Früher gab es im ZDF eine Sendung namens "Aktenzeichen XY .... ungelöst".Die Älteren werden sich erinnern.
In dieser Sendung wurden die Zuschauer zur Mithilfe bei der Aufklärung ungeklärter Kriminalfälle gebeten.
Moderator und Erfinder dieser Sendung war Eduard Zimmermann.Sozusagen der oberste
Ganovenjäger der Republik.
Die Öffentlichkeit war doch sehr erstaunt, als dieser Herr , als er sich in den Ruhestand verabschiedete,
bekannt gab, daß er früher auf der anderen Seite gestanden hätte.Nämlich selbst kriminiell, Dieb und Einbrecher
war ...."Ganoven-Ede" sozusagen.
Mich wundert das nicht.Nach 16 Jahren im Wachdienst, weiß ich, daß man die besten Tipps, wie man
beispielsweise seine Wohnung gegen Einbruch schützen kann von Einbrechern selbst bekommt.Die sind
sozusagen "vom Fach".
Wenn man sich in unserem Beruf allerdings im Plauderton mit den Leuten unterhält, vor denen man die einem anvertrauten Objekte
schützen soll (um Infos zu erhalten), so hat das schnell einen haut gout.Man kommt leicht in den Verdacht, mit ihnen unter einer
Decke zu stecken.
Wie haltet ihr es mit der Abgrenzung gegen solche Leute ?
Abgrenzung
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Ich unterhalte mich nicht mit Ganoven, schon gar nicht im Plauderton.
Abgesehen davon glaube ich nicht, dass derlei Plaudereien auch nur annähernd in unser Berufsbild hineinpassen. -
Vor allem wenn man seriös sein möchte, das möchten sicher alle sein
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Naja... ich erinnere mich an meine Anfangszeit.
Da war ich als Ladendetektiv bei einer großen Supermarktkette, in einem sozialen Brennpunkt beschäftigt.
Mein erster "Fang" sozusagen, war eine ältere Dame, bei der musste man schon gut zureden, damit die vor lauter Panik und Schnappatmung uns nicht im Büro kollabiert. Tja und da wurde halt schon geplaudert.
Auf der anderen Seite...den in einem anderen Post beschriebenen Bruce Lee für Arme, der die Wände des Büros, mit seinen Käsequanten perforierte...
Dort hiess die Devise "Less blah blah...more pew pew"
Lange Rede kurzer Sinn. Ich denke es ist durchaus sinnvoll, dem "Kollegen" seinen Redefluss beim warten auf die Kameraden in Blauweis nicht zu unterbrechen. Meiner Erfahrung nach, brüsten sich einige damit mit welchen Tricks sie sich der Entdeckung entziehen...und die Info ist denke ich durchaus in unserer Branche doch wertvoll.so long
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Als Ladendetektiv mag die gepflegte Kommunikation mit dem Dieb ausschließlich zur Deeskalation bis zum Eintreffen der Cops angehen, sich mit einem Einbrecher oder sonstigen Kriminellen auszutauschen, geht nach meiner Meinung gar nie nie nicht.
Wenn ich ein Gebäude oder eine Wohnung gegen Einbruch absichern will, gehe ich nach meiner Meinung vorher zur kriminalpolizeilichen Beratungsstelle = das kostet nichts und die wissen ebenfalls was Sache ist. Alles Andere driftet sehr schnell so in Richtung Strafvereitelung/Begünstigung/ Beihilfe, im Hardcore-Fall zur Nichtanzeige geplanter Straftaten ab.
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Wir hatten den Langfinger selbst in der Truppe auf einem Objekt in einer benachbarten Kleinstadt. Dafür bedanke ich mich heute noch bei den Trotteln, die in der Firma die Personalentscheider gegeben haben.
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Oh ja, da kenne ich auch eine lustig klingende, aber wahre Insider-Geschichte:
Der Einsatzleiter eines Sicherheitsunternehmens wurde zum Kundengespräch geladen (nein, nicht ich!). Dort angekommen führte der Kunde dem Ahnungslosen ein Video vor, auf dem zwei Sicherheitsmitarbeiter beim Hinaustragen von Diebesgut aus dem Objekt aufgenommen waren. Dem EL fielen die Kinnladen herunter, der Auftrag war natürlich fristlos gekündigt. Es handelte sich beim Diebesgut um Marken-Klamotten III. Wahl, die zum schreddern gebracht werden sollte. Kommentar eines Diebes: "... I. und II. Wahl mitzunehmen wäre ja aufgefallen!...". Der Kunde verkauft seine I. Wahl im Fachgeschäft und Outlet, die II. Wahl nur im Outlet, an eigene Mitarbeiter oder Fremdbeschäftigte gar nichts. -
Ich denke jeder von uns hat seinem Arbeitgeber und evtl. seinem Auftraggeber eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben.
Damit sind dann arbeitsrechtlich und auch zivilrechtlich sämtliche Folgen des Ausplauderns von Dienstgeheimnissen oder von objektspezifischen Interna abgedeckt.
Wer berufsmäßig Leib, Leben und Eigentum anderer Leute bewacht oder bewachen will sollte nicht unbedingt einen heißen Draht zur lokalen Klatschpresse haben. Verschwiegenheit gehört einfach dazu. Auch gegenüber der eigenen Familie, Freunden und Bekannten.Zum Thema Ladendiebstahl: Grundsätzlich empfehle ich jedem, aus eigener Erfahrung heraus, eine Konversation mit einem potenziellen Ladendieb zu unterlassen bzw. sich auf das Nötigste zu beschränken. (Allerweltsthemen)
Zu groß ist die Gefahr dass die Situation eskaliert weil man einen wunden Punkt beim potenziellen Täter erwischt.Ich achte des weiteren ebenso darauf meine Privatsphäre zu so weit es geht zu schützen. Man kommt ja seitens des Auftraggebers mit so einigen Menschen in Kontakt (ob Barpersonal, Reinigungskräfte oder Verkäufer) aber mein Privatleben geht keinen was an.
Das erzeugt eine Distanz die man aber beim professionellen Arbeiten in dem Bereich braucht.Ich fahre damit seit Jahren sehr gut.
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Arbeiten in unserer Branche nun plötzlich nur noch heilige?
Mal ehrlich...wer kennt nicht irgendeinen Kollegen, der früher auf der "anderen" Seite gestanden hat und REDET (das ist doch das normalste von der Welt???) mal mit dem...Zu glauben, man dürfte nicht mit Kollegen reden, da diese eine kriminelle Vergangenheit aufweisen, halte ich für sehr..ähhm... nennen wir es "seltsam".
Kraftsport
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Ich kann im Augenblick noch nicht nachvollziehen, worauf diese Thematik abzielen soll!
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Worauf zielt die Thematik ab ?
Also, ich habe es mit der Überschrift "Abgrenzung" sehr allgemein gehalten, weil ich
die Problematik symptomatisch für unseren Beruf finde. Es sei denn man arbeitet in
Nachtschicht in irgendeinem Gewerbegebiet und sieht nie einen Menschen.
----- Zugegeben, mit "Ganove" , "Tipps vom Fachmann" und "auf der anderen Seite stehen"
habe ich das Thema etwas provokativ gestaltet.
Wahrscheinlich denkt sich der eine oder andere biedere Wachmann, der das gelesen hat
und dann auch noch meine schwarze Sonnenbrille in meinem Avatarbild sieht :
"Der ist selbst von der Mafia" .
Nö, Jungs, ist nicht so. Ich arbeite seit 16 Jahren im Wachdienst (immer bei der selben Firma)
und mein Avatar zeigt ein Foto von mir, ich habe also nichts zu verbergen.
Wer aber meint, er sei die "eierlegende Wollmilchsau" seiner Firma, stets zuverlässig, korrekt
im Auftreten und Verhalten und dann noch erzählt "Nein, nie und nimmer hätte er schon mal
einen Kollegen getroffen, der selbst stiehlt oder vorher in ...nun ja prekären /zweifelhaften
Verhältnissen nicht immer so ganz gesetzestreu gelebt hat. - mit Verlaub, dem glaube ich KEIN Wort.
Ebenso wenig wie ich es glaube, daß ihr es immer hinbekommt, euch von den Burschen, die
ihr von euren Objekten fernhalten sollt, 100% korrekt und angemessen abzugrenzen.
Theorie und Praxis klaffen hier wieder mal weit auseinander und mein Anliegen war es, zu hören,
welche Schwierigkeiten es in unserem Beruf geben kann/ wie ihr damit umgeht.Auch, was ihr falsch gemacht
habt und daraus eventuell gelernt.
Insofern interessieren mich Posts, wie toll ihr euren Beruf ausübt, überhaupt nichtI
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Insofern interessieren mich Posts, wie toll ihr euren Beruf ausübt, überhaupt nicht
Mal ganz provokativ formuliert: Wenn es dich nicht interessiert dann frage nicht!!!
Du stellst im Eingangspost die Frage wie es die Community mit der Abgrenzung gegenüber solchen Leuten hält.
Was hast du erwartet wie die Antworten ausfallen werden?
Das dir jeder das aufschreibt was du hören willst?
Es gibt in einem Forum nie die richtige oder falsche Meinung, sondern immer nur Denkansätze oder Gedanken der einzelnen User.
(Fachfragen zu geltendem Recht oder Gesetzen mal ausgenommen)
Deine Frage war echt allgemein formuliert und dementsprechend sind die Antworten bisher auch ausgefallen.
Akzeptiere bitte auch die Aussagen derer die es mit der "Abgrenzung" ernst meinen und auch so halten.
Nicht alles ist schlecht im Gewerbe und nicht alle Mitarbeiter sind schwarze Schafe. -
Schwarze Schafe gibts überall und in jedem Beruf, man darf nicht alles-alle pauschalisieren und verurteilen.
Vollzitat entfernt.
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@Maik1982 :
Wozu ist ein solches Forum gut ?
Wenn mir jemand auf die Frage danach, welche Probleme er im Dienst hat
antwortet "Ich versehe meine Arbeit immer peinlich genau nach Dienstvorschrift"
so ist der Erkenntnisgewinn gleich null.
Ich gehe davon aus, daß hier alle die Diensvorschriften kennen und wissen , wie
es theoretisch zu laufen hätte.
Einen Erkenntnisgewinn gibt es nur, wenn man darüber redet, was falsch gelaufen
ist. Warum es falsch gelaufen ist , was man daraus gelernt hat und wie man es in
dieser oder jener Situation halten sollte.Nicht umsonst heißt es "Aus Fehlern
lernt man."
Das man über die eigenen Fehler nicht unbedingt mit Kollegen oder Chefs reden möchte, ist
mir klar - aber ich sehe den Sinn eines Wachforums darin, daß man anonym sein kann ( wenn man möchte)
und genau das ansprechen kann, was man im Berufsalltag nicht bespricht.
Aber ich nehme als Anregung von dir gerne an, daß ich künftig weniger provokativ und gezielter formuliere....
vielleicht ist der gemeine Wachmann ja dann doch mehr Sensibelchen als der Beruf vermuten lässt -
Die Antwort, dass jeder peinlich genau nach Dienstvorschrift arbeitet wirst du glaube ich von niemandem bekommen.
Meine Absicht war es auch nicht deine Art und Weise der Fragestellung zu kritisieren.
Ganz im Gegenteil, provokante Fragen regen zum Nachdenken an und auch zum Hinterfragen der eigenen Einstellung zu gewissen Themen.
Letztendlich profitiert die ganze Community davon.
Ich würde mich zumindest freuen wenn du etwas präziser formulierst was du zum Ausdruck bringen möchtest.Dein Eingangspost und die damit verbundene Frage liest sich, für mich zumindest, zwischen den Zeilen so: Ich treffe mich einmal im Monat mit potenziellen Einbrechern und Ladendieben zum Smalltalk und ziehe mir daraus Erkenntnisse für den Schutz meiner Objekte!
So, was soll ich jetzt davon halten?
Was will mir der Autor damit sagen?Die User haben geantwortet. Im Anschluss schreibst du dass dich ein Teil der Antworten nicht interessiert.
Da musste ich mal kurz provokativ zurück antworten.
Sonst fühlt sich der Rest der Community nicht ernst genommen. Das geht natürlich auch nicht.Das ganze hat dann auch nix mit Sensibelchen zu tun.
In diesem Sinne, auf viele weitere anregende (provokative) Diskussionen mit dir.
Beste Grüße
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"Einen Erkenntnisgewinn gibt es nur, wenn man darüber redet ..."
Richtig, und wer ist dafür beste Ansprechpartner, für mich in erster Linie die Kollegen vor Ort.
So hilfreich dieses Forum auch in vielen Fällen sein kann, hierbei sind wir bestenfalls eine Krücke.
Ansonsten hat @Maik82 es auf den Punkt gebracht. -
OK, dann ist gut
ich provoziere gerne ein bißchen, das regt die Diskussionen an und animiert die Leute,
drauf einzugehen.
Wenn man micht nicht kennt ( kann man hier ja auch nicht) könnte man echt denken
ich stecke mit en Ganoven unter einer Decke, bei dem Eingangspost
Bis bald LOL -
pfandflasche
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