Ausbildung im Wachdienst

  • Ausbildung im Wachdienst


    Zwar bin ich selbst nicht im Wach- und Sicherheitsdienst tätig, aber ich stelle mir den Beruf sehr spannend und abwechslungsreich vor. Was mich in punkto Ausbildung stutzig macht, ist die 80-stündige Unterrichtung, wie ich auf einer Seite der IHK gelesen habe. Kann das wirklich ausreichen??? Das sind mal gerade 2 Wochen.


    Wie seid ihr in den Beruf gekommen? Wo habt ihr euch ausbilden lassen? Und wie lange hat das gedauert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine so kurze Zeit tatsächlich ausreicht, um auch nur annähernd die nötigen Qualifikationen zu bekommen.


    Wie immer wieder in den Medien zu erfahren ist, gibt es auch in diesem Bereich einige schwarze Schafe, aber ich glaube, die Mehrheit der Unternehmer arbeitet seriös – hoffe ich zumindest.

  • Zumindest ist damit die gesetzliche Voraussetzung geschaffen in dieser Branche arbeiten zu dürfen.
    Möglichkeiten sich weiterzubilden gibt es, schwierig kann es werden dann einen entsprechend bezahlten Arbeitsplatz zu finden.
    Und die schwarzen Schafe, -wahrscheinlich wirst du die auch mal finden, die Erfahrungen haben einige hinter sich, es gibt einfach zu viele die sich in dieser Branche tummeln und sich Sicherheitsunternehmen nennen dürfen.

  • Die engagierten Personen in dieser Branche hoffen seit Jahren, dass die 40 Std.-Unterrichtung abgeschafft wird, und damit mindestens 80 Std. Unterricht zusätzlich einer Sachkundeprüfung vor der IHK als Einstieg nötig werden.

  • Ausbildung im Wachdienst


    Zwar bin ich selbst nicht im Wach- und Sicherheitsdienst tätig, aber ich stelle mir den Beruf sehr spannend und abwechslungsreich vor. Was mich in punkto Ausbildung stutzig macht, ist die 80-stündige Unterrichtung, wie ich auf einer Seite der IHK gelesen habe. Kann das wirklich ausreichen??? Das sind mal gerade 2 Wochen.


    Wie seid ihr in den Beruf gekommen? Wo habt ihr euch ausbilden lassen? Und wie lange hat das gedauert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine so kurze Zeit tatsächlich ausreicht, um auch nur annähernd die nötigen Qualifikationen zu bekommen.


    Ich gehe einmal auf den letzten Absatz ein und schreibe sonst auch noch was anderes. Das wird individuell sehr verschieden sein wie jemand zu dem Beruf gekommen ist und bei der Frage nach Ausbildung ist das auch so. Ich habe während meiner Bw-Zeit festgestellt dass mir Wachdienst gefällt und dass ich das nach meinem ausscheiden als "Beruf" machen werde.


    Ausgebildet wurde ich dann erstmal intern, also ohne jegliche Anerkennung in der freien Wirtschaft. Diese Ausbildung dauerte einmal 4 Wochen in Vollzeit und als Weiterbildung später noch einmal 3 Wochen in Vollzeit. Als ich dann erkannt habe dass das mit dem Beruf ohne richtigen Abschluss nichts gescheites werden kann habe ich einen Fernkurs gemacht und wurde dann IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft. Zu dieser Zeit gab es weder eine Unterrichtung oder Sachkundeprüfung und auch keine staatlich anerkannten Ausbildungsberufe.


    Nein, weder eine 40 stündige Unterrichtung noch eine 80 stündige Unterrichtung reichen aus um diese Arbeit als Beruf ausüben zu können. Daran ändert auch nichts dass diese Unterrichtungen bei einer IHK durchgeführt werden müssen. Der Gesetzgeber hat sich dafür entschieden neben diesen "Sitzscheinen" ohne jegliche Prüfung auch eine Sachkundeprüfung einzuführen die beliebig oft wiederholt werden kann.


    Das lachhafte daran ist dass die Arbeitsverwaltung (Bundesagentur für Arbeit) die 40 und 80 stündigen Unterrichtungen intern als "Ausbildung" deklariert. Und die Fachkraft für Schutz und Sicherheit wird sehr oft kombiniert mit § 34a Nachweis in den Stellenanzeigen.

  • Guten Morgen bewachfreak,


    vieles ist von den Vorschreibern ja schon aufgeführt worden. Weitere Infos findest du in den beiden Anlagen, insbesondere dem PDF zur Qualifikation. Guten Rutsch und bei weiteren Fragen gerne melden.

  • Dann ist es aber sehr schwierig für den Kunden, geeignete Personen zu finden. Bei Handwerkern mit einer 3-jährigen Ausbildung (theoretisch und praktisch) gibt es ja schon oft genug Reinfälle. Wenn es darum geht, Dinge oder Menschenleben zu schützen, wird die Sache in meinen Augen richtig brisant.
    Es gibt hier ja ein paar große und bekannte Unternehmen im Wachschutz, auf die man zurückgreifen kann (und wohl auch wird). Aber ein neuer Betrieb hat dann wohl nur geringe Chancen, überhaupt an Aufträge zu kommen.
    Wie seht ihr das?


    Die Infos von tmpsec sehe ich nachher an - scheinen interessant zu sein.

  • Als Kunde würde ich zuerst ermitteln, welche Sicherheits-Qualifikation für die zu verrichtende Arbeit nötig ist. Dann bei einer Fremdvergabe ein seriöses Sicherheitsunternehmen suchen. Mit dem Dienstleistungsvertrag sicherstellen, dass anschließend "meine" Sicherheitsleute auch genug verdienen, um zufrieden zu sein.
    Denn ... nur so wird ein dauerhaft vernünftiges Arbeitsergebnis erzeugt!


    Oder so vorgehen ...
    Selbst als Sicherheits-Laie - was ohne negativ zu werten die meisten Kundenansprechpartner sind - kann man mit entsprechenden Hilfsmitteln eine Ausschreibung der Sicherheits-Dienstleistung erstellen, die vorab bereits schwarze Schafe aussortiert. Das Handbuch von COESS ist eine Supergrundlage, mit der man Anspüche an die Dienste sogar variieren kann: Best_Value_Manual_DE(1).pdf.


    Der top aufgestellte Dienstleister, dessen Kunde ausschreiben will, kann dem Kunden das Ding sogar in die Hand drücken! :thumbsup:

  • ja ich muss @Aufseher recht geben,
    oftmals wird seitens des Vergebers auf den Faktor Qualifikation nicht geachtet,
    da derjenige meist selbst nicht weiß, um was es bei den verschiedenen Qualifikationen überhaupt geht.
    Das beginnt schon damit, dass in einigen Fällen überhaupt nicht bewusst ist, was in für eine Ausschreibung in ein Lastenheft gesetzt werder muss.


    Daher müssen sich selbst Leiter der Unternehmenssicherheit von externen Unternehmen zwecks Ausschreibungen beraten lassen.
    Was diese "Berater" verdienen, ich will das gar nicht nennen, sonst bekomm ich selbst wieder Pippi in die Augen.


    Viel trauriger bei der Sache ist, dass ein solcher Bereich nicht richtig bearbeitet wird.
    Wenn ich dann weitergehe und eine Bewachung für mein Objekt wünsche und mich nicht auskenne,
    zu was der einzelne, qualifizierte SMA in der Lage ist, nehme ich natürlich immer die günstigste Variante,
    um beim Einkauf auch noch eine gute Figur zu machen.
    Damit geht einher, dass der Bewachungsauftrag aufgrund der schlechten Qualifikation nicht so ausgeführt wird,
    wie ich mir das vorstelle.
    Was bleibt ist der Dienstleisterwechsel nach einer bestimmten Zeit, da ich an der Qualifikation immer noch nichts verändert habe.
    Ein Kreislauf, der sich nicht ändern wird, wenn die Verantwortlichen endlich mal die Augen aufmachen und sich mit der Thematik beschäftigen.

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Bei Unternehmen die einen qualifizierten Vertrieb haben kann ein Nachfrager eine kompetente Beratung erwarten! Klar ist auch dass oft der Preis im Vordergrund steht und eine Vorgabe gemacht wird nach dem Motto "ich möchte dies und jenes pro Monat oder Jahr ausgeben" (Budget für Bewachung und Sicherheitsdienst). Und da kommt eben häufig eine Stelle heraus die wenn es gut läuft eine WS II Stelle ist. Wenn dann während der Vertragslaufzeit weitere Aufgaben und auch Überwachungstechnik dazukommen kann der Vertrieb wieder ansetzen und versuchen "besseres Personal"
    anzubieten mit einem höheren Stundenverrechnungssatz.

  • Hallo "bewachfreak", erst einmal herzlich Willkommen hier bei uns! ;)


    Nun möchte ich auch mal meinen "Senf" (meine Meinung) dazu kund tun. Zunächst: Ja, das Wach- und Sicherheitsgewerbe ist breit gefächert und bietet vielfältige Möglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen, wie z.B. vom "gewöhnlichen" Türsteher (bitte entschuldigt mir den Begriff....ich mag ihn selber nicht) ;-) bis hin zum professionellen Werkschutz etc.
    Auf der einen Seite steht das breit gefächerte "Angebot" an Arbeitsmöglichkeiten und zeigt eindeutig, dass "der" Job im Wach- und Sicherheitsgewerbe durchaus fordernd, abwechslungsreich und interessant sein kann, allerdings auch ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Engagement und vor allem Flexibilität erfordert (diese bringen meiner Erfahrung nach viele leider eben nicht mit, bzw. viele sind dafür nicht entsprechend >bereit<).


    Zu deiner Frage nach dem Unterrichtungsverfahrend der Industrie- und Handelskammern.
    Nein, natürlich reichen diese (bevor Gegenargumente kommen: das spiegelt MEINE Meinung und nicht zwingend die anderer wieder!) "Qualifikationen" für eine kompetente Umsetzung defakto NICHT aus! Wie Vorredner bereits erwähnten, ist das die gesetzlich geforderte Grundlage, die aber eine fundierte Ausbildung oder zumindest ausreichende Vorbereitung auf die berufliche oder gewerbliche Tätigkeit nicht ansatzweise gewährleisten kann. Besonders die 80-stündige Unterrichtung für Gewerbetreibende ist in meinen Augen lächerlich, wenn man einmal bedenkt, wie umfangreich allein die gewerberechtlichen Aspekte die man als Selbständiger in unserer Branche zu berücksichtigen hat sind, betrachtet.
    Neben diesen fehlen meines Erachtens die notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse die hierfür zwingend erforderlich sind (um nicht mit "Sang und Klang unterzugehen" mit seinem Unternehmen).
    Ich bin, wie mein Vorredner bereits erwähnte auch einer von vielen, die für eine Änderung bzw. Abschaffung dieser "Grundlage" sind, da sie keine adäquate Grundlage in meinen Augen darstellt. Wie bereits erwähnt wurde, ist die Mindestqualifikation an Angestellte (allerdings nicht in allen Bereichen dieser Branche!) lediglich die 40-stündige Unterrichtung der IHK´s um als Angestellter über ein Bewachungsunternehmen tätig werden zu dürfen.


    Ich habe zunächst als Anfänger auch die 40-stündige Unterrichtung absolviert. Warum? Weil ich es als damals Branchenfremder nicht besser wusste und mich habe "beraten" lassen. Von wem natürlich? Genau, von der IHK welche mir eben entsprechende Unterrichtung damals nahelegte (die Unterscheidung zur Sachkunde etc. wurde nicht erläutert, geschweige denn erwähnt). Es war ein reines "Herunterrattern" des zu vermittelnden Stoffes seitens des Referenten und offen gestanden wusste ich eine Woche später nicht mehr wirklich viel von dem was uns da zu vermitteln versucht wurde, da der Tag aus mehr Kaffee- und Zigarettenpausen bestand als aus allem anderen.
    Als blutiger Anfänger habe ich dann "gewagt" mich mit dieser Unterrichtung (damals zunächst im Bereich Kaufhausdetektei) zu bewerben und war halt als "Unwissender" erstaunt darüber, als man eine Absage mit der Argumentation der fehlenden Qualifikation bekam. Ich habe dann zunächst im Separatwachdienst und Objektschutz gearbeitet, jedoch nach einer Weile aufgrund von Erschöpfungssymptomen (extreme Zeiten und massive Überstunden.....die meisten hier kennen das......zudem die privaten Umstände) aufhören müssen und war eine Zeit lang wie man so "schön" sagt >kHz<.
    DANACH habe ich mich dann RICHTIG und bei kompetenteren Stellen als eben genannten informiert (ich weiß dass auch die entsprechend genannten Einrichtungen auch nur >ihr Geld verdienen wollen<) und habe dann die Sachkundeprüfung absolviert, zwei Jahre später die Fortbildungsprüfung zur IHK-geprüften Schutz- und Sicherheitskraft (der Nachfolger der damaligen Werkschutzfachkraft), habe nun die Externenprüfung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit gemacht und beginne im März die "Ausbildung" zum Meister für Schutz und Sicherheit (Fortsetzung ist noch offen).
    Bevor Fragen von den fortgeschritteneren Kollegen kommen: Ja, mir ist bewusst dass ich mit der GSSK gleich den MSS hätte beginnen können, aber ich hatte berechtigte Gründe diesen Weg so zu gestalten. ;-) Also, die Branche bietet schon deutlich mehr Möglichkeiten, speziell aus-, fort- und weiterbildungstechnisch als es nach außenhin den Eindruck zu erwecken vermag, aber Fakt ist, wer mit wenig Aufwand viel erreichen will, der darf sich nicht wundern, wenn er auf die Nase fällt, denn das funktionierte noch nie und auch nicht in unserer Branche. Sich "ausbilden" zu lassen.....wie LANGE das dauert kann man speziell nicht sagen, da wie Kollegen bereits auch erwähnten, es ganz darauf ankommt was für Ziele und Tätigkeiten du anstrebst und vor allem was gefordert wird von dem Personal.
    In einigen Bereichen sind halt zusätzlich zu den gesetzlich geforderten Mindestvoraussetzungen entsprechende Zusatzqualifikationen erforderlich (je nach Bereich und auszuführender Tätigkeit). Die gängigste Qualifikation ist die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe nach § 34a GewO welche zu "allen" Tätigkeiten im Bewachungsgewerbe "befähigt" (ich würde lieber "berechtigt" sagen).
    Natürlich sind hierbei auch wieder die evtl. Zusatzqualifikationen zu berücksichtigen. Ein Vorbereitungslehrgang macht zwar durchaus Sinn, ist jedoch gesetzlich nicht gefordert. Jeder kann, bzw. darf sich eigeninitiativ auf diese Prüfung vorbereiten und diese bei den entsprechenden IHK´s ablegen.
    Weiterhin gibt es die staatlich anerkannten Berufsausbildungen zur "Servicekraft für Schutz und Sicherheit" (regulär 2 Jahre, max. verkürzbar auf 1 Jahr) und die "Fachkraft für Schutz und Sicherheit" (regulär 3 Jahre, max. verkürzter auf 1 1/2 Jahre).
    Die von den meisten Unternehmen geforderte Qualifikation ist und bleibt allerdings die Sachkundeprüfung. Vielfach werden wie schon erwähnt bereits Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben, wo tatsächlich aber "nur" Mitarbeiter mit SKP oder Unterrichtung gesucht werden.
    Eine Stelle als ausgebildete Fachkraft zu bekommen ist nicht einfach, aber ganz klar gesagt: auch nicht unmöglich! Ein großes Problem ist hier allerdings die Honorierung! Natürlich werden von den Unternehmen auch sehr gern ausgebildete Fachkräfte eingesetzt, viele (leider auch mir bekannte) Unternehmen entlohnen diese aber gemäß dem "gewöhnlichen" Sachkundetarif (also weit unter dem ihm "zustehenden" Tarif, bzw. der ihm "zustehenden" tariflichen Entlohnung).
    Wobei man sagen muss, dass auch der regionale Aspekt eine enorm große Rolle spielt. Ich komme aus dem norddeutschen Raum, da ist es im aktiven Sicherheitsdienst nicht wirklich einfach eine entsprechende Anstellung zu bekommen. Anders ist es im süddeutschen Raum (im Vergleich zum großen Rest der BRD), wo deutlich mehr, explizit Fachkräfte und / oder Meister gesucht und auch entsprechend -fairer- honoriert werden.
    Ich bin ja als Sicherheitsmitarbeiter nicht gezwungen unbedingt für ein Bewachungsunternehmen tätig zu werden , sondern kann auch für private Unternehmen und / oder Konzerne tätig werden (dies ist meisten finanziell sogar deutlich lukrativer!), darüber machen sich viele eigentlich keine Gedanken.
    Und da sind wir auch schon wieder bei dem nächsten "Qualifikationsproblem". Wenn beispielsweise jemand als sog. "Kaufhausdetektiv" oder "Türsteher" für ein BEWACHUNGSUNTERNEHMEN tätig werden und über dieses eingesetzt werden möchte, so muss er die Sachkundeprüfung vorweisen können. Sofern er direkt vom besagten Unternehmen eingestellt wird, so braucht es rechtlich betrachtet (schlummerweise) keinerlei Qualifikation (städtische bzw. stadtämtische Ausnahmeregelungen außen vor!).
    Warum schließen so schnell so viele Bewachungsunternehmen wieder so schnell wie sie aus dem Boden geschossen sind? Richtig, wegen genannten Voraussetzungen und mangelnden gewerberechtlichen- sowie betriebswirtschaftlichen Hintergrundkenntnissen etc. Was ich spannend fand....


    Ich sitze gerade im Zug von einem Kurztrip in Österreich über Silvester und habe mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie es dort mit den Qualifikationen an SMA aussieht.......Ich bin begeistert UND erschrocken / schockiert.
    Was die Gewerbetreibenden, bzw. die Zulassung zur Selbstständigkeit im Bewachungsgewerbe betrifft, sind die Voraussetzungen dort doch deutlich härter und höher als bei uns. Unter anderem die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse betreffend (finde ich super!).
    Allerdings ist es im Gegenzug dort auch so, dass es an angestellte Sicherheitsmitarbeiter im Sicherheitsdienst keine, bzw. kaum Anforderungen gibt in Relation zum Unterrichtungsverfahren, bzw. der Sachkundeprüfung. Auf der einen Seite geht es also noch schlimmer als wie bei uns. ;)


    Das >Problem< sowohl im Unterrichtungsverfahren als auch in der Sachkundeprüfung sehe ich ganz klar im fehlenden Praxisanteil, der LEIDER rechtlich nicht gefordert ist. Wie andere es betiteln würden (wenn überhaupt ein Vorbereitungskurs zur Sachkunde besucht wird) ist die Sachkunde ein reiner "Sitzlehrgang". Schwarze Schafe gibt es -wie du ja bereits erkannt ist, in jeder Branche. Leider sagt mir meine Erfahrung, dass es kein unbeträchtlicher Anteil ist, da jeder (bitte entschuldigt meine Wortwahl!) VOLLPFOSTEN, sich in unserer Branche selbstständig machen kann.....


    Sorry Text ist zu lang, darum in 2 Teile

  • Entschuldige....nicht KANN, sondern es machen DARF.... :-/ Dies trägt auch nicht unwesentlich zum teils >schlechten< Ruf unserer Branche maßgeblich bei!


    Zum Thema Ausbildung.....ich habe durch meine Tätigkeit bereits mehrere Bildungsträger kennenlernen dürfen und muss sagen, dass es auch da, immensen Verbesserungsbedarf gibt. Angefangen von Leuten die selbst nur die Sachkundeprüfung besitzen und nicht einmal im Ansatz etwas von der Ausbildereignungsprüfung gehört haben, welche als Dozenten die Auszubildenden betreuen und (zu) unterrichten (versuchen) bis hin zu noch viel Schlimmeren.
    Weiter zu Prüfungsausschüssen zu den Berufsausbildungen oder der Sachkundeprüfung, wo Mitglieder des Ausschusses entweder selbst blutige Berufsanfänger mit lediglich einer Sachkundeprüfung sind oder Leute im Fachkraft-Ausschuss welche selbst nicht mal im Ansatz eine entsprechende Befähigung, bzw. Qualifikation besitzen (und nein, ich nenne nicht die entsprechenden Kammern). Also sehr abenteuerlich.
    Aber ich betone; es GIBT durchaus seriöse Firmen / Unternehmen (leider eher wenige) als auch fachkompetentes und seriöses Personal wie auch entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten für Leute die WIRKLICH weiterkommen möchten UND auch bereit sind dafür etwas zu tun und sich reinzuhängen.
    Was ich aber auch wie schon gesagt erstaunlich finde, ist die Tatsache, dass die meisten Leute, oder zumindest ein großer Teil der Angehörigen unserer Branche (zumindest habe ich viele davon kennenlernen dürfen/müssen) mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel erreichen und haben wollen.


    Nein, sich in unserem Gewerbe zu behaupten ist nicht einfach und erfordert viel Aufwand, Engagement und Eigeninitiative, aber kann durchaus lohnend- und erstrebenswert sein. Ich bereue den Schritt in die Branche nicht, auch wenn sie anfangs ja eigentlich nur eine Alternative war. Aber ja,....ich habe am Anfang auch erst mal.....wie man bei uns früher auf´m Dorf sagte "Scheiße fressen" müssen.
    Die Frage ist nur, ob man sich damit zufrieden gibt, bzw. ob man damit zufrieden ist oder nicht und wenn nicht, dass man sich Gedanken macht ob und wie man das verändern kann und welche Schritte dafür nötig sind. Und spätestens bei diesem Punkt machen viele einen Schritt zurück, häufig aus Bequemlichkeit und beklagen sich und jammern dann im großen Stil über das "scheiß Gewerbe" und die Rahmenbedingungen statt diese verschwendete Energie darin zu investieren ihre Situation zu verbessern.


    Auch wenn das jetzt etwas ausführlich war, aber das lag mir am Herzen und ich hoffe keinem deswegen irgendwie auf den Schlips getreten zu sein.Euch allen einen schönen Abend und liebe Grüße aus einem sich stetig verspäteten Zug im Irgendwo im Süden Deutschlands (glaube ich noch...) %-)

  • Herzlichen Dank für diesen sehr ausführlichen und emotional geschriebenen Beitrag IQI Bremen UG
    Das gibt eigentlich ein sehr gutes und umfassendes Bild über den Werdegang eines Einzelnen bzw. über die Situation einzelner Mitarbeiter in der Branche.


    Kleine Anmerkung von meiner Seite: Der besseren Lesbarkeit halber habe ich mir erlaubt den Beitrag zu formatieren. Eingekürzt wurde nichts, der Inhalt ist gleich geblieben. Zusammenfassen ging leider auch nicht, du hast die max. Zeichenanzahl pro Post überschritten. :D



    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein

  • Hallo, den Weg den du beschritten hast war sicher nicht falsch, aber eben wegen fehlender Infos ein langer Umweg! Das Dilemma besteht auch darin dass Leuten die gleich eine "bessere" Qualifikation anstreben oftmals die nötige Berufserfahrung fehlt, und deshalb auch keine Zulassung bekommen für die GSSK Prüfung. Ansonsten Danke für deine ausführliche Meinung :thumbup:

  • Vielen Dank für die Formatierung. :-D Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass meinen heutigen Posten betreffend, der Weg sinnig war. Man sagt ja nicht umsonst: "alles was passiert hat seinen berechtigten Grund" ;) Hat/te es definitiv ;-) Der einfache Weg ist nicht unbedingt immer der Beste ;)


  • Leider ist es genau anders herum. Die Mehrheit ist eher unseriös. Die seriösen Firmen kann man an wenigen Händen abzählen, was unzählige Gründe hat.


    Auf jeden Fall ist dieses Forum hier, ist zumindest meine persönliche Meinung, einer der besten Orte in Deutschland die richtigen Informationen zu erhalten, sofern dir das wichtig ist.

  • , aber ich stelle mir den Beruf sehr spannend und abwechslungsreich vor. Was mich in punkto Ausbildung stutzig macht, ist die 80-stündige Unterrichtung, wie ich auf einer Seite der IHK gelesen habe. Kann das wirklich ausreichen??? Das sind mal gerade 2 Wochen.


    spannend? kommt drauf an wo du bist, bsp. öpnv dort kannst du schon was erleben.
    ob die unterichtung ausreicht? auf keinen fall
    unseriöse arbeitgeber erkennt man spätestens beim vorstellungsgespräch.
    am besten du bewirbst dich bei großen unternehmen, aber auch dort ist vorsicht geboten.

  • Reichen ja nur einige Blicke in die Tagesthemen ... So manche Branchenhaie tauchen da mittlerweile auch häufiger auf. Selten positiv.



    Vollzitat entfernt.

  • Möglichkeiten sich weiterzubilden


    Guten Abend zusammen,
    ich habe mich neulich mit einem bekannten unterhalten, der mir auch erzählt hat das es immer Möglichkeiten gibt sich Weiterbilden zu lassen.
    Jetzt stelle ich mir allerdings die frage, welche Weiterbildungen sind anzuraten, und wer bezahlt die Weiterbildung?

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