Zuhälterkrieg Berlin

  • Heute in der Berliner Morgenpost (Online-Ausgabe) veröffentlicht. In der Oranienburger Straße dürften im Lokalschutz nur noch Selbstmörder arbeiten...:


    20 Muskel-Männer, die wie Berserker ein Lokal verwüsten, waren eine erste Warnung. Gebrochene Handgelenke und ein durchtrenntes Kreuzband im Knie galten als Kampfansage. Ein Messer, direkt in den Hals gerammt, besiegelte kürzlich den endgültigen Ausbruch eines Krieges. Die Clique der Zuhälter ist entzweit, unversöhnlich stehen sie sich gegenüber, eine Einigung ist nicht in Sicht.

    Auf dem Straßenstrich rund um die Oranienburger Straße in Mitte herrscht Krieg. Manchmal tobt er verdeckt, immer öfter wird er in der Öffentlichkeit ausgetragen. Die Polizei ist täglich mit Spezialeinheiten unterwegs, sogenannte VP's (Vertrauenspersonen) halten die Beamten auf dem Laufenden. Schlägereien sind bereits an der Tagesordnung. Hintergrund ist ein versuchter Machtwechsel auf der Rotlichtmeile - die einen wollen ihn, die anderen lehnen ab: 20 000 bis 30 000 Euro Einnahmen pro Woche, darauf möchte kein Zuhälter verzichten.


    Gnadenloser Verteilungskampf


    Die andere Gruppe hingegen will die Straße aufgeben und verkaufen. Bislang aber erfolglos. Der Reihe nach. Am 16. Dezember, einem Sonntag, hielten gegen 20.55 Uhr mehrere dunkle BMW mit gestohlenen Kennzeichen vor dem "Zille Eck", einer Kneipe an der Kleinen Präsidentenstraße am südlichen Ende des Straßenstrichs. 20 vermummte Hünen sprangen aus den Autos und schlugen ohne Vorwarnung auf alles ein, was im Weg war: Barkeeper, zwei Gäste, Stehtische, Tresen. So schnell wie die Schläger auftauchten, waren sie auch wieder verschwunden. "Die Zeugen haben keinen Angreifer erkennen können", notierte damals ein Streifenpolizist. Bei den Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) schrillten die Alarmglocken: Das Lokal gehört einer bekannten Rotlichtgröße. War das der Auftakt eines neuen Verteilungskampfes im Milieu? Drei Monate später wissen die Ermittler offenbar um die genauen Zusammenhänge "Die Zuhälter der Oranienburger Straße nannten sich die Berliner Jungs. Zu ihnen gehörte auch ein bekannter Box-Promoter. Er sah sich als Chef der Gruppe", so ein szenekundiger Polizist. Er wollte die Straße für viel Geld an einen Südländer abstoßen. "Doch das wiederum wollte sein Partner Andreas G., alias Container-Andi, nicht. Es kam zum Bruch innerhalb der Truppe. "Jeder scharte seine Anhänger um sich", so der Ermittler weiter. Es folgte der Überfall auf das Zille-Eck, eine Bar der verkaufsunwilligen Zuhälterfraktion. Angeblich mit Unterstützung von Rockern.

    In der Nacht zum 9. Januar folgten die Racheaktionen der Gegenspieler: Mehrere Personen, unter ihnen angeblich auch Container-Andi, stürmten das Fitness-Studio des Box-Promotors in Friedrichshain. Mit schweren Eisenhanteln brachen sie dem Sport-Manager systematisch Fuß- und Handgelenke, kugelten ihm die Arme aus und trennten ihm das Kreuzband im Knie ab. Der ältere Herr überlebte nur knapp. Die Schläger zogen weiter: Sie raubten einem Pensionswirt die Kasse und misshandelten einen Zuhälter - er verlor dabei fast sein Augenlicht.


    Am 31. Januar nahmen Ermittler den tatverdächtigen Container-Andi und drei seiner Kumpels in der Bellini-Lounge an der Oranienburger Straße fest. Der Streit im Milieu schien damit beendet. Tatsächlich drehte sich die Gewaltspirale weiter. Letztes Opfer im Krieg der Zuhälter wurde kürzlich Pitt D., ein Vertrauter von Container-Andi. Unbekannte rammten ihm Anfang März auf der Oranienburger Straße ein Messer in den Hals. Er überlebte die Attacke und entließ sich wenig später selbst aus dem Krankenhaus. Wieder sollen die Täter Rocker gewesen sein. "Der Box-Promotor hat sehr gute Freunde bei den berüchtigten Motorradbanden der Stadt, den sogenannten Ein-Prozentern, die die Schmutzarbeit für ihn übernehmen", sagt der LKA-Ermittler. Eine offizielle Meldung der Polizei zu dem versuchten Tötungsdelikt - so wird die Tat in ihren internen Unterlagen geführt - gab es nicht.


    Die Auseinandersetzungen rund um die Oranienburger Straße werden auch für die Beamten indes immer unübersichtlicher. Das liegt unter anderem an der Infrastruktur der Rotlichtmeile. Dort gibt es zum Beispiel einen Club, der dem Box-Promoter gehört. Unmittelbar daneben befindet sich eine Pension, die das Umfeld von Container-Andi besitzt. "Zwischen den Security-Leuten beider Etablissements kommt es immer wieder zu gewalttätigen Streitigkeiten. Oft erfahren wir davon nichts. Die Szene schweigt", so der LKA-Ermittler. Wenn die Kontrahenten allerdings in Massen auftauchen, fällt es den Beamten leicht, frühzeitig einzugreifen. Am gleichen Abend, an dem "Container-Andi" festgenommen wurde, war auch ein hochkarätiges Gremium der Berliner Rockerszene, einschließlich des Präsidenten eines Clubs in der Oranienburger Straße unterwegs und besetzte "strategische Punkte", wie es der Polizist gegenüber der Morgenpost beschreibt. Sogleich rückte auch ein großes Polizeiaufgebot an. "Die Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft auf der Oranienburger Straße werden noch an Schärfe zunehmen", vermutet der LKA-Beamte: "Wir rechnen jeden Tag mit einem Toten."

  • schöne geschichte. wo steckt der nährwert für das forum? ähliche artikel kann man in frankfurt, hamburg und aus anderen städten lesen. nix für ungut aber für uns glaub ich uninteressant.


    gruss ricon

  • @
    Also Waffe frei... so nannte sich das mal früher?
    (Ps: bin schon lange dafür...)
    Mehr scheint an bestimmten Orten nicht zu helfen.
    Ich bin allerdings nicht der Meinung, das wir mit Todschweigen, oder Post im Müll weiter kommen.
    Sollte also hier weiter gehen.

  • ich finde schon auch,dass das hier hingehört da ja schon sparten unseres gewerbes davon beroffen sind,...vorallem ist es ja wohl informativ für türsteher,bzw.firmen,die von ausserhalb in diesen "kriegsgebieten" tätig sind oder tätig werden wollen und über kein "insider"wissen verfügen!
    k9

  • Nach blauer Karte hab ich mir das mal durchgelesen.


    Ich bin auch der Meinung, dass dies nichts mit uns zu tun hat. Hier ist zwar die rede von Türstehern aber wo stellt eine Sicherheitsfirma Mitarbeiter vor die Bordelle.


    Ich bin der Meinung, hier herrscht ein Zuhälterkrieg und sonst gar nichts.

    Gruss
    Ghost


    Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.
    R.v.Weizsäcker

  • ghostguard
    wenn du den bericht richtig gelesen hast,hast du vieleicht gelesen,das auch (normale)lokale angegiffen und verwüstet wurden,...wer bewacht normale lokale(oft auch)sec.firmen,...oder ist das in berlin etwa anders als hiier in köln???

  • @ k9&event


    Ja stell dir vor ich habe den Post gelesen und empfehle dich mal weniger mit dem Titel und viel mehr mit der Thematik auseinander zu setzen.


    Hier geht es um den Strassenstrich, der in der Oranienburgerstrasse verteilt werden sollte.


    Bislang handelte es sich auch nur um die Clubs der Rotlichtgrößen.
    Und bei denen steht mit sicherheit kein Secu vor einer Tür.

    Gruss
    Ghost


    Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.
    R.v.Weizsäcker

  • Da steht eher die Fraktion mit 2 Seiten randvollem Polizeilichem Führungszeugnis und 5000 Volt im linken ,5000 Volt im rechten Arm und daziwschen dunkler Birne.

    Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat schon verloren.

  • Eh kriegt ihr euch mal wieder ein esist Ostern .Ich weiss kein wircklicher Grund.
    Nicht auf ghost rumhacken der ist nen netter also in diesem Sinne.

    Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat schon verloren.

  • Da mein Beitrag hierin verschoben worden ist, vielleicht noch eine Anmerkung:


    Die meisten Kommentatoren scheinen von ihrem Profil her nicht aus Berlin zu kommen. Die Oranienburger Straße ist einer der Ausgehstrassen für Berliner und Touristen am Abend. Da reiht sich ein Lokal am anderen. Bordelle als solche gibt es nicht, sondern nur ein Strassenstrich mitten auf der Partymeile. Dies unterscheidet den Strich zu manch anderen Städten, da hier hauptsächlich "normale" Restaurants, Bars und Clubs "normale" Besucher empfangen. Nur draußen wird man(n) dann angemacht, in irgendeine obskure Pension mitzugehen.


    Da eine Vielzahl der "normalen" Etablissements" durch Security abgesichert ist (hauptsächlich gegen betrunkene Touristen aus England etc.), war der aus meiner Sicht besonders informative Bericht ein geeigneter Beitrag für den Securitybereich, wie eine Strasse "kippen" kann. Wie gesagt, es handelt sich hier nicht um einen Rotlichtstrich im Gewerbegebiet, sondern um einer der wichtigsten Partymeilen in Berlin, wo jeder Mitarbeiter im Outdoorbereich nun es auch mit anderen Passanten zu tun haben könnte, als die üblichen Besucher. Insofern wollte ich damit nur warnen und nicht irgendeinen unsinnigen Beitrag abliefern, der einen Sachverhalt beschreibt, mit dem wir im Securitybereich nichts zu tun haben.

  • Zitat von k9&event

    ghostguard
    um nich nen 2.verweisung zu kassieren,verkneif ich mir mal jeden weiteren kommentar zu deinen kommentaren!
    mfg
    k9


    Tu dir keinen Zwang an.... :roll:

    Gruss
    Ghost


    Seiner eigenen Würde gibt Ausdruck, wer die Würde anderer Menschen respektiert.
    R.v.Weizsäcker

  • Ich find solche Infos generell informativ. In meiner Stadt sind "Ansagen" generell verbreitet, wo eine Secufirma Angebote unterbreiten kann und wo man dies besser zu unterlassen hat. Das wird in anderen Städten nicht anders aussehen. Wer da keine Insiderkenntnisse hat über andere "Pächter" in der Gegend, sieht schnell alt aus. Informationen über Bandenkriege, Revierverteilungen etc. gehören meines Erachtens definitv zu den wissenswerten Threads in einem Forum für Sicherheitsdienste. Das dabei selten allzuviele Details preisgegeben werden, liegt wohl in der Natur der Sache.


    Das kann doch schon von Bedeutung sein, wenn meine SP gerne mal unterwegs ist und verreist. Begleitschutz niederer Gefährdungsstufe von mir aus. Marke Babysitter. Niemand kann sich überall auskennen. Aber so habe ich zumindest ne Ahnung davon, welche Glocken klingeln sollten beim Stichwort Oranienburgerstr.


    PS: Nicht vor jedem Bordell stehen automatisch Zuhälter und nicht an jeder normalen Tür stehen normale Secus. Just my 2 Cents. Against closed Thread(s)


    Greetz

    Greetz,
    Connar76
    Ausbilder FfKmSWHuS [IHK]

  • 1.) Verschoben in die Pressenotizen


    2.) Ende der Debatte über Sinn oder Unsinn dieses Threads ---> Topic halt!


    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • nur mal kurz als begriffserklärung.


    zuhälter stehen in gar keinem bordell. zuhälter kassieren bei den mädels direkt, meist nach feierabend. heisst in der milieusprache auch nicht mehr zuhälter sondern heute ist es der "freund". in den meisten bordellen arbeiten sog. wirtschafter. diese werden dafür bezahlt, dass die mädles ihre zimmermiete bezahlen, teils getränke verkaufen und auch konfliktsituationen lösen.
    vom lohnniveau liegt dieser job im selben bereich wie ein gut bezahlter türsteher. für das geld würde aber kein zuhälter sich seinen allerwertesten absitzen.


    im strassenstrich läuft es natürlich wieder etwas anders.

  • Da ich gerade nicht weis wie der Stand der Diskussion ist : also, thematisch wichtig oder nicht..........:roll: Ich arbeite (zufaellig)in einer Leitstelle mit Standort in der Karl-Liebknecht -Str. (nur 3 Minuten von der Oranienbuerger entfernt) und mich interessiert es schon warum in den letzten Wochen hier machmal ein so grosses Polizeiaufgebot herschte :?: Insofern bin ich nun schon etwas informierter.........und wenn ich mir das naechste Mal in meiner Nachtschichtpause einen Doener aus der Rosenthaler Str. hole, passe ich in Zukunft mal etwas mehr auf meine Umgebung auf................ Danke Faultier !


    Und was das den Zusammenhang mit der Sicherheitsbranche betrifft : Die Oranienburger Str. ist (wie ja bereits schon angesprochen) voll von jeder Art von Security/Wachschutz, es gibt dort jede Menge Alarm,Revier,Separat-Kunden die von vielen verschiedenen Sicherheitsdienstleistern betreut werden :!::!:..................Danke Becks

    Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte!
    Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte.
    Drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede.
    Dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde !

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