• Die dunkle Seite der Sicherheitsbranche


    Das Handelsblatt schreibt dazu am 02.06.08: Sie bewegen sich oft am Rande der Legalität und manchmal auch dahinter. Die Telekom-Affäre, bei der es um die Ausspähung von Aufsichtsräten und Journalisten geht, wirft Licht auf eine Welt, die gern im Schatten agiert: die Sicherheitsbranche. Und bei allem, was derzeit an die Öffentlichkeit dringt, fragen sich Beobachter: Hat die Deutsche Telekom denn gar keine Vorauswahl getroffen bei der Vergabe von Aufgaben, die der Konzernsicherheit dienen? Natürlich hat sie. Auch die Deutsche Telekom arbeitet keineswegs mit Charakteren, die ihr einfach über den Weg laufen. Doch die Sicherheitsbranche ist genauso organisiert wie etwa die Baubranche: Es gibt Unternehmer, und es gibt Subunternehmer.
    Und es gibt Subunternehmer von Subunternehmern. Der Fall Telekom ist ein Paradebeispiel. Der Konzern beauftragte wegen ständiger Indiskretionen im Jahr 2000 eine der renommiertesten Adressen für Konzernsicherheit weltweit: Control Risks. Die Firma hat ihre Wurzeln in den 70er-Jahren und wurde von einem britischen Versicherungsmakler gegründet. Anlass war damals die Bedrohung für Konzernmanager, bei Reisen durch Südamerika entführt zu werden.
    Seither hat sich das Arbeitsgebiet stark erweitert. Noch immer organisiert Control Risks Personenschutz für Vorstände. Ähnlich wie der Konkurrent Blackwater bewacht man auch Industrieanlagen im Irak. Zu den Dienstleistungen gehört ebenso eine umfassende Analyse von Gefahrenpotenzialen bei Unternehmen – von Schwachstellen bei der Computertechnik bis zur Durchleuchtung von Mitarbeitern und Kunden. Control Risks ist nach eigenen Angaben für rund 20 Dax-Konzerne aktiv.
    Control Risks sieht sich als Global Player mit einem Verhaltenskodex, in dem auf die Menschenrechte verwiesen wird. Eine deutsche Konkurrenz gebe es gar nicht, sagt ein Manager und warnt davor, Global Risks und einheimische Sicherheitsdienstleister zu vergleichen. Das sei doch eine völlig andere, eine niedere Liga.
    Die Praxis zeigt das Gegenteil. Wenn es darum geht, einen verdächtigen Mitarbeiter in Hamburg oder Berlin zu überwachen, dann stellt ihm Global Risks keinen Ermittler vor die Tür, der die Menschenrechte auswendig gelernt hat. Stattdessen vergibt man solche Aufträge an Geschäftspartner. Zum Beispiel Desa. 15 Mitarbeiter hat die Firma in Berlin. Einige davon hätten auch für Control Risks gearbeitet, sagt Geschäftsführer Klaus-Dieter Baier. Als Subunternehmer sieht er sich trotzdem nicht. Krisenberater – das ist die Berufsbezeichnung, die ihm gefällt. Dass Desa für die Telekom Journalisten mit versteckter Kamera beobachtet haben soll, kann Baier „ganz klar dementieren“.
    Was vielleicht daran liegt, dass dieser Teil des Auftrags wiederum ausgelagert wurde – z.B. an Uwe P. Dessen Detektei ist so klein, dass nicht einmal eine Internetseite existiert. In der Branche gilt P., der sich nicht äußert, als Spezialist der Firma für TÜ. TÜ steht für Technische Überwachung, „die Firma“ steht für die Stasi. Viele Agenten machten sich nach der Wende als Sicherheitsdienstleister selbständig. So sind die Grenzen zwischen den Großen und den Kleinen der
    Branche schwimmend. Das Geschäft mit der Sicherheit ist so lukrativ, dass große Beraterfirmen wie PWC und KPMG gerade dabei sind, eigene große Abteilungen aufzubauen. Einer, der den Sprung in die edleren Flure geschafft hat, ist Edwin Harland. Der Sicherheitsspezialist arbeitet heute für PWC in London. Zuvor war Harland GF bei Network Deutschland, genau der Firma also, die nun im Mittelpunkt der Telekom-Affäre steht. Zu seinen Auftraggebern dort will Harland ebenso wenig sagen wie zu seinem Nachfolger Ralph Kühn, der vor wenigen Tagen von der Staatsanwaltschaft Bonn besucht wurde.

  • Hallo,



    also das die "Führung" nicht wußte,was wirklich abging,halte ich eher für ein Gerücht.......


    Vieles wird aber eben wohlweislichnur mündlich besprochen und ist somit fast nicht beweisbar.......


    Im WS-Bereich bekommt man da auch vieles mit..... Abends um 17 Uhr treffen die Hohen Herren (und nicht nur des eigenen
    Konzernes ) zusammen....und Tage später steht "Lustiges" in der Tagespresse.......


    Nur ein Beispiel.......


    VOR der "Kriesensitzung" hat der Konzern Auftragsmangel und müßte eigentlich Konkurs anmelden.......
    NACH der "Kriesensitzung" (und dem "überraschenden" Verkauf" an einen Konzern) sind die Auftragsbücher wieder voll........


    Was man davon wohl halten soll??..........
    8)

    "Wo wir sind klappt nichts.........aber wir können nicht überall sein........"

  • @
    Ist doch die klassische Hühnerleiter mit dem logischen Anschiss auf den unteren Sprossen...
    Wer dann weiter oben den Schiss tatsächlich losgelassen hat, interessiert die, die denken unten in der Kacke wühlen zu müssen eh nicht!


    (Ich glaube das war wieder zu hoch.... :roll: )


    Und dann war es wieder die Gestapo oder Stasi... ?...
    Nach fast 20 Jahren schwächelt das Gedächtnis...
    Aber wir haben fast wieder Wahlen...
    Der geneigte Blind - Leser wird reagieren..

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