Unterschiede Dienstkleidung Sommer - Winter

  • Aus aktuellem Anlass und der momentan vorherrschenden Witterung eine Frage:


    Wie sieht es bei euch in den Firmen mit wintergerechter Kleidung aus?


    Es scheint ja eher weit verbreitet zu sein, dass die einzige reguläre Winterausstattung NATO-Pullover und ggf. Jacken mit wechselbaren Innenfutter (Sommer ohne, Winter mit) sind. Wir kriegen dazu noch Handschuhe und Wollmützen (Stil Hafenarbeiter oder Einbrecher).


    Für den Oberkörper reicht es, aber mit den normalen Hosen ist es meistens doch recht zugig und kalt.


    Bekommt wer richtige Winterhosen? Oder entspr. Unterkleidung?


    Im Objekt hatten wir die Erlaubnis die normalen Stoffhosen im Herbst/Winter durch Businessjeans zu ersetzen. Die sind etwas wärmer (und bequemer), aber im Revier, etc. ist dergleichen nicht vorgesehen - obwohl es von unserem Ausstatter entspr. Sachen gibt.


    In meiner alten Firma gab' es ein abgelegenes Objekt in dem die MA vor Ort sogar Mäntel, Wachstiefel, "Russenwintermützen" und Kälteschutzmasken gab', da es dort nicht nur kälter, sondern auch windiger als sonstwo war und man teilweise Rundgänge mit einer Dauer von 2+ Stunden - gerade Nachts - hatte.

  • Also ich bevorzuge "Schiesser Feinripp mit Griff rechts"... ;) Ansonsten wurden heute Mützen bestellt, wohl solche, die wir unter den Bauhelmen tragen können. Bis dato haben wir uns mit "Russenmützen" ausgeholfen, dazu Thermohandschuhe und Norwegersocken vom Alid (KR lässt grüßen), die waren vor einigen Wochen im Angebot.
    Gott-sei-Dank haben wir sehr gute Dienstpullis, darunter halt Hemd/Bluse. Eben die reguläre Dienstkleidung plus mein Bestand an hauseigenen Zwiebellookkombi...

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Also das mit der Kleidung ist immer ein interessantes Thema


    Im alten Objekt war man die meiste Zeit im "Warmen", ein paar kurze Außenrundgänge waren mit üblicher Kleidung zu allen Temperaturen zu bewerkstelligen
    Im neuen Objekt ist es ein ständiges "rein" und "raus", mindestens 4 Std draußen bei Tagschichten und noch länger bei Nachtschichten.


    Wie mein aktueller Krankheitsstatus aufzeigt, gibt es deswegen noch Nachbesserungsbedarf an Kleidung, da hab ich die momentanen Temperaturen wohl etwas unterschätzt.


    Dienstlich geliefert gibt es einen Pullover, eine warme Winterjacke (lang mit Innenfutter), Wollmützen und eine Strickjacke wurden jetzt nachbestellt,
    mit Handschuhen oder Unterbekleidung schaut es mau aus, das wird man wohl selbst anschaffen müssen


    rein rechtlich schaut die Sache so aus : der AG ist in der Pflicht,
    die aufgrund der Art der verlangten Tätigkeit auftretenden Gesundheitsgefahren
    zu beurteilen und zu dokumentieren
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/__3.html">http://www.gesetze-im-internet.de/arbst ... 4/__3.html</a><!-- m -->


    und so weit ihm möglich auszuschalten
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__3.html">http://www.gesetze-im-internet.de/arbschg/__3.html</a><!-- m -->


    der § 10 MRTV für das Bewachungsgewerbe (gilt für tarifgebundene AG/AN) sagt hierzu aus :
    "Die für den Dienst erforderliche Dienstkleidung.. (ist).. dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber in ordnungsgemässen Zustand unentgeltlich zur Verfügung zu stellen"


    es wird das alte Problem bleiben :


    man nimmt, was einem der AG freiwillig gibt,
    und den Rest schafft man sich auf eigene Kosten an


    interessant wäre mal arbeitsgerichtlich durchzufechten, inwieweit der AG warme Unterwäsche/ warme Socken/ etc. kostenlos bereitzustellen hätte
    die Chancen wären meiner Meinung nach gar nicht so schlecht, hier einen Anspruch festzustellen
    (natürlich auf den konkreten Einzelfall bezogen)
    aber wer "opfert" sich ?

  • Zitat von "kriegsrat"

    Also das mit der Kleidung ist immer ein interessantes Thema


    Jau.



    Da hätten wir dann auch wieder das Problem, dass wir als die Leute im Objekt den Leute in der Firma die den Finger auf dem Geldhahn haben erklären müssen, was das Problem ist.


    Die Bürohengste kennen das Problem nämlich nicht und werden es meistens auch nicht verstehen, dass (Wach)man(n) ein Problem damit hat, wenn es ständig kalt-warm und rein-raus heißt. Sogar viele ELs die selber im operativen Dienst waren verstehen das Problem meistens nicht mehr, weil sie es schlichtweg vergessen haben.


    Natürlich kommt dazu, dass Winterkleidung in annehmbarer Menge (und damit meine ich mehr als ein Exemplar pro Mann) teuer ist...


    Und sogar da wo man etwas kriegt: Hosen werden fast immer vergessen, doch gerade an den Beinen friert man doch am meisten. Gleiches gilt für entspr. Einlagen für Schuhe oder Stiefel. Schon alleine eine billige Alueinlegesohle für 5,99€ das Paar bringt unglaublich viel im Winter.


    Aber das kostet halt.


    Und was Kriegsrat richtig sagt: Viele schaffen sich lieber selber etwas an, als dass sie es einfordern, weil sie auch garnicht so weit denken.

  • Zitat von "Einsatz24"

    Und was Kriegsrat richtig sagt: Viele schaffen sich lieber selber etwas an, als dass sie es einfordern, weil sie auch garnicht so weit denken.


    Den Spruch kannst du dir sonstwo hinklemmen, aber sowas von! :superbad:
    Denk du mal nach - zwischen dem, was du forderst und dem, was du bekommst, können Welten liegen.
    Ich finds echt frech von dir, dass du deswegen allen "Mitfrierern" gleich Dummheit unterstellst.

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Ach, ich glaube nicht, daß Einsatz 24 hier "Dummheit" unterstellen will


    die Problematik ist doch eine andere :


    - die wenigsten wissen, was ihnen zustehen würde
    das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern liegt einfach daran, daß
    einem die rechtliche Lage nicht gesagt wird, also "Uninformiertheit"


    - selbst wenn man die rechtliche Lage kennt, sehen sich viele nicht in der Position (Befristungen,Probezeit etc.)
    Forderungen stellen zu können, geschweige denn, falls diese abgelehnt würden,
    diese nötigenfalls gerichtlich durchzusetzen


    - viele Vorgesetzte (z.b. Regionalleiter) arbeiten mit Gewinnbeteiligung,
    d.h. sie werden kaum von selbst auf die Mitarbeiter zukommen, um nachzufragen,
    welche Klamotten sie denn ihnen noch kostenlos zukommen lassen können,
    und wenn die Mitarbeiter sich nicht beschweren, gibts halt nichts


    - und natürlich die branchenübliche Erduldung aller Übel, weil man sich davor fürchtet, sich mit dem AG evtl. anzulegen
    diese weitverbreitete Angst, überhaupt irgendetwas zu fordern, auch wenn es einem zustünde, niemand will hier den Kopf herausstrecken, die Angst geht um.....
    man findet einfach keinen Zusammenhalt, jeder kämpft für sich alleine (oder auch gar nicht) und bleibt dadurch natürlich schwach.....


    das Schweigen der Lämmer :devil:

  • Zitat von "Arvasi"


    Den Spruch kannst du dir sonstwo hinklemmen, aber sowas von! :superbad:
    Denk du mal nach - zwischen dem, was du forderst und dem, was du bekommst, können Welten liegen.
    Ich finds echt frech von dir, dass du deswegen allen "Mitfrierern" gleich Dummheit unterstellst.


    Kommt das wirklich so rüber? Falls es den Eindruck erweckt hat entschuldige ich mich dafür, denn dies war nicht meine Absicht.


    Ich habe es selber in meiner Firma erlebt. Da haben die Revierfahrer alle wegen Handschuhe und Mützen gejammert und sich selber was gekauft, bis der böse Einsatz24 es gewagt hat es in der Teambesprechung anzusprechen und zu fragen, warum wir nicht von der Firma was kriegen können.


    Und siehe da: Vier Tage später wurden die Sachen ausgegeben.


    Die Kollegen hatte sich schlichtweg nicht getraut danach zu fragen.


    Das wir keine offizielle Kleiderordnung haben auf der eigtl. auch draufstehen sollte, was es alles gibt trägt dazu natürlich bei.


    Es ist natürlich nicht besonders schlau sich etwas selber zu kaufen, wenn man es auch anfordern könnte...


    Zitat

    [...] - die wenigsten wissen, was ihnen zustehen würde
    das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern liegt einfach daran, daß
    einem die rechtliche Lage nicht gesagt wird, also "Uninformiertheit" [...]


    ... und es ihnen auch keiner sagt.


    Die angesprochenen Kosten sind ein Problem. Ich hab' mal fix bei den üblichen Anbietern geschaut, was Winterhosen kosten. 65€+ ist alles dabei. Wenn man bedenkt, dass man im Idealfall pro Mann zwei ausgibt, dann läppert sich da sehr schnell ein hoher vierstelliger Betrag zusammen...


    Ich hatte ja bereits schon in einem anderen Thema erwähnt, was ich persönlich als ausreichende Dienstkleidung betrachten würde (sowohl von Auswahl als auch von der Menge her). Es steht natürlich jedem frei sich einmal bei Münz anzusehen, wie teuer das pro Mann wird... sogar wenn man den Mengenrabatt bekommt.

  • :cheers: Ich schmeiß mal einen Friedenskakao auf den Weltmarkt ;)
    Bin momentan etwas dünnhäutig, entschuldige Einsatz24.


    Natürlich sollte der AG dafür sorgen, sonst bekommt er spätestens mit dem gelben Schein die Quittung für sein Verhalten.
    Aber wie gesagt, zwischen dem, was man fordert und dem, was man bekommt, liegen Welten.
    Ich hab immer noch das Problem, dass meine Uniform immer noch nicht komplett ist - dreimal Hosen bestellt und dreimal falsche Größe bekommen. Ende vom Lied: Wenn ich eine Alternative finde, soll ich die Rechnung einreichen und bekomme das Geld wieder. Damit habe ich aber jetzt ein Problem, wehe der BL beschwert sich, wenn ich in Jeans hier ankomme... ;)


    Die unter-der-Uniform-Klamotten haben sich aus privaten Gründen ergeben, ich muss mit dem Hund Gassi und hab halt keine Lust mir den Arsch abzufrieren, von daher war es für mich naheliegend die Sachen auch für die Arbeit zu verwenden.

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • Zumindest sollte der AG auf jeden fall eine, am besten zwei, komplette Uniformen bereitstellen und das so schnell wie möglich. Aber in sachen Unterwäsche, na ich weiß nicht. Manche übertreiben maßlos mit forderungen über solche Sachen. Man kann auch ein bisschen mitarbeiten und jeder hat dicke Unterwäsche im schrank, aber da stehen und sagen: "Wenn mein AG von mir verlangt das ich Nachts rundgänge machen muss, muss er Thermounterwäsche bereitstellen." Finde ich es übertrieben. Wenn er es freiwillig macht, ist es in ordnung und vorbildlich.

  • Wir haben für den Winter nur die Wollmütze bekommen. Ich selber habe für den Winter mir lange Unterhosen (sehr erotisch) zugelegt und natürlich Handschuhe und Schal.

  • Wir können uns nicht beklagen (Vermerk: 1-Mann-Posten!), aber dennoch: sowohl Sommer als auch Winter tragen wir Dienstanzüge, von MO's-FR's, und SA's tragen wir die typischen Werkschutzklamotten. Für frühmorgens (gerade bei diesen knackig-kalten Temp'n) wird ein Rundgang gemacht (Dauer ca. 15 Min.), Longjohns ziehe ich z. B. keine an, da ich zu 99% am Platz hocke. Von daher fallen warme Unterwäsche bei uns aus. Wenn ich draußen meinen Dienst verrichten würde (wie das vor 2 Jahren der Fall war) dann hat der AG dafür Sorge zu tragen, Unterwäsche bereitzustellen, ob er will oder nicht. Schließlich kann er's ja steuerlich abzusetzen. Wenn ich AG wäre, dann würde ich alles Mögliche tun, um meine MA zu halten, keine miese Stimmung bei den MA verbreiten zu lassen - nur wg. fehlender Unterwäsche etc. - und nicht krank werden zu lassen. Das sollte sich jeder bewußt machen. Wenn die's nicht tun, dann sind's für mich keine AG's/EL's oder Sonstiges... Ist doch ganz simpel ;)

  • Zitat von "BrunoDerBär"

    Wenn ich AG wäre, dann würde ich alles Mögliche tun, um meine MA zu halten, keine miese Stimmung bei den MA verbreiten zu lassen - nur wg. fehlender Unterwäsche etc. - und nicht krank werden zu lassen. Das sollte sich jeder bewußt machen.... Ist doch ganz simpel ;)


    Deine vorstellung in allen Ehren, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, das sie es trotzdem tun werden. Man kann so fair wie es geht sein und versuchen alles unter einem Hut zu bekommen und versuchen jedem Gerecht zu werden, aber es gibt trotzdem welche die dann wegen schnupfen oder Bauchnabelsausen nen gelben Schein abgeben. Die miese Stimmung kann auch aufkommen, weil du ein AG bist und die "nur" AN.

  • Zitat von "BrunoDerBär"

    Schließlich kann er's ja steuerlich abzusetzen.


    Du als AN auch ;) Jedoch musst du bis zum Lohnsteuerjahresausgleich warten...

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • da sehe ich aber in vielen Fällen schwarz :


    Aufwendungen für Arbeitskleidung gehören, wenn und soweit es sich um typische Berufskleidung handelt, zu den Werbungskosten ( 9 Abs. 1 Nr.6 EStG). Dagegen rechnen Aufwendungen für bü rgerliche Kleidung zu den nichtabziehbaren Kosten der privaten Lebensführung. Die ausschließliche Nutzung bei der Berufsausübung ändert nichts an diesem Grundsatz. Das Abzugsverbot gilt auch, wenn dem Steuerpflichtigen wegen seines Berufs außergewöhnlich hohe Aufwendungen für die Kleidung erwachsen
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quality.de/lexikon/arbeitskleidung.htm">http://www.quality.de/lexikon/arbeitskleidung.htm</a><!-- m -->


    und noch schlimmer : je nach Art der überlassenen Kleidung will sogar da Finanzamt unter Unmständen noch etwas davon haben


    der Bundesfinanzhof erklärt dazu folgendes:
    .....Ist aber - neben dem eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers - ein nicht unerhebliches Interesse des Arbeitnehmers gegeben, so liegt die Vorteilsgewährung nicht im ganz überwiegend eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers und führt zur Lohnzuwendung (BFH-Urteil vom 2. Februar 1990 VI R 15/86, BFHE 159, 513, BStBl II 1990, 472)
    BFH, Urteil vom 11. 4. 2006, Az. VI R 60/02,


    soll heißen, unter Umständen müsste der AN selbst für vom AG kostenlos erhaltene Kleidung nachträglich Lohnsteuer zahlen


    ein anderes Urteil stellt klar :


    Auch bei der Gestellung einheitlicher, während der Arbeitszeit zu tragender bürgerlicher Kleidungsstücke kann das eigenbetriebliche Interesse des Arbeitgebers im Vordergrund stehen bzw. ein geldwerter Vorteil des Arbeitnehmers zu verneinen sein.
    BFH, Urteil vom 22. 6. 2006 - VI R 21/05; FG Berlin


    und so bleibt es wieder mal dem einzelnen Finanzamt überlassen, wie es agiert

  • Das passiert aber in den wenigsten Fällen...Und bei Uniformen kannst du davon ausgehen, dass diese nicht als Privatsache angesehen werden. Anders läge der Fall sicherlich, wenn du bei einer Bank oder als Vorstandsmitglied deine Verrace-Pratta Anzüge gestellt bekommst und damit abends in der Oper oder bei Empfängen am öffentlichen Leben teilnimmst. Da geht der Gesetzgeber dann vom geldwerten Vorteil aus und das zu Recht ;)

    "Wer in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren" (Wilhelm Busch)

  • mich würde mal interessieren, wer schon einmal warme Unterwäsche, die er aus beruflichen Gründen angeschafft hat, erfolgreich steuerlich abgesetzt hat....

  • :D:D:D Gut, bei der Unterwäsche könnte es nicht unbedingt klappen - andererseits: Wer würde es überprüfen, ob du es überwiegend beruflich oder privat nutzt? ;)


    Mach doch mal den Anfang, so als gemütlicher, älterer Herr hat man doch die eine oder andere Sonderausgabe - seniorenbedingt, natürlich... :DD :DD :DD

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