Hamburg: S-Bahnwache schlägt wieder zu
von NoSecure - 05.02.2005 17:20
Hamburg hat ein neues S-Bahnwachenopfer. Ein ca. 45-jähriger Mann ist am Abend am S-Bahnhofsternschanze von zwei Securitas-Mitarbeitern erst provoziert und dann zusammengeschlagen worden. Der Bundesgrenzschutz, der zunächst von den S-Bahnwachen angefordert wurde, griff trotz schwerer Beschuldigungen von zwei AugenzeugInnen nicht ein, sondern notierte nur widerwillig die Personalien der Schläger.
Securitas - Schlagkräftige S-Bahnwachen
Einer der Augenzeugen berichtete, er habe gegen 18 Uhr auf die S-Bahn gewartet und dann zwei S-Bahnwachen des Sicherheitsunternehmens Securitas gesehen, die seit meheren Minuten auf einen Mann einredeten. Der schlafende Mann saß auf dem Bahnsteig, als ihn die Securitas-Mitarbeiter ansprachen. Mehrere Augenzeugen berichten, dass das Opfer vom Sicherheitspersonal provoziert und beleidigt wurde und nach einer Viertelstunde schließlich agressiv geworden sei. Plötzlich schlugen die „Schwarzen Sheriffs“ mit behandschuhten Fäusten auf den Mann ein, während Umstehende auf sie einredeten und versuchten, sie zu stoppen.
Schließlich „fixierte“ einer der zwei Uniformierten den inzwischen gefesselten und stark blutenden Mann am Boden, indem er ihm sein Knie in den Nacken drückte.
Der andere forderte über Funk den Bundesgrenzschutz an, während die immer mehr Menschen aufmerksam wurden. Als die Beamten gegen halb sieben eintrafen, war der Mann schon in das „Büro“ der S-Bahnwache auf dem Bahnsteig gebracht worden. Schon vorher versuchten die Angreifer, dem Mann das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Der BGS, der seit 2001 mit den Sicherheitsdiensten in Hamburg zusammenarbeitet, nahm von Augenzeugen zwei Strafanzeigen wegen schwerer Körperverletzung gegen die Securitas-Mitarbeiter entgegen und notierte Personalien, während die Beschuldigten und ca. 10 andere Securitas-Wachen auf dem Bansteig standen. Auf die Anregungen mehrerer Umstehender an den BGS, die zwei Securitys sofort festzunehmen, wurde ausweichend geantwortet („wir prüfen das hier erstmal objektiv“).
Nach einer halben Stunde in Handschellen und einer Durchsuchung durch BGS-Beamte bekam der sichtlich verstörte und eingeschüchterte Mann erstmals ärztliche Hilfe und wurde in´s Krankenhaus gefahren. Nach Augenzeugenberichten hat er Platzwunden und Prellungen durch die Schläge in den Gesichtsbereich und den Körper erlitten. Durch zu eng eingestellte Handschellen wurde die Durchblutung der Hände gestört. Ausserdem sollen die S-Bahnwachen ihre Dienstnummern vor dem Eintreffen des BGS abgenommen haben. Später allerdings wurde einer der beiden Tatverdächtigen mit einem Dienstnummernschild mit der Nummer 1083 gesehen.
Quelle: safercity