt auf gerade mal
    2.500,- € Brutto,wenn sie diese Tätigkeit über mehrere Jahre ausführt.Deswegen sind die meisten auch lieber als "Kundenberater" tätig,weil man hier Provisionen einsacken kann für Versicherungen usw.



    Das Phänomen Geiz ist Geil treibt halt nun einmal sein Unwesen in der ganzen Wirtschaftswelt.........und die Banken gewinnen immer dabei.....nur ob das bei ihrem
    ureigensten Kerngeschäft......dem Bargeld auch stimmt ???......
    Denn schließlich kommt der Name Bank ja genau von dem Sitzmöbel,auf dem die ersten Geldwechsler
    ihre Zahlungsmittel ausbreiteten...sofern nicht ein Zimmermannssohn sie daran hinderte... :lol:

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Habe jetzt gerade mal bei der Bafin über das Kontaktformular um Information bezüglich aktuell laufender Zulassungsverfahren gebeten. Mal sehen, ob da was bei rum kommt.

  • Hi frank, ich weiss ja nicht in was für einer Welt du lebst, aber wie das funktioniert mit dem Aushebeln der Marktwirtschaft kannst Du jeden Tag aufs neue bei den Tankstellen sehen. Solange sich alle einig sind ist der Verbraucher, in diesem Fall der Kunde der Dienstleistung in Anspruch nimmt, immer der Dumme. Solange es aber Firmen gibt die auf Teufel komm raus Expandieren wollen und meinen das über den Preis tun zu müssen, anstatt über ein besseres Angebot als der Mitbewerber, wird sich nie was ändern. Ausserdem wenn an jeder Ecke eine Klitsche von WTU sitzt und das Angebot dadurch auch noch aufgeblasen ist..........
    Ich sag es nochmal.....ein bisschen mehr Einigkeit nach den bekannten Insovenzen hätte gut getan. In jeder Firma sollte es ja wohl möglich sein bei Ausschreibungen eine Kosten/Nutzung Rechnung zu machen. Da kann man dann sehen ob man sich den Auftrag leisten kann oder eher nicht. Was nützt es einem wenn man immer wieder Ausschreibungen gewinnt und trotzdem nur Verluste schreibt. Wenn nicht die bekannten Firmen wären die diese Verluste schon seit Jahren mit Gewinnen aus anderen Geschäften ausgleichen können sähe das auch schon ganz anders aus. Solange diese Firmen so handeln sind sie alle selber Schuld. Den BDGW eingeschlossen, der müsste/könnte zumindest seine Mitgliedsfirmen mal auf eine Linie einschwören.
    Dazu das der Preisdruck so gross ist sei noch gesagt, zu einem Vertrag gehören immer zwei, wenn niemand mehr solch Scheisspreise unterschreibt, was wollen die Banken dann machen? Alle ihre eigenen WTU´s gründen? Wenn das günstiger wäre hätten wir das schon.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Kommen wir auf das Thema zurück.


    Rüstzeit, das Wort hat es bei uns nie gegeben.
    Ab der Zeit, die auf den Dienstplan steht wird bei uns bezahlt.
    Es soll aber Unternehmen geben, wo erst ab verlassen des Firmengelände gezahlt wird.

  • Na ja, es soll auch Firmen geben wo erst ab Ankunft beim ersten Kunden und bis Abfahrt letzter Kunde bezahlt wird.

    Ich bin wie bin, die einen kennen mich, die anderen können mich....

  • Und das sind auch noch Mitglieder des BDGW.
    :aetsch: Wir zahlen doch Tarif, ab eine Stunde nach Arbeitsbeginn bis eine Stunde vor Arbeitsende.
    Das macht bei den langen Strecken schnell mal 10 Stunden in der Woche

  • Frank


    Einen größeren Blödsinn habe ich lange schon nicht mehr gelesen. Wahrscheinlich hast Du ja (aus berechtigten Gründen?) einen privaten Hass auf Banken, aber Du solltest provates nicht mit geschäftlichen Dingen vermischen.


    Recht geben möchte ich dem Verfasser, der den Außendienst eine gewisse Mitschuld ankreidet......teilweise muß der Kunde den Dienstleister bei Preisverhandlungen einbremsen, damit nicht "Mondpreise" und "Mondprozesse" vom Außendienstler den Kunden versprochen und vertraglich fixiert werden. Das Problem ist, dass größtenteils der Verkauf immer noch nach Umsatz und nicht nach Ertrag bezahlt bzw. bonifiziert wird, dann würden sich solche Probs nicht ergeben. Also....nicht immer haben die Kunden schuld, dass man eine Ausschreibung macht und Angebote einholt ist zu Recht nicht verboten, was dann für Angebote kommen entzieht sich dem Einfluß der Kunden...

  • Hallo,


    entschuldigung,aber du hast ein reichlich Blauaugiges Bild von der Wirklichkeit......:-)


    Banken wissen genau,was los ist.....schließlich erfolgt die Vergabe von Transportaufträgen nicht durch den Filalleiter der Zweigstelle in Brömmelkamp.....das ist Sache der (Haupt)verwaltung und da sitzen in der Regel ziemlich lange immer die gleichen grauen Herren (also die Pfennigfuchser).
    Und da es nicht soo viele (Haupt)verwaltungen mit Entscheidungsträgern gibt....wird auch keiner den anderen kennen.........es gibt ja auch keine Fachtagungen,Fortbildungsseminare usw.
    Nein...nein.....diese Herren sitzen auf einer einsamen Insel und bekommen nichts mit...... :mrgreen:


    Wir sind im 21.Jahrhundert...der Kollege ist so weit weg wie der Telefonhörer bzw. der Schlepptop....


    Wenn dem Vorstand der Bank ein Vertrag vorgelegt wird,will der als erster immer wissen:

    Zitat

    Was sparen wir dadurch ein ??.....


    Wenn nicht,dann muss das der Hausmeister mitmachen.......und das ist jetzt kein Scherz.......die öffentlichen Sparkassen praktizieren sowas bereits (Orte nenne ich aus Sicherheitsgründen hier nicht,aber in PN).

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • soso....grauhaarig soll ich also angeblich sein.....glaub mir, meine Erfahrungen ziehen sich jetzt schon über Jahrzehnte hinweg, ich BIN einer dieser ominösen Entscheider, ich kann mir ein umfassendes Bild von der Branche machen, wie sie plötzlich bei Ausschreibungen reflexartig Ihre alten Positionen aufgibt und dann schon im ersten Angebot mit Niedrigstpreisen versucht, den Mitbewerber aus dem Markt respektive der Auschreibung heraus zu drücken.


    ....stellt endlich die Einkommen/Boni der Vertriebler von Umsatz- auf Ertragsbeteiligung um, dann kommt es nicht mehr zu diesen inflationären Billigangeboten im Rahmen von Ausschreibungen........


    Verstehe bitte die Position von uns, Einkäufern. Wenn wir drei Angebote zu X Euro vorliegen haben, wie sollen wir denn dann das mit Sicherheit richtig bepreiste Angebot X+Y Euro unserem Vorstand gegenüber begründen?.....Für Eure Branche gilt das gleiche wie für Praktiker....auf Deuvel komm raus mit Niedrigpreisen und Rabatten versuchen Umsatz einzuheimsen und dann erst Nachgang feststellen, dass sich diese eingekauften Umsätze nicht rechnen, im Gegenteil, die roten Zahlen noch erhöhen.....


    Wie oft höre ich davon, dass gerade die operativen Kräfte, die einen vernünftigen Stopppreis aus dem FF ausrechnen könnten, erst garnicht in die Preisfindung eingebunden werden, die werden dann als Umsatzverhinderer dargestellt.....richtig, sind sie auch, vernünftigerweise, denn Umsatz um jeden Preis ist bislang immer noch schief gegangen....egal in welcher Branche, egal bei welcher Firma....

  • Hallo,



    komisch...das

    Zitat

    soso....grauhaarig soll ich also angeblich sein


    habe ich überhaupt nicht geschrieben.......sondern von den

    Zitat

    grauen Herren


    einen Fachausdruck,den du eigentlich kennen solltest...... :)
    Das hat nichst mit den Haaren zu tun...sondern mit den Anzügen......... :mrgreen:


    Banker tragen nun einmal traditionell hell-oder dunkelgrau.......



    Aber zurück zu deiner Antwort......wie du selber ja zugibst:

    Zitat

    Für Eure Branche gilt das gleiche wie für Praktiker....auf Deuvel komm raus mit Niedrigpreisen und Rabatten versuchen Umsatz einzuheimsen und dann erst Nachgang feststellen, dass sich diese eingekauften Umsätze nicht rechnen, im Gegenteil, die roten Zahlen noch erhöhen.....


    kennst du unsere Branche sehr genau.........


    Also warum weisst du dann da:

    Zitat

    Verstehe bitte die Position von uns, Einkäufern. Wenn wir drei Angebote zu X Euro vorliegen haben, wie sollen wir denn dann das mit Sicherheit richtig bepreiste Angebot X+Y Euro unserem Vorstand gegenüber begründen?....


    nicht alle falschen Angebote,also die Schöngerechneten zurück ???.......Na ??


    ich warte auf deine Antwort........:-)

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • Ist ja putzig 8)
    Darf ich noch mitspielen?
    Beide Seiten habe ihren Standpunkt und der lässt sich durchaus in der Praxis belegen.
    Nur: Ganz so einfach ist es nicht!
    8)8)8)

    Wer Lesen kann ist Klar im Vorteil..........oder wer früher Stirbt, ist länger Tod.......

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