Tarife im Wach und Sicherheitsgewerbe

    • Erster Beitrag

    Hallo zusammen,ich bin neu in diesem Gewerbe,nun suche ich Lohn-Tarifverträge in Berlin.
    zur Zeit erhalte Ich 7.50€/Std ,wie sind die aktuellen Tarife?

  • Im Süden, zumindest in Bayern und BaWü, wird händeringend Sicherheitspersonal gesucht. Und ... der Markt ist leer!


    Das kann ich nur bestätigen!


    Auch den anderen Aussagen von Aufseher zum Thema Personalauswahl und Personalführung stimme ich vollkommen zu. Personalbeschaffung, vor allem wenn es um qualifiziertes Personal geht, ist langwierig und teuer. Jede Firma, die etwas auf sich hält und ihre Kunden gut bedienen will, wird große Aufmerksamkeit darauf legen, gute Leute möglichst lange zu halten. Das ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten. Einem qualifizierten, disziplinierten und zuverlässigen Mitarbeiter wird man als Arbeitgeber natürlich entgegenkommen, bei der anderen Fraktion, die ständig krank ist und sich unter Ausnutzung aller Hintertürchen und Winkelzüge des Arbeitsrechts möglichst oft drückt, wird das nicht der Fall sein.

  • @flea Und, große Fluktuation?
    Darauf sollte man Rücksicht nehmen, das ist für den AG hoch wirtschaftlich! Gründe: Wird ein SMA (Bitte Frau und Mann mit diesem Begriff gleichstellen) eingestellt, kostet das erst mal eine Stange Geld mit Dienstkleidung, Einweisung, Verwaltungsaufwand, Behördengebühren usw.. Entfleucht der SMA nach kurzer Zeit wieder, bleibt für den AG ein direkter Schaden von vielen Euronen, plus den Folgekosten für die nächste Einstellung, vom sinkenden Image beim Kunden ganz zu schweigen!


    dann wird sich der arbeitslose vom amt geholt ( förderung kassiert ) und so geht das spiel weiter.


    ich kann da flea nur rechtgeben, wo ich noch in berlin gearbeitet habe wurde auch keine rücksicht auf die entfernung des wohnortes der kollegen genommen.
    man wurde zu veranstalltungen eingeplant die oft bis spät in den abend gingen.... kollegen die auf die regio angewiesen waren haben sich immer gefreut weil irgendwann kein zug mehr gefahren ist und man am besten noch nächsten tag um 6 wieder zum tagdienst erscheinen sollte.


    das ist trauriger alltag...

  • tja @Siegfried ... man weiß erst hinterher, was man denn so in der Hand hatte.
    Wie dem auch sei, ich bin der Meinung, dass man sich als AN die Arbeitsplätze,
    vorausgesetzt, die Flexibilität passt, den AG aussuchen kann.


    Ja Entrüstung, ich weiß ich weiß ...


    Grundsätzlich muss ich @Aufseher und @Nemere recht geben.
    Der AG hat überhaupt nichts davon, seine MA ständig zu entlassen.
    Fördergelder, soweit meine Kenntnisse sind, bekommt man als Unternehmen nur dann,
    wenn man den AN eine gewisse Zeit beschäftigt hat.


    Was kann der AN tun?
    Er muss!!!! sich weiterbilden!!!
    Wenn der AN seine Situation zum Positiven verändern will, reicht die SKP eben nicht.
    GSSK Lehrgänge, aber auch eine Umschulung zur Fachkraft, öffnen einem jede Menge Türen.
    Denn genau diese "Fachleute" werden von Firmen mit höherwertigen Stellen gesucht.


    Die Weiterbildung über das Arbeitsamt, hier die Job-Sicherung durch Weiterbildung, wird von diesem auch getragen.
    MA ab einem bestimmten Alter haben die Möglichkeit über die WegeBau, die Ausbildung zu 75% finanziert zu bekommen,
    Jüngere AN ca. 50%. Nachzulesen unter dem angezeigten Link:
    http://http://www.arbeitsagent…igtenfoerderung/index.htm
    Ja, man muss erst einmal Geld investieren. Aber ... Es lohnt sich!!! Und wenn man überlegt,
    dass man als GSSK Kraft mal ca. 2-3 € mehr die Stunde verdient, sollte das eine Überlegung wert sein!!!
    MA mit so einer Weiterbildung oder Umschulung haben mehr Möglichkeiten, als es auf den ersten Blick scheint.


    Fragen dazu? Immer her damit.
    Beantworte gerne Fragen zur Aus- und Weiterbildung.


    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • @202: Hast du dir die Tarife in Berlin angesehen? Standard 8,60€ die Stunde, GSSK 9€, Fachkraft 9,90€. Da bringt dir die tollste Weiterbildung nichts.

  • @flea Nein, die Berliner Tarife waren mir nicht bekannt.
    Wenn dem so ist, hat sich der GSSK Tarif schlecht entwickelt.
    Kann ich für mich nicht 100% nachvollziehen, ist aber auch nicht relevant.


    Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die aus Familiären, Finanziellen oder der Verbundenheit zum Dorf,
    der City oder dem Bezirk nicht weg wollen.
    Leider lässt der Markt eine Stagnation der MA bzgl. Umzugswillen relativ kalt.


    Ich selbst bin nach Niedersachsen, einen Niedriglohn Sektor.
    Hatte natürlich das Glück, dass ich fest eingestellt wurde.
    Das Unternehmen hat mehrere Monate einen MA mit meiner Qualifikation gesucht
    und weitere Monate gesucht, nachdem ich Intern mit anderen Aufgaben betraut wurde.


    Hier gibt es eben das Problem, dass die MA keine Ausbildungen absolvieren und der AG
    kein Personal findet, um dieses einzustellen.
    Ich kann es einfach nur noch mal betonen, Unternehmen suchen nicht nur Studierte MA.
    Sie suchen Fachleute, die verstehen, um was es geht!
    Und das ist ein Thema, dass man nicht im Studium beigebracht bekommt.


    Bildet Euch Weiter!!! Ihr werdet sehen, dass ihr nicht nur Eure Lohntüte verändert, sondern auch eure eigene Qualität verbessert.


    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Ein fiktives Beispiel (alles nur ungefähre Beträge, bitte nicht auf Cent festnageln!):


    Der AG bekommt für die Leistungsstunde seines SMA 18,-- € vom Kunden. In diesem Betrag sind 5% Gewinn enthalten, das sind 0.90 €. Seinem SMA zahlt er 9,-- € die Stunde Stundenlohn. Meldet sich der SMA ordentlich krank, bekommt er ca. 67% seines Lohnes als Lohnfortzahlung, das sind 6,03 € in der Stunde. Mit jeder weiteren Stunde Lohnfortzahlung entstehen jetzt auf dem Objekt 6,7 Stunden ohne Gewinn!


    Das Fazit daraus:
    Das wertvollste Gut eines Sicherheitsunternehmens sind die Mitarbeiter! Wer das als Unternehmer nicht so sieht, muss um Gewinne zu schöpfen entweder seine Mitarbeiter betrügen, den Kunden betrügen, oder eben diverse Förderprogramme vom Staat oder ARGE & Co. ausschöpfen.


    Zu den Förderprogrammen: Im Zeitraum von ein paar Jahren hatte ich mal grob geschätzt ca. 100 geförderte Personen in Separatdienste eingewiesen, betreut usw.. Von den 100 sind keine 5 übrig geblieben, die für unsere Arbeit (Berufung?) geeignet waren. In diesen ganzen Topf gehören ebenfalls geförderte Lehrgänge usw., aber das ist ein anderes Thema.

  • Von den 100 sind keine 5 übrig geblieben, die für unsere Arbeit (Berufung?) geeignet waren. In diesen ganzen Topf gehören ebenfalls geförderte Lehrgänge usw., aber das ist ein anderes Thema.


    Auch zum Thema Förderungen durch Arbeitsagentur / Jobcenter etc.:


    Ort der Handlung: Südbayern


    Arbeitsmarkt: nahezu Vollbeschäftigung, sehr schwierig Fachkräfte zu finden, bereits problematisch Leute für einfachere Tätigkeiten zu finden.


    Zeit: Herbst 2013 / Frühjahr 2014


    Die hiesigen Jobcenter haben keine Mittel zur Arbeitsförderung, wollten aber unbedingt ihre letzten Reste an nicht vermittelbaren Arbeitslosen loswerden und initiieren eine Maßnahme zur Integration, die über ESF (Europäischer Sozialfonds) gefördert wird.
    26 HARTZ IV-Empfänger sollten wieder in Arbeit gebracht werden, darunter
    - Leute, seit 10 Jahren arbeitslos sind und alle Tricks kennen, um sich Maßnahmen der Jobcenter zu entziehen.
    - Migranten, die zwar seit vielen Jahren in Deutschland leben, aber kaum Deutsch sprechen oder verstehen
    - Spielsüchtige
    - Alkoholkranke
    - schwer an Diabetes und Epilepsie Erkrankte (damit weder Nachtarbeits- noch Schichtdiensttauglich)


    Es war also wirklich der Bodensatz.


    Ausgedacht hatte man sich ein langes betriebliches Praktikum im Sicherheitsdienst (Schwerpunkt Werkschutz und Veranstaltungsschutz), Unterrichtsphasen mit den Lerninhalten der Sachkundeprüfung und dann gegen Ende der Maßnahme Unterrichtung oder wenn möglich Sachkundeprüfung bei der IHK. Anschließend Vermittlung in Arbeit.


    Von den 26 Leuten wurden - außer bei der Meldung zu Beginn der Maßnahme - 13 nie wieder gesehen. Trotzdem verblieben diese 13 auf dem Papier in der Maßnahme und wurden erst Wochen und Monate später von den Jobcentern beendet.
    Bleiben 13.


    Einer davon wurde nach sieben Wochen abgebrochen, weil der höchst aggressiv war, beim geringsten Anlass explodierte, sich an Gegenständen abreagierte (Sachbeschädigung) und massive Drohungen gegen Ausbilder und andere Personen ausstieß.


    Einer wurde nach einer Woche beendet, weil er früh um 08:30 Uhr bereits 2,5 Promille hatte - es wurde ein freiwilliger Alkoholtest durchgeführt.


    Einer war so weit abgesackt, dass er wegen Spielsucht nur noch Lebensmittelgutscheine usw. bekam. Er ließ sich dann von einer mit der Sache nicht vertrauten Urlaubsvertretung im Jobcenter einen Fahrtkostenvorschuss auszahlen und verschwand ab diesem Tag auf Nimmerwiedersehen.


    Zwei schieden wegen massiver Krankheiten aus.


    Blieben zum Ende der Maßnahme 8 Personen übrig, sechs davon Migranten. Alle Sechs traten zur Unterrichtung bei der IHK an, obwohl die Ausbilder bei den meisten vor mangelnden Deutschkenntnissen gewarnt hatten. Folglich bekamen auch 4 kein Zeugnis über die Unterrichtung, weil fehlende Sprachkenntnisse attestiert wurden (Es gibt tatsächlich IHK, die auf die Sprachkenntnisse achten).


    Von den verbliebenen beiden Nichtmigranten weigerte sich einer, zur Unterrichtung zur gehen. Der andere trat zur Sachkundeprüfung an, bestand diese auch und ist der einzige, der jetzt im Sicherheitsgewerbe eine Arbeitsstelle gefunden hat.


    26 Personen beginnen diese Qualifizierungsmaßnahme, einer bleibt am Ende übrig, der tatsächlich in Arbeit kommt.


    Das zeigt
    a) welche Verschwendung bei Förderungen immer noch betrieben wird
    b) wie leer der Arbeitsmarkt im Hinblick auf geeignetes Personal zumindest in manchen Regionen der Bundesrepublik ist.

  • und das perverse an der sache ist: die jenigen die dafür interesse habe sich weiterzubilden bekommen keine förderung und die es nicht wollen werden zu den maßnahmen verdonnert.

  • Zitat

    Die Weiterbildung über das Arbeitsamt, hier die Job-Sicherung durch Weiterbildung, wird von diesem auch getragen.
    MA ab einem bestimmten Alter haben die Möglichkeit über die WegeBau, die Ausbildung zu 75% finanziert zu bekommen,
    Jüngere AN ca. 50%. Nachzulesen unter dem angezeigten Link:
    http://http://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/BuergerinnenUndBuerger/Weiterbildung/Foerdermoeglichkeiten/Beschaeftigtenfoerderung/index.htm


    Im Link ist der Fehlerteufel!
    Der hier geht:
    Programm WeGebAU - www.arbeitsagentur.de



    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein

  • Jau, kann ich so bestätigen. Frisch ausgelernte Fachkraft, nicht übernommen, arbeitslos. Kann ein Stellenangebot vorweisen mit gutem Verdienst. Brauch halt nur die Waffensachkunde, die hier um die 400€kostet. JC lehnt ab. Aber Langzeitarbeitslose in Maßnahmen stecken, die sie nicht wollen und tausende Euros kosten.

  • Hallo @flea


    hast du es schon mal mit einem Bildungsgutschein versucht?
    Ich weiß allerdings nicht, ob solche Weiterbildungen bzw. Ausbildungen darunter fallen.
    Bundesland Niedersachsen stellt 500 € zur Verfügung.


    Ach noch etwas zum Thema Flexiblität:


    Wenn man denkt, man hat keine Möglichkeit, den Umzug zu bezahlen, gibt es auch, wenn man nicht Arbeitslos ist,
    unterstützung vom Arbeitsamt im Bezug auf Umzugskosten.
    Heißt, ein Angebot in Bayern, obwohl man in Niedersachsen wohnt, lässt sich damit locker umsetzen.


    Nur so angemerkt, hätte ich das gewusst, hätte ich 1500 € gespart ....


    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Ja, Bildungsgutschein habe ich beantragt. Ist eine Kann-Bestimmung.


    Ich stecke in folgender Zwickmühle:


    1. Mein Arbeitsvermittler sagt, als frisch gelernte Fachkraft müsste ich genug Arbeit finden.
    2. Die Firmen suchen nur 34a und sagen, ich wäre überqualifiziert.


    Nun habe ich Stellenangebote vorgelegt, wo ich eben die Waffensachkunde brauche und das wurde abgelehnt.

  • Ok ... um welche Stellenangebote geht es denn?
    Bewachung Kerntechnischer Anlagen?
    Bewachung eines Bundeswehr oder Army Standorts?
    Bewachung von Banken oder hochwertigen Objekten, in denen eine Waffensachkunde erforderlich ist?


    Bin gespannt ...

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von 2m02cm-Mann ()

  • Hallo @flea,


    ich will ich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen,
    aber zumindest in Baden Württemberg gibt es eine Firma,
    die die Waffensachkunde auch übernehmen, wenn die Sicherheitsüberprüfung und persönliche Eignung passt.


    Weiteres gerne per PN.


    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Für meinen Clan kann ich die Aussagen vom @2m02cm-Mann bestätigen: In der Aufseherei werden ansonsten geeignete weibliche und männliche Personen auch ohne die erforderlichen Qualifikationen eingestellt, die müssen im Laufe der Zeit innerbetrieblich nachgeholt werden. Selbstverständlich ist das für die Teilnehmer kostenlos und wird als Standard-Arbeitszeit vergütet. Unterrichtsmaterial wird ebenso kostenlos gestellt.


    Äähh noch was: Ohne absolut blütenweißes Führungszeugnis geht in der Aufseherei gar nichts, das bezieht sich ebenfalls auf eine evtl. vorhandene bewegte Stasi-Vergangenheit!!!


    Das mit den vom Arbeitsamt bezahlten Umzugskosten kann ich bestätigen: Selbst erlebt im Jahr anno domini 2009.


    Weiteres gerne per PM...

  • Ausgedacht hatte man sich ein langes betriebliches Praktikum im Sicherheitsdienst (Schwerpunkt Werkschutz und Veranstaltungsschutz), Unterrichtsphasen mit den Lerninhalten der Sachkundeprüfung und dann gegen Ende der Maßnahme Unterrichtung oder wenn möglich Sachkundeprüfung bei der IHK. Anschließend Vermittlung in Arbeit.


    Da kannte ich mal einen Geschäftsführer, der war nach betrieblicher Einführung von Kostenträger- und Kostenstellenrechnung der Meinung: Die Schule ist ab morgen ein Profitcenter und muss sich selbst tragen, lasst euch was einfallen! Zeitgleich wurde ein neuer Personaler eingestellt, der sich mit den diversen Fördermaßnahmen perfekt ausgekannt hat. Als Ergebnis kam es danach zu einer ähnlichen Aktion ***Geld Geld Geld*** ... die jedoch nach ein paar Monaten wieder eingestellt wurde. Grund: Der wirklich gute und hauptamtliche Referent in der betrieblichen Schule hatte ein burn- und comming-out: "Entweder wieder Normalbetrieb oder ohne mich!".

  • Ich hatte Angebote für eine kerntechnische Anlage, für GWT und Bundeswehrbewachung.



    notfalls selbst finanzieren, ein teil bekommst du ´von der steuer wieder, hab ich bei meiner gssk auch gemacht.


    gerade bei der kerntechnischen anlage verdienst du besser, damit hast du die kohle wieder raus als wenn du den 34a lohn bekommen würdest.

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.